Gut anderthalb Jahre nach der Veröffentlichung ihrer Debüt-EP "In Chains Of Misery" melden sich die Steirer "Norikum" schlagkräftig zurück und bescheren uns ihren zweiten Angriff in Form der EP "Omnivore", welcher im Juni 2012 erneut als Eigenproduktion auf die Menschheit losgelassen wurde.
Sieben Sekunden dauert es, bis der Opener namens "The World's Disease" wie ein Sturm über den Hörer losbricht. Was sofort heraussticht, ist der unglaublich fette Sound, welcher der EP von AudioRiotRecordings (Aufnahmen und Mixing) und den Iguana Studios (Mastering) verpasst wurde. Extrem wuchtige, aber dennoch natürlich klingende Drums mit einer hohen, druckvollen Snare-Drum dröhnen zusammen mit den kräftig-sägenden Gitarren, dem brummenden Bass und dem tief grölenden, aber stets variablen Gesang von Frontmann Paul aus den Lautsprechern. Hier ist vor allem auch zu betonen, dass sich die musikalischen Fertigkeiten extrem gesteigert haben. Bereits auf "In Chains Of Misery" waren eine Menge Potential und Können hörbar, was jedoch hier geboten wird, toppt die Debüt-Veröffentlichungen um Längen, was man vor allem bei Songs wie "Time" erkennt, welcher mit einer Dauer von fast zehn Minuten auftrumpfen kann, ohne zu einer Sekunde langweilig oder vorhersehbar zu werden.
Was mir auch aufgefallen ist, ist, dass der Melodic-Anteil, welcher auf der Debüt-EP noch sehr präsent war, deutlich zurückgedreht wurde. Die neue Veröffentlichung klingt deutlich böser, brutaler und härter, als der Vorgänger, obwohl weiterhin gewisse melodische Einflüsse zu hören sind, wie z.B. bei "Cold Names". Dennoch wurde in Sachen Abwechslungsreichtum und musikalischer Variabilität an keiner Stelle gespart. Jeder der fünf Songs hat seine ganz eigenen, charakteristischen Merkmale und kann so für sich alleine stehen, auch wenn sich natürlich ein gewisser roter Faden durch die gesamte EP zieht.
Ich kann nur empfehlen, die Truppe im Auge zu behalten, denn was mit "Omnivore" abgeliefert wird, ist wirklich grandios! Wer "Norikum" bisher noch nicht kennt und Lust auf eine fette Portion leicht melodischen Death Metal hat, sollte unbedingt zugreifen! Freunde der Band wissen sowieso, was sie erwartet.
Punkte: 9 / 10