Aghora Formless (2006) - ein Review von walzenstein

Aghora: Formless - Cover
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1 Review
3
3 Ratings
7.33
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Progressive Metal


walzenstein
15.09.2010 11:55

CYNIC hatte ich 1994 auf dem Dynamo Festival mal live gesehen und zuvor Sean und Paul, als sie bei Death (R.I.P.) spielten. Oh ja, diese Jungs haben’s drauf. Die CYNIC-Reunion steht bevor und Sean Reinert und Sean Malone haben bereits im Jahre 2000 beim Debüt von einer Band namens AGHORA mitgewirkt. Sean Reinert noch immer, allerdings nur als Studio-Drummer. Dafür wird AGHORAs Santiago Dobles bei CYNIC an der Gitarre aktiv sein. So, nun wisst Ihr und ich schon mal, was man von Aghora zu erwarten hat.
AGHORA haben sich dem Prog-Metal verschrieben, bei dem weibliche Vocals die Gesangslinien steuern. Aber einfach nur Prog-Metal? Nein! Es sind Elemente aus allen Stilrichtungen vorhanden, sei es Death Metal, Heavy Metal oder Thrash Metal. Joah, und dies wird alles geschickt miteinander verknüpft, sodass man den eigenen Sound von AGHORA bekommt.

Recht orientalisch beginnt „Lotus“ mit einem landestypischen Gesang im Hintergrund und Flamenco-artige Gitarren, bevor die Amis loslegen. Erst progressives Gefrickel, dann ein Riffgewitter und ein Double-Bass-Gewummer, bevor Diana Serra mit ihrem Gesang loslegt. Und ich sage jetzt schon mal: Die Frau kann einem mit ihrer Stimme ab und zu mächtig auf den Sack gehen. Nein, nicht ‚an den Sack’! Wenn dies der Fall wäre, würde ich mich nicht beschweren, schaut sie Euch einfach auf AGHORAs Webseite an! Nee, die Diana hat zweifelsohne eine gute Stimme, aber an manchen Stellen, wirkt sie nervig, da sie im Gesamteindruck etwas monoton wirkt. Beim zweiten Track „Atmas Heave“ aber garantiert noch nicht, denn hier zeigt sie Höhen, Tiefen und Melodien, die Ohrwurmcharakter besitzen. Mein Highlight auf diesem Album ist „Open Close The Book“. Dieser Refrain, die (teilweise jazzigen) Basslines, die Gitarrenleads und die Drumbreaks … einfach geil! Überhaupt gehen AGHORA für eine Prog-Metal Band recht heftig voran, und das, obwohl Santiago der Einzige ist, der die Gitarre bedient. Es wirkt, als wäre eine Gitarrenwand aufgebaut worden. Das zeugt auch von der guten Produktion, die auf Neil Kernon (QUEENSRYCHE, NEVERMORE, NILE, CANNIBAL CORPSE, DOKKEN) zurückzuführen ist.

AGHORA live erleben? Hmm, schaut’s bzw. hört’s Euch mal auf deren Homepage an. Aber mal ehrlich: Solchen Gesang bei Prog-Metal darzubieten, ist schon arg schwierig und muss sich streckenweise schief anhören. Aber trotzdem ziemlich gewöhnungsbedürftig.
„Formless“ beinhaltet viel Gefühl und man merkt, dass jeder einzelne Musiker tief in der Materie drin steckt. Wer auf emotionalen Prog-Metal, mit Jazz-, Death- und Ambient-Momenten steht, der sollte zugreifen. Ansonsten würde ich dazu raten, sich die Scheibe erstmal beim Händler anzuhören. Für einen Blindkauf wäre „Formless“ etwas risikoreich!

Punkte: 5.5 / 10


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