Wir schreiben das Jahr 1997, "Obituary" veröffentlichen ihr bereits fünftes Studioalbum mit dem Titel "Back From The Dead". Danach kamen noch ein Live-Album, eine Best Of-Compliation und die große Pause um die Jahrtausendwende gut zu überstehen. Begeben wir uns aber wieder in das Jahr 1997...
Man drückt Play und was passiert? Einem kommt gleich der erste große, leider viel zu kurze Hit entgegengeschossen, "Threatening Skies". Was erwartet man von "Obituary" eigentlich noch? Tja, Geschwindigkeit meets Groove, dazu fette Riffs, das markante Growling von John und das wie immer perfekte Drumming seines Bruders Donald. Was anderes wird man auf keinem Album wiederfinden, auch wenn "Darkest Day" wirklich kein Meisterwerk ist.
In Sachen Eingängigkeit hat man im Gegensatz zum Vorgänger "World Demise" noch einen draufgelegt. Die Riffs bleiben einem im Gedächtnis und begeben sich nach dem Hören nicht sofort wieder davon ins Reich der Toten. Und auch wenn nicht jedes Stück sofort im Gedächtnis hängenbleibt, beim nächsten Hören erinnert man sich sofort wieder daran. Das kann ich leider nur bei ziemlich wenigen Bands aus dem Genre des Death Metals behaupten.
Der Sound ist für mich ein ziemlich wichtiger Bestandteil eines Albums. Daher geht ein großes Lob an den Herren Jamie Locke, welcher neben der Band selbst den Produzenten gespielt hat. Der Sound passt perfekt zur Musik. Man hört die Bassdrum schön raus, die Snare ist nicht zu hoch und nicht zu tief, die Gitarren dröhnen fett aus den Lautsprechern und auch der Bass ist hin und wieder gut zu hören. Und was ist schon grooviger als eine geile Bassline?
Am Ende der Scheibe gibt es dann noch ein Schmankerl für alle Die-Hard-Fans der Band, nämlich den Song "Bullituary (Remix)" mit den Rappern Skinner T. und Diablo D. von "The Bully Boys" am Mikrofon. Ich brauche sowas nicht unbedingt, aber gut, wem's gefällt... Ein weiterer Kaufanreiz stellt noch das Bonus-Material der CD dar. Als CD-Rom-Extras sind nämlich noch Videos und Live-Material dabei.
Meine Favoriten werde ich nicht aufzählen, da das zirka Dreiviertel der Tracklist darstellen würde. Daher meine Empfehlung: Einfach mal von vorne bis hinten Durchhören und sich über die Musik freuen.
Mehr gibt's zu dem Album nicht zu sagen. Außer, dass es die Herren aus Florida wieder einmal geschafft haben, ein grandioses Album, randvoll mit Hits oder zumindest guten Songs zu erschaffen, wobei der Anteil der Hits stark überwiegt. Dies liegt wohl auch an den genialen Gitarrenkünsten eines gewissen Allen West, welcher für mich einer der besten Axtschwinger im Death Metal (der 90er) darstellt. Man höre sich nur die ersten beiden Alben von "Six Feet Under" oder einfach alles von "Obituary", bis auf die beiden letzten Alben und "Cause Of Death" an. Hoffentlich kommt er wieder einmal zur Band zurück, denn dieser Mann hat wirklich Großartiges vollbracht.
Punkte: 9 / 10