Teufel Absinth (2010) - ein Review von walzenstein

Teufel: Absinth - Cover
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1 Review
2
2 Ratings
7.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Industrial Metal


walzenstein
06.04.2018 09:54

Teufelchen, Teufelchen, was mach ich nun mit dir hier?
Knapp 70 Minuten gibt der Gefährte von CORVUS CORAX und TANZWUT hier seine eigenen mentalen Ergüsse in Form von Kompositionen preis und ich bin der Meinung, dass hier um die Hälfte gekürzt hätte werden können.

Beginnend mit einem krank klingenden Monolog, begleitet von diffusen Elektro-Klängen, zeigt TEUFEL, dass er Bands wie GOETHES ERBEN oder DAS ICH nicht ganz abgeneigt ist. Beim zweiten Track “Der Fährmann” sind dann schon mal Gitarren zu hören, die von einem Keyboardteppich unterstützt werden. Im Refrain sind dann erstmals Anleihen zu TANZWUT zu hören. Bassdrums und metallisches Riffing begleiten die etwas aggressive Stimme von TEUFEL. Natürlich kommt der Mann nicht ohne Dudelsack aus und so wird dieses Instrument, zwar nicht allzu oft, aber doch effektvoll eingesetzt. So z.B. bei dem stärkeren Song “Der dürre König”. Eine geile Melodie vom Keyboard, die immer wieder eingebaut wird und der Dudelsack zu Beginn. Dieser Song ist wirklich einer der besseren Lieder des Albums. Tanzbar und mit Gothic-Charakter.
“Alles nur ein Traum” kommt schon fast psychedelisch mit Ambient-Elementen daher und ist eher ungewöhnlich auf “Absinth”. “Den speise ich” hingegen ist dann wieder tanzbar und wird von Gitarren dominiert. Ebenso wie “Kalt ist mein Herz”, wo dann auch wieder der Dudelsack eingesetzt wird. Ein Kracher in den Clubs könnte “Neigt Euer Haupt” werden. RAMMSTEINsche Gitarren, Bassdrums … irgendwie hat das schon etwas Techno-artiges. Der Titeltrack klingt stark nach IN EXTREMO und Konsorten und ist einer der Tiefpunkte des Albums. Aber noch nichts im Gegensatz zum “Moritat von Mackie Messer” vom guten alten Bertolt Brecht. Dieser Track wird so lieblos runtergedudelt, dass es einem die Galle hochtreibt. Die Gitarre öde, die Vocals eintönig, und im Allgemeinen wirkt die Instrumentierung dilettantisch. Sorry, wenn man sich schon an einen ‘Großen’ heranwagt, dann sollte es auch was Innovatives sein. Und so ist es nur ein nerviges Stück. Ich bevorzuge da dann doch lieber die Interpretationen von Gisela May oder Ernst Busch.
TANZWUT hört man dann auch wieder bei “Tick Tick Tack” heraus. CORVUS CORAX dann bei “Hymnus Codex Gigas”.

Irgendwie wirkt “Absinth” lieblos. Sicherlich sind einige Songs recht gut gemacht, aber über die Hälfte der Tracks sind unterdurchschnittlich. Wenn TEUFEL da einige Songs weggelassen hätte, wäre es zwar ein Album mit kürzerer Spielzeit, aber dadurch hochwertiger. So ist es nur ein Silberling für Leute geworden, die alles, was im Umfeld von CORVUS CORAX geschieht, sammeln und haben müssen.
Von dem TEUFEL hätte ich wirklich mehr erwartet. Da ziehe ich Absinth in flüssiger Form doch vor.

Punkte: 5 / 10


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