Joah, dieses Album hat das, was viele Bands dieses Genre heutzutage vermissen lassen: Flair und Authentizität. Da ist es egal, wenn sich der Songaufbau der ersten beiden Songs etwas nach Nickelback anhört. Vollkommen egal, denn Jeff Shields singt nicht nur anders, sondern gibt der Musik von STEREOSIDE einen ganz eigenen Stil. Das Quartett aus Florida versteht es, in ihren Rock, Elemente aus Country und Blues einzuflechten, ohne, dass es Überhand nimmt. Auch verwenden STEREOSIDE modernere Zutaten, damit ihre Musik geschmackvoll rüberkommt. Hier mal Gitarrenläufe wie einst bei PAPA ROACH, da mal ein Lead, wie man es nur im Metalbereich hört… und dann der Gesang von Jelvis, der auch nicht vor einem CELTIC FROSTschen ‚Uh’ Abstand nimmt. Nein, hier stimmt alles und die Dreiviertelstunde „So Long“ wird in keiner Hinsicht langweilig.
Die Amis schaffen es wirklich, dass man die CD x-Mal hintereinander hören kann, ohne dass sie nervig wird. Ohrwürmer sind vorhanden und somit sind STEREOSIDE durchaus charttauglich, was sich zeigen wird, denn mit „Sinner“ wurde bereits eine Single ausgekoppelt. Aber Geduld, denn wie heißt es im Volksmund? ‚Gute Pferde ziehen langsam an!’!
So tolle Musik hätte ich aufgrund des Covers gar nicht vermutet. Dieses ist nämlich äußerst klischeehaft. Zwei weibliche Fans in knallengen Jeans und Knackarsch, beide in einem Top von ihrer Lieblingsband (natürlich STEREOSIDE) und in der hinteren Tasche die obligatorischen Eintrittskarten. Sexy, aber plump! Dafür stimmt der Inhalt.
Punkte: 9 / 10