Madonna hat sich auch hier an den Puls der Zeit gehängt und sich die Tracks von Pharell Williams und Timbaland zurechtschneidern lassen. Und somit ist es auch nicht verwunderlich, dass die für die letzte Platte noch so prägenden Disco-Elemente hier zugunsten extrem eingängiger Beats fast gänzlichen fehlen.
Die Single "4 Minutes" ist aus meiner Sicht der kommerziell stärkste Track der Platte. Die Ballade des Albums ist wohl "Miles Away", bei der Madonna wie bereits bei 4 Minutes Justin Timbalake und Timbaland zur Seite stehen. Leider kann die Dritte Zusammenarbeit "Dance 2night" nicht mit den anderen beiden Tracks mithalten, da dem Titel irgendwie die Höhepunkte fehlen.
Beim kindlich verspielten Titel "Beat Goes On", hat Kanye West ein doch mittlerweile recht typisches Gastspiel.
Wer es funky mag, sollte unbedingt mal "She's Not Me" anspielen. Absolut empfehlenswert.
Zu "Spanish Lesson" gibt es nicht viel zu sagen, außer vielleicht Nomen ist Omen. Man verpasst nicht viel.
Die Klavierballade "Devil Wouldn't Recognize You" trägt sehr deutlich Timbalands (oder Timberlakes?) handschrift, nicht zuletzt durch die perfekt eingepassten Prasselgeräusche von Regentropfen, die an die Fensterscheibe klopfen.
Der letzte Track "Voices" kommt mit genau der Frage daher, die auch mir beim Hören durch den Kopf gegangen ist: Who is the master, who is the slave?
Abschließend würde ich sagen, dass es sich bei Hard Candy eher um eine Timbaland/P.Williams Platte handelt, als um ein typisches Madonna-Album, wenn es sowas überhaupt gibt.
Punkte: 7 / 10