2006 wurde im steirischen Fürstenfeld eine Band namens "Zodiac" gegründet. Es folgten ein Demo, eine Single, das Debütalbum 2010 und die Umbenennung zu "Blasphemist" ein Jahr später. Dann wurde nicht lange gefackelt und noch im selben Jahr das Album "Shadowtorned World" über Noisehead Records auf den Markt geworfen.
Nach dem stimmigen Intro "Equinox" geht es schließlich los und die sechs jungen Herren zeigen, zu was sie anno 2011 fähig sind bzw. waren. Musikalisch bekommt man hier lupenreinen Melodic Death Metal der schwedischen Schule serviert. Das beinhaltet natürlich schnelles, tightes Drumming und dazu teils melodische, teils todesbleierne Riffs. Am instrumentalen Part habe ich an dieser Stelle nicht viel auszusetzen, wenn dieser auch sicherlich nicht vor Innovation und Charakteristik strotzt. Aber die Riffs und Soli der Gitarristen Michael Iber und Alexander Lackner sind durchgehend gelungen und drücken den Songs ihre eigene Note auf, und das Schlagzeugspiel von Florian Plochel erweist sich als sehr variabel und abwechslungsreich.
Der Gesang wurde zwischen den Herren Pollinger und Rindler aufgeteilt, wobei sich mir nicht ganz erschließt, warum man für das Gebotene zwei Vokalisten benötigt. Dieser tritt großteils in Form von hohen Schreien in Erscheinung, was mir jedoch, vor allem auf Dauer, beileibe nicht gefallen will. Gesellen sich ausnahmsweise einmal tiefere Grunzer und Growls dazu, klingt das Ganze schon besser. Leider kommt Letzteres viel zu selten vor.
Für den Klang der zehn Stücke zeigt sich Mario Jezik von den Label-eigenen Noisehead Studios verantwortlich. Eigentlich finde ich die Produktionen des Herrn immer recht gelungen, wenn auch nicht besonders markant oder herausstechend. In diesem Fall bin ich jedoch nicht ganz zufrieden, was vor allem am Drum-Sound liegt. Dieser dröhnt ziemlich dumpf und in gewisser Hinsicht unnatürlich aus den Lautsprechern. Das finde ich zwar nicht allzu schlimm, könnte man aber für den nächsten Output noch etwas verbessern.
Stark zwischen sechs oder sieben Punkten schwankend habe ich mich hier noch für die bessere Note entschlossen, denn "Blasphemist" haben zwar sicher nicht alles richtig gemacht, aber auch lange nicht alles falsch. Mir persönlich nimmt der eintönige und auch meiner Meinung nicht wirklich gelungene Schreigesang einiges an Hörspaß weg, welcher vorwiegend in den instrumentalen Passagen aufkommt. Vor allem in diesen merkt man ziemlich deutlich, dass die Jungs gut mit ihren Instrumenten umgehen und auch starke Songs schreiben können. Am Gesang sollten sie aber dringendst arbeiten.
Punkte: 7 / 10