Das Album wird definitiv von der absolut genialen Gettysburg-Trilogie beherrscht, wobei die anderen 8 Songs in meinen Ohren größtenteils sowieso so klingen, als ob sie schnell noch aufgenommen wurden, um eben ein Album draus zu machen (Insbesondere Red Baron/Blue Max). Die Ausnahme bildet hier in meinen Ohren Waterloo.
Ein anderes Problem der Stücke abseits von Gettysburg ist, dass sie zum Teil derart von einem abartigen amerikanischen Patriotismus durchdrängt sind, dass man fast schon von Propaganda sprechen kann, das beste Beispiel ist hier When The Eagle Cries. Widerlich.
Jedenfalls, zum Kernstück des Albums, der Gettysburg-Trilogie, kann man nur sagen: Genial. Gottverdammt genial. Von der Atmosphäre bekomme ich noch nach dem 25. Hören ne Gänsehaut. Zudem sind die Lyrics (mit den Anmerkungen von Jon Schaffer) einigermaßen historisch korrekt, was aber angesichts der überwältigenden Musik nur periphär von Bedeutung ist. Dabei liefert Tim Owens vor allem auf High Water Mark eine wirklich an Perfektion grenzende Leistung ab. Ob er damit besser ist als Matt Barlow wage ich weder zu behaupten noch zu bezweifeln, da ich nur dieses eine Album von Iced Earth besitze.
Wie auch immer, wer sich mit dem Extrempatriotismus mancher der Stücke arrangieren kann und auf atmosphärischen Metal steht ist mit dem Album wohl ganz gut beraten. Gettysburg (1863) hätte alleine 10 Punkte verdient, aber aufgrund der (bis auf Waterloo) durchschnittlichen bis an widerliche Propaganda grenzenden anderen Songs sind es insgesamt nur 8,5. Vielleicht wäre es ganz gut gewesen, Gettysburg (1863) alleine als EP zu veröffentlichen.
Punkte: 8.5 / 10