Thorngoth Leere (2010) - ein Review von walzenstein

Thorngoth: Leere - Cover
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1 Review
2
2 Ratings
9.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


walzenstein
06.04.2018 10:04

Wenn in Bad Tölz die Erde vibriert, könnte es sein, dass Ottfried Fischer Drehtag hat und einen Täter im Laufschritt verfolgen muss. Der Grund könnte aber auch ein anderer sein. Zum Beispiel, wenn sich THORNGOTH in den Proberaum begeben, um neue Songs zu kreieren.
Und “Leere” ist entstanden. Das mittlerweile dritte Full-Legth-Album von THORNGOTH. Und ich kann Euch sagen, der Titel führt in die Irre, denn diese Scheibe ist alles andere als leer.

Von Beginn an gibt es hier hochwertigen Black Metal, ohne wirkliche Schwachpunkte. Und dass THORNGOTH keine Eintagsfliege sind, bewiesen sie schon mit der Steigerung von “Thelema Of Destruction” zu “Rauhnacht”, wo sie es geschafft haben, sich von anderen Black Metal Bands deutlich abzusondern.
Nun, zwei Jahre später, gibt es mit “Leere” eine weitere Steigerung. Fesselnde Melodien, die teilweise von den Gitarren zweistimmig dargeboten werden, begleiten die frostigen Riffs und die eiskalten Vocals von Sänger Akhorahil. Jeder Song dramaturgisch aufgebaut, jedes Break äußerst durchdacht.
Dieses Album verwirrt den Hörer zwar noch beim ersten Durchlauf, aber spätestens ab dem zweiten Hören, wird deutlich, wie sehr THORNGOTH Wert aufs Detail legen. Hier merkt man, dass diese Musik von Leuten gemacht wird, die ihre Instrumente auch wirklich beherrschen.
Auch wird auf “Leere” nicht nur geknüppelt. Immer wieder wird das Tempo gedrosselt und es kommen dann die wirklich atmosphärischen Parts zum Vorschein, die mit akustischer Gitarre, dezentem Keyboard oder auch mal (wirklich gutem) klarem Gesang begleitet werden.
Nach dem passenden “In der Leere”, das ein reines Keyboard-Instrumental ist, geht es sehr basslastig und fast schon schleppend mit “Leere V” in die tiefsten Katakomben von THORNGOTH. Eingängige Leads und tiefer dunkler Gesang bilden hier einen Höhepunkt des Albums.

“Leere” ist ein Album, dass ich jedem Black Metal-Fan ans Herz legen kann. Es ist wirklich schön zu wissen, dass aus Deutschland immer mehr Bands kommen, die sich vor den ‘großen’ Bands nicht zu verstecken brauchen. Im Gegenteil. Im Falle THORNGOTH sehe ich das so, dass die Bayern Bands wie z.B. MAYHEM locker in den Sack stecken. THORNGOTH klingen authentisch und arrangieren ihre Songs so dermaßen intelligent, dass man nur den Hut ziehen kann. So muss Black Metal klingen.

Punkte: 9.5 / 10


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