Excidium + Bloodthirst Infernal Thrashing Kömmando (2009) - ein Review von Mosa93

Excidium, Bloodthirst: Infernal Thrashing Kömmando - Cover
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9.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Thrash Metal



10.05.2009 22:19

2 polnische Bands, beide im Genre des Old School (Blackened) Thrash Metal einzuordnen haben sich 2008 dazu entschlossen, zusammen ein Split-Album aufzunehmen. Dieses wurde 2009 über Pagan Records veröffentlicht und durch den freundlichen Postboten zu mir befördert. Über Excidium gibt es nicht viel zu sagen, außer, dass die Truppe sich 2006 gründete und bisher eine Demo und eine weitere Split veröffentlicht hat. Bloodthirst waren da schon fleißiger. Wer alle Veröffentlichungen besitzt, hat bereits 10 CDs im Regal stehen, darunter Demos, Splits, ein Live- und ein Studioalbum.

Beginnen wir mit dem Äußeren. Dort fällt sofort auf, dass das Booklet und das Inlay (zumindest bei der Promo-Version) aus dunkelgrauem Karton gefertigt sind. Das sieht nicht nur gut aus, sondern verstärkt auch das Old-School-Flair.
Auf dem Cover sind die beiden Bandlogos, der Albumtitel und ein groß abgedrucktes Skelett in einem Umhang, welches auf die Tracklist in einem alten, bereits etwas verfallenen Buch zeigt. Im 2seitigen Booklet sind Bandfotos, Danksagungen der beiden Truppen und einige weitere Informationen.

Beginnen wir mit den fünf Songs von Bloodthirst. Nach einem nicht nennenswerten Intro beginnt ein rasanter Nackenbrecher Thrasher namens „Assassination Is Absolute“ aus den Boxen zu dröhnen. Der Sound ist sehr klar, bekommt jedoch durch den räudig klingenden Black/Thrash-Gesang eine Old-School-Wirkung. Nach und nach werden zu dem Riff, wie es Kollegen wie z.B. Warbringer nicht besser machen könnten, und den anspruchsvollen Drums einige Soli abgefeuert.
In diesem Nährboden, verankert auch der 2. eigene, etwas langsamer angesiedelte Song, „Of Bestiality In Our Veins“, seine Wurzeln. Langsamer heißt jedoch nicht langweiliger. Ein wildes Thrash-Riff, wütend bellender Gesang und einige nette Soloeinlagen dürfen natürlich nicht fehlen.

Eine Old-School-Band muss klarerweise auch ihre Helden huldigen. Das sind in diesem Falle die satanischen Thrash- und Death-Legenden von Venom und Morbid Angel.
Bei beiden Songs ahmt Sänger und Axtschwinger Rambo die Originalstimmen seiner Idole nach, bei Venom mehr, und auch sehr gut, bei Morbid Angel eher weniger. „1000 Days In Sodom” könnte glatt als originaler Venom-Song, nur mit besserem Sound, durchgehen. Genau so ist es bei „Immortal Rites”, nur dass der Song weniger nach Death, dafür mehr nach Thrash klingt, ist ja auch logisch.

Jetzt zum 2. Teil und den 7 Kompositionen der 2006 gegründeten Excidium. Hier geht es soundmäßig nicht mehr so klar zu wie bei den Splitpartnern. Die Gitarren krachen etwas mehr, die Drums scheppern nur so vor sich hin. Allein der Gesang ist ähnlich wie der von Bloodthirst-Schreihals Rambo. Der Sound kann eventuell einige Hörer abschrecken, mir gefällt dieser rohe Sound jedoch ziemlich gut, da er einfach nur allzu gut zur Musik passt. Für eine derart junge Band ist es wirklich bemerkenswert, dass Abwechslungsreichtum hier relativ groß geschrieben wird. Die Songs sind zwar allesamt etwas ähnlich, weisen aber oft grundlegende Unterschiede, vor allem in Sachen Takt und Tempo, auf. „Chaostorm“ ist eine ziemlich schnelle Nummer, „Blackened Thrash Assassins“ verläuft einen (winzigen) Tick langsamer. „First To Fight“ wiederum vereint beide Spielarten.
Einen großen Pluspunkt machen auch die Soli aus, da diese Abwechslung, Melodie und, wie man so schön sagt, mehr Pepp in die Tracks einschleusen. Was wäre auch Thrash Metal ohne anständige Solopassage? Genau, langweilig und verdammt eintönig. Die Soli haben zwar eine standardmäßig normale Länge, ich finde dennoch, dass sie um einiges länger sein könnten. Tja, man kann halt nicht alles haben.

Zum Schluss bekommt man auch noch von Excidium noch einen Cover-Song serviert, nämlich einen Song der Thrash/Speed Metaller Razor, welche in den 80ern große Erfolge feierte. Ich muss sagen, dass ich die Cover-Version besser finde als das Original. Der wahrscheinliche Grund ist wohl der verwaschene Sound vieler 80er-Thrash-Bands.

Mein Fazit aus dem Split-Album ist, dass aus beiden Truppen was werden kann. Sie weisen beide das Talent auf, guten, Old-School-Thrash auf die moderne Spielart, gemischt mit einer guten Handvoll Abwechslung, zu spielen. Da kann man nur hoffen, dass man bald wieder neues Material hören darf.

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Punkte: 8 / 10


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