Das fünfte Full-Length-Album des finnischen Quartetts, hält an dem fest, was ROTTEN SOUND können: rasenden Grindcore. Ab und an gibt es hier Ausflüge in den Death Metal, aber das ist wirklich selten, aber absolut durchdacht. Die raren schleppenden Passagen setzen der Härte von „Cycles“ noch das i-Tüpfelchen auf. Der Midtempo-Bereich wird noch seltener erreicht, aber auch hier: perfekt eingesetzt. Ansonsten wird hier geblastet, was das Zeug hält.
Kurze Songtitel und 18 Tracks in gut 34 Minuten. Es wird gehämmert, es wird geschrubbt … und dennoch gleiten ROTTEN SOUND nie ins Chaos. Im Gegenteil; alles wirkt hier sehr durchstrukturiert und die Breaks inmitten der Blasthölle werden perfekt umgesetzt. Man muss hier wohl auch von ungewöhnlich sprechen, wenn man Songs, wie „Enigma“ oder „Trust“ hört. Gitarrenbögen im schleppenden Tempo … so etwas ist sehr selten bei den Finnen, aber doch gekonnt und passend. Während „Caste System“ sehr rockig daherkommt, bringt „Corporation“ den Grindcore-Freak zum Jauchzen. Riffs die ins Ohr gehen, Doublebass-Gewitter und eine Geschwindigkeit, bei der nicht mal der ICE Rostock-München hinterherkommt.
„Cycles“ ist eine Weiterentwicklung, keine Frage. Auch wenn man die Scheibe mehrmals hintereinander gehört hat, kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Allerdings bleibt auch nicht viel im Kopf hängen (mal abgesehen von „Corporation“). Aber das erwartet man ja auch nicht bei einer Grindcore-Combo.
Eine sehr hohe Messlatte haben ROTTEN SOUND aufgelegt, bei der so manch andere Band wohl scheitern wird. Starkes Teil!
Punkte: 9 / 10