Dass Mitglieder von "Darkthrone" ein Händchen für gute Musik haben, ist schon lang bekannt. Die neueste Band mit dem "Darkthrone"-Sänger, Bassisten und Gitarristen Nocturno Culto ist "Sarke". Naja, eigentlich ist es ja nicht seine Band, sondern die von Thomas Berglie (aka Sarke). Dieser übernimmt bei der Band den instrumentalen Part, und Nocturno Culto steht am Mikro. Manche Leute könnten ihn eventuell von anderen Bands wie "Tulus" oder "Khold" kennen. Gegründet wurde die Band 2008, zirka ein Jahr später, am 8. April, haben sie letztendlich ihr Debütalbum "Vorunah" über Indie Recordings veröffentlicht.
Gleich beim ersten Song "Primitive Killing" kommen einem "Darkthrone" in den Sinn. Ob es nun am Genre, Blackened Thrash Metal, liegt, oder nur am Gesang von Ted (aka Nocturno Culto) kann ich nicht wirklich sagen. Auf jeden Fall klingt die Musik ähnlich wie die, auf den neuen Alben der Hauptband von Ted, nur mit weniger Punk und einem besseren Sound. Diese beiden Faktoren stellen bereits einen großen Pluspunkt für das Album dar, da mir die neue Stilmixtur von "Darkthrone" nicht wirklich gefallen will.
Aber das ist natürlich nicht das einzig Positive an "Vorunah". Auch die instrumentalen und gesanglichen Ergebnisse sind nicht von schlechten Eltern. Es wurde viel auf Abwechslung gesetzt. Die etwas schwarzmetallisch angehauchten Thrash-Riffs und der raue Gesang von Ted werden geschickt durch passend eingefügte Keyboard-Einsätze und (leider sehr wenige) Soli ergänzt. Somit wird das Interesse an dem aktuellen und nächsten Song stets aufrecht erhalten und der Hörer bekommt nicht das Gefühl der Monotonie. Was mir auch gut gefällt, ist, dass der Bass meistens gut zu hören ist. Dieser geht leider bei vielen Black- und Thrash Metal-Truppen einfach viel zu oft unter.
In Sachen Geschwindigkeit haben sich die beiden Norweger auch an den neueren Veröffentlichungen der Kollegen "Darkthrone" orientiert. Schnelles Geknüppel mit Blastbeat & Co. sucht man bei "Vorunah" vergebens. Man bekommt eher die langsamere, groovigere Variante des Genres serviert. Das erschafft bei längerem Hören der Musik eine doomartige Atmosphäre, die am besten bei "Frost Junkie" seine vollkommene Macht ausnutzt.
Anspieltipps sind der einleitende Song "Primitive Killing", die doomlastigen Stücke "Frost Junkie" und "Old", und "13 Candles", welches kein Cover-Song von "Bathory" ist.
"Vorunah" ist ein ziemlich gelungenes Debütalbum. Durch das Einsetzen von Keyboards entfernt man sich von aufkommender Monotonie. Die Riffs sind abwechslungsreich, die Drums vorantreibend und der Gesang schön rau und räudig. Dann gibt einem der gelungene Sound, welcher der Musik noch den richtigen Kick gibt, den Rest. Die zwei Punkte Abzug in der Bewertung liegen jedoch nicht am Musikalischen, sondern eher an der Monotonie, welche nicht unter dem Hören aufkommt, sondern erst danach. Am Ende des Albums sehnt man sich einfach nach etwas mehr Geschwindigkeit und weniger Weltuntergangs-Flair.
Punkte: 8 / 10