Nach etwas mehr als einem Jahr holen die Holländer "Legion Of The Damned" erneut zum Schlag aus. Am 7. Jänner wurde nämlich das bereits fünfte bzw. zehnte, wenn man die Zeit mit "Occult" dazurechnet, Album der Band namens "Descent Into Chaos" veröffentlicht.
Was erwartet man denn eigentlich von einem neuen Album der vier Herren? Simplen, teils schnellen, teils groovigen Thrash Metal mit gesundem Todesblei-Einfluss. Ja, und das bekommt man hier auch geboten, wobei es doch Unterschiede zu den Vorgänger-Scheiben gibt.
Der größte Unterschied liegt natürlich im Sound, da die Band erstmals mit einem anderen Produzenten als Andy Classen (u.a. "Belphegor") zusammengearbeitet hat. Dafür war aber kein Geringerer als Peter Tägtgren (u.a. "Hypocrisy") für das Soundgewand der Platte zuständig. Das Ergebnis klingt also recht anders als bei den Produktionen von Andy, welcher die letzten Jahre einen sehr eigenständigen Klang mit hohem Wiedererkennungswerk entwickelt hat. Mr. Tägtgren, welcher ebenfalls immer einen recht einzigartigen Klang über die Spuren zu legen pflegt, hat jedoch einen hammermäßigen Job - Dieter Bohlen lässt grüßen - hingelegt und lässt die zehn bzw. elf Tracks, wie bei der Limited Edition, richtig fett und druckvoll erklingen.
Ein weiterer Unterschied zu den anderen Alben ist, dass die Songs weniger eingängig sind. Die Songs auf dem Debüt gehen da z.B. deutlich leichter und schneller ins Ohr. Das soll jedoch nicht bedeuten, dass die neuen Stücke schlecht/er sind, sie brauchen lediglich etwas mehr Zeit. Dafür können Thrash-Granaten wie "Night Of The Sabbath", der Album-Hit "Lord Of The Flies" (inkl. Hammer-Intro), "Shrapnel Rain" oder das bereits im Vorhinein veröffentlichte "Killzone", jedoch auch die restlichen Stücke des Rundlings, vollends überzeugen.
Was mir jedoch nicht gefällt, ist das Intro, welches zwar gelungen, aber mit knappen zwei Minuten einfach viel zu lang ausgefallen ist. Dazu kommt noch, dass der Gesang von Frontkeifer Maurice Swinkels auch nicht mehr ganz so räudig, aggressiv und wütend klingt, wie auf dem Debüt von 2005.
Ja, sie haben es wieder geschafft. An das Debüt, "Malevolent Rapture" kommt die neue Scheibe natürlich nicht heran, das werden die Niederländer auch nicht mehr schaffen, aber dennoch braucht sich "Descent Into Chaos" nicht vor den anderen Full Lenght-Scheiben der Band zu verstecken und wird Fans des Quartetts mit Sicherheit begeistern.
Achja, Käufer der Limited Edition erhalten als Bonus Track eine Neuaufnahme vom Band-Klassiker "Legion Of The Damned" inklusive Gesangseinlage von Produzent Peter Tägtgren und eine Bonus-DVD dazu!
Punkte: 9 / 10