Punktgenau 25 Jahre nach ihrem Debüt fassen die Amis "Satan's Host" das Beste ihrer Karriere zusammen, nehmen das Ganze neu auf, werfen zwei brandneue Stücke dazu und lassen das Werk als "Celebration: For The Love Of Satan" auf die Menschheit los.
Die beiden neuen Songs eröffnen bzw. beenden die vorliegende Compilation. Diese sind genau auf einer Wellenlänge mit den Stücken ihres bis dato letzten Studioalbums "By The Hands Of The Devil". Ein Review dieses Meisterwerkes findet ihr auch auf Rotting Hill. Was mir besonders gut gefällt, ist, dass die Neuaufnahmen stilistisch kaum von den neuen Liedern zu unterscheiden sind. Die Herren haben also den Spirit der älteren Stücke, wobei auch hier einige im neuen Jahrtausend geschrieben wurden, gut ins Jahr 2011 gebracht und ihnen den typischen "Satan's Host"-Stempel aufgedrückt.
Doch was macht diesen Band-eigenen Stempel eigentlich aus? Das Besondere hier ist die instrumentale Härte, gepaart mit perfektem Heavy Metal-Gesang. Viel Doublebass und sogar Blastbeat-Einsätze treffen hier auf brutale Riffs, welche nicht selten aus dem Black- oder Death-Sektor stammen. Dazu gesellen sich die oft melodischen Gitarrensoli und der eben erwähnte Gesang. Ob ultrahohe Schreie, Einlagen in etwas tieferen Gesangslagen oder auch hier und da Growl-ähnliche Laute. Das ist alles kein Problem für Harry "Leviathan Thisiren" Conklin (u.a. Ex-"Jag Panzer"). Die gesangliche Leistung hier ist, vor allem auch für seine 49 Jahre, einfach atemberaubend gut. Diese sehr eigene, charakteristische Mischung ist für mich einzigartig und kann mich immer wieder aufs Neue begeistern.
Wie viel an den Liedern für die Neuaufnahme geändert wurde, kann ich hier nicht sagen. Ich weiß jedoch, dass die Truppe einige Zeit auf Klargesang verzichtet, dafür auf tiefe Growls gesetzt hat, und das vor allem in den Jahren ab 2000. So merkt man immerhin, dass auch für Extreme Metal-Genres komponierte Musik mit klassischem Gesang funktionieren kann. Daher bin ich sehr froh, dass Ur-Sänger Harry seit 2010 wieder mit von der Partie ist. Von ihm können sich sowieso die meisten Sänger des momentanen Heavy/Power Metal-Geschehens eine Scheibe abschneiden.
Was ich an dieser Stelle ebenfalls noch erwähnen muss, ist, dass mit gut 70 Minuten Musik eine CD endlich mal gut gefüllt wurde. Bei typischen Best Of-Compilations nervt es mich immer wieder, nur 40 Minuten Musik vorfinden zu müssen, und das bei einer oft bereits Jahrzehnte-langen Karriere. Danke, es geht doch!
Wer einen guten Überblick in das bisherige Schaffen der Band, gepackt in einen druckvollen, modernen Sound, erwerben will, sollte nicht zögern und sich "Celebration: For The Love Of Satan" unbedingt leisten. Top!
Punkte: 9 / 10