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Am Freitag, dem 13. Februar 1970 sorgte eine britische Gruppe durch die Veröffentlichung ihres Erstlingswerks für viel Aufruhr im Bereich der Musik. Diese spielte damals das härteste Material was die Leute bisher gehört hatten. Die Rede ist von "Black Sabbath". Wenn heute jemand sagt, dass die Band um den damaligen und auch wieder aktuellen Sänger Ozzy Osbourne ein ziemlich hartes Debütalbum veröffentlicht hat, würden viele nur den Kopf schütteln. Tja, damals, als es noch keinen richtigen Heavy Metal gab, war noch alles anders, bis "Black Sabbath" kamen...
Noch eine kurze Info vorneweg: Ich habe mich in Sachen Tracklist an der Version, welche in Großbritannien veröffentlicht wurde, orientiert. Dies ist erwähnenswert, da es mehrere verschiedene Versionen, darunter auch Wiederveröffentlichungen, gibt, welche unterschiedliche Tracklisten aufweisen.
Vieles deutet hierbei nicht nur auf das vermeintlich erste Heavy Metal-Album hin. Nein, sondern auch gleich auf das erste Doom Metal-Werk. Diese Aussage wird vom Cover und einigen düsteren Elementen in den Songs unterstützt. Und ja, diese These sollte recht behalten. Viele Elemente des Albums sollten sich später auch im Doom Metal wiederfinden. Es ist auch nicht selten, dass Sänger des Genres ähnliche Gesangsstimmen wie Frontmann Ozzy haben, oder sie zumindest zu imitieren versuchen.
Eingeleitet wird die CD stilgerecht, nämlich mit viel Düsternis und Dunkelheit. Neben dem Geräusch des Regens hallen tiefe Kirchenglocken durch die gewittrige Nacht. Nach gut einer halben Minute setzt ein tiefes, langsames Riff mit taktvollem Glockenleuten ein. Stimmung wird durch die Wechsel zwischen ruhigen und hart groovenden Passagen geschaffen. Manchmal sind auch Einflüsse von Blues, Jazz und anderen einflussreichen Musikstilen zu erkennen. Ich würde sagen, dass sich jeder Fan so die Einleitung in ein Doom Metal-Album vorstellt. So auch ich.
Das Album ist zwar lang nicht so eingängig wie das darauffolgende Meisterwerk "Paranoid", zündet aber spätestens nach zwei, maximal drei Durchläufen. Hits finden sich an fast jeder Stelle der Tracklist wieder. Der Titelsong "Black Sabbath" überzeugt durch die unheimliche Düsternis in der Musik. "The Wizard" ist eher ein schnellerer Rocker mit Einsätzen der Mundharmonika. "Bassically/N.I.B." wiederum überzeugt mit etwas mehr Groove und einem, gut mit dem Gesang harmonierenden Riffing. Man sieht, Abwechslung wurde bereits vor fast 40 Jahren groß geschrieben.
Erwähnenswert sind auch noch die beiden Cover-Songs welche die Briten aufgenommen haben. Diese wären "Evil Woman (Don't Play Your Game With Me)" von der amerikanischen Blues Rock-Truppe "Crow", welche durch "Black Sabbath"'s Version bekannt wurden, und "Warning" vom Soloprojekt von Aynsley Dunbar, einem bekannten (Blues) Rock-Drummer. Dieser saß bereits bei Acts wie Frank Zappa oder Jimi Hendrix hinter Fellen und Becken.
Zusammengefasst ist zu sagen, dass die Birminghamer mit "Black Sabbath" ein ziemlich gutes Debütalbum hingelegt haben, welches auch heute noch zu überzeugen weiß. Für mich sind jedoch die Passagen mit viel Jazz-Einflüssen eher ein Nachteil, da diese nicht ganz meinen musikalischen Ansichten entsprechen. Für Fans von Rock/Metal mit jeweils einer Handvoll Blues und Jazz ist dies sicherlich ein echter Leckerbissen. Nichtsdestotrotz ist das Album auch für mich ein super Release.
Punkte: 9 / 10