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#1 16.12.2013 12:32:36

der Jakob
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Beiträge: 1.196

Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

... nachdem es im Metal- und Punk/HC-Unterforum sowas ja schon gibt, sollte man das vielleicht auch mal im Allgemein-Forum machen.

Was sind eure 10 liebsten Alben dieses Jahr?
Was eure liebsten EPs?
Enttäuschungen?


Hier meine Alben des Jahres:
1. Tocotronic "Wie wir leben wollen"
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(zwar nicht ihr bestes, trotzdem meine großen Lieblinge)

2. The World Is A Beautiful Place & I Am No Longer Afraid To Die "Whenever, If Ever"
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(eine meiner liebsten Neuentdeckungen dieses Jahr)

3. Touché Amoré "Is Survived By"
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(ihr beses Album bisher!)

4. Circle Takes The Square "Decompositions: Volume Number One"
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5. Savages "Silence Yourself"
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6. Kokomo "Kokomo"
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7. Messer "Die Unsichtbaren"
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8. This Town Needs Guns (im Laufe des Jahres umbenannt in TTNG) "13.0.0.0.0"
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9.  Into It. Over It. "Intersections"
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10. Owen "L'ami Du Peuple"
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auf den folgenden Plätzen (ohne Reihenfolge... zum Teil auch noch nicht oft gehört, könnten also auch noch höher eingestuft werden):
Caleya "Konvolut"
Celeste "Animale(s)"
Daughter "If You Leave"
Foxing "The Albatross"
Koji "Crooked In My Mind"
Nai Harvest "Whatever"
My Bloody Valentine "m b v"

Außer Konkurrenz, da ich es immer schwer finde Bands von Freunden unabhängig zu bewerten:
City Light Thief "Vacilando"
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Favorit Parker "ZECHEN"
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Die besten EPs:
1. Their / They're / There "Their / They're / There"
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2. The Saddest Landscape "Exit Wounded"
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3. Dads "Pretty Good"
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Konzerte des Jahres:
1. The Notwist (11.07., Berlin, Berliner Festspiele)
2. My Bloody Valentine (05.09., Köln, Live Music Hall)
3. Sport (18.07., Köln, Privat)
4. Björk (07.09., Berlin Festival)
5. Tocotronic (27.01., Berlin, Lido)


Größte musikalische Enttäuschungen:
Mikrokomos23 "Alles lebt. Alles bleibt": das erste Album 2008 war meiner Meinung nach absolut genial und gehört für mich zu den besten deutschsprachigen Alben in dem Bereich, das Album von diesem Jahr finde ich allerdings absolut belanglos...
The National "Trouble Will Find Me": fand ich irgendwie langweilig nachdem ich den Vorgänger damals ziemlich abgefeiert habe...

Beitrag geändert von der Jakob (16.12.2013 13:24:12)

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#2 16.12.2013 18:22:59

tonada
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Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

schöne Cover! aber kennen tu ich (fast) nix davon...vielleicht schreibst du noch 1-2 Sätze zu den Alben, um was es sich dabei handelt smile


"Central Services" - wir machen keine Fehler!      zur Sammlung

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#3 20.12.2013 16:41:26

Rhinozaur
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Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

Ich erwarte keine Platten mehr dieses Jahr. Also rein ins Top10-Getümmel:

White Denim - Corsicana Lemonade
FluxBB BBCode-Test

Ich hatte bis zum Release dieses Albums eigentlich keine Ahnung, wer White Denim sind und habe mir auf Empfehlung von "Visions" einige Tracks angehört. Ohne Zögern hab' ich mir danach gleich die Platte bestellt und bis heute sicher 100x mal auf meinem Plattendreher rotieren lassen. Ein grandioses Album mit wahnsinnig tollen Soundexperimenten.

Steven Wilson - The Raven that refused to sing
FluxBB BBCode-Test

Was soll man da schon sagen? Was Steven Wilson anfasst, wird eh zu Gold. So auch dieses Goldstück. Lediglich das Konzert im Zürcher Volkshaus hat mich noch mehr aus den Socken gehauen, als die Platte.

The Ocean - Pelagial
FluxBB BBCode-Test

Ein Epos sondergleichen... Ich weiss noch gut, wie ich an der Uni in einer unfassbar langweiligen Medienforschungs-Vorlesung sass und auf Youtube das gesamte Album am Stück mit Kopfhörern durchhörte. Unfassbar, was in diesen gut 50 Minuten alles passiert. Allerdings kann ich bei diesem Album echt nur die Instrumental-Version hören. Der Sänger will mir einfach nicht gefallen...

Biffy Clyro - Opposites
FluxBB BBCode-Test

Ich befürchte ja stark, dass Biffy Clyro nach diesem Werk zwangsläufig einen Gang zurückschalten muss. ;-) 20 Songs, keine Schwächen, kein Füllmaterial. Top!

Nils Frahm - Spaces
FluxBB BBCode-Test

Nach vielen Piano-lastigen Alben greift Nils Frahm eifrig beim Elektro-Wühltisch zu. Wahnsinn, was da auf "Spaces" abgefeiert wird. Leider hinkt Erased Tapes mal wieder mit der Plattenproduktion hinterher, so dass ich mich bis Februar noch mit ein paar MP3-Files zufrieden geben muss...

Editors - The Weight Of Your Love
FluxBB BBCode-Test

Nachdem der Vorgänger ja nicht so super war, gefällt mir die neue Editors schon wieder super. So darf es weitergehen...

Sigur Ros - Kveikur
FluxBB BBCode-Test

"Valtari" schien den Isländern selbst zu einschläfernd zu sein. Auf "Kveikur" ist davon jedenfalls nichts mehr zu spüren. Da ist sie wieder, die alte Sigur Ros-Magie!

Matt Pryor - Wrist Slitter
FluxBB BBCode-Test

Dabei wollte er die Musik schon aufgeben, der gute Matt Pryor. Glücklicherweise hat er gemerkt, dass er ausser Musik machen gar nix kann... Also zurück an die Gitarre und das bislang beste Soloalbum seiner Karriere aufnehmen. Supertolles Album, dass mich schon fast an längst vergangene Get Up Kids-Tage erinnert...

Russian Circles - Memorial
FluxBB BBCode-Test

Einfache eine grossartige Band, die ihr Niveau konstant hoch halten. So auch auf "Memorial". Vielleicht einen Zacken weniger gut als ältere Alben, aber wie gesagt: Alles wird besser, Russian Circles bleiben gut! wink

Riverside - Shrine Of New Generation Slaves
FluxBB BBCode-Test

Das Riverside immer gleich gut bleiben, kann ich spätestens seit dem letzten Konzert der Polen dieses Jahr nicht behaupten. Die bleiben nicht gut, die werden immer besser. Das Konzert in Pratteln gehört zum besten, was ich dieses Jahr live erlebet habe und die neue Platte liefert wiederholt wahnsinnig schönes, tolles und superaffengeiles Material...

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#4 21.12.2013 22:12:02

JohnnyAppleseed
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Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

Schönes Zeug bisher... 1,2 Sachen dabei, die ich auch noch aufm Zettel hab. big_smile

Achja, hiermit möchte ich mich vorab schon mal für unverständliche Schachtelsätze, sowie den übermäßigen Gebrauch von Floskeln und unsäglichen Anglizismen entschuldigen.
Sorry, couldn't help it! wink


The Good, The Bad And The Mediocre


Album Top 10:

1) Deafheaven - Sunbather
896789_1370444942.jpg {Reinhören: Dream House}
Sicherlich, furchtbarer Hype rund um dieses Album. Und die Band selbst macht es einem wegen der ganzen NSBM-Shirt Nummer abseits der Musik zudem reichlich schwierig, Sympathien für die Herren zu entwickeln. ABER kein anderes Album hat mich dieses Jahr so nachhaltig beeindruckt wie Sunbather. So verschmilzt die Band auf diesem Brecher von Album mühelos BM-mäßiges Gekeife & Blastparts (normalerweise gar nicht mein Bier!) mit Shoegaze-Gitarrenwänden und ausufernden Post-Rock Momenten der Marke GY!BE. Das ist natürlich alles furchtbar vntrve und Genrepuristen dürfte bei der Platte der Corpse Paint aus dem Gesicht bröseln; ändert aber alles nichts daran, dass Sunbather für mich unangefochten das Album des Jahres 2013 ist!


2) Direct Hit - Brainless God
929163_1379811388.jpg {Reinhören: Burried Alive}
Damit, dass die launige Pop-Punk Band mit HC Kante aus Milwaukee mit ihrem zweiten Album mit einem Konzept Album rund um die Apokalypse (inkl. Massenmördern, blutgierigen Sekten usw usf.) um die Ecke kommen, habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Waren die Jungs um Frontmann Nick Woods bisher doch eher für ihre "Fuck it, I don't give a shit!" Attitüde und ihre schnoddrigen, schnellen 2 Minuten Pop-Punk Hymnen bekannt, die zwar immer hochinfektiös waren, auf Dauer aber auch etwas monoton klingen konnten. Und genau hier setzt Brainless God an, in Punkto Songwriting und Variabilität zeigt sich die Band deutlich verbessert. In die Produktion ist ebenfalls hörbar mehr Aufwand geflossen ohne dabei die Ecken und Kanten zu verlieren. Beste (Pop)Punk Platte des Jahres!


3) Jungbluth - Part Ache
917807_1379241506.jpg {Reinhören: Wakefield}
Fieser Brocken aus Crust & Screamo! Aber das kannten wir ja schon von der Vorgängerband Alpinist, aus dessen ehemaligen Mitgliedern sich Jungbluth zu 75% zusammensetzt. Neu sind die Postrockmomente, die sich prima in den rohen, ungefilterten Bandsound einfügen. Soll heißen, nach dem ohnehin schon bärenstarken Demo Tape, übertreffen sich dich sympathischen Münsteraner mit Part Ache noch einmal selbst.


4) Ghostface Killah - Twelve Reasons To Die
879008_1366295280.jpg {Reinhören: The Rise Of The Ghostface Killah}
Zugegeben, ich bin großer Ghostface Fan und halte ihn nach wie vor für einen der begabtesten MCs aller Zeiten. Objektivität ist da natürlich zunächst mal Nebensache. Aber Tatsache ist nun mal, dass Mr. Ghost seit jeher den quantitativ sowie qualitativ konstantesten Output aus dem Clan Umfeld hatte (wenn man mal von kleinen Ausrutschern wie Ghostdini absieht). Und Twelve Reasons To Die bildet hier keine Ausnahme: Flowtechnisch bleibt Ghost natürlich abermals   unantastbar. Die Produktion hat dieses mal Adrian Younge übernommen und verschafft der Platte mit live eingespielter Instrumentierung einen großartigen 70er Jahre Italo-Horrorfilm Anstrich, welche so auch einem Tarantino Film entsprungen sein könnte. Wer auch nur eine klein wenig etwas für Rap/HipHop übrig hat, sollte hier unbedingt zuschlagen!


5) Comadre - s/t
841084.jpg {Reinhören: Cold Rain}
Comadre war schon etwas Besonderes, galt die Band doch schon seit ewigen Zeiten als Screamo Geheimtip innerhalb der Szene. Leider haben sie es nie über diesen Status des Geheimtips hinaus geschafft und sich dann mit eben jenem Album dann auch verabschiedet. Aber wie sagte schon Neil Young so schön: "It's better to burn out, than to fade away!". Und ja, Comadre brennen auf dieser Platte noch mal alles nieder und machen Screamo salonfähig für den Dancefloor. Um mal zu relativieren: Comadre haben keine cheesy Schreistimme/Klargesang Wechsel in ihren Songs und auch um 08/15 Breakdowns wird ein weiter Bogen geschlagen. Die Mittel der Wahl sind eher der Einsatz einer Orgel (hört sich erstmal strange an, fügt sich aber klasse in das Gesamtkonzept ein) und teilweise super eingängige fast schon indierockige Gitarrenpassagen, die Comadre so einzigartig klingen lassen.


6) Modern Baseball - Sports
939026_1382283041.jpg {Reinhören: The Weekend}
Wenn man es genau nimmt, stammt dieses Album eigentlich von Ende Dezember 2012. Da das aber ein recht undankbares Erscheinungsdatum für solche Jahreslisten ist und das Album bei mir eben erst dieses Jahr richtig eingeschlagen hat, jetzt eben an dieser Stelle. Denn eines ist mal sicher: In die Topliste gehört diese Juwel definitiv. Die namentliche Anlehnung an die legendären American Football täuscht zunächst ein wenig was die Marschrichtung der Platte angeht. Klar, haben wir es hier mit Emo zu tun, allerdings gehen Modern Baseball wesentlich weniger 'twinklig' zur Sache als die Namensvorbilder und vereinen eher die Hymnenhaftigkeit von Say Anything mit einem gewissen 'Tongue In Cheek' Charme der Front Bottoms und der Pop Sensibilität der schnelleren Weakerthans Stücke. Und auch gesangstechnisch erinnert der Modern Baseball Front-Moppel mit seiner leicht quäkigen, nasalen Stimme nicht selten an den Weakerthans Sänger John K. Samson. Nicht die schlechtesten Referenzen, wie ich finde.


7) O'Brother - Disillusion
918919_1377087320.jpg {Reinhören: Transience}
So wie auf diesem Album muss sich moderner "Alternative Rock" für mich anhören. Und nein, patriotisch geschwängerter, breitbeiniger Knödelrock à la Nickelback und 3 Doors Down zählt für mich nicht! tongue
O'Brother beziehen ihre hörbaren Einflüsse von einer großen Anzahl toller Bands, quer durch alle Stilrichtungen. Ein wenig Namedropping gefällig? Bitteschön: Ein gehörige Portion Thrice neueren Datums, vermengt mit einem Löffel Brand New, einem Messbecher Manchester Orchestra und jeweils einem Spritzer Deftones, älteren Radiohead und Queens Of The Stone Age. Fertig ist der leckere Cocktail aus Postrock/Post-HC und Alternative Rock. Mit Disillusion verdichten O'Brother ihren Sound nochmal im Vergleich zum Vorgängeralbum Garden Window. Dadurch fehlt ihm etwas die 'luftige', experimentelle Note, die die Band früher auszeichnete, resultiert aber in einem düstereren, kompakteren Sound, der der Band auch wahnsinnig gut zu Gesicht steht.


8) Iron Chic - The Constant One
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Hachja, eine meiner heiß ersehntesten Platten 2013. Und auf das Vinyl warte ich tatsächlich immer noch *seufz*. Also musste bis heute auf den doofen Stream zurückgegriffen werden. Dazu sollte erwähnt werden, dass der Vorgänger Not Like This von 2010 für mich nach wie vor eines der besten (Pop)Punk Alben der letzten 3-4 Jahre ist. Was die Besonderheit von Iron Chic für mich ausmacht ist deren spezieller Sound, der mich einen Song der Band sofort unter den tausenden Hot Water Music Klonen da draußen wiedererkennen lässt. Klar, lässt sich auch Iron Chic's Sound grob irgendwo zwischen den Eckpunkten Samiam, Latterman und eben den erwähnten Hot Water Music verorten, aber klingt nie wie eine Kopie dieser Bands. Der Nachfolger erfindet erwartungsgemäß das Rad auch nicht neu und bleibt dem Trademark Sound der Band treu. D.h. es gibt wieder Melodien für Millionen, die immer dann am meisten Spaß machen, wenn sie lauthals in einem Pit von bärtigen, Flanellhemdträgern, mit einer Hand am Bier und der anderen, mit ausgestrecktem Zeigefinger, in der Luft mitgegröhlt werden. *Cheers!*


9) Haim - Days Are Gone
930887_1380274641.jpg {Reinhören: Falling}
Mit Haim ist das so ein Geschichte. Glänzten die Mädels über das Jahr hinweg immer wieder mit hervorragenden Singles als Teaser. Das fing mit "Forever" und "Don't Save Me" an und setzte sich mit "Falling" (einer der Songs des Jahres imo) und "The Wire" fort. Dementsprechend hoch war natürlich auch die Erwartungshaltung meinerseits. Und konnten sie diese erfüllen? Die Antwort ist ein eindeutiges Jein! wink
Die zuvor genannten Songs bleiben weiterhin Spitzenklasse im Bereich Popmusik. Allerdings wirkt die Produktion des Album hier und da etwas zu dick und aufgeblasen. Außerdem fallen 2,3 Songs etwas ab, im direkten Vergleich mit den bereits bekannten Nummern. Das sind jedoch alles nur kleinere Mängel und im Gesamten betrachtet ist Days Are Gone einfach ein tolle Pop Album, welches es schafft, sowohl altbekannt als auch zeitgemäß und frisch zu klingen.


10) Modern Life Is War - Fever Hunting
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"Wer hats erfunden? -Genau, die Schweizer Modern Life Is War!"
Als am 1 April diesen Jahres bekannt gegeben wurde, dass Modern Life Is War zurück wären, glaubten die meisten (inkl. meiner Wenigkeit) wohl zunächst einmal an einen schlechten Scherz. Mitnichten! Heimlich, still und leise hatte sich die Band wieder zusammen gefunden und bereits ein komplettes neues Album in der Hinterhand. Nichts mit halbärschiger Reunion um noch mal abzukassieren, wie wir sie die letzten Jahre bei ein paar Bands gesehen hatten (ATD-I anyone?). Ein paar Monate später bugsierte ich mit zittrigen Händen die neue Scheibe auf den Plattenteller. Zu groß war die Angst, dass man einen halbgaren Aufguss vergangener Großtaten in Händen hielt. Und wieder; Mitnichten! Mit Fever Hunting machen MLIW keine Gefangenen und knüppeln mal eben das "modern HC" Album des Jahres raus und zeigen den ganzen Nachahmern (u.a. dem halbgaren neuen Defeater Album) wo der Hammer hängt. Ok, die Produktion ist deutlich fetter und klingt nicht mehr so räudig wie auf dem Meilenstein Witness, dessen Klasse auch nicht ganz erreicht wird, aber steckt, wie bereits erwähnt, fast alle aktuellen Bands dieser HC-Spielart ganz locker in die Tasche.



Honorable Mentions:

RVIVR - The Beauty Between
{Reinhören: Rainspell}

EL-P & Killer Mike - Run The Jewels
{Reinhören: Banana Clipper}

Crusades - Perhaps You Deliver This Judgment With Greater Fear Than I Receive It
{Reinhören: The Torchbearer}

Night Marchers - Allez! Allez!
{Reinhören: (Wasting Away In) Javalinaville}

Touché Amoré - Is Survived By
{Reinhören: Just Exist}

Daughter - If You Leave
{Reinhören: Youth}

Melt Banana - Fetch
{Reinhören: Candy Gun}

A Wilhelm Scream - Partycrasher
{Reinhören: Number One}

Inspectah Deck, 7L & Esoteric - Czarface
{Reinhören: Air 'em Out}

Ma Jolie - Polars (A Years Collection)
{Reinhören: Kansas Slam}

Oathbreaker - Eros|Anteros
{Reinhören: (Beeltenis)/No Rest For The Weary}

Tiny Moving Parts - This Couch Is Long And Full Of Friendship
{Reinhören: Vacation Bible School}



The Mediocre:

Death Grips - Government Plates
Mixtapes - Ordinary Silence
Defeater - Letters Home
Portugal. The Man - Evil Friends
Red City Radio - Titles
Waxahatchee - Cerulean Salt
Boysetsfire - While A Nation Sleeps...
Anamanaguchi - Endless Fantasy
Banquets - s/t
Daylight - Jar
Kvelertak - Meir



The Bad:

Editors - The Weight Of Your Love
Bad Religion - Christmas Songs


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Top EPs/Singles:

1) Their/They're/There - s/t
883983_1367487661.jpg {Reinhören: Concession Speech Writer}
Es will mir nicht in den Kopf; warum finde ich alle Nebenprojekte von Evan Weiss um so viel besser als seine Hauptband? Irgendwie löst Into It. Over It. nur Gähnen bei mir aus, während ich Pet Symmetry gut und T/T/T überragend finde. Was mir weiterhin nicht in den Kopf will: Wie schafft es Matthew Frank eigentlich so Gitarre zu spielen, ohne sich bereits alle Finger gebrochen zu haben? Achja, und woher nimmt Mike Kinsella eigentlich die ganze Zeit und Energie für seine tausenden Bands und Nebenprojekte (nebenbei bemerkt alle hochklassig)? Fragen über Fragen! Antworten gibt es leider keine, nur soviel: 5 Songs, einer besser als der andere, die sich auch ziemlich geschickt der Kategorisierbarkeit entziehen. Ich will es jetzt einfach mal funky Mathpop Indie/Emo nennen.


2) Pentimento - Inside The Sea
pentimento_coverupkz1.jpg {Reinhören: Not So Young}
Pentimento machen mir Angst! Wenn man mal bedenkt, wie diese Band sich von der ersten okayen EP und Split EP mit Young English , über das überdurschnittlich gute Album vom letzten Jahr bis zu dieser EP entwickelt hat, ist das auch wohl nicht ganz unberechtigt. Auf Inside The Sea zaubern sie jetzt 4 Emo-Punk Kracher, die die Konkurrenz reichlich alt aussehen lässt.


3) Yachten / Eklat - Split
908859_1374152596.jpg {Reinhören: Lametta}
Ich war nie ein großer Deutsch Punk Fan und werde ich vermutlich auch nicht mehr. Aber es gibt immer wieder so ein paar Schmankerl, die mich dann überraschend doch begeistern können. Letztes Jahr waren das Captain PlanET mit dem superben Treibeis, dieses Jahr dann eben die tolle Split EP von zwei hiesigen Newcomer Bands. Die erste Veröffentlichung vom ebenfalls brandneuen, sympathischen kleinen Indie Label My Favourite Chords. Wer auf Zeug wie eben Captain PlanET, Escapado oder auch Turbostaat kann, sollte mal ein Ohr riskieren.


4) Whirr - Around
905245_1373046864.jpg {Reinhören: Swoon}
Whirr machen auch mit ihrer neusten EP weiterhin Shoegaze zwischen My Bloody Valentine und Slowdive. Und das auch weiterhin auf höchstem Niveau. Wobei sie es von Veröffentlichung zu Veröffentlichung immer wieder schaffen ihren Sound in Nuancen zu variieren und weiterzuentwickeln. Hier geht es zum Beispiel etwas epischer und ausschweifender zur Sache als noch auf ihrem letztjährigen sehr eingängigen Debutalbum. Man braucht zunächst mal ein paar Durchläufe bis man wieder drin ist, aber dann entfalten die Stücke von Whirr wieder diese unglaubliche Sogwirkung, die man auf dem Vorgänger Pipe Dreams zuletzt etwas vermisst hatte.


5) Dads - Pretty Good
921013_1377613835.jpg {Reinhören: Can I Be Yr Deadbeat Boyfriend}
Auch die Dads machen mit ihrer neu veröffentlichten EP einen gewaltigen Satz nach vorne nach ihrem beachtlichen Debutalbum. Klangen die 2 Kerls, die sich hinter der Band verbergen, auf dem Debut noch arg nach typischer Emo Revival Band, wie es sie derzeit zuhauf in den USA gibt, zeigt man sich auf Pretty Good deutlich gereift. Mittlerweile scheut man sich auch nicht mehr davor Stilmittel aus anderen Richtungen aufzugreifen und diese passgenau in den eigenen Sound zu integrieren (was sich insbesondere bei dem heftig "angegrunchten" Opener My Crass Patch zeigt).


6) Soap&Skin - Sugarbread
859599.jpg {Reinhören: Sugarbread}
Anja Plaschg aka Soap&Skin kennt man ja durchaus als leicht verschrobene Persönlichkeit. Das schlägt sich natürlich auch in ihrem musikalischen Output nieder. Das einzige passende Adjektiv das mir zu ihrer Musik einfallen will ist klaustrophobisch. Immer wieder werden die teilweise sehr getragenen Stücke von dissonanter Elektronika durchbrochen und eine leicht Industrial-artige Stimmung erzeugt. Ein großer Pluspunkt von Soap&Skin ist natürlich auch Anjas unverkennbare Stimme, die ihren Songs eine ganz eigene Atmosphäre verleiht.

7) Paint It Black - Invisible
929507_1379887449.jpg {Reinhören: Greetings, Fellow Insomniac}
Paint It Black waren ja schon immer irgendwie eine Ausnahme-Band im Hardcore. Eine Band, die sich nie irgendwelchen Trends angebiedert hat, bei den Kritikern an sich stets einen Stein im Brett hatte und die mit Dan Yenim, eine der -ich nenne es jetzt einfach mal in Ermangelung eines besseren Begriffs- Lichtgestalten des Genres an vorderster Front stehen hatte. Trotz alle dem kennt sie irgendwie keine Sau und in den letzte Jahren ist es, von einer 7" hier und da mal abgesehen, verdächtig ruhig um sie geworden. Also dieses Jahr dann mit Invisible die neue Single; und es ist mal wieder das zu erwartende Brett geworden. Dan klingt so angepisst wie eh und je und musikalisch ist Paint It Black immer noch eine Macht, was rohen in-die-Fresse Hardcore angeht. Natürlich ohne dabei jemals stumpf zu klingen, versteht sich.


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Und sonst so...:


Noch nachzuholen:
Queens Of the Stone Age - ...Like Clockwork
Savages - Silence Yourself
Listener - Time Is A Machine
The Radio Idiot Engine - Consequences
The Knife - Shaking The Habitual
Shai Hulud - Reach Beyond The Sun
Foxygen - We Are The 21st Century Ambassadors Of Peace And Magic
Danny Brown - Old
Arcade Fire - Reflektor
Matt Pryor - Wrist Slitter
Beastmilk - Climax
My Bloody Valentine - m b v
Owen - L'ami Du Peuple

Lieblingsplatten 2013, die nicht von 2013 sind:
Kendrick Lamar - Good Kid, m.A.A.d. City
Captain PlanET - Treibeis
Soap&Skin - Narrow
Beach House - Bloom

Beste Vinyl-Reissues des Jahres:
The Jealous Sound - Kill Them With Kindness 'Deluxe Edition' 2LP
Texas Is The Reason - Do You Know Who You Are? 'The Complete Collection' 2LP
The Postal Service - Give Up 'Deluxe 10th Anniversary Edition' 3LP

Konzert(e) des Jahres:
Nothington @ Villa Nachttanz, Heidelberg
Touché Amoré @ Räucherkammer, Wiesbaden
Texas Is The Reason @ Schlachthof, Wiesbaden
Shai Hulud @ LKA Longhorn, Stuttgart

Musikvideo(s) des Jahres:
Direct Hit! - Brainless God: Chapter I - VII
Anamanaguchi - Meow
Deathgrips - Lock Your Doors

Coverversion(en) des Jahres:
Jahbreaker - Bad Weed, Dealers Fault [Org.: Jawbreaker - Bad Scene, Everyone's Fault]
Soap&Skin - Me And The Devil [Org.: Robert Johnson]

Guilty pleasure des Jahres:
Kyary Pamyu Pamyu - Invader Invader

Beitrag geändert von JohnnyAppleseed (25.12.2013 15:21:00)

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#5 23.12.2013 09:46:36

Rhinozaur
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Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

JohnnyAppleseed schrieb:

6) Modern Baseball - Sports

8) Iron Chic - The Constant One

2) Pentimento - Inside The Sea

5) Dads - Pretty Good

Das gefällt! Danke für die Tipps! Mal kucken, ob noch was in meinem Sparschwein ist! wink

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#6 23.12.2013 11:02:43

JohnnyAppleseed
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Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

Rhinozaur schrieb:
JohnnyAppleseed schrieb:

6) Modern Baseball - Sports

8) Iron Chic - The Constant One

2) Pentimento - Inside The Sea

5) Dads - Pretty Good

Das gefällt! Danke für die Tipps! Mal kucken, ob noch was in meinem Sparschwein ist! wink

Freut mich, wenn was für dich dabei ist! wink

Die Pentimento lohnt sich ja schon allein wegen der großartigen Aufmachung von Coffeebreath & Heartache.
Das Siebdruck Cover und die screenprinted 10" sehen einfach fantastisch aus!

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#7 23.12.2013 11:35:40

Rhinozaur
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Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

JohnnyAppleseed schrieb:
Rhinozaur schrieb:
JohnnyAppleseed schrieb:

6) Modern Baseball - Sports

8) Iron Chic - The Constant One

2) Pentimento - Inside The Sea

5) Dads - Pretty Good

Das gefällt! Danke für die Tipps! Mal kucken, ob noch was in meinem Sparschwein ist! wink

Freut mich, wenn was für dich dabei ist! wink

Die Pentimento lohnt sich ja schon allein wegen der großartigen Aufmachung von Coffeebreath & Heartache.
Das Siebdruck Cover und die screenprinted 10" sehen einfach fantastisch aus!

Wow, das Vinyl sieht ja mal wirklich klasse aus! Ist bestellt, zusammen mit dem Repress des Pentimento-Albums und der Old Flings-Platte, weil ich gerade die Spendierhosen anhabe! wink

Beitrag geändert von Rhinozaur (23.12.2013 11:36:09)

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#8 23.12.2013 12:04:35

JohnnyAppleseed
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Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

Rhinozaur schrieb:
JohnnyAppleseed schrieb:
Rhinozaur schrieb:

Das gefällt! Danke für die Tipps! Mal kucken, ob noch was in meinem Sparschwein ist! wink

Freut mich, wenn was für dich dabei ist! wink

Die Pentimento lohnt sich ja schon allein wegen der großartigen Aufmachung von Coffeebreath & Heartache.
Das Siebdruck Cover und die screenprinted 10" sehen einfach fantastisch aus!

Wow, das Vinyl sieht ja mal wirklich klasse aus! Ist bestellt, zusammen mit dem Repress des Pentimento-Albums und der Old Flings-Platte, weil ich gerade die Spendierhosen anhabe! wink

Kohle gut angelegt und dabei noch n sympathisches kleines Indie Label unterstützt:
Alles richtig gemacht! thumbs_up_smiley.gif

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#9 01.01.2014 16:50:06

Randwer
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Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

Das Jahr 2013 – meine Bestenlisten

Alben des Jahres:
1. Scout Niblett„It's Up To Emma“
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Vor gut drei Jahren war mir die Künstlerin noch nicht bekannt, aber seitdem hat sie sich mehr und mehr zu meiner absoluten Lieblingskünstlerin entwickelt. So war ich hoch erfreut, zum ersten mal die Vorfreude erleben zu dürfen, den Release eines Scout Niblett Albums am Kalender herunter zu zählen.
Und das Warten hat sich gelohnt, denn heraus gekommen ist, wie schon beim Vorgänger „The Calcination of Scout Niblett“,  ein Werk für die Ewigkeit und darüber hinaus.
Videotipp: Gun

2. Dota - „Wo soll ich suchen?“
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Endlich mal wieder ein großartiges Album in deutscher Sprache. Dota Kehr, auch bekannt als die Kleingeldprinzessin oder als Dota und die Stadtpiraten, gelingt es gesungenes Deutsch angenehm und gar nicht spröde klingen zu lassen. Wunderbar.
Videotipp: Rauschen

3. Jenny Hval - „Innocence Is Kinky“
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Die Norwegerin Hval ist mir erst heuer zu Ohren gekommen. Ihr Gesang ist ebenso faszinierend, wie ihre Kompositionen und (englischen) Liedtexte.
Videotipp: Mephisto In The Water

4. Waxahatchee - „Cerulean Salt“
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Fast hätte ich ein Tegan and Sara -Konzert besucht, nur um Waxahatchee als Vorgruppe zu sehen, doch dann hat mich die Vorstellung von kreischsüchtigen Teenagern umzingelt zu sein, doch davon abgehalten. Das 2013er Album der Amerikanerin mit der angenehm kratzigen Stimme, kam als Limited Edition mit dem 2012er Erstling „American Weekend“ als Bonus in meine Sammlung. Ein Schnäppchen, da dieser Vorgänger ebenso Klasse ist.
Videotipp: Tangled Envisioning

5. Shannon Wright - „In Film Sound“
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Nach ein paar ruhigeren Alben zeigt Wright sich wieder rockig – gut so. Grunge lebt weiter.
Videotipp: Caustic Light

6. Agnes Obel - „Aventine“
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Die in Berlin lebende Dänin überzeugt mich mit ihrem zweiten Album wieder einmal. Mit ihrem wunderschönem Pianospiel, das diesmal von Streichern begleitet wird, hält sie gekonnt Abstand zum Kitsch und in den Klang ihrer samtweichen Stimme möchte ich mich geradezu gerne hineinkuscheln.
Videotipp: The Curse

7. Tonia Reeh - „Fight Of The Stupid“
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Tonia Reeh spielt ebenfalls Klavier, singt dazu mit markantem Gesang und lebt auch in Berlin. Doch ihre Musik ist ganz anders als die Obels. Dennoch nehmen sie hier praktisch gleichauf nebeneinander in meiner Liste Platz. Okay, über das Cover brauchen wir nicht zu diskutieren.
Videotipp: Stolen

8. Chelsea Wolfe - „Pain Is Beauty“
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Schon in den vergangenen beiden Jahren hatte die US-Amerikanerin Chelsea Wolfe zwei hervorragende Werke präsentiert. Und das neue Album der talentierten Gothic-Folk-Sängerin braucht sich hinter diesen Vorgängern nicht zu verstecken.
Anspieltipp: Feral Love

9. Julianna Barwick - „Nepenthe“
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Betörende Klänge wie aus anderen Sphären sind auf Barwicks Album zu vernehmen. Ihre Loop geraten geradezu himmlisch.^^
Videotipp: Look Into Your Own Mind

10. The Knife - „Shaking The Habitual“
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Von dem schwedischen Geschwisterpaar sind wir ja schon schöne Platten gewohnt. Mit dem neuesten Werk heben sie das Niveau nochmals an, Das einzige was mich an dem Doppelalbum etwas stört ist die Farbkombination des Covers in grellstem Magenta-Grün. Solch eine schreiende Aufmachung hat das Album doch gar nicht nötig.

11. Julia Holter - „Loud City Song“
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Auch Julia Holter legt nochmal einen drauf und liefert ihr bisher schönstes Werk ab.
Videotipp: Horns Surrounding Me

12. Klaus Schulze - „Shadowlands“
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Der Meister brachte endlich auch wieder ein Solowerk heraus. Für mich ist es ein schönes Werk, auch wenn es nicht unbedingt Neues bietet. Aber Shadowlands zu hören war für mich, wie eine vertraute Landschaft wieder zu betreten, die man seit seiner Kindheit kennt und liebt.

13. Beißpony - „Brush Your Teeth“
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Das liebenswerte Debutalbum des sympathischen Münchener Noise-Rock-Duos war auch eine Zufallsentdeckung. Logisch, dass ich gleich die Sonderausgabe in weißem Vinyl haben musste.
Videotipp: Confessions Of A Talkative Vampire

14. Uta Köbernick samt kritischer Begleitung - „Man Muss Ja Nicht Gleich“
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Noch ein Album mit deutschen Texten, welches es mir heuer angetan hat. Man hört es der Wahlschweizerin noch deutlich an, dass sie aus Berlin(Ost) kommt. Zugleich das politischste Album in dieser Liste. In dieser Hinsicht mein Lieblingslied: „Realpolitiker“.
Anspieltipp: Auf die Plätze

15. Goldfrapp - „Tales of Us“
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Während ich die nach Felt Mountain erschienenen Alben des englischen Duos übersprungen habe, ist mit „Tales Of Us“ wieder ein Werk nach meinem Geschmack erschienen. Danke für die Rückbesinnung zu den Wurzeln.
Videotipp: Drew

16. Lucrecia Dalt - „Syzygy“
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Die Musik der in Barcelona heimischen Kolumbianerin lernte ich bei einem Julia Holter Konzert kennen, wo sie als Support auftrat. Zwar habe ich nicht gleich nach dem Gig am Stand zugegriffen, was ich im Nachhinein bereue. Aber die Musik ließ mich dann doch nicht mehr los.
Videotipp: Inframince

17. Okta Logue - „Tales Of Transit City“
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Psychedelische Rockmusik, wie aus einer längst vergangenen Epoche. Die Herz-Brüder und ihre Bandkollegen lassen auch auf ihrem zweiten Album nostalgische Gefühle aufkommen, ohne dass es mir angestaubt vorkommt.
Videotipp: Judith

18. Merzbow, Gustafsson, Pandi - „Cuts“
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Was dabei heraus kommen kann, wenn sich Noisekünstler Merzbow neben dem Schlagzeuger Bálasz Pándi auch noch den Saxophonisten Mats Gustafsson ins Team holt, kann man auf diesem Werk 72 Minuten lang genießen.
Teaser: Teaser 1, Teaser 2

19. Mazzy Star - „Seasons of Your Day“
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Die zauberhafte Stimme Hope Sandovals lädt zum Träumen ein. Dank nochmal an HalberDirk für den Tipp.
Videotipp: California

20. Buke and Gase - „General Dome“
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Und noch ein US-Amerikanisches Duo schafft es in meine Liste. Die beiden spielen auf ihren selbst-konstruierten Instrumenten ein Stück für Stück fulminant schönes Werk ein. Das rätselhaft aussehende Cover ist tatsächlich ein (leicht zu lösendes) Rätsel.
Videotipp: Hiccup


EP des Jahres
Auf - CD
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Als Anhänger der Musik von Wuhling und Allroh, hat es mich natürlich sehr gefreut, endlich wieder etwas neues von Anne Rolfs zu hören im synergetischen Zusammenspiel mit Mathias Brendel am Schlagzeug.
Videotipp: Heiss

Gig des Jahres
Scout Niblett auf dem Museum Ludwig in Köln
Videoclip: Nevada

Enttäuschungen des Jahres
Ich war dieses Jahr von keinem gekauften Tonträger enttäuscht. Die Möglichkeit vorher reinhören zu können, erspart mir doch viele Fehlkäufe.
Dass 2013 nun doch kein neues Album von Joanna Newsom erschienen ist, war schon etwas enttäuschend, aber dafür dürfte das nun 2014 anstehen und 2013 war auch so schon reich an  musikalischen Juwelen.

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#10 01.01.2014 17:06:59

Speedo
Schmierfink
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Registriert: 02.11.2006
Beiträge: 1.693

Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

Meine Charts, gut sind 25, aber da ich die Liste eh erstellt habe, poste ich sie komplett...

01. MELT-BANANA - Fetch
02. SLEAFORD MODS - Austerity Dogs
03. MESSER - Die Unsichtbaren
04. BOYSETSFIRE - While a Nation sleeps...
05. BAD RELIGION - True North
06. LOVE A - Irgendwie
07. THE NIGHT MARCHERS . Allez! Allez!
08. RETOX - Ypll
09. CLUTCH - Earth rocker
10. KÄPT'N PENG & DIE TENTAKEL VON DELPHI - Expedition ins O
11. THE BRONX - IV
12. KING KHAN & THE SHRINES - Idle no more
13. FUTURE OF THE LEFT - How to stop your brain in in accident
14. CASPER - Hinterland
15. TURBOSTAAT - Stadt der Angst
16. TEXTOR - Schwarz Gold Blau
17. MONSTER MAGNET - Last patrol
18. THE BLACK HEART REBELLION - Har Nevo
19. TONI-L - Features
20. OBITS - Bed and Bugs
21. HARMFUL - Sick and tired of being sick and tired
22. KADAVAR - Abra Kadavar
23. KVELERTAK -Meir
24. N.R.F.B. - Trüffelbürste
25. CRIPPLE AND CASINO - With high regards

Beitrag geändert von Speedo (01.01.2014 17:07:08)

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#11 01.01.2014 23:49:48

tiger
bad flying bird
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Beiträge: 10.418

Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

Top Alben 2013
Die ersten fünf Plätze sind ohne bestimmte Reihenfolge. Die ändert sich eh alle fünf Minuten.

Light Bearer – Silver Tonge
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Um es kurz zu machen: Light Bearer haben es tatsächlich geschafft, sogar den großartigen Vorgänger noch zu übertreffen! Ich wüsste absolut nichts, was die Jungs an diesem Album hätten besser machen können. Wer etwas für Post Hardcore / Sludge übrig hat und die Band aus welchen Gründen auch immer, noch nicht kennt, sollte hier unbedingt zugreifen! Das Album ist einfach nur großartig!
Reinhören: Bandcamp (alles!)

Man Man – On Oni Pond
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Noch eingängiger und melodischer als der Vorgänger, aber diesmal passt es für mich deutlich besser als beim Vorgänger. Wobei ich nicht genau sagen könnte, woran genau das liegt. Einfach ein absolutes gute Laune Album, bei dem man einfach nicht still sitzen kann. Aber trotzdem eben immer noch weit entfernt von irgendwelcher Standard / 0815-Rockmusik, die man sonst so zu hören bekommt. Ich kenne immer noch keine andere Band, die ähnlich experimentelle, vielschichtige und trotzdem absolut eingängige Musik macht. Absolute Empfehlung! Die Band ist viel, viel zu unbekannt!
Reinhören: Head On

Eleventh He Reaches London – Bānhūs
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Meine Lieblings Australier mit ihrem neuen Album und es ist sogar noch ein kleines bisschen besser wie der Vorgänger. Die Band war früher eine  Post-Hardcore / Screamo-Band, machen mittlerweile aber Post Rock. Den Ursprung im Hardcore hört man ihnen allerdings an. Sprich: der Gesang und auch die Instrumentierung ist teilweise etwas härter, als man das sonst von der typischen Post Rock Band gewohnt ist. Absolute Empfehlung!
Allerdings ist auch dieses Album bisher nur als Import aus Australien erhältlich. Die Band hat nach wie vor keinen europäischen Vertrieb.
Reinhören: Bandcamp (Body Unbind, Veil)

The Ocean – Pelagial
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Da kann ich mich eigentlich nur Rhinozaur anschließen. Sehr vielschichtiges Album! Mit einer kleinen Ausnahme: ich mag den Sänger unheimlich gerne und ich finde er passt perfekt zum Rest der Band. Meiner Meinung nach, ihr bisher bestes Album!
Reinhören: Bathyalpelagic II: The Wish in Dreams  (Album Trailer)

And So I Watch You From Afar – All Hail Bright Futures
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DIE Neuentdeckung für mich letztes Jahr. Vom Namen her kannte ich die Band zwar schon, dann aber letztes Jahr (mehr aus Langeweile, als aus irgendeinem anderen Grund) live gesehen. Und was soll ich sagen… Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal auf einem Konzert so viel Spaß hatte! Die Jungs haben einfach Spaß an ihrer Musik und das sieht und hört man ihnen (nicht nur live) an. Zudem hat die Band auch technisch einiges drauf, jedes Album klingt etwas anders wie der Vorgänger. Die aktuelle gefällt mir aber derzeit am besten. Ebenfalls absolute Empfehlung für Fans experimenteller Rock Musik. Das Ganze ist sehr progressiv, sehr experimentell, aber gute Laune pur (ich glaube es ist schlicht unmöglich, schlechte Laune zu haben, wenn man das Album hört).
Reinhören: Bandcamp (Ambulance, Mend or Make Safe)


Ebenfalls großartig (aber eben doch nicht ganz so toll wie die oben genannten):
Seaven Teares – Power Ballads
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Nachdem sich Extra Life gefühlt viel zu früh aufgelöst haben, kommt hier eines der nächsten Projekte von Charlie Looker. Nur sollte man sich nicht vom Cover in die Irre führen lassen.
Dass er eine Schwäche für Mittelalter-Musik hat, konnte man auf dem Debut-Album von Extra Life schon stellenweise durchhören. Hier kommt es nochmal deutlicher (wenn auch nicht bei allen Stücken) durch.
Wie alle Projekte von CL, ist auch ST absolut nicht Mainstream-tauglich, aber es ist das mit Abstand Melodischste und Eingängigste, was ich bisher von ihm gehört habe und ich könnte mir vorstellen, dass sich deutlich mehr Leute damit anfreunden können, wie mit Extra Life.
Reinhören: Meet Me (der eigentliche Song beginnt bei 1:30)

Altar Of Plagues – Teethed Glory & Injury
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Wieder eine Neuentdeckung. Mischung aus Black Metal und Post Rock, der für mich zumindest hier nochmal deutlich besser funktioniert als bei Deafheaven (darüber lässt sich aber sicherlich streiten). Manchmal einfach nur beklemmend und düster, dann wieder einfach nur schön.
Nur dumm, dass sich die Band mittlerweile schon wieder aufgelöst hat. Ich hätte mir das Ganze zu gerne mal noch live angesehen.
Reinhören: God Alone

The Knife – Shaking The Habitual
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Auch das eine Neuentdeckung. Sehr abwechslungsreiches, vielschichtiges Album. Einziger kleiner Schwachpunkt ist „A Cherry On Top“ mit dem Song werde ich einfach nicht warm. Aber ansonsten sehr interessantes und überraschend kurzweiliges Album. Mit Elektronischer Musik sollte man schon etwas anfangen können, dann kann ich das Album absolut empfehlen.
Reinhören: Full of Fire

Forest Swords – Engravings
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Englisches Trip Hop Projekt, erstes Album. Recht melancholisch und teilweise düster von der Stimmung her. Erinnert mich teilweise an das Debut von Saltillo, ohne aber genauso zu klingen, eher was die Stimmung angeht, die das Album erzeugt. Nicht nur für Trip Hop Fans absolut empfehlenswert! Gefällt mir deutlich besser wie die neue Emancipator (auch nicht schlecht, deutlich positiver wie FS, dafür etwas eintönig).
Reinhören: Thor’s Stone

This Routine Is Hell – Howl
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Mein Hardcore-Highlight 2013. Nichts Neues, aber das was sie machen, machen sie verdammt gut. Das Album macht einfach Spaß und ist immer viel zu schnell vorbei.
Reinhören: Nostalgia, Asleep

Buke and Gase – General Dome
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Noch eine Band, die ich erst letztes Jahr für mich entdeckt hab. Irgendwo zwischen Indie und Singer/Songwriter, immer wieder angenehm sperrig (sofern das Sinn macht).
Reinhören: General Dome

Auch noch absolut erwähnenswert:
Death Grips - Government Plates
Die erste Hälfte ist großartig. Noch mehr Elektro, dafür weniger Hip Hop. Aber im zweiten Teil wird es tatsächlich (und ich hätte nie gedacht, dass ich das mal im Bezug auf Death Grips sagen würde) etwas langweilig.
Das Album lohnt sich aber trotzdem wegen besagter erster Hälfte. Auch wenn ich die Vorgänger deutlich spannender fand. Ich bin gespannt was da noch so kommt.

Terra Tenebrosa - The Purging
Noch böser, noch fieser als der Vorgänger; ein pechschwarze Mischung aus Sludge und Black Metal. Nichts für jeden Tag. Aber mindestens genauso gut wie der Vorgänger.

I Not Dance – Thought Leader
Für mich eine der besten Screamo Bands überhaupt. Wer die Vorgänger mochte, wird die LP auch mögen. Nichts wirklich herausragend Neues, aber nichtsdestotrotz ein tolles, kurzweiliges Album.

Chelsea Wolfe – Pain Is Beauty
Ich kannte bisher nur ihre acoustic-Songs, die mir zugegebenermaßen etwas besser gefallen, als die „normalen“ Songs. Die sind recht düster, melancholisch und gleichzeitig wunderschön. Nichts für jeden Tag, aber ein tolles Album und ich kann nicht sagen, wie sehr es mich ärgert, dass ich das Konzert letztes Jahr verpasst hab!

Melt-Banana – Fetch
Endlich mal wieder ein neues Melt-Banana-Album und es wirkt etwas erwachsener. Der Gesang ist nicht mehr ganz so nervig (wenn auch immer noch gewöhnungsbedürftig). Das Ganze wirkt insgesamt einfach stimmiger, als der Vorgänger.

Run The Jewels – s/t
Dass die Kombination aus Killer Mike und El-P sehr gut funktioniert konnte man ja bereits auf Killer Mikes letztem Album hören. Hier darf El-P allerdings auch mit-rappen. Wer die letzte Killer Mike mochte, wird auch Run The Jewels mögen. Ich bin gespannt, was die beiden noch zusammen rausbringen.

Top Singles / EPs:
Dÿse – Sag Hans zu mir
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Eine EP, die einfach Spaß macht. Diesmal sogar beides Mal mit richtigem Gesang, natürlich passend zur Musik, etwas schräg, etwas skurril, die Musik immer noch schön noisig, etwas mehr Stoner als sonst. Aber wer die bisherigen Alben der Band mochte, wird die EP auch mögen. Ich bin begeistert und warte ungeduldig auf das nächste Album.

Soap&Skin – Sugarbread
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Großartige EP, die mir auch nach dem x-ten Mal hören immer noch eine Gänsehaut bereitet. Großartige Stimme, geradezu beklemmende Stimmung teilweise. Worte beschreiben das ganze eh nur unzureichend. Unbedingt reinhören!

The Civil Wars – Between The Bars
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Vom Debut war ich begeistert, vom zweiten Album leider nicht so ganz. Auf der EP passt wieder alles. Vier tolle Cover, folkiger Singer/Songwriter / Pop-Rock. Ich hoffe, dass das nicht die letzte Veröffentlichung der Band war, aber danach sieht es derzeit leider aus.

Psalm Zero – Force My Hand
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Noch ein Charlie Looker Projekt. Interessant vor allem wegen der B-Seite. Einer richtig schönen (und im Gegensatz zum Original gar nicht so fiesen/lauten) Version von „Willpower“ (im original selbstverständlich von Today Is The Day).


Und noch ein Album, das ich nicht ganz unerwähnt lassen kann. Eigentlich wurde es schon 2012 veröffentlicht, aber da nur als reines Download-Album (kostenlos auf der Band-Homepage). Jetzt gibt es zumindest das letzte Album und eine Singe auf Vinyl und somit auch für Download-Gegner absolut keinen Grund mehr, sich nicht mit dieser großartigen Band zu beschäftigen:
BadBadNotGood – BBNG2
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Ganz junge (bei Aufnahme des Albums war keiner der Jungs älter als 21!) Jazz Band, mit Hip Hop-Einflüssen aus Amiland. Wobei einen der Hip Hop Anteil nicht abschrecken sollte. Man muss denke ich kein Hip Hop Fan sein, um die Band zu mögen. Ein bisschen was für Jazz sollte man dagegen schon übrig haben. Die Songs sind teilweise Cover, teilweise eigenes Material. Das nächste Album sollte irgendwann dieses Jahr rauskommen.
Reinhören: UWM (Vorsicht! Macht Lust auf Müsli.)


Events 2013 (so viel hab ich letztes Jahr nicht gesehen; ich hab mir zwar viel vorgenommen, aber letztlich nur wenig gemacht):
1. And So I Watch You From Afar (15.09.2013, Stuttgart, Keller Klub)
2. 65daysofstatic (14.10.2013, im brechend vollen Schocken in Stuttgart)
3. Neurosis (23.06.2013, Karlsruhe, Substage)
4. Omega Massif (25.10.2013, Stuttgart, Keller Klub
5. The Ocean (16.11.2013, Karlsruhe, Stadtmitte)

Enttäuschungen:
Vielleicht ein bisschen die neue Cult of Luna. Allerdings muss ich da auch dazu sagen, dass der Vorgänger „Eternal Kinkdom“ nicht nur mein Lieblings-Album von CoL ist, sondern auch eines meiner absoluten Lieblingsalben überhaupt. Dass es eine Band nicht schafft, so etwas zweimal nacheinander hinzulegen, kann man ihr nicht wirklich vorwerfen. Aber ich werde wohl noch ein Weilchen brauchen, bis ich „Vertikal“ hören kann, ohne es die ganze Zeit mit dem Vorgänger zu vergleichen.


*Edit: was vergessen

Beitrag geändert von tiger (03.01.2014 12:36:06)


I think this will make sense if I get more wine...

Sammlung | bandcamp | Last.fm

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#12 06.01.2014 22:03:48

Mr. Manfrenjensen
...jen
Registriert: 13.08.2010
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Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

Also gut, hier mal meine Jahresbilanz. Mir war es dieses Jahr irgendwie nicht möglich, eine Top-10-Liste zu erstellen, bei mir ist es für 2013 dann eben eine Top-11-Liste. Basta. wink

Die Reihenfolge ist wie immer unwichtig:


Cult of Luna  -  "Vertikal"

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http://www.musik-sammler.de/media/848018

Cult of Luna muss man wohl nicht mehr großartig vorstellen, die sind ja inzwischen eine ziemlich bekannte und etablierte Band. Allerdings herrschte bis 2013 eine längere Funkstille, daher waren sie fast schon ein bisschen von meinem musikalischen Radar verschwunden (aber eben nur fast). Mit "Vertikal" haben sie sich nun aber sehr überzeugend zurückgemeldet. Immer noch zu hören sind mächtige, sludgig-schwere Gitarrenwände und zünftiges Gebrüll. Neu ist, dass sie Raum geschaffen haben für kühle Keyboardsounds, dadurch wirkt die Musik irgendwie mechanisch-maschinell (nicht negativ gemeint), was wohl auch damit zu tun hat, dass anscheinend Fritz Langs Film "Metropolis" eine wichtige Inspirationsquelle war.
Auch hörenswert ist übrigens der Nachschlag in Gestalt der EP "Vertikal II". Hier gibt's vergleichbaren Stoff mit noch etwas größerer Elektronik-Schlagseite.

Klingt z. B. so:  In Awe Of


British Sea Power  -  "Machineries of Joy"

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http://www.musik-sammler.de/media/904334

Von British Sea Power habe ich im Laufe der Jahre hier und da immer wieder mal was gehört, aber erst letztes Jahr habe ich mir ein komplettes Album von ihnen zugelegt - und ich habe es nicht bereut. Geboten bekommt man hier schönen, eingängigen Alternative-Rock.  Vor allem im letzten Sommer habe ich das Album häufig gehört, daher scheint auch jetzt noch in der dunklen Jahreszeit immer ein bisschen die Sonne, wenn ich die Musik höre. Alleine dafür gehört das Album in die Liste. So einfach kann es manchmal schon sein.

Klingt z. B. so:  Machineries of Joy


Oathbreaker  -  "Eros / Anteros"

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http://www.musik-sammler.de/media/919540

Nach dem schon sehr starken Debüt haben Oathbreaker letztes Jahr ordentlich nachgelegt.  Im Prinzip klingen Oathbreaker immer noch ähnlich wie zwei Jahre zuvor, allerdings gestattet man sich anno 2013 deutlich mehr Variation zwischen schnell und langsam sowie Geschrei und Klargesang. Ein sehr gelungenes Hardcore-Album, das aber auch immer wieder seine Fühler in Richtung Metal ausstreckt.

Klingt z. B. so:  Condor Tongue


Master Musicians of Bukkake  -  "Far West"

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http://www.musik-sammler.de/media/909919

Die Band kenne ich schon eine Weile, aber so richtig gezündet hat das Material bei mir erst als ich sie letztes Jahr mal live gesehen habe:  Das war einer der stimmigsten (und hypnotischsten) Auftritte, die ich letztes Jahr gesehen habe.  Im allerweitesten Sinne macht das Kollektiv Rockmusik, die aber mit den unterschiedlichsten Zutaten angereichert ist. Im Vergleich zur "Totem"-Trilogie" hat man den Folk-Anteil wieder zurückgefahren, vorhanden ist er aber immer noch. Irgendwie kommt einem hier auch automatisch der Begriff "Drogenmusik" in den Sinn, teilweise klingt das schon ziemlich spacig.  Sehr interessante Band.

Klingt z. B. so:  γη-νομος / Gnomi


Poliça  -  "Shulamith"

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http://www.musik-sammler.de/media/939871

Mit dem Debüt bin ich vor zwei Jahren schon gelegentlich in Berührung gekommen, aber so richtig mein Interesse geweckt hat es (nach allerdings nur oberflächlichem Hören) da noch nicht.  Beim aktuellen Album ging das deutlich schneller:  überwiegend eingängig, bewegt sich zwischen leicht düster-melancholischem (Electro-)Pop und Trip Hop.

Klingt z. B. so:  Smug


Oranssi Pazuzu  -  "Valonielu"

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http://www.musik-sammler.de/media/947983

Eine finnische Blackmetalband passt normalerweise eher nicht in mein musikalisches Beuteschema, deswegen habe ich erst dieses Jahr mal die Band angetest. Und war positiv überrascht: "Valonielu" hat mich ziemlich zügig überzeugt.  Reinrassiger Blackmetal wird hier auch nicht geboten - am schwarzmetallischsten sind wohl noch die leicht krächzigen Vocals - , sondern eher ein Stilmix aus verschiedenen Spielarten des Metal.  Das Ergebnis rockt jedenfalls ordentlich.

Klingt z. B. so:  Vino Verso


Dale Cooper Quartet & The Dictaphones  -  "Quatorze Pièces de Menace"

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http://www.musik-sammler.de/media/933414

Dark-Jazz-Album.  Dementsprechend bekommt man auf "Quatorze Pièces de Menace" die völlige musikalische Entschleunigung geliefert. Viele werden Ähnliches schon von Bohren & der Club of Gore kennen, allerdings nimmt sich das Dale Cooper Quartet im Zweifelsfall sogar noch mehr Zeit. Dafür werden die Stücke hin und wieder durch abwechselnd männlichen und weiblichen Gesang angereichert.  Nichts zum eben mal zwischendurch hören, hierfür sollte man sich schon etwas Zeit nehmen.

Klingt z. B. so:  Brosme En Dos Vert


Julia Holter  -  "Loud City Song"

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http://www.musik-sammler.de/media/925964

Bezeichnenderweise wurden die verschiedenen Versionen des Albums hier unter den unterschiedlichsten Genres eingetragen - von Pop bis Experimentalmusik. Und die Wahrheit liegt wohl auch irgendwo dazwischen. Für mich ist der Pop-Appeal aber eindeutig erkennbar.  Dieses Album hat sich auf leisen Füßen in meine Bestenliste geschlichen. Zunächst kommt das alles nämlich eher unspektakulär rüber, ich war zunächst sogar fast ein bisschen enttäuscht. Mit wiederholten Durchläufen bleibt aber immer mehr hängen und man bemerkt, dass man es hier durchaus mit Qualität zu tun hat.

Klingt z. B. so:  Horns Surrounding Me


Circle Takes The Square  -  "Decompositions: Volume Number One"

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http://www.musik-sammler.de/media/888094

Eine von mir sehr geschätzte Band, die seit dem grandiosen 2004er Full-Length-Debüt "As The Roots Undo" bei mir einen dicken Stein im Brett hat.  Damit ist natürlich auch schon die schwierige Ausgangslage für das Nachfolgealbum beschrieben.  CTTS ziehen sich aber ganz gut aus der Affäre, auch wenn das Debüt für meinen Geschmack erwartungsgemäß nicht erreicht wird.  Im Booklet des Debüts stand unter der Bandvorstellung "we are the storm".  Anno 2013 heißt es zwar noch nicht "we are the dorm" (ein schlechtes Wortspiel bei elf Plattenkommentaren muss erlaubt sein wink) aber während "storm" damals definitiv gestimmt hat, fehlt einem gegenwärtig noch die letzte Prise Energie und Chaos, die "As The Roots Undo" so ausgezeichnet hat.  Die erste Hälfte des Albums ist mir deutlich vertrauter, da sie 2011 schon als EP veröffentlicht wurde, mit der zweiten Hälfte habe ich mich bisher noch etwas weniger stark angefreundet. Am meisten sticht hier als Novum ein gut zehnminütiges und überwiegend mit Akustik-Gitarre und Klargesang vorgetragenes Stück heraus. Trotz meiner kleinen Nörgeleien noch ein wirklich gelungenes Album.

Klingt z. B. so:  Way Of Ever-Branching Paths


Deafheaven  -  "Sunbather"

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http://www.musik-sammler.de/media/898582

Deafheaven haben im vergangenen Jahr mit diesem Album ordentlich für Furore gesorgt und dürften inzwischen wohl sogar auch vielen sonst eher metalabstinenten Feuilleton-Schreibern ein Begriff sein (ich fasse mich daher auch mal etwas kürzer, werde eh langsam etwas schreibfauler).  Zweifellos haben die Jungs hier eine ziemlich gelungene Kreuzung aus Blackmetal und Postrock hinbekommen.

Klingt z. B. so:  Sunbather


Corrections House  -  "Last City Zero"

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http://www.musik-sammler.de/media/945197

Corrections House ist eine dieser sogenannten Supergroups und setzt sich zusammen aus Scott Kelly von Neurosis sowie Mitgliedern von illustren Kapellen wie Eyehategod, Minsk und Yakuza. Versteht sich von selbst, dass ich da neugierig wurde. Erwartungsgemäß hat man es hier nicht mit lustiger Tralala-Musik zu tun, sondern mit rabenschwarzer Kost. Stilistisch lässt sich das hauptsächlich unter Industrial einordnen mit einer Prise Drone und gelegentlich aufgelockert durch Akustikgitarren-Passagen, die sich wohl auch auf einem Solo-Album von Scott Kelly befinden könnten. Auf "Last City Zero" regiert zwar eher die Monotonie, dafür bekommt man aber ein sehr stimmiges und düsteres Album. Und für sowas habe ich durchaus Verwendung.

Klingt z. B. so:  Party Leg And Three Fingers

Beitrag geändert von Mr. Manfrenjensen (06.01.2014 22:43:14)

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#13 12.01.2014 15:10:13

prankowski666
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Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

Mr. Manfrenjensen schrieb:

Also gut, hier mal meine Jahresbilanz.

Bevor ich das vergesse: danke für die ausführliche Auflistung samt Hörbeispielen! Das eine oder andere hörte sich tatsächlich ganz interessant an. smile

Offline

#14 12.01.2014 18:23:41

MDer
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Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

JohnnyAppleseed schrieb:

3) Yachten / Eklat - Split
http://www.musik-sammler.de/cover/909000/908859_1374152596.jpg {Reinhören: Lametta}
Ich war nie ein großer Deutsch Punk Fan und werde ich vermutlich auch nicht mehr. Aber es gibt immer wieder so ein paar Schmankerl, die mich dann überraschend doch begeistern können. Letztes Jahr waren das Captain PlanET mit dem superben Treibeis, dieses Jahr dann eben die tolle Split EP von zwei hiesigen Newcomer Bands. Die erste Veröffentlichung vom ebenfalls brandneuen, sympathischen kleinen Indie Label My Favourite Chords. Wer auf Zeug wie eben Captain PlanET, Escapado oder auch Turbostaat kann, sollte mal ein Ohr riskieren.

Ich habe mich mal daran bedient. Das ist wirklich eine schöne Scheibe.

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#15 13.01.2014 19:21:05

Mr. Manfrenjensen
...jen
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Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

prankowski666 schrieb:
Mr. Manfrenjensen schrieb:

Also gut, hier mal meine Jahresbilanz.

Bevor ich das vergesse: danke für die ausführliche Auflistung samt Hörbeispielen! Das eine oder andere hörte sich tatsächlich ganz interessant an. smile

Freut mich natürlich, wenn die Liste Anklang findet oder zumindest Interesse weckt. smile

Aber à propos Interesse:  Ein bisschen schade ist es ja schon, das sich hier bisher nur so wenige User aufraffen konnten, eine Jahres-Topliste anzulegen.  Eigentlich tummeln sich bei MS doch genügend Leute, die viel Musik kaufen und kennen. Aber vielleicht kommt ja noch was, mal sehen...

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#16 13.01.2014 19:28:41

rockwolf
El Diablo En El Ojo
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Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

Mr. Manfrenjensen schrieb:

Aber à propos Interesse:  Ein bisschen schade ist es ja schon, das sich hier bisher nur so wenige User aufraffen konnten, eine Jahres-Topliste anzulegen.  Eigentlich tummeln sich bei MS doch genügend Leute, die viel Musik kaufen und kennen. Aber vielleicht kommt ja noch was, mal sehen...

Meine kommt noch. Hatte bisher keine Zeit, werde dies aber in den nächsten Tagen nachholen smile

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#17 13.01.2014 21:25:03

AB68
BAP-tist
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Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

wenn ich so nett aufgefordert werde...mal meine Mainstream TopTen...ohne wertende Reihenfolge... wink

nicht nur aus reiner Verbundenheit zu dem Kollegen...nein...ist wirklich schön geworden dieses Soloteil...total unaufgeregt und ruhig wurden da ältere Stücke neu interpretiert...und haben dadurch neue Facetten hinzugewonnen...freue mich auf die unplugged Tour...werde ich langsam alt... wink

Wolfgang Niedecken - Zosamme Alt
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schönes Werk der beiden Bluesbrüder...minimalistisch und einfach...gut...

Lanegan, Mark & Duke Garwood - Black Pudding
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67 ist die Grand Dame der deutschen Rockmusik mittlerweile...und noch immer phantastisch gut...und da ich die Rezi nicht hätte besser schreiben können...
Ohne Verstärkung, akustisch, unplugged. Inga Rumpfs intimer Live-Mitschnitt auf dem Triple A-Label.

Inga Rumpf - White Horses
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eine meiner Neuentdeckungen 2013...Folk Rock wie er sein soll...für meine Ohren jedenfalls... wink

The Wild Feathers - The Wild Feathers
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der My Morning Jacket Bandleader auf Solopfaden...

Jim James - Regions Of Light And Sound Of God
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erst ein paar Tage meins...aber schon ganz weit vorn...vielleicht liegst auch nur an dem frischen Hörerlebniss...oder an meiner Empathie für sein Heimatland...? smile
eher nicht...wunderschönes Singer-Songwriter Album des Schweden...

Christian Kjellvander - The Pitcher
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meine Laute Neuentdeckung 2013...einfach mal reinhören...

The Lone Crows - The Lone Crows
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der (Ex)Walkabout auf Solopfaden...auch noch recht neu aus dem Dezember...aber beim ersten Hören "eingebrannt"...
hier zitiere ich mal meinen Lieblings-Mailorder-Newsletter...danke Herr Obodda für diese schöne Rezi... wink

Harney County ist der größte, aber fast menschenleere Regierungsbezirk in Oregon. Eine karge Landschaft, in der selbst Steine ein hartes Leben haben und in der die gelegentlichen Zeugnisse von Zivilisation in Form von uralten Auto- und Traktorenwracks, verwahrlosten Feldern und verlassenen Holzhütten vor allem von deren Scheitern zeugen. Tief beeindruckt von dieser Landschaft (auf die er durch die Lektüre von William Kittreges "Owing It All" bereits vor über 20 Jahren aufmerksam geworden war), errichtete Eckman ihr nun ein Denkmal: Acht reduzierte, nur ausnahmsweise elektrifizierte Songs, die die für einen heutigen Stadtmenschen nachgerade surrealistische Atmosphäre des Harney County widerspiegeln. Karg, rauh – und doch großartig.

Chris Eckman - Harney County
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irgendwie Schade das dies das letzte Album sein wird welches die beiden zusammen gemacht haben...jedenfalls auch hier...gehört und "eingebrannt"...Country-Folk der düsteren Art...ist irgendwie meins...

The Civil Wars - The Civil Wars
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flotte 69 Jahre alt...in seiner Heimat ein Superstar...unterwegs gewesen mit Rory Gallagher...und hier kennt ihn keine Sau...
ich bin über ihn gestolpert weil ich ab und an mal beim Meyer-Label stöber...eine gute Adresse für guten Blues...und genau das...nicht mehr und vor allem nicht weniger ist dieses Album...ein intimes Blueskonzert mit 3 hervorragenden Bluesbrothers...mehr brauch' ich eigentlich nicht fürs Seelenheil... wink

Roland van Campenhout - Dah Blues Iz - A - Comming ...
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fang nie an aufzuhören...höre nie auf anzufangen...


ich kann einfach nix wegwerfen...

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#18 13.01.2014 21:38:16

MDer
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Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

Passiert es euch auch manchmal, dass ihre die Veröffentlichungen eines Jahres, die in eurer Sammlung sind, durchgeht und denkt „Was, die habe ich tatsächlich?“. So ging es mir mit keinem der genannten Releases:

Top 10 Alben (Alphabetische Reihenfolge)

Artizan – Ancestral Energy
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Ein feines Stück progressiven Metals. Im Vergleich zur Scheibe von Haken mehr Metal, weniger Sesamstraßenfeeling und zu Unrecht schon fast wieder von der Metalwelt vergessen. Und ebenso auch ein gewaltiger Sprung im Vergleich zum Vorgänger (den ich übrigens zum Verkauf anbiete wink).

Artizan – Ancestral Energy http://www.youtube.com/watch?v=cp5kAajYE2M

ASP – Maskenhaft: Ein Versinken in Elf Bildern
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Unglaublich, endlich mal ein ASP-Album, von dem ich mir mehr als nur die zukünftigen und aktuellen Konzerthighlights anhören kann. Im Gegensatz zu manchen Verrissen von RH und MH ein durchaus ambitioniertes Konzeptalbum mit tanzbaren, mit elektronika versehenen Stücken; Metalkrachern, Schmachtfetzen und und und. In der superaufwändigen ultrasuperhart limitierten Version auch ein echter Augenschmaus.

ASP – Das Märchen Vom Wildfang Windfang http://www.youtube.com/watch?v=gXQL0Hm_v6g

Atlantean Kodex – The White Goddess
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Ich finde es doch schon überraschend, dass sich dieses Album doch noch in mein Regal verirrt hat. Irgendwie schon merkwürdig, wie sich im Zeitraum seit der VÖ meine Perzeption verändert hat. Anfänglich fand ich den Sänger sehr schwach auf der Brust, und das verdarb mir den ganzen Hörspaß. Im Dezember dann kam die Best Of 2013 des Rock Hard, und da durfte ich dann feststellen, dass der doch was auf dem (Brust-)Kasten hat. Und ich merke jetzt schon, dass es mit eine der besseren Veröffentlichungen in 2013 war.

Hier mal kein Video, dürfte eh jeder kennen, wa?

Avatarium – Avatarium
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Ganz schön viele Bands mit dem Anfangsbuchstaben A, oder? Egal. Avatarium kam eher zum Jahresende raus und hat mich sofort umgehauen. Der elegische Doom mit populärmusikalischen Einflüßen, ergänzt durch eine kraftvollen und gefühlsreiche Stimme, ist einfach nur DAS Debüt des Jahres. Unabhängig von den beteiligten Leuten (Der Bandgründer soll wohl nen bekanntes Tier sein?) eine absolute Empfehlung.

Avatarium – Moonhorse: http://www.youtube.com/watch?v=GWuGTYiQs8U

Civil War – Killer Angels
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In dieser Band versammelten sich ungefähr viele ehemalige Sabaton-Mitglieder und Sänger Nils Patrik Johannson. Von daher weiß man schon fast wie es klingt: Mittelalte Sabaton mit dem Sänger von Astral Doors wink Tolle Scheibe.

Civil War – St.Patricks Day http://www.youtube.com/watch?v=pTBDFJUj6vw

Heaven's Basement – Filthy Empire
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Noch so ein Album, das erst im Verlauf des Jahres ans Herz wuchs. Bis vor 4 Monaten wollte ich es eigentlich gleich wieder verscheuern, aber mittlerweile gefällt mir diese Rockkram ganz gut.

Heaven's Basement – I Am Electric http://www.youtube.com/watch?v=XXU3Qt_qvaY

King Leoric – Lingua Regis
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Heavy Metal! Endlich, endlich, endlich wieder ein Album von King Leoric. Doch – Es gibt einen Wermutstropfen. Zumindest gab es den am Anfang. Zu viel Judas Priest in der Musik. Glücklicherweise schreckte mich das nicht ab, denn im ganzen gesehen ist eine der besten Heavy Metal-Scheiben des Jahres dabei rausgekommen. True As Fuck, und das im allerbesten Sinne. Dazu noch ein sehr guter und sympathischer Auftritt auf dem 2013er Headbangers Open Air.  Hoffentlich dauert es bis zum nächsten Album nicht wieder zigmilliarden Jahre.

King Leoric – Master Of The Kings http://www.youtube.com/watch?v=e6Ev28Q6Zqg

Nachtgeschrei – Aus Schwärzester Nacht
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Nach dem Abgang des originalen Sängers Hotti keimte bei so ziemlich jedem Nachtgeschrei-Fan die Sorge, was nun aus der Band würde. Als Ersatz wurde Martin LeMar auserkoren, u.a. auch bei Mekong Delta aktiv.
Glücklicherweise durfte man Live und auf CD feststellen, dass „der Neue“ eine Super Sache machte. Eines der Mittelalter-Rock/-Metal-Alben des Jahres, nachdem In Extremo auch nur wieder (ein sehr gutes) Rock-Album ablieferten.

Weitere lobenswerte Veröffentlichungen: Speedtrap – Powerdose, Týr – Valkyria

Top Singles/EPs

Blues Pills – Devil Man
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Nuclear Blast haben sich eine der allergrößten 70er/Blues Rock-Hoffnungen der Neuzeit geangelt. Messerscharfe Riffs, eine kraftvolle Stimme in der Schnittmenge von Janis Joplin und Aretha Franklin.
Absolut großartigste Neuentdeckung des Jahres für mich.

Blues Pills – Devil Man http://www.youtube.com/watch?v=KMYDYYQmqgA


Dario Mars And The Guillotines – The Day I Died
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Ván Records haben eine ganz gute Beschreibung für diese Art Musik gefunden: Black Garage Soul. Quentin Tarantino und Herr Rodriguez dürften ihre Freude dran haben, erinnert es doch teilweise einfach nur an den Film „From Dusk Til Dawn“. Diese Single ist Teil einer Art Trilogie, die alle durch Ván Records veröffentlicht wurden. Alle sechs Songs dieser Trilogie lassen sich in Váns YouTube-Channel anhören.

DMATG – The Day I Died http://www.youtube.com/watch?v=XLX1An0oFHA

Psychosis – By Our Hand
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Über Kickstarter finanzierte EP der Ami-Thrasher. Schicker Thrash für alle Thrasher.

Anti/Mosaic – Landscapes Split
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Black Metal. 'nuff said. - Oder auch nicht: Die beiden Beiträge werden dem Titel gerecht und erschaffen Landschaften vor dem geistigen Auge des Hörers.

Enttäuschungen des Jahres

Volbeat - Outlaw Gentlemen & Shady Ladies (Meh, mehr ([schlechter!] Pop geht schon nimma.)
Amon Amarth – Deceiver Of The Gods (Joar... Waren schon besser.)
Helrunars Beitrag zur Fragments - A Mythological Excavation (Es gibt Bands, die können Tracks mit über 10 Minuten länge schreiben und mit Leben füllen. Helrunar kann es leider nicht (mehr). Bleibt doch nur die Frostnacht)
Twilight Of The Gods – Fire On The Mountain (Ehm, irgendwie passt die Stimme nicht zur Mucke, oder umgekehrt. Besser geht’s bei Dread Sovereign.)

Vollgrütze des Jahres

Haken – The Mountain
So ein schönes Artwork, so tolle Texte und so beschissene Mucke. Verdammt schade. Aber es gibt zum Glück verschiedene Geschmäcker. Meine Kopie des Albums steht übrigens zum Verkauf wink

In 2013 entdeckte Veröffentlichungen aus 2012, die mir noch sehr viel gegeben haben:

Year Of The Goat – Angel's Necropolis
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Kein Album lief 2013 so oft wie dieses.

Gold – Interbellum
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Geil, geil, geil. Diese LP hat mich dazu gebracht, immer einen halbvollen Warenkorb bei Ván Records zu haben.

Castle – Blacklands
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Label des Jahres
Alles von Ván Records, irgendwie gibt es da ein Muster, oder?

Vorfreude auf:
Ich hoffe auf viele neue Veröffentlichungen des Ván-Rosters.
Castle haben den Nachfolger zu Blacklands schon angekündigt.
Gold arbeiten an neuem Material, hoffen aber auch darauf ordentlich auf Tour gehen zu können. Eventuell ein Auftritt in Hamburg vorm Muskel Rock in Schweden. Kennt jemand einen Promoter in Hamburg, der Bock auf Gold hätte? Ich könnte da nen Kontakt vermitteln... smile
Year Of The Goat Sind auch gerade im Songwriting-Prozess. Ich sabber schon mal ne Runde...
Massendefekt Das Album kommt. Ich lbicke dem aber mit zwiespältuigen Gefühlen entgegen. Der erste bekannte Song ist eine irgendwie trantütige Akustikballade à la "früher war so toll, komm lass uns nochmal baden gehen".
Black Space Riders Wird spätestens beim Album-Release-Gig im Hamburger Hafenklang eingetütet. wenn ich nur wüsste, wie ich da ordentlich hinkomme. Schöner Mix aus Stoner, Doom, Heavy, und allem anderen. Außer Metalcore und Black Metal.
https://www.youtube.com/watch?v=1-TuJ2nVybQ
Dario Mars And The Guillotines Dieses Jahr soll ein Album kommen. Angeblich im Februar. Schau'n mer mal.

Das Jahr 2013 war fett, auch wenn einiges aus dem Jahr 2012 dazugerechnet werden muss.

Beitrag geändert von MDer (13.01.2014 21:44:56)

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#19 15.01.2014 23:16:04

DemonCleaner
(O)))
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Beiträge: 1.161

Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

Von mir auch mal eine Top 11:

01. The Ruins Of Beverast - Blood Vaults (The Blazing Gospel Of Heinrich Kramer)
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Monumentale, eigenständige Mischung aus Doom, Black und Death Metal. Sogar noch besser als die Vorgängeralben! Und nach dem grossartigen Auftritt beim Roadburn freue ich mich schon extremst auf die Show beim Hell Over Hammaburg.

02. Church Of Misery – Thy Kingdom Scum
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Diese Japaner sind in Sachen Coolness, Dreck und Groove der Sludge Doom-Konkurenz immer noch weit voraus.

03. Blood Ceremony - The Eldritch Dark
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Die Alben von Jex Thoth und The Devil's Blood konnten leider nicht vollends überzeugen - zum Glück ist auf Blood Ceremony noch Verlass. Wenn auch der Doom-Anteil weiter zurückgegangen ist.

04. Fyrnask – Eldir Nott
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Unglaublich atmosphärische Mischung aus Black Metal, Doom und Ambient. Ganz grosses Kopf-Kino.

05. Mountain Witch – Cold River
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Wer bei der letzten Witchcraft etwas mit der modernen Produktion zu kämpfen hatte, dürfte mit diesem absolut herrlichen Lo-Fi-Doom glücklich werden. Pentagram und alte Sabbath standen Pate, Innovationen sucht man (zum Glück) vergebens.

06. Queens Of The Stone Age - …Like Clockwork
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Mit den beiden Alben davor konnte ich mich nicht 100%-ig anfreunden und auch der Vorabtrack "My God Is The Sun" löste bei mir keine echte Begeisterung aus. Entsprechend gross dann die Überraschung: Das Album wurde mit jedem Durchlauf besser - bis zur Erkenntnis, dass QOTSA hiermit ihr vielleicht bestes Album überhaupt abgeliefert haben.

07. Uncle Acid & The Deadbeats – Mind Control
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Genau so grossartig wie der Vorgänger "Blood Lust". Nicht umsonst sind Uncle Acid mit Black Sabbath auf Tour.

08. Cult Of Luna – Vertikal
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Die kalte Atmosphäre, inspiriert vom Film "Metropolis", steht dem Post Hardcore von Cult Of Luna ausgezeichnet.

09. Pharmakon – Abandon
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Pendelt zwischen nihilistischem Lärm und verstörendem Ambient, klingt also wie ein vertonter Albtraum.

10. Endless Boogie – Long Island
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Extrem cooler Psychedelic/Stoner Rock, der etwas nach Hawkwind klingt. 

11. Prezident – Kunst ist eine besitzergreifende Geliebte
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Der beste deutsche Rapper (neben Morlockk Dilemma) liefert erneut ein unglaubliches Album ab. Lyrisches Feuerwerk auf düsteren Beats.

...danach folgen die Alben von Soror Dolorosa, Grim104, Oranssi Pazuzu, Chelsea Wolfe, Earthless, Purson, Savages, Barn Owl, Beastmilk, True Widow, Savages, Master Musicians Of Bukkake, The Freeks... War ein gutes Jahr. smile

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#20 20.01.2014 21:38:54

tombom
Miesepeter
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Beiträge: 556

Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

DemonCleaner schrieb:

11. Prezident – Kunst ist eine besitzergreifende Geliebte
http://www.musik-sammler.de/cover/93100 … 206460.jpg

Der beste deutsche Rapper (neben Morlockk Dilemma) liefert erneut ein unglaubliches Album ab. Lyrisches Feuerwerk auf düsteren Beats.

Das ist mal ein guter Tipp!

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#21 20.09.2014 22:47:47

tiger
bad flying bird
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Beiträge: 10.418

Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

*Thread nochmal nach vorne zieh*

Speedo schrieb:

18. THE BLACK HEART REBELLION - Har Nevo

Über die bin ich erst diesen Sommer gestolpert. yikes
Wenn die es jetzt noch schaffen auch bei den kürzeren Songs "auf den Punkt" zu kommen, dann werden die RICHTIG gut. Wobei die Har Nevo auch so ziemlich stark ist. Aber die kürzeren Songs hören teilweise gefühlt etwas zu früh auf...


I think this will make sense if I get more wine...

Sammlung | bandcamp | Last.fm

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#22 08.04.2015 16:31:39

Willi_Turner
Drooler of the Wasteland
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Beiträge: 7.708

Re: Alle Jahre wieder... Jahres-Top10

Wie ich gerade feststellen musste, hab ich meine Top10 für 2013 hier auch noch nicht verewigt. Dadurch, dass schon ganz paar Monate ins Land gegangen sind, ist diese Liste dann wenigstens einigermaßen aussagekräftig. smile

1. Satan - Life Sentence
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Klare Nummer 1. Mit einigem Abstand das beste Comeback der letzten Jahre im Metalsektor. Mindestens ebenbürtig zum Debüt.

2. Beastmilk - Climax
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Ein Ohrwurm am nächsten. Macht einfach richtig gute Laune die Platte. "We are Beastmilk and you are now under our control!" big_smile

3. Leprous - Coal
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Großartiges, überraschendes, innovatives Album von Ihsahns Liveband. Schwerlich mit irgendwas anderem vergleichbar, was in diesem Fall ein echtes Qualitätsmerkmal ist. Definitiv Geschmackssache, aber wer mit der musikalischen Ausrichtung was anfangen kann, wird belohnt werden. Reinhören!

4. Audrey Horne - Youngblood
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Neben Beastmilk für mich das zweite Gute-Laune-Album des Jahres 2013! Tolle Songs, die sich sofort im Hirn festsetzen.

5. Blues Pills - Devil Man (EP)
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Ob Hype oder nicht, die Musik von Blues Pills ist meiner Meinung nach über jeden Zweifel erhaben. Ich durfte die Band neulich auch endlich mal live bewundern und war wie erwartet mehr als angetan. Was für eine Wahnsinnsstimme! smile

6. Universe217 - Never
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Wahnssinnsstimme Teil 2. Tolle Neuentdeckung. Das Album wächst immer noch.

7. Portal - Vexovoid
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Etwas eingängiger als die Vorgänger, aber trotzdem noch völlig krank und durchgedreht. Und trotzdem irgendwie fesselnd. Der Auftritt auf dem Hells Pleasure war äußerst intensiv.

8. Bölzer - Aura (EP)
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Sehr eigenständige Note und das nötige Quäntchen Chaos. Die Nachfolge-EP "Soma" war leider schon etwas schwächer.

9. Memento Waltz - Division By Zero
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Genau meins - schön verfrickelter Prog mit tollem Gesang. Klasse Scheibe!

10. Robert Pehrsson's Humbucker - s/t
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Und zum Abschluss nochmal gute Laune vom Feinsten. Wunderbare Songs mit Langzeitwirkung.

Außerdem unbedingt erwähnenswert waren:
Grave Miasma - Odori Sepulcrorum
Malthusian - MMXIII (Demo)
Dead Lord - Goodbye Repentance
Ghost - Infestissumam
Extol - Extol


Mein Schatzzzzzz...

Ein Tag ohne Bier ist wie ein Tag ohne Wein.

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