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#576 05.07.2010 10:42:57

Rhinozaur
veikur og taminn
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Re: Konzert Berichte

Pearl Jam, Ben Harper & Relentless7, Coheed & Cambria, Phoenix, -M- and Angus & Julia Stone @ Main Square Festival, FR-Arras

Noch immer dröhnen die Ohren und es schmerzt der Nacken aber die Erinnerung an ein tolles Wochenende wird wohl unvergessen bleiben. Doch let’s start from the beginning…

Samstag, 05.00 Uhr: Zu siebt geht die abenteuerliche Fahrt los Richtung Nord-Westen. Unser geiles Gefährt, ein Chevy Van mit 5.4 Liter-Motor und gefühlten 1'000 PS, bot für uns alle inkl. Gepäck eine Menge Platz. Ebenfalls vorhanden war ein CD-Player womit wir uns schon mal etwas auf die zu erwartenden Bands einstimmen konnten. So ging es also los Richtung Basel, ohne Probleme über den Zoll nach Frankreich, auf schier unendlichen Autobahnen quer durch die schönen Landschaften des Elsass’ bis nach Arras, das so ziemlich in der Mitte zwischen Paris, Brüssel und London liegt. Dass wir uns zweimal verfahren haben und für die 6.5 Stunden-Strecke locker 10 gebraucht haben, lassen wir jetzt mal aussen vor… wink

Wir waren jedenfalls sicher in Arras angekommen und haben auch ziemlich schnell den Festival-Parkplatz mit den kostenlosen Shuttle-Bussen entdeckt und unser Monstrum da abgestellt. Wir haben uns dann entschieden, da die Zeit doch schon etwas fortgeschritten war, ohne grosses Gepäck (Zelt, Schlafsäcke) etc. ans Festival zu gehen. So quetschten wir uns in den leicht überfüllten Shuttle-Bus und tuckerten durch das kleine Städtchen Arras. Am Festival- Eingang angekommen, passierten wir die Security und erreichten nach einem kurzen Fussmarsch den Torbogen zur „Citadelle Arras“, eine Art Marktplatz inmitten historischer Gebäude, die sogar zum UNESCO-Welterbe gehören. Obwohl die Location wirklich cool war, hatte der Platz den Nachteil, dass die Gebäude den Sound übelst reflektierten und die ganze Geschichte, zumindest von weiter hinten, extrem laut wirkte.

Das erste was wir nach der langen Fahrt wollten, war ein schönes, grosses, kaltes, frisch gezapftes Bier. Doch am Bierstand angekommen kam der erste Schreck. Die Veranstalter haben für das Festival auf ein Ticket-System gesetzt, das heisst man musste erst an einem separaten Stand Essens- und Getränkemarken holen und diese dann an den Drink- und Foodständen gegen Waren eintauschen. Dies mag ja für die Veranstalter eine Erleichterung sein, für die Besucher hingegen ist das einfach nur mühsam. Besonders wenn die verdammten Idioten zu wenig Getränke-Marken beordert hatten, so dass diese für über eine Stunde schlicht nicht mehr zu bekommen waren. Die Schlangen vor den Häuschen wurden immer länger und nach 45 Minuten ohne Bier und Wurst hatte ich echt gute Lust jemandem die Fresse zu polieren. Als dann aber nach schier endlosem Warten endlich die kalte Erfrischung meine Kehle benetzte, war sämtlicher Ärger über die Veranstalter verflogen und wir begaben uns für das erste Konzert des Abends zur Zeltbühne, wo bereits das australische Geschwister-Duo „Angus & Julia Stone“ lief. Zwei tolle, gefühlvolle Stimmen, viele verschiedene, tadellos gespielte Instrumente (Gitarre, Mundharmonika, Trompete), wirklich schöne Songs und das alles tiptop abgemischt: Herz, was willst du mehr!?

Nach diesem tollen, ersten Konzert beeilten wir uns, zur Main Stage zu kommen wo bereits die französischen Indie-Poper von „Phoenix“ auftrumpften. Leider hatten die Tontechniker bis dahin den Sound noch nicht in den Griff bekommen. Es war alles extrem laut und überlagerte sich massiv, so dass wir erstmal zum Info-Stand gingen um Gehörschütze zu holen. Dort meinten die Herren dann, dass diese nur gegen Bares erhältlich seien. 5 Euronen für zwei Ohrpfropfen!? Nein danke… Wie ist da eigentlich die Rechtslage? Muss ein Festival mit mehr als der gesetzlich geregelten Lautstärke nicht kostenlose Gehörschütze verteilen? Kennt sich da jemand aus? Jedenfalls haben wir nun also den Auftritt von „Phoenix“ in einem wahren Sound-Albtraum erlebt. Die 4 Jungs hatten jedoch sichtlich eine Menge Spass und scherzten mit dem Publikum und auch die Songs würden live wohl sehr gut rüberkommen, wäre da eben der Sound etwas besser gewesen. Naja…

Dann wurde es wieder Zeit, die Bühne zu wechseln. Im Laufschritt ging es also rüber zu Coheed & Cambria und kaum dort angekommen enterten der Wuschelkopf Claudio Sanchez mit seinen Mannen die Bühne. Die Herren fegten mit „One“ vom neuen Album „Year of the Black Rainbow“ los und rundeten ihr Set neben den neueren Tracks wie „The Broken“ und „Here We Are Juggernaut“ auch mit Klassikern wie „A Favour House Atlantic“, „The Suffering“ und „Welcome Home“ ab. Dabei legten die New Yorker einen fantastischen, extrem energiegeladenen Auftritt hin. Da wurden Solos hinter dem Rücken, mit den Zähnen oder am Schluss die Gitarre sogar mit den Füssen „gespielt“, so dass es einfach nur eine Freude war!! Richtig, richtig geil! big_smile Ein Ohrenschmaus war hierbei natürlich auch Chris Pennie, der ehemalige Dilinger Escape Plan Drummer, der die Drums präzise, groovig und knüppelhart malträtierte. Ein musikalisches Feuerwerk! Vielen Dank dafür!!

Nach diesem tollen Auftritt gings wieder rüber zur Mainstage, wo der Sound jetzt merklich besser als vorher war und bereits die französischen Exzentriker „- M -„ im Gange waren. Witzige Kostüme, tolle Showeinlagen mit rumrennendem Skelett und Superman liessen die französischen Fans ausflippen. Für mich war das eher nichts, aber definitiv interessant zum zuschauen. wink Die Band scheint in Frankreich eine ziemlich grosse Nummer zu sein, so wie die die Menge abfeierte. Jedenfalls wurden wir nach dem Auftritt langsam etwas nervös, stand doch der Auftritt der Amis „Ben Harper & Relentless7“, sowie dem eigentlichen Grund der Reise „Pearl Jam“ bevor. So bewaffneten wir uns mit einem schönen grossen Bier und sicherten uns einen Platz in den vorderen Reihen der Menschenmassen. Und nach schier endlosem Warten kam dann Ben Harper mit seiner Slide-Gitarre auf die Bühne, setzte sich auf einen Stuhl nahe des Bühnenrands und legte mit einem genialen, rein instrumentalen Intro los. Nach ca. 10 Minuten wurde dann auch gesungen und die Band kam ebenfalls auf die Bühne. Es folgte ein genialer Auftritt mit tollen Songs, wahnsinnig schönem Gesang und immer wieder mal etwas Slide-Gitarre. Ausserdem hatten wir einen netten Franzosen neben uns der uns an seinem leckeren Joint teilhaben liess. Nicht dass ich der grosse Kiffer wär, aber der Moment schrie förmlich nach ein bisschen „Entspannung“. Natürlich sind wir in punkto Gras in der Schweiz etwas anderes gewöhnt als die Franzosen, aber war ganz OK. wink Nach dem ca. 5 Song kam dann auch wie aus dem nichts der gute Eddie Vedder auf die Bühne und die beiden performten „Under Pressure“ von Queen. Wie geil war denn das bitte? Welch ein fantastischer Auftritt. Wie konnte ich so was bis heute noch nicht live erlebt haben, obwohl ich schon Gelegenheit dazu hatte? Ich könnte mich ohrfeigen! wink Leider war die Geschichte natürlich viel zu schnell wieder zu Ende und Ben Harper und seine Relentless7 verabschiedeten sich unter tosendem Applaus um Platz für den Headliner des Abends zu machen. Die amerikanische Supergroup „Pearl Jam“. Eigentlich wäre nun auf der Nebenbühne Zeit für den Foo Fighters-Drummer Taylor Hawkins gewesen, doch um einen guten Platz für den Headliner zu haben, mussten wir uns den leider schenken. Wir kämpften uns noch etwas weiter nach vorne und unsere Stimmung war nicht mehr zu bremsen. Und als die Lichter dann ausgingen und der riesige „Pearl-Jam“ Schriftzug vom Backspacer-Album im Hintergrund der Bühne aufleuchtete war der Moment da. Eddie Vedder und seine Gefolgschaft enterten die Bühne und gaben mit „Unthought Known“ vom neuen Album „Backspacer“ ihren ersten Song zum Besten. Kein richtiger Aufreisser, aber natürlich ein fantastischer Song. Hier gilt es doch einfach mal wieder zu bemerken welch ein begnadeter Sänger dieser Herr Vedder ist. Mit seinem herrlichen Barriton hat er sich von der ersten Sekunde an in mein Herz gesungen. Ausserdem ist der gute Mann mit seinen doch schon 46 Jahren immer noch ein wahrer Wirbelwind und fegt über die Bühne, dass es eine wahre Freude ist! Mit dem zweiten Track, dem wahnsinnig tollen „Got Some“, ebenfalls vom neuen Album, wurde es dann schon etwas rockiger und bei uns flogen die Köpfe und die Stimmung war einfach nur noch geil! Es folgten weitere, ältere Klassiker wie „Given To Fly“ und „Even Flow“ und die Menge feierte und sang mit. Dann nahm auch Eddie Vedder die Gitarre zur Hand und performte die fantastische Ballade „Just Breathe“. Ich hätte heulen können, so schön war das… Meine Güte! Was für ein Abend! Es ging weiter mit Tracks wie „Elderly Woman Behind The Counter In A Small Town“ und “Porch”, womit sich dier Herren schon das erste Mal verabschiedete. Währenddessen wurde der Pearl Jam-Schriftzug im Backspacer-Design entfernt und gegen das grosse runde „PJ“-Logo ausgetauscht. Lautstark forderte die Menge die Band zurück auf die Bühne und für ein letztes Mal gingen die Lichter der Bühne aus und meine Helden enterten ein weiteres Mal die Bühne, aber nicht alleine! Mit dabei war dieses Mal auch Ben Harper mit seiner Slide-Gitarre, der zusammen mit der Band „Red Mosquito“ vom Album „No Code“ performte. Es war einfach nur genial und wir feierten, als wäre es das letzte Konzert, dass wir noch erleben durften. Ben Harper verliess die Bühne unter Applaus wieder und als wäre alles nicht schon geil genug gewesen, spielten die Herren noch den Kracher „Jeremy“ vom Ten-Album, sowie weitere Hits wie „Black“, „Alive“ und „The Fixer“. Die Stimmung war am Kochen und die Band setzte mit dem The Who - Cover „Baba O’Riley“ und dem finalen Track „Yellow Ledbetter“ die Krone auf. Die Band verliess die Bühne und Eddie Vedder verabschiedete sich mit einem „Merci! Merci! Merci!“ bei der Meute. Wir haben noch auf ein 2. Encore gehofft, jedoch gingen bereits die Lichter an und die Show war natürlich viel zu früh zu Ende. Es war, als würde man aus einem wunderschönen Traum aufwachen.

Hier noch die komplette Setlist:

- Unthought Known
- Got Some
- Given To Fly
- State Of Love And Trust
- Corduroy
- Even Flow
- Just Breathe
- Of The Earth
- Elderly Woman Behind The Counter In A Small Town
- Porch

Encore:

- Red Mosquito (mit Ben Harper)
- Jeremy
- Black
- The Fixer
- Alive
- Baba O’Riley (The Who - Cover)
- Yellow Ledbetter

Überglücklich, dieses tolle Konzert erlebt zu haben gönnten wir uns noch einige Biere, ärgerten uns über die hohen Preise beim Merchandising-Stand und nahmen dann schliesslich um ca. 02.30 Uhr morgens den letzten Shuttle-Bus zurück zum Festival-Parplatz. Dort quetschten wir uns alle in den Chevy-Bus um noch eine Mütze voll Schlaf zu bekommen, bevor es am nächsten Morgen wieder zurück in die alte Heimat ging… So ging ein supertolles Wochenende mit einigen schönen Momenten zu Ende. Richtig, richtig toll war’s! big_smile

Beitrag geändert von Rhinozaur (05.07.2010 10:44:09)

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#577 05.07.2010 15:22:08

Jan_Talon
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Re: Konzert Berichte

Toller Bericht. smile

Du machst mich neidisch. lol

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#578 06.07.2010 06:44:42

rockwolf
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Re: Konzert Berichte

Sehr schöner Bericht, Rhino smile

Rhinozaur schrieb:

5 Euronen für zwei Ohrpfropfen!? Nein danke… Wie ist da eigentlich die Rechtslage? Muss ein Festival mit mehr als der gesetzlich geregelten Lautstärke nicht kostenlose Gehörschütze verteilen?

5 Euro für Ohrstöpsel sind eine Frechheit hmm Ich weiß von den Einstürzenden Neubauten, daß die Ohrstöpsel umsonst verteilen. Das sollte definitiv mehr Nachahmer finden.

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#579 06.07.2010 07:23:29

spund75
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Re: Konzert Berichte

rockwolf schrieb:

Sehr schöner Bericht, Rhino smile

Rhinozaur schrieb:

5 Euronen für zwei Ohrpfropfen!? Nein danke… Wie ist da eigentlich die Rechtslage? Muss ein Festival mit mehr als der gesetzlich geregelten Lautstärke nicht kostenlose Gehörschütze verteilen?

5 Euro für Ohrstöpsel sind eine Frechheit hmm Ich weiß von den Einstürzenden Neubauten, daß die Ohrstöpsel umsonst verteilen. Das sollte definitiv mehr Nachahmer finden.

Vor allem weil die Massenware echt nicht viel kostet.. Aber wo Geld zu machen ist und die Masse es zahlt, so lange wird gemolken bis die (Geld)Euter glühen!!


Ohren


Kein Schwanz ist so hart wie das Leben.

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#580 06.07.2010 13:08:07

Flo
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Re: Konzert Berichte

Herbie Hancock - "The Imagine Project", 5.7.2010, Jazzfest Wien, Wiener Staatsoper

Ein Besuch in der Wiener Staatsoper lehrt zwei Dinge:
1. Mit Anzughose, Herrenweste und Lederschuhen kommt man sich im Jahr 2010 in der Oper noch mehr "overdressed" vor als in der Straßenbahn. Da liefen die Leute teilweise mit Badeschlapfen und Unterhemden durch den Saal, dafür saß Bundespräsident Fischer in seiner Loge, wie immer im perfekt sitzenden Anzug und durch 3-Wetter-Taft gestählt. Eine Frisur wie eine Festung.
2. Ein Ticketpreis von über € 60 aufsteigend bedeutet nicht, dass man deswegen bequem sitzen kann. Anscheinend ist der durchschnittliche österreichische Opernbesucher etwa 1,40 m groß oder hat keine Beine. Nach 20 Minuten auf diesen gepolsterten Folterinstrumenten fragt man sich, wie man so etwas 2-3 Stunden lang erträgt, aber Musik lenkt ja doch von vielem ab.

Nach einer kurzen Ansprache ("Dieses Johr feiern wir zwei Jubilään... anerseits 20 Jahre Tschääzzfest Wien..... ondererseits 70 Jahre Hörbie Hänkock.... Hörbie Hänkock, der Musiker, der in seiner Karriere mit so vieln Lägänden gespielt hat... Miles Dävis, Fräddie Hubbard..... na jo, Sie wissn eh, was ich mein.") kam Herbie Hancock mit seiner Band auf die Bühne. Er tätschelte sich erstmal den Bauch und wies darauf hin, dass man mit 70 Jahren doch ein wenig aus dem Leim geht. Aber das kann ihm ruhig egal sein, denn wer im Pensionsalter noch auf Welttournee geht und am Klavier mehr Energie zeigt, als manche Jugendliche an der Wii-Konsole, braucht sich für sein Altherrenbäuchlein nicht zu rechtfertigen. Hancock erklärte den Grundgedanken hinter seinem Album "The Imagine Project" (auf dem er mit diversen Gastmusikern aus dem Jazz-, Pop- und Rockbereich Songs von John Lennon, Bob Dylan, Peter Gabriel u.a. covert) und entschuldigte sich dafür, dass ein kleiner Teil der Musik vom Band kommen wird, da es nicht möglich ist, mit so vielen Leuten auf Tour zu gehen. Das bisschen Playback störte nicht sonderlich, vielleicht wäre es in diesem Punkt aber sinnvoller, die Arrangments etwas zu vereinfachen, schließlich gibt es sowieso die Kritik, das Album wäre überladen. Außerdem hat Hancock vier Sänger in seiner Tourband, die sämtliche Löcher im Sound ohne weiteres stopfen könnten. Nicht zu sprechen vom Unterhaltungswert eines "genre hoppers" wie Vinnie Colaiuta (Frank Zappa, Sting, Megadeth usw. usf.) am Schlagzeug.
Das Programm bestand nur teilweise aus "The Imagine Project", darunter Lennons titelgebendes "Imagine", ein Zusammenschnitt aus Dylans "The Times They Are A-Changin'" und Sam Kookes "A Change Is Gonna Come", sowie -meiner Meinung nach die schönste Darbietung des Abends- Peter Gabriels "Don't Give Up". Ansonsten bekam man noch "Court and Spark" von Joni Mitchell zu hören, ein Medley aus ausgewählten Hancock-Klassikern (die ich alle nicht kenne lol) und diverse Jazz-Funk-Nummern, bei denen man wieder einmal das größte Problem solcher Veranstaltungsorte zu spüren bekam: Die Leute wollen sich bewegen, müssen aber auf ihren Sitzen hocken, eingepfercht wie Rindviecher. Vielleicht hätte man wenigstens die Sitzreihen im Parterre entfernen können, das wird beim bescheuerten Opernball ja anscheinend auch nicht anders gemacht...
So blieb zum Schluss das typische Gefühl von Hochkultur in Wien, vergleichbar mit einer Sitzung auf dem Klo: Man fühlt sich glücklich und erleichtert, aber in den Beinen hat man kein Gefühl mehr.

Line Up:
Herbie Hancock - Piano, Keyboards
Vinnie Colaiuta – Drums
Tal Wilkenfeld – Bass, Vocals
Lionel Loueke – Gitarre, Vocals
Greg Phillinganes – Keyboards, Vocals
Kristina Train - Vocals, schwarzes Sommerkleid & Pumps (rrrrrrr... big_smile)


"We're forced into absurd lives, against which the only sane response is to wage a guerrilla operation of humour and lust and madness."

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#581 06.07.2010 15:19:48

Saint Huck
Schall und Wahn
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Re: Konzert Berichte

Rock Werchter, Belgien, 4.7.2010
Seit eingen Jahren picken wir uns immer einen Tag aus dem Werchter Festival heraus. Diesmal hat uns der Sonntag am meisten gereizt. Los ging der Tag aber mit einem Schreck: verschlafen. Also schnell gefrühstückt. Trotzdem viel später weg als geplant. Irgendwie kamen wir an dem Morgen nicht aus dem Quark. Noch meine Tochter zu den Schwiegereltern gebracht und dann los. Denkste. Wir mussten noch tanken Eigentlich freut man sich ja, wenn die Spritpreise mal wieder fallen. Aber der Superniedrigpreis der am Sonntag an der Zapfsäule angeschlagen war hat dann an der letzen Tanke vor den Autobahn eine heftige Schlange versuracht., die uns noch mal knapp 15Min gekostet hat. Gegen 12:30 waren wir dann vor Ort, als die erste Band, The Van Jets zu spielen begann. Da mussten wir aber noch den Parkplatz kaufen. 15€ fand ich doch ziemlich happig. Aber das kennt man leider schon. Dann also los zum Gelände. Nach einer halben Stunde Fußmarsch kamen wir  Richtung Eingang. Die Straße voller Menschen. "Super" dachten wir, jetzt stehen wir noch ein halbe Stunde Schlange. Mitnichten. Der Platz vor den Eingängen war wie leer gefegt. Also kamen wir sofort rein. Nicht mal meinen Rucksck haben die durchsucht, so dass mitgebracht 6L Flüssigkeit mit aufs Gelände konnte. Den Rest des Auftritts der Van Jets haben wir uns dann geschankt und sind ein wenig übers Gelände gelatscht. Da da Wetter strahlte haben wir uns von vorneherein entschlossen, die Zeltbühne links liegen zu lassen. Dort hätten uns dann auch höchsten Gomez interessiert.

Pünktlich zum Auftritt der Black Keys waren wir dann aber vor der Hauptbühne. Die Black Keys waren als Ersatz für Wolfmother, die wegen Erkrankung ihres Sängers absagen mussten vom Zelt auf die Hauptbühne gerutscht. Deren Bluesrock war zwar nett, konnte uns aber nicht wirklich überzeugen. daher haben wir uns erstmal auf der Wiese niedergalssen uns entspannt gelauscht.

Anschließend gab es den ersten Höhepunkt des Tages: zu Alice In Chains mussten wir natürlich nach vorne. Mit "Rain When I Die", "Them Bones" und "Dam That River" jagte bereits zu Beginn ein Höhepunkt den nächsten. weiter ging es mit dem phantastischen "Check My Brain" vom neuen Album. William Duval der neue Sänger macht eine hervorragende Figur. Auch wenn er bei den meisten Songs den Gesang mit Jerry Cantrell teilt und so der Gesang fast bis ins Detail an früher heranreicht, bringt er seine eigene Note ein. Er interpretiert die Songs mit den nötigen Respekt vor Ian Staley ohne diesen jedoch zu kopieren. Der Band tut es sichtlich gut wieder zurück zu sein. Sogar Dave Grohl verfolgt den Auftritt von der Seit und macht uns den Busenblitzer. Mit "man In The Box2, "Would?" und "rooster" wird noch ein fulminanter Schlusspunkt gesetzt. Großartig.
Die Setlist gibt es hier: http://www.setlist.fm/setlist/alice-in- … 47f80.html

Vampire Weekend haben wir uns dann wieder von etwas weiter hinten angesehen. Deren clever gemachte Pop war sehr unterhaltsam, wenn auh über die Distanz von 60Min etwas langatmig. Die eingeängigen Melodien mit clveren Gitarrenarrangements wurde aber von der Menge entsprechend abgefeiert. Meine Frau war übrigens sehr angetan.

Als nächstes enterten Them Crooked Vultures die Bühne. Die Supergroup um Josh Homme, dave Grohl und John Paul Jones bot Gefrickel auf höchstem Niveau. Wer sich im Queens Of The Foo Zeppelin-Nirvana beamen wollte, wurde schnell auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Unbestritte drückt Josh Homme dem ganzen seinen Stempel auf. Der anspruchsvolle staubige Rock erinnert noch am ehesten auf eine verkopfte Version der Queens. Verkopft deshalb, weil der Band eines fehlt. Eingängige Riffs oder Gesangmelodien, die bei den Usprungsbands der Mitglieder für hohen Wiedererkennungswert sorgen feheln hier bis auf wenige Ausnahmen völlig. Künstlerisch sehr hochwertig. Trotzdem stellt man sich schon die Frage, ob die Menge dich noch eher die Namen als die Musik abfeiert.

And now for something completely different: Es dauerte eine ganze Weile bis die Bühne für Arcade Fire fertig war. Immerhin mussten hier die unterschiedlichsten Instrumente der 8 Musiker aufgebaut werden. Zeit für uns wieder den abgesperrten Bereich zu entern. Direkt zum Auftakt ging es mit einem meiner Lieblingssongs "Keep The Car Running" Die Bühne glich oft einem Ameisenhaufen. 8 Musiker die untereinander die insrumente tauschten. Dazwischen immer wieder Roadies die Gitarren brachten. Auch Arcade Fire spielten sich mit Hingabe durch ihren Set der trotz etlicher Höhepunkte leider einige Wünsche offen lies. Dafür gab's aber auch wieder Einblicke in das neue Album "Suburbs". Sehr gelungener Auftritt.

Anschließend hieß es: warten auf Pearl Jam. Es war mir erst einmal vergönnt Pearl Jam Live zu sehen (Wenn man von einem Auftritt als Neil Youngs Backing BAnd absieht. Der fulimante Auftritt auf dem Pinkpop zu "Ten" Zeiten war mir noch sehr gut im Gedächtnis. Das Pearl jam Konzert von 2000 auf dem Rocj Werchter musste ja leider wegen dem Roskilde Deaster abgesagt werden. Als die Band die Bühne Betrat war der Jubel entsprechend groß. Das rhythmische Klatschen verstummte nach den ersten Takten. Alles blickte sich ratlos an. Nur einige wenige eingeweite :]erkannten, dass die Band mit "Public Image" ein fantastisches PIL Cover zum besten gab. Schnell wir deutlich welch grandioser Sänger Eddie Vedder ist. Wer nich genau hinhört könnte meinen, es stände John Lydon am Mikro. Wütend geht es mit "Do the evolution" weiter. Mike McCready steht komischerweise ein wenig abseits, als wäre er ein Mietmusiker, der nich twirklich sazu gehört. Erster Höhepunkt: "Elderly Woman...". Nach einer ausufernden Version von "Even Flow", bei der vor allem mike McCready zeigen kann welch großartiger Gitarist er ist freut sich Eddie, beim Barbecue hinter der Bühne so viele Freunde zu treffen (AIC, Dave etc.). Nur Joe Strummer wäre nicht da. Ihm widmet er den nächsten Song. Nein, kein Clash Cover sondern "Arms Aloft" von Strummers letztem Album. Als die letzten Töne einer fantestischen Version von "Porch" ertönen geht die Band schon von der Bühne. Der erste Zugabenblock bringt mit "Just Breath" den atmospärische Höhepunkt des Festivals. Anschließen folgt eine mit improvisationen durchsetzte Version von "Rearviewmirror". Obwohl ich immer ein Fan von ausufernden Live Version bin geht das ier nach hinten los. Die Studioversion ist druckvoller und mehr auf den Punkt gespielt. Der 2. Zugabenblock hat mit "Why Go" einen weiteren Höhepunkt bevor "Alive" die Menge endgültig zum kochen bringt. Zum Abschluss bringt die PJ unterstützt von Dave Grohl der ein wenig auf die Trommeln eindrischt und dem 2. Gitarristen von TCV den MC5 Gassenhauer "Kick Out The Jams" der ins abschließende Feuerwerk mündet.
Die Setlist: http://www.setlist.fm/setlist/pearl-jam … 47c65.html

Bilder werde noch nach gereicht smile

Ich habe schon viele Festivals erlebt. Aber das Werchter ist und bleibt das beste weit und breit. Tolles, großzügiges Gelände, perfekt Organisation was will man mehr.
@Rhinozaur: Auch gibt es Catering und Getränke nur über Bons. Das hat aber auch für die Besucher einen Vorteil. Es geht wesentlich schneller als wenn immer noch Wechsegeld herausgegeben werden müsste. Klar muss man sich noch mal an der Bonkasse anstellen. Aber das kann man sich ja einteilen. Lange warteschlangen an der Bierbude wenn man eiegntlich zum nächsten Gig will sind da ärgerlicher.

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#582 06.07.2010 22:09:42

Rhinozaur
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Re: Konzert Berichte

Cooler Bericht... Mit Alice in Chains und den Crooked Vultures hatter ihr ein paar tolle Schmankerl neben Pearl Jam, da werd ich doch etwas neidisch! Auch die PJ-Setlist kann sich sehen lassen, bei uns war die ein gutes Stück kürzer! sad Aber die haben wir bestimmt nicht das letzte Mal live gesehen! Hoffe ich... wink

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#583 03.08.2010 09:37:32

der Jakob
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Re: Konzert Berichte

Juicy Beats Festival, Dortmund 31.07.10

so, dann verfasse ich auch mal endlich hier nen kleinen Konzertbericht wink

letzten Samstag habe ich, bereits zum zweiten Mal, den Weg nach Dortmund zum Juicy Beats auf mich genommen...
war ja letztes Jahr schon wegen CocoRosie und den Goldenen Zitronen hin gefahren und da dieses Jahr wieder mehrere gerne gemochten Bands da spielten bin ich halt wieder hin gefahren

nach einer teilweise recht schwierigen Anreise aus Bonn (Zug hat "40 bis 50 Minuten Verspätung" und ähnliches) kamen wir gegen 13 Uhr im noch relativ leerem Westfalenpark an, genau pünktlich für die Band Pttrns aus Köln die ich mir nur vorher kurz online angehört hatte. Die noch recht junge Band macht tanzbaren Indierock der mich teilweise stark an die englische Band Foals erinnerte. Ich denke die Band hat durchaus Potential durchzustarten und hat definitiv mehr als die vielleicht 25 Zuschauer verdient die schon da waren.
Weiter gings dann mit Bratze auf der gleichen Bühne die das "Audiolith Matinee" einläuteten, 3 Bands des Hamburger Electro-Labels Audiolith hintereinander. Hier wars dann schon rappelvoll, vor allem jüngere Leute scheinen die anzulocken... mir persönlich geht die Musik des Labels zur Zeit allerdings was auf die Nerven, Bratze waren trotzdem ganz ok (und sind meiner Meinung nach auch die beste Band des Labels), auch wenn sie in nem Club bestimmt besser rüber kommen.
Da wir allerdings nur wenig Lust auf die nun folgenden Egotronic und Frittenbude hatten wechselten wir nun die Bühne und sahen uns, da meine mich begleitende kleine Schwester sie gern sehen wollte, die Münchener Hip-Hopper Blumentopf an. Was soll ich sagen, sie haben mich voll und ganz überzeugt! Ich bin ja eigentlich kein großer Fan von Hip-Hop aber die hier waren live einfach super, was vielleicht auch daran liegt dass sie mit Liveband aufgetreten sind.
Nach einer Stunde waren die dann auch fertig und wir gingen zurück zur FZW-Bühne und sahen uns doch noch den Rest von Frittenbude an. War auch nicht schade die Band zur Hälfte verpasst zu haben, denn es war erstens rappelvoll, zweitens voller rumspringender Teenies (die teilweise sogar Schilder in die Luft hielten, ich dachte sowas gäbe es nur bei Boygroups) und drittens war die Band auch nicht besonders... allgemein scheint dieses Audiolith-Zeug für die Teenager mittlerwele das zu sein was für uns damals Punkrock (bzw. bei vielen auch Metal) war...
Nachdem die ganzen Kinder dann weg waren freuten wir uns dann auf Turbostaat die einen soliden, aber leider sehr schlecht besuchten Auftritt hinlegten, was aber auch verständlich ist, da das Juicy Beats ja vornehmlich für elektronische Musik steht und Turbostaat als Punkband auch eher unpassend waren. Aber mich hats gefreut dass sie da waren, gut waren sie ohne Frage.
Da die Band wegen der stillen viertel Stunde zum Gedenken an die Opfer der Loveparade, in der auf keiner der zahlreichen Bühnen Musik gespielt wurde, früher aufhören musste schafften wir es auch noch rechtzeitig zur Hauptbühne für den Auftritt der von mir so geliebten Tocotronic (die im Zuge der erwähnten viertel Stunde aber auch einiges später anfingen als geplant da sich dadurch der Soundcheck erheblich verzögerte). Tocotronic waren gut wie immer, schade war nur dass sie keine neue Setlist hatten sondern einfach eine gekürzte Form der Setlist der letzten Tour spielten, weshalb es für mich nichts neues gab, aber egal, sie waren super wie ich es von ihnen gewohnt bin wink
Danach ging es weiter mit der ehemaligen Hambuger Schule und zwar mit Die Sterne auf der kleinen Konzerthaus-Bühne, die zunächst schwierig auf dem weitläufigem Gelände zu finden war. Bisher hatte mich das neue Album von den 4 Hamburgern ja nicht überzeugen können weshalb ein Kauf der Platte auch noch aussteht, aber live kamen auch die neuen Songs gut rüber, weshalb ich mir das neuste Album vielleicht doch nochmal zulegen sollte... schade war nur dass die neueren Lieder stark Überhand nahmen und in der knappen Stunde nur vier ältere Songs gespielt wurden. Hoffentlich nimmt sich die Band zu Herzen dass die alten Songs beim Publikum wesentlich besser ankamen und spielt demnächst wieder vermehrt ältere Stücke.
Danach machten wir uns auf den langen Weg zurück nach Bonn da wir auf das nun anstehende Partyprogramm bis morgens um 4 nicht große Lust hatten und eh schon kaputt waren.

Insgesamt hat es sich ohne Frage gelohnt, vor allem das Preis-/Leistungsverhältnis war mal wieder super, die gut 25€ waren auf jeden Fall gut angelegtes Geld.
Das "Früchtesystem" des Festivals, jede Bühne und jeder "Dancefloor" bekommt zur besseren Orientierung eine Frucht zugeordnet, ist nach wie vor eine kreative Idee die auch wirklich zur guten Orientierung dient.
Auf jeden Fall war es ein gelungener Tag und je nach Programm werde ich nächstes Jahr wohl wieder hin fahren.

Beitrag geändert von der Jakob (03.08.2010 09:40:35)

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#584 09.08.2010 22:15:14

Lao Tse
born too late...
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Re: Konzert Berichte

WACKEN OPEN AIR 2010

Eines gleichmal vorweg: Ich bin mit sehr niedrigen Erwartungen zu dem Festival hingefahren, da ich immer wieder auf Kritik wie zu viele Idioten dort, zu teuer, zu viele Besucher usw. gestoßen bin. Das Billing hatte mich allerdings überzeugt und ich dachte mir, daß ich es dieses Jahr mal versuchen werde, da auch einige Freunde mit von der Partie waren. Ich wurde nicht enttäuscht, es war ganz klar eines der geilsten Festivals bisher.

Wir sind mit nem Wohnmobil von Wien nach Wacken gefahren, das war einigermaßen geräumig, von der Fahrzeit her mit rund 15 h und einer Höchstgeschwindigkeit von 90 kmh und kaputten Scheibenwischern bei Dauerregen aber auch verdammt anstrengend. Wir waren zwei Fahrer und ich hab den Teil ab Dresden übernommen. Ein paar Leute hatten uns dann schon was auf Campingplatz E freigehalten und alles hat reibungslos funktioniert. Super Platz mit wirklich in 90 % der Fälle sauberen Dixies gleich in der Nähe und rund 10 min bis zum Konzertgelände, einfach die Metal Main Street geradeaus entlang, auch nach ein paar Bier noch super zu finden.

Nun aber zu den Bands:

Am Mittwoche gabs nur so ein Rahmenprogramm, also hab ich den Anvil Film gesehen und mich mal bei den Merchständen umgesehen. Start des Festivals war dann der Donnerstag. Weder ALICE COOPER noch IRON MAIDEN haben mich überzeugt. Das Gelände war einfach zu voll und ich hatte nicht die geringste Lust auf Drängereien, also hab ich mir das "Spektakel" aus sicherer Entfernung gegeben. Ich fand beides langweilig und hab die Bands praktisch nur auf der Leinwand mitbekommen, Fernsehen kann ich auch zu Hause und soundmäßgi war da auch nicht alles optimal. Da micht Cooper nicht vom Hocker reißt schau ich kurz mal auf die Zeltbühne da dort grad der Metal Battle Winner Brazil spielen soll. Ich hoffe auf Thrash Metal und sollte recht behalten, cooler Auftritt der noch sehr jungen Band. smile Gut, daß zwischen den beiden Hauptbands GHOST BRIGADE auf der W.E.T. Stage (einer kleinen Zeltbühne) spielten. Grandioser Auftritt, fand ich viel besser wie auf Platte und ein echtes Highlight am ersten Tag. Nach Maiden seh ich mir noch die zweite Konzerthälfte von GOJIRA an, reißt mich nicht so vom Hocker, ich denke der Sound war nicht so gut, oder ich war für den komplexen Death Metal einfach nicht mehr aufnahmefähig.

Mit gemischten Gefühlen bin ich dann also am Freitag wieder in Richtung Bühne geschlendert um mir AMORPHIS anzusehen. Das Gelände war noch immer gut gefüllt aber nicht zu voll, Amorphis sind halt ne ziemlich bekannte Band, die viele Metalfans ansprechen. Ich fand den Auftritt ziemlich langweilig, da ich die härteren Songs mag. Da die Band aber v.a. auf ihre Balladen und Songs mit sehr viel Klargesang setzte hab ich mich die meiste Zeit über fadisiert. Mir gefallen die neueren Sachen durchaus, aber nur Songs wie "Leaves Scar" oder "Weaving the Incantation", nichts was in Richtung "House of Sleep" geht und das neue ruhige Album ist auch nicht meins. Die Band danach - ORPHANED LAND! Endlich bekomme ich die Israelis mal live zu Gesicht und sie überzeugen auf ganzer Linie! Jeder Song ein Volltreffer mit zwar wenigen aber enthusiastischen Fans vor der Bühne, soundmäßig alles top, sehr spielfreudige Band die mit Spaß bei der Sache ist... Ich war hin und weg und möchte fast meinen, daß sich das Wacken Ticket alleine für diesen Auftritt ausgezahlt hätte! Toll auch, daß Kobi zu einem Teil die weiblichen Gesangsparts übernimmt, da Shlomit Levi nicht dabei ist, so müssen die weiblichen Vocals nicht vom Band kommen und Kobi macht die Sache auch wirklich gut. smile Danach dreh ich dann mal ein paar Runden im Metalmarkt, sind einige klasse Verkaufsstände dabei, und ich tätige die ersten Platteneinkäufe. tongue

Um 15:30 spielen VOIVOD. Leider etwas schwacher Sound, aber sehr sympatische Band mit wahnsinnig gut aufgelegtem Sänger. Kannte von der Band noch nicht so viele, am besten gefallen mir die älteren Sachen und das Pink Floyd Cover am Ende. smile

Dann ist für mich erstmal Pause und für mich interessante Bands spielen erst wieder um 11 Uhr abends. Da 2 Leute aber gerne Kamelot und Arch Enemy sehen möchte geh ich mit und trink inwzsichen ein paar Bierchen. Becks fand ich jetzt nicht so schlecht, bisserl bitter und nicht sehr malzig, etwas dünn aber für ein Sommerbier ok. KAMELOT gefallen mir erwartungsgemäß überhaupt nicht, so Power Symphonic Zeug ist nicht meins. ARCH ENEMY sind ganz gut und mach Spaß, kenn aber nichts von der Band außer "Revolution Begins" und muß die Songs auch nicht auf CD haben.

Danach herrscht erstmal Unklarheit, ob auf der W.e.t. Stage zuerst Ihsahn oder Secrets of the Moon spielen werden. Ich will beides sehen und eine der beiden Bands wird sich jedenfalls mit Slayer überschneiden. Zum Glück ist die Black Stage gleich in der Nähe, und so kann ich mir den Großteil von SLAYER noch ansehen. Schon zweimal gesehen und die Band legt wieder mal nen tollen Auftritt hin. Nach der Hälfte des Gigs muß ich weg, somit hab ich großteils Songs des neuen Albums und von Sesons in the Abyss mitbekommen.

Ich versäume leider den Beginn von IHSAHN. Ich fürchte auch, daß ich dadurch vielleicht meinen Lieblingssong "Misanthrope" versäumt haben könnte, aber der Rest des Auftritts ist ebenfalls große Klasse. Der Sound ist anfangs etwas matschig, wird aber immer besser, was sich auch in der Stimmung im Publikum bemerkbar macht. Hightlights: Called by the Fire, Invocation, Unhealer, Frozen Lakes on Mars.

Danach gehts weiter mit IMPERIUM DEKADENZ, ner deutschen Black Metal Band. Langsame Riffs, melancholische Grundstimmung, gefällt mir ganz gut aber am Wiedererkennungswert der Songs könnte man noch etwas arbeiten. Die Ansagen der Songs müsste man auch nicht unbedingt mit Black Metal Gekeife bringen, normale Vocals würden es in dem Fall auch tun und weniger pseudoböse wirken. wink

Danach mein Highlight des Tages - SECRETS OF THE MOON. Was habe ich dem Auftritt dank dem genialen letzten Albums engegengefiebert. Es ist schon fast 2 Uhr morgens, was auch den Vorteil hat, daß nur mehr der "harte Kern" vor der Bühne steht, was man an der Stimmung während des Auftrittes auch merkt. Es paßt einfach alles, der Sound ist druckvoll und transparent (wie übrigens meistens auf der kleinen Zeltbühne!), der Gesang kommt live genauso gut wie auf Platte rüber, die Setlist für mich absolut großartig, schon während des Konzerts fliegen reglemäßig Drumsticks ins Publikum. Fans von alten SOTM werden möglicherweise enttäuscht, mir gefallen aber ohnehin die doomigen letzten beiden Alben am besten. Die kurze Spielzeit von 45 min hat auch ihre Vorteile, so ergeben sich während des ganzen Sets keine Längen. Die Setlist dürfte wie folgt gewesen sein: I Maldoror, Sulphur, Ghost, Lucifer Speaks, Queen Among Rats und ein weiterer Song, den ich vergessen habe, wahrscheinlich was älteres. Mit Queen among Rats beenden SOTM einen ihren grandiosen Auftritt und werfen noch ein paar Gratisshirts ins Publikum. Wenn man unbedingt etwas negatives finden möchte, dann war etwas zuviel Rauch auf der Bühne, wodurch man den Drummer nicht gut sehen konnte, was bei seiner energetischen Spielweise etwas schade ist.

Samstag, letzter Tag. Am frühen Nachmittag gehts zu UNLEASHED. Ich kenn nicht viel von der Band, kann also nur sagen, daß mir die Songs von der Hammer Battalion recht gut gefallen, hatte allerdings auf "Black Horizon" und "Execute them All" gehofft. Die Hitze ist unerträglich und ich verzicht daher auf Overkill und geh zum Zelt zurück, um den gestrigen Auftritt von Sotm unter unserem schattigem Pavillon bei der Lektüre der Gesänge des Maldoror Revue passieren zu lassen. Ich sammle Kraft für den Abend, bei dem noch einige meiner Lieblingsbands bis tief in die Nacht spielen werden.

Um 8 Uhr abends gehts dann los. Wegen einem nicht eingeplantem Dixiaufenthalt verpasse ich leider den Anfang von SOLSTAFIR, dürften aber nur ein paar Minuten gewesen sein, falls der erste Song des Sets tatsächlich "Köld" war. Ich bin mit dem Songmaterial der Band noch nicht vertraut, jedenfalls ist der abschließende 15-minütige Track "Rituals of Fire" sowas von großartig, daß ich mir schleunigst die Alben der Band besorgen muß.

Ich schau mal zur Party Stage und Candlemass beim Aufbauen zu, die ganze Band ist schon auf der Bühne und stimmt ihre Gitarren, Sänger Robert Lowe macht ein paar Witzchen mit den paar Leuten die schon anwesend sind und in der ersten Reihe stehen. smile Dann: Rüber zur W.et. Stage wegen LAKE OF TEARS. Ganz fiese Überschneidung mit Candlemass, weshalb ich nur die Hälfte des Auftritts sehen kann, welcher mir überaus gut gefällt und die passende Einstimmung für Candlemass ist. Hoffe ich bekomme nochmal die Chance Lake of Tears live zu sehen. Herzlich Dank nochmal an die Idioten, die 2 der wohl ohnehin nur 3 Doom Bands gleichzeitig spielen lassen.

CANDLEMASS: Zum Glück ist am Gelände nicht so viel los, ich komme also schnell zur Party Stage rüber und höre am Weg dorthin schon den Marche Funebre erklingen. Einstieg dann mit "Dark are the Veils of Death". Die Bühne in blutrotes Licht getaucht und kaum betritt Lowe die Bühne wird man vom Charisma des Manns regelrecht erschlagen. Ich glaube ich hab noch nie ein dermaßen geniales, souveränes, atmosphärisches, furchteinflößendes und zugleich sympathiches und witziges Auftreten auf einer Bühne wie von Lowe erlebt. Der Mann, der während des Soundchecks noch so nett und entspannt gewirkt hat ist ein richtig guter Grimassenschneider und sieht dabei aus wie der Leibhaftige in Person. In Verbindung mit der geschmackvollen, nicht überladenen Lightshow wirkt der Auftritt dadurch noch besser.

Es geht weiter mit Mirror Mirror, Samarithan, The Gallows End, Emperor of the Void, If I ever die, The Hammer of Doom, The Bleeding Baroness, Solitude. Fast perfekte Setlist, auch wenn ich wirklich gerne mal Demons Gate und Embracing the Styx live hören möchte. Bei Samarithan und The Gallows End gefällt mir Lowe sogar besser als Messiah, da Lowe Gesang etwas wärmer, melancholischer, weniger opernhaft ist. Bei manchen Songs baut er auch ein paar Growls ein, welche Black- u. Death Metal Vocalisten in nichts nachstehen. Paßt bei härteren Songs wie "The Hammer of Doom" ganz hervorragend.

Die leichten Soundprobleme lösen sich bald in Wohlgefallen auf und traten auch am Anfang nur selten auf, die Band ist gut aufeinander eingespielt und extrem gut drauf. Lowe "nervt" während der Show die Gitarristen indem er sich hinter sich stellt und so tut, also würde er mit ihnen gemeinsam spielen und dem Publikum die Riffs erklären, geht mal backstage und holt sich ein Bier um dem Publikum zuprosten zu können, was ihm Leif dann nachmacht, und meint am Ende dann auch noch als Anspielung auf den für eine Doomband recht seltsamen Bühnennamen auf der sie spielen müssen: "We ve got one more song for you, and then we ll get off that...ähm...party stage!" wink Ich muß allerdings sagen, daß die Bühne schon gepaßt hat, denn trotz des düsteren Songmaterials hatte man bei Candlemass dank des lockeren Stageactings und der witzigen Zwischenansagen mehr Spaß und mehr zu lachen als bei manchen selbsternannten "Stimmungskanonen". Grandios. Bewegend. Einsame Spitze. Ganz herzlichen Dank nach Schweden. smile

Danach rüber zur True Metal Stage zu SOULFLY. Mir gefällt die Band nicht wirklich und bin v.a. wegen der Sepultara Songs da. "Prophecy" kommt allerdings richtig gut, von Sepultura gibts Refuse/Resist, Troops of Doom und Roots Bloody Roots zu hören. Der Sound ist recht matschig, baßlastig, zu wenig Gitarre zu hören. Ich wollte Roots mal live hören, aber wenn die genialen Parts alle vom Publikum mitgesungen werden kann ich drauf verzichten. Irgendwie klingt auch der Gesang von Max nicht gut, so genial der Song auf Platte ist, diese Liveversion gefällt mir überhaupt nicht und der Auftritt der Sepultura mit Derrick am Metalfest gefiel mir viel besser.

Dann wieder rüber zur Party Stage, wo TIAMAT ihr Album "Wildhoney" gleich komplett spielen werden. Die letzten beiden Tiamat Konzerte fand ich eher durchschnittlich, zuviel von den neuen Gothic Sachen, und die Band wirkte irgendwie nicht so motiviert. Heute paßt aber alles, Edlund kann noch immer growlen und die Songs klingen genauso genial wie auf Platte bzw. live noch besser. Ansagen zwischen den Songs gibts keine, nur am Schluß ein kurzes Danke. Das Album wird ohne Ansagen durchgespielt und das ist auch gut so. Die Stimmung im Publikum ist dennoch großartig, auf so eine Jubiläumsshow haben offenbar viele gewartet. Lästig nur, daß in den ruhigen Passagen der Auftritt von der Black Stage etwas zu hören ist, aber nicht extrem störend. die kurzen Zwischenstücke des Albums gibts nur playback zu hören, aber diese Soundcollagen wären wohl auch nicht anders umsetzbar. Ein paar nette Projektionen gibts auch, psychedelische Bilder im Stile des Wildhoney Albumartworks in Endlosschleife, nicht spektakulär aber sehr passend! Die Lichtshow tut ihr übriges, ebenfalls im Stil des Artworks gehalten, v.a. Rot/Orange/Gelbtöne. Die Band hat sich für diesen Auftritt sichtlich gut vorbereitet und überzeugt restlos. Ganz ausgenutzt wird die Spielzeit leider nicht, 2 Tracks hätte man schon noch bringen können, allerdings macht es auch durchaus Sinn, das Konzert mit dem letzten Song des Albums auch wirklich abzuschließen. Tracklist: Wildhoney! smile

Wir sind schon ziemlich fertig nach fünf Tagen Wacken, zur Stärkung erstmal einen der sauguten dänischen Hot Dogs und ne Maß Bier. Am Ende sind wir noch zu zweit und gehen zur W.e.t. Stage um uns THE DEVILS BLOOD anzusehen. Erst im Stehen, dann im Sitzen, dann im Liegen, Mann bin ich müde und 2 Uhr morgens ist es auch schon! Der Auftritt selbst ist ziemlich gut, die meisten Songs kommen zum Glück von der Come, Reap EP, welche mir im Gegensatz zum aktuellen Album sehr gut gefällt. Die 3 Gitarristen spielen sich in einen wahren Rausch, die Sängerin ist sehr gut bei Stimme, Spitzenauftritt, der mit noch etwas mehr Spaß gemacht hätte wenn ich nicht völlig übermüdet gewesen wäre. Knapp vor 3 Uhr geht der Auftritt zu Ende und mein Freund hätte wohl bis zum Ende bleiben sollen, da er auf dem Rückweg zum Zeltplatz einen der wenigen heftigen Regengüsse erwischt. wink

Am Sonntag gings dann nach Haue, auf den kurzen Nordseeurlaub hatte keiner mehr Lust. War wohl die richtig Entscheidung, da wir bei der Heimfahrt ohnehin Dauerregen hatten. Mit 4 h Stau heißt das 20 h Heimfahrt mit nem alten klapprigen Wohnmobil. Jeder total fertig und müde, daß wir heil zu Hause angekommen sind und niemand am Steuer eingeschlafen ist wundert mich noch immer. roll Das nächste Mal wär ne Übernachtung in nem Hostel nach Hälfte der Strecke wohl die beste Entscheidung.

FAZIT:

Bei gutem Billing komm ich im nächsten Jahr wieder. Es war bandmäßig ein geniales Festival mit in 90 % der Fälle Topsound. Es waren viele weniger Idioten und Proleten anwesend als ich befürchtet hatte und ich habs tatsächlich geschafft, bis auf Overkill jede Band zu sehen die ich sehen wollte. Das Wetter war top, meistens leicht bewölkt ohne Reigen zwischen 20 und 30 Grad, im Schatten immer kühl mit leichtem Wind, kaum Regen.
Außerdem hab ich mit Orphaned Land, Tiamat, Candlemass und Secrets of the Moon 4 der bisher besten Konzerte überhaupt gesehen. Ich bin echt froh, daß ich dort war, und jeder Cent war gut investiert. smile

PS: rund 20 Bands gesehen, nicht schlecht. big_smile Hab mich diesmal auf die Musik und nicht aufs Feiern konzentriert, und hatte mit weniger Promille diesmal wesentlich mehr Spaß. smile Das selbstgebraute Starkbier von einigen unserer Nachbarn war dennoch nicht zu verachten. big_smile

Beitrag geändert von Lao Tse (10.08.2010 14:02:51)

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#585 10.08.2010 08:28:08

prankowski666
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Re: Konzert Berichte

Schöner Bericht! smile

Bis auf Orphaned Land und Slayer hab' ich keine der genannten Bands gesehen (war nur Freitags da), zu denen kann ich das gesagte aber unterstreichen.
Wobei Slayer danach eigentlich gar keine neuen Songs mehr gespielt haben...

Dazu kamen bei mir nur noch die Reiter (die haben mal richtig Alarm gemacht, wenn die Songs auch eher langweilig waren) und ein bißchen Arch Enemy (schön old schooliger Anfang, aber Madame G ging mal wieder gar nicht)...

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#586 10.08.2010 08:33:11

Jan_Talon
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Re: Konzert Berichte

prankowski666 schrieb:

Schöner Bericht! smile

Bis auf Orphaned Land und Slayer hab' ich keine der genannten Bands gesehen (war nur Freitags da), zu denen kann ich das gesagte aber unterstreichen.
Wobei Slayer danach eigentlich gar keine neuen Songs mehr gespielt haben...

Dazu kamen bei mir nur noch die Reiter (die haben mal richtig Alarm gemacht, wenn die Songs auch eher langweilig waren) und ein bißchen Arch Enemy (schön old schooliger Anfang, aber Madame G ging mal wieder gar nicht)...

Nur wegen der beiden Bands nach Wacken gefahren? yikes

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#587 10.08.2010 08:41:37

prankowski666
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Re: Konzert Berichte

Jan_Talon schrieb:
prankowski666 schrieb:

Schöner Bericht! smile

Bis auf Orphaned Land und Slayer hab' ich keine der genannten Bands gesehen (war nur Freitags da), zu denen kann ich das gesagte aber unterstreichen.
Wobei Slayer danach eigentlich gar keine neuen Songs mehr gespielt haben...

Dazu kamen bei mir nur noch die Reiter (die haben mal richtig Alarm gemacht, wenn die Songs auch eher langweilig waren) und ein bißchen Arch Enemy (schön old schooliger Anfang, aber Madame G ging mal wieder gar nicht)...

Nur wegen der beiden Bands nach Wacken gefahren? yikes

Yep. smile

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#588 10.08.2010 08:48:23

Speedfreak
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Re: Konzert Berichte

Ich wäre höchstens für MAIDEN für einen Tag da hochgefahren, aber dazu war mir dann die Karte viel zu teuer. tongue

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#589 10.08.2010 10:38:41

Jan_Talon
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Re: Konzert Berichte

prankowski666 schrieb:
Jan_Talon schrieb:
prankowski666 schrieb:

Schöner Bericht! smile

Bis auf Orphaned Land und Slayer hab' ich keine der genannten Bands gesehen (war nur Freitags da), zu denen kann ich das gesagte aber unterstreichen.
Wobei Slayer danach eigentlich gar keine neuen Songs mehr gespielt haben...

Dazu kamen bei mir nur noch die Reiter (die haben mal richtig Alarm gemacht, wenn die Songs auch eher langweilig waren) und ein bißchen Arch Enemy (schön old schooliger Anfang, aber Madame G ging mal wieder gar nicht)...

Nur wegen der beiden Bands nach Wacken gefahren? yikes

Yep. smile

Ist das nicht was teuer? yikes lol







Speedfreak schrieb:

Ich wäre höchstens für MAIDEN für einen Tag da hochgefahren, aber dazu war mir dann die Karte viel zu teuer. tongue

Zusammen mit Apocalyptica und Cooper hätte es sich für mich dann vom Preis her schon gelohnt. big_smile

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#590 10.08.2010 14:12:18

Lao Tse
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Re: Konzert Berichte

Jan_Talon schrieb:

Zusammen mit Apocalyptica und Cooper hätte es sich für mich dann vom Preis her schon gelohnt. big_smile

Ganz toll, daß Apocalyptica die "Secret Show" waren. roll Die sollen die Band einfach auf die Running Order setzen, ich war natürlich nicht dort. roll

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#591 10.08.2010 14:34:46

Jan_Talon
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Re: Konzert Berichte

Lao Tse schrieb:
Jan_Talon schrieb:

Zusammen mit Apocalyptica und Cooper hätte es sich für mich dann vom Preis her schon gelohnt. big_smile

Ganz toll, daß Apocalyptica die "Secret Show" waren. roll Die sollen die Band einfach auf die Running Order setzen, ich war natürlich nicht dort. roll

Naja, im Forum stands schon zu lesen, weils anhand der T-Shirts ja klar war, ähnlich wie bei J.B.O. letztes Jahr.

Auf den Running Orders + Geländeplänen an den Dixis und anderen Stellen des Geländes stand aber auch schon klar Apocalyptica.

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#592 10.08.2010 14:47:01

Lao Tse
born too late...
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Re: Konzert Berichte

Jan_Talon schrieb:
Lao Tse schrieb:
Jan_Talon schrieb:

Zusammen mit Apocalyptica und Cooper hätte es sich für mich dann vom Preis her schon gelohnt. big_smile

Ganz toll, daß Apocalyptica die "Secret Show" waren. roll Die sollen die Band einfach auf die Running Order setzen, ich war natürlich nicht dort. roll

Naja, im Forum stands schon zu lesen, weils anhand der T-Shirts ja klar war, ähnlich wie bei J.B.O. letztes Jahr.

Auf den Running Orders + Geländeplänen an den Dixis und anderen Stellen des Geländes stand aber auch schon klar Apocalyptica.

nun gut, auf T-Shirts schau ich nicht und ich hab mich auf meine ausgedruckte Running Order verlassen, aber wenns bekanntgemacht wurde will ich mal nicht meckern.

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#593 10.08.2010 15:00:07

Jan_Talon
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Re: Konzert Berichte

Lao Tse schrieb:
Jan_Talon schrieb:
Lao Tse schrieb:

Ganz toll, daß Apocalyptica die "Secret Show" waren. roll Die sollen die Band einfach auf die Running Order setzen, ich war natürlich nicht dort. roll

Naja, im Forum stands schon zu lesen, weils anhand der T-Shirts ja klar war, ähnlich wie bei J.B.O. letztes Jahr.

Auf den Running Orders + Geländeplänen an den Dixis und anderen Stellen des Geländes stand aber auch schon klar Apocalyptica.

nun gut, auf T-Shirts schau ich nicht und ich hab mich auf meine ausgedruckte Running Order verlassen, aber wenns bekanntgemacht wurde will ich mal nicht meckern.

Joar, bisschen weniger Bekanntgabe hätte den Platzverhältnisse besser entsprochen, aber es hat doch etwas recht intimes für so ein großes Festival. Und nächstes Jahr spielen sie wohl auf einer echten Bühne. smile

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#594 23.08.2010 07:22:54

metalivo
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Re: Konzert Berichte

Party.San 2010

Los ging es ganz in Ruhe am Donnerstag (12.08.2010) so gegen Mittag. Ab Potsdam machte Odin die Schleusen auf und es regnete den Rest der Fahrt. Irgendwie meinte er es erst mal gut, denn in Bad Berka angekommen kam sogar ein klein wenig die Sonne raus.
Allerdings war durch den Regen die Zufahrt zum Gelände bereits eine einzige Schlammstraße. Egal. Zelt aufgebaut, Bier verhaftet, Bändchen geholt und Odin gab nun wieder alles , was die Wolken hergaben. Es schüttete wie aus Eimern. Aber pünktlich zu Einlass hörte der Regen auf und es sollte den Rest des Konzerttages bzw. –abends so bleiben.
Leider war durch diese extremen Regenfälle alles sehr, sehr schlammig und roch dazu noch wie Kuhstall.

Egal, zuerst legten KETZER los, deren ersten beide Stücke ich leider verpasste, da es am Einlass sehr langsam zu ging. Sie boten ihren üblichen Thrash. Der kommt gut, aber die Jungs brauchen noch ein wenig Bühnenerfahrung. Den Job als  Festivaleröffnungsband machten Sie gut und der Platz war auch schon ganz gut gefüllt. Durch den Zustand des Geländes hatte man sehr begrenzte Bewegungsmöglichkeiten, so das an`s Moshen nicht wirklich zu denken war. Also wurde sich hier und da auf ein gepflegtes Haedbanging beschränkt, was auch so bleiben sollte.
Merrimack boten Black Metal ohne wirklich zünden zu können. Also stapfte ich nebenbei die Stände ab.
Dann wurde es das erste Mal richtig voll vor der Bühne. Devourment holten das Hackebeilchen raus und machten keine Gefangenen. Voll auf die Fresse. Der Basser zog sich während des Gigs eine Pferdemaske über und brachte headbangender Weise eine Portion Spass mit in die Sache. Die 45 min. waren richtig gut, so muss das sein.
Somit waren alle warm für Monstrosity. Verwunderlich, dass es plötzlich leerer wurde, aber der Schlamm hatte bei einigen sichtbar extremst zugeschlagen. Monstrosity waren souverän und machten den Anwesenden, einschließlich meiner einer, vor der Bühne mächtig Freude und mit der Zeit füllte es sich auch wieder.
Anders als auf dem RHF konnten sich The Devils Blood auf ein größeres Publikum freuen. Nutzten doch viele die Chance sich ein Bild zu verschaffen. Da ich die Truppe schon auf dem Silberling geil finde, ist der Auftritt für mich ganz großes Kino. Und auch die Anwesenden um mich herum, die die Band vorher gar nicht kannten, waren zunehmends begeistert. Ob sie nun in Clubs besser sind kann ich nicht beurteilen, aber aufgrund der Atmosphäre geht dann wohl erst so richtig die Post ab.
Dann kam langes Warten auf Watain. Zum Glück gab’s genügend Bier. Und obwohl die Herrschaften eine tolle Show hinlegten, mit viel Kerzen, Ketten, Totenköpfen...., kam bei mir nicht so richtig die Bangerfreude auf. Es kam alles zu sauber, zu steril rüber und es fehlte mir einfach die Intensität, das Rohe, wie ich es aus den früheren Tagen kenne.
Alles in allem aber ein schöner Tag, der noch bei ein, zwei Bierchen ausklang.

Am zweiten Tag machte ich den Fehler einmal ins Dorf und zurück zu latschen. Ausser ein gutes Frühstück rächten sich doch später meine Füße.
Mittlerweile war der gesamte Platz noch matschiger geworden und leider gab es so gut wie keine Sitzmöglichkeiten. Hier hätte der Veranstalter in das Partyzelt einfach ein paar Reihen Bierzeltbänke auffahren können und alles wäre schick.
Mit Onheil begann der Freitag, und es wurde exelenter Black Metal in die übersichtliche Meute geschmettert. Mit Milking The Goatmachine kann dann auch der erste Grinder ans Werk und die Jungs, ähm Ziegen, legten sich gleich richtig ins Zeug. Der Spassfaktor steht hier im Vordergrund, aber auch musikalisch brettern die Määähckerer ganz gut daher. Und als dann noch ein Wolf auf die Bühne sprang der diverse Aufblasdinge durch die Gegend wuselte, hatte jeder seine Freude. Leider wurde diese Einlage fast den gesamten Gig zelebriert, so das es dann eher albern und langweilig wurde. Weniger ist oftmals mehr. Fazit Spasskombo mit Grindeinschlag die für ein Festival geeignet ist. Nicht mehr und nicht weniger. Lividity hab ich mir dann vom Klo aus angehört und dazu kam ein ordentlicher Regenschauer runter. Aber so wie ich die Jungs bisher erlebt habe gab’s ordentlich mit dem Hackebeil.
Bei Suicidal Angels war ich dann wieder auf dem Platz und durch das ewige hin und her gelatsche wurden die Füße so langsam Müde. Machte nix, denn es wurde richtig guter Thrash geboten der richtig gut nach vorne drückte. Daumen hoch. Mit Origin gab es dann den ersten technisch extrem versierten Deather und sie machen einfach immer Freude. Nach dem Gig der Herren liegt alles in Schutt und Asche und fielen fällt aufgrund der Fingerfertigkeit nur noch die Kinnlade runter.
Es begann mal wieder leicht zu regnen, der Magen knurrte und Durst hatte ich auch und die erste Müdigkeit machte sich bemerkbar. Aufgrund des Matsches war ja nur stehen angesagt und ich hätte mich gerne mal 'ne Weile gesetzt. Aber dazu musste man immer zum Zelt und wieder zurück und der Weg machte alles andere als Spass da die Grasnarben sofern noch vorhanden am Stiefel kleben blieben. Anstelle Ofermod spielten Demonical. Nach den ersten drei Titeln bin ich dann zum besagten Zelt gestiefelt und es regnete mal mehr mal weniger. Die Pause tat gut und in der Annahme das Ofermod als nächste dran waren blieb ich am Zelt. Leider war es in der direkten Umgebung nicht sonderlich toll, da irgendwelche Spacken dachten ABBA und Co. wären Cool. Dies wurde versucht durch zwei andere Stationen zu überbieten, so das sich ein „toller“ Musik-Mix ergab. Nun „gut“ im Niesel zurück durch den Matsch und in Richtung Bühne um The Crown zu erleben. Diese hatten bereits gespielt da Ofermod anscheinend Anreiseprobleme hatte. Mittlerweile taten die Knochen weh und es wurde weiterer extremer Regen angesagt. Aus Mangel an Bewegungsmöglichkeit während der Konzerte und Ausruhen dazwischen und dem ganzen Drumherum stellte sich mir die Wahl wieder zum Zelt oder dableiben. Ich entschied mich für das Zelt und wollte mir dann gepflegt Asphyx, Dying Fetus, Sarke, Autopsy geben (Was für’ne Schlacht). Der Plan war in den frühen Morgenstunden abzuhauen da ich für einen weiteren Tag nicht so wirklich Lust hatte. Kurz bei der Security gescheckt wie das denn ist, da ja viele Wege nicht mehr befahrbar waren. Da kam die Auskunft das erst an 08:00 Uhr einer vor Ort ist und so entschloss ich mich die doch so geilen vier Bands ausfallen zu lassen und abzudüsen. Im Nachhinein schade, aber wat soll’s.

Beitrag geändert von metalivo (23.08.2010 07:25:37)

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#595 24.08.2010 01:36:03

tiger
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Re: Konzert Berichte

18.08.2010 - 21.08.2010 Summer Breeze Open Air 2010, Dinkelsbühl

Zum ersten Mal ging's bereits mittwochs in aller Frühe los Richtung Dinkelsbühl. Nachdem ich am Abend davor vor lauter Packen dann natürlich nicht gerade früh ins Bett gekommnen bin, gings also schon mit ordentlichem Schlafdefizit los. tongue
Die Anreise war dann auch etwas chaotisch und bis dann tatsächlich alle Leute da waren, die Mi schon da sein wollten, alle ihre Zelte aufgebaut hatten und jeder wusste wo er schläft, war dann auch schon Mittag.
Von der Faulheit / Trägheit meiner Mitcamper angesteckt hab ich mir den New Blood Award komplett gespart und bin stattdessen den restlichen Mittag faul im Campingstuhl gehockt. Zu Suffocation hab ich meinen Hintern dann aber doch noch auf's Gelende bewegen können. Der Auftritt machte zudem richtig Spaß, war sehr kurzweilig. Die Ansagen waren zwar wieder mal typisch amerikanisch, aber das war auf alle Fälle schon mal ein guter Start ins Festival.
Annotations of an Autopsy und vor allem Milking the Goatmachine hätte ich mir zwar gerne auch noch angesehen. Aber dazu war ich dann leider doch nicht mehr fit genug.


Am Donnerstag stand dann ja erstmal das Forentreffen auf dem Plan. Nachdem ich in meinem Zelt wieder mal nicht allzu toll geschlafen hatte, war ich noch nicht so wirklich ansprechbar. Die anderen schienen größtenteils allerdings auch nicht sehr viel fitter. Aber immerhin hatten es doch ein paar Leute aus den Federn geschafft.

Erster Auftritt des Tages, den ich mir anschauen wollte war mit Barren Earth auch schon die 2. Band des Tages. Begeistern konnte mich die Band allerdings nicht gerade. Vielleicht war ich auch einfach noch nicht aufnahmefähig genug, aber allzu viel hab ich von dem Auftritt nicht mitnehmen können.
Bis zum Auftritt von Napalm Death hatte ich dann noch etwas Zeit, also erstmal Stände abgeklappert. Allzu viel interessantes konnte ich allerdings nicht finden. Immerhin konnte ich so meinen Geldbeutel etwas schonen.
Pünklich zu Napalm Death gings dann wieder rauf zur Hauptbühne und zum ersten Mal an diesem Tag hatte ich zeitweise sogar das Gefühl halbwegs wach zu sein! tongue
Ein paar mehr alte Songs hätten sie meiner Meinung noch spielen können. Ansonsten richtig guter Auftritt und sehr sympatische Ansagen.
Ill Nino, die im Anschluss spielten, interessierten mich dann wieder nicht die Bohne, also erstmal Zeit zum Hinsetzen. Parkway Drive im Anschluss hab ich mir dann mehr aus nostalgischen Gründen mal wieder angesehen. Über die Songauswahl konnte man sich nicht beklagen. Gespielt wurden Songs von allen drei Alben. Wobei ich allerdings nur das Debut richtig gut finde. Die beiden Songs davon waren dann auch klar die einzigen beiden Highlights für mich. Ansonsten hab ich die Jungs in Australien schon wesentlich besser gesehen. Wobei sie wohl auch ziehmlich an Jet Lag litten und nicht wirklich allzu fit waren.
Danach war dann wieder Pause angesagt. Bis zum Abend spielte leider nichts mehr, das mich interessiert hätte.
Zum Auftritt von Agnostic Front war ich dann allerdings wieder vor der Bühne. Der Auftritt war ganz nett, wirklich begeistern konnte mich allerdings auch das nicht wirklich. Weiter gings im Anschluss mit Obiturary. Da blieb ich dann gleich da. Aber auch hier blieb nicht wirklich was hängen.
Bis zur nächsten Band war dann wieder etwas Zeit. Weiter gings dann erst mit Macabre im Zelt. Das war dann endlich das erste kleinere Highlight! Musikalisch wesentlich abwechslungsreicher als ich mir das vorgestellt hätte. Außerdem gab's zu jedem Song eine kleine Geschichte vorab, die eigentlich alle eine gewisse skurile Komik hatten. Richtig klasse Auftritt, sehr unterhaltsam! Würde ich mir jederzeit wieder anschauen!
Im Anschluss ging's wieder hoch zu den Hauptbühnen, wo ich leider noch die letzten paar Songs von Subway To Sally ertragen musste. Ganz schlimm.
Aber ich wollte ja Raised Fist angucken. Musikalisch auch nicht gerade herausragend. Aber durch den nicht gerade unansehnlichen Sänger und die vielen Sprung-Einlagen doch zumindest ganz nett zum Anschauen. wink
Danach ging's gleich wieder runter ins Party Zelt, wo Endstille allerdings immer noch nicht fertig waren. Zwar musste ich nur den letzten Song ertragen, aber allein das und die Ansage des Sängers zum Schluss haben mir schon gereicht.
Auf Necrophagist im Anschluss hatte ich mich vorab eigentlich ziemlich gefreut. Der Aufritt selber war aber ziemlich enttäuschend. Ich kann nicht mal genau sagen, wo das Problem lag, aber mich konnte das ganze so überhaupt gar nicht begeistern.
Mit The Devil's Blood im Anschluss wurde es dann allerdings wieder deutlich interessanter. Richtig schön psychedelisch / 70s angehauchte Musik mit richtig starker Sängerin. Auch wenn mir der Auftritt an sich anfangs zu statisch vorkam. Letztendlich machte das aber durchaus Sinn.
Gegen Ende des Auftritts wurde es leider noch etwas unschön: Anscheinend hatten Necrophagist davor schon etwas überzogen, weswegen bei The Devil's Blood dann plötzlich mitten im letzten Song der Sound der Sängerin abgedreht wurde. Die Band ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken. Spielten einfach weiter als wäre nichts. Die Lichter wurden angemacht, was allerdings nur dazu führte, dass einer der Gitarristen ziemlich wütend würde und angefangen hat mit den Sound Leuten zu diskutieren. Weitergespielt wurde natürlich trotzdem! Dass es am Ende nicht noch zu Handgreiflichkeiten zwischen der Band und den Sound Leuten kam war alles. Wobei ich das Verhalten der Band in dem Moment wirklich voll verstehen konnte. Unschön war der Ende des Auftritts trotzdem.
Durch diese ganze Aktion war natürlich einiges an Zeit vergangen. Bis The Devil's Blood dann die Bühne schließlich doch noch geräumt hatten, hätten Ahab eigentlich schon fast anfangen sollen und so verschob sich der Auftritt natürlich etwas nach hinten. Gelohnt hatte sich das wach bleiben aber allemal! Richtig klasse Auftritt. Wunderbar atmosphärische, doomige Musik. Eigentlich die perfekte Musik kurz vor'm Schlafen gehen.


Nachdem es dann fast halb 5 war bis ich endlich in meinen Schlafsack kriechen durfte war es dann auch entsprechend spät bis ich mich am nächsten Tag wieder aus dem Zelt gekämpft hatte. Mit duschen, essen und Wasser auffüllen war der Mittag dann auch schnell vorbei. Und nachdem ich bei den Duschen doch wesentlich länger warten musste als ich eigentlich eingeplant hatte (fast eine Stunde in der prallen Sonne; glücklicherweise hatte ich meinen Hut dabei), musste ich den Auftritt von The Black Dahlia Murder dann leider sausen lassen.
Somit war die erste Band am Donnerstag, die ich mir angesehen hab Pantheon I. Die Beschreibung klang eigentlich recht vielversprechend: Black Metal mit Cello. Für Cellos hab ich eh eine kleine Schwäche. Nur leider sah man das Cello zwar, nur hören konnte man es nicht. hmm Immerhin wurde der Sound während des Auftritts zunehmend besser und gegen Ende konnte man das Cello tatsächlich sogar so hören, wie ich mir das eigentlich von Anfang an vorgestellt hätte. Schade eigentlich.
We Butter The Bread With Butter im Anschluss hab ich mir dann mehr aus Jucks angesehen. Hätte ich mir allerdings auch genauso gut sparen können. Die Idee ist natürlich ganz witzig. Aber nach ein, zwei Liedern ist das dann auch langweilig. Zudem musikalisch absolut Standard-Deathcore wie er austauschbarer nicht sein kann.
Wie das besser geht zeigten im Anschluss dann War From A Harlot's Mouth. Wobei sich bei denen der Deathcore Anteil angenehmerweise auch im Rahmen hält. Als ich die Band das letzte mal gesehen hab, hatten sie noch ihren ursprünglichen Sänger. Da ich die alten Sachen zudem wesentlich lieber mag konnte der Auftritt natürlich nicht an's letzte Mal rankommen. Aber es war trotzem sehr unterhaltsam und machte richtig Spaß die Band endlich mal wieder live zu sehen.
Kylesa im Anschluss waren einer DER Hauptgründe überhaupt nach Dinkelsbühl zu fahren. Ich hatte die Band schon 2 mal live gesehen und war beides mal absolut begeistert gewesen. Da machte auch dieser Auftritt keine Aufnahme! Die Band ist einfach der Wahnsinn! Eingentlich müsste man die sich mindestens einmal im Monat angucken! 3 Sänger, 2 Drummer; zudem einige Drumsolos, die live einfach nochmal wesentlich gigantischer klingen als auf Platte! Was will man mehr?! Ganz klar eines der Highlights!
Mit Disbelief gings im Anschluss dann gleich nahtlos weiter. Auch die wussten zu gefallen. Sehr kurzweiliger Auftritt! Da werde ich mich bei Gelegenheit mal noch näher mit beschäftigen müssen.
Origin konnten mich dann wiederum nicht von den Socken reißen. Wobei ich den Auftritt auch nicht komplett angeguckt hab, nachdem mir zwischendurch dermaßen kalt wurde, dass ich mich dann doch erstmal umziehen gehen musste bevor's weiterging.
Despised Icon wussten dann wieder deutlich mehr zu gefallen. Das Zelt war überraschen voll. Wobei der Auftritt ja auch einer ihrer letzten war. Die Band löst sich ja gegen Ende des Jahres auf. Insgesamt gefiel mir das ganze wesentlich besser wie der Auftritt vor 2 Jahren. Insgesamt doch sehr unterhaltsam. Definitiv eine der besseren Deathcore Bands.
Danach war dann erstmal eine kleine Pause fällig. Watain wollte ich eh nicht unbedingt sehen und so war ich erst zu Dying Fetus wieder im Zelt. Allerdings fand ich den Auftritt ziemlich langweilig. Hätte ich mir genauso auch sparen können.
Hail of Bullets waren dann schon besser. Wobei auch da keine wirkliche Begeisterung bei mir aufkam.
Aber immerhin wurde es langsam aber sicher besser. Orphaned Land waren wiederum richtig klasse! Der Auftritt war leider unheimlich schnell wieder vorbei. Das war allerdings auch das einzige was man aussetzten konnte. Die muss ich mir bei Gelegenheit wohl nochmal anschauen.
Nochmal eine ganze Stufe besser waren dann Long Distance Calling im Anschluss. Die Alben der Band fand ich bisher zwar durchaus gut, aber nicht so gut, dass ich so einen überragenden Auftritt der Band erwartet hätte. Live zündeten die Songs dann nämlich alle. Und zwar richtig! Außderdem ist der Gitarrist eine richtige kleine Posersau, der sichtlich eine ganze Menge Spaß bei dem Auftritt hatte. Das war echt ein Vergnügen da zuzugucken! Die werd ich mir unbedingt nochmal irgendwann angucken müssen! Einfach großartig!


So wurde es dann wieder halb 5 bis ich im Schlafsack lag und eben wieder Mittag bis mich zum Aufstehen bewegen konnte. Wobei ich mich am Samstag dann damit begnügt hab faul im Campingstuhl zu hocken bis es dann endlich im Zelt wieder los ging.
Die erste Band, Fejd, hab ich mir nur von Rand aus im Sitzen angehört. Wobei die Band durchaus zu gefallen wusste. Schön folkig das ganze.
Zu Hacride gings dann allerdings wieder ganz nach vorne. Wie auch schon vor 2 Jahren waren leider nicht allzu viele Leute da, warum auch immer. Gespielt wurden leider hauptsächlich Songs vom aktuellen Album, das ich jetzt nicht ganz so gut wie die Vorgänger finde. Trotzdem richtig guter Auftritt, nur leider viel zu schnell vorbei. Bei gerademal 35 min Spielzeit allerdings auch kein Wunder.
Callisto waren dann ebenfalls Pflichttermin. Auch wenn es eigenlich viel zu hell war für deren Musik. Bisher hatte ich die Band eher als etwas schlechterer Cult of Luna-Erstatz auf dem Schirm. Wirklich überzeugend fand ich die bisherigen Alben auch nicht gerade. Was allerdings auch daran liegt, dass ich die Stimme des Sänger nicht ganz so passend finde. Live zündete das ganze aber trotzdem gewaltig! Auch dieser Auftritt viel, viel zu kurz und viel zu schnell vorbei. Auch das ein klares Highlight!
Solstafir hatte ich jetzt zwar schon eine ganze Weile auf der Liste mit Bands, mit denen ich mich mal näher beschäftigen sollte. Zum Anhören war ich bisher allerdings bisher noch nicht so richtig gekommen. Perfekte Gelegenheit also. Zumal mir der Auftitt richtig gut gefiel. Wobei auch der viel zu kurz war. Aber da muss definitiv mal was in meine Sammlung von denen.
Danach war erstmal wieder Pause angesagt. Viel stand eh nicht mehr auf meinem Plan.
Zu Maroon gings dann wieder zurück ins Party Zelt. Allzu große Erwartungen hatte ich eigentlich nicht. Obwohl ich Maroon in meiner Metalcore-Phase eigentlich immer richtig gerne gehört hab, es allerdings nie geschafft hatte mir die Band mal anzugucken. Dass das dann ein richtig guter Auftritt wird, hätte ich eigentlich nicht erwartet. Da wusste ich dann auf einmal sogar wieder warum ich Metalcore mal richtig klasse fand. Zum Energie rauslassen ist das einfach klasse! Der Sänger war auch ständig am Crowdsurfen oder zumindest unter bei den Zuschauern direkt vor der Absperrung. Die (mittlerweile ja eh) obligatorischen Circle Pits und Wall of Death gab's natürlich auch zuhauf. Musikalisch natürlich nichts weltbewegendes. Unterhaltsam und extrem kurzweilig war der Auftritt aber allemal!
Der für mich letzte Auftritt für dieses Jahr waren dann direkt im Anschluss Asphyx. Der Auftritt war zwar durchaus gut. An die Leistung von Maroon konnten sie für mich trotzem leider nicht anknüpfen.


Im großen und ganzen muss ich sagen, hat mir das SB dieses Jahr leider nicht ganz so gut gefallen wie die Jahre davor. Was (trotz einiger richtig großartiger Auftritte) zum einen daran lag, dass ich dieses Jahr verhältnismäßig wenig Bands gesehen habe. Zum anderen aber vor allem an dem meiner Meinung nach erhötem Arschloch-Faktor dieses Jahr. So oft wie dieses Jahr bin ich die letzten beiden Male zusammen nicht blöd angemacht und begrapscht worden!


I think this will make sense if I get more wine...

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#596 04.10.2010 16:57:43

Dennis the Menace
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Re: Konzert Berichte

Kleiner Bericht über das was ich in den letzten Tagen in Hellsinki getrieben hab:

Black Mass Ritual III in Helsinki 30.9.-2.10.-2010

Drumherum Zeug:
Die Stadt ist schön, vor allem in herbstlichen Sonnenschein, weswegen meine "Reisegruppe" und ich uns zwei Tage lang in die Natur oder ans Meer hauten und einfach mal ne Runde entspannen konnten bevor die ganze geballte Anstrengung auf einen losbrach, denn in Finnland ticken die Uhren manches Mal ein wenig anders, s fangen die Konzerte erbärmlich spät an und sind noch erbärmlich viel später erst zu Ende. Unser Hostel war auch ein Knüller (Eurohostell Komfort Zimmer mit Plasma-Fernseher, Sessel, zusätzlicher Schlafcouch, sauberer Küche, Vogelgezwitscher auf dem Bad [um eventuell unangenehme Geräusche zu übertonen !!!] für knapp 25€ die Nacht).
Am ersten Tag gings um neun Uhr rein ins Dantes, ein wirklich schöner wenn auch extrem unglücklich konzipierter Konzertsaal, weil die Theke massivst zu groß ist.
Um halb zehn spielte dann mit Vorum (fin) die erste Band und es taugte ganzgut als Anheizer. Vier Jungs zwischen geschätzten zwölf und dreizehn Jahren mit dem Gewinner des Pete Helmkamp look-a-like Contests an der Gitarre zelebrierten Death Metal mit leicht schwedischer Prägung. Wie gesagt n netter Anheizer aber nicht ein Ton an den man sich erinnern könnte.
Neutron Hammer (UK) waren als nächstes dran und extremst verzichtbar. Die Riffs irgendwo zwischen Spear of Longinus (daher wahrscheinlich auch der Name) und D666 und der Rest tierisch belanglos mit durchwachsenstem Sound.
Craven Idol (UK) waren schon besser. Von den Jungspunden kannte ich vorher auch keinen Ton, das ranzige Geballer hat aber irgendwie ein wenig Lust auf mehr gemacht, auch hier hat der Soundmensch allerdings einiges zerstört
Witchrist (NZ) als Co-Headliner am ersten war eine der Bands auf die ich tierisch gefreut habe, zumal man seltenst die Möglichkeit hat die Band in Europa live zu erleben. Ich kannte bisher nur die Demo-Compilation mit fiesestem düsteren und bestialischem Death Metal und einigen Doom-Anleihen und hatte die Hoffnung, dass das Material live richtig herrlich druckvoll und brutal daher kommt. Danke dem eben erwähnten Soundmenschen wurde da leider nichts draus. Dennoch geniale Musik kann auch ein wenig druckvoller Sound kaum kaputt machen. Daumen hoch und wer die Band noch nicht kennt, ist herzlich eingeladen die Jungs mal anzutesten!
Sadistic Intent betreten als Headliner halb zwei die Bühne und standesgemäß ist man um die Zeit schon ein wenig angetrunken und kaputt, sei es von den Strapazen der Anreise oder eben von dem langen Konzertabend. Ausruhen ist allerdings im Dantes nicht gestattet und sobald man sich irgendwo hinsetzt und für ein paar Sekunden die Augen zu machen will gibts direkt einen unsanften Weckdienst in Form der schrankförmigen Securities. Der Beginn der Jungs zögerte sich ewig hinaus, weil wie mir Tuomas von Archgoat erzählte die Amis ihren Flieger in Frankfurt verpasst hatten und so erst kurz vor Beginn eintrafen und dementsprechend keine Zeit für den Soundcheck hatten. Zu allem Überfluss brannte dann auch noch ein Top-Teil durch und musste ersetzt werden. Aber so viel drumherum hatte trotzdem wenig Einfluss auf die schiere Macht der Band live. Problem war allerdings, dass die Erwartungen bei uns nach dem in allen Belangen PERFEKTEN Auftritt auf dem Hells Pleasure ein wenig zu hoch waren. Das lag allerdings nicht so sehr an der Band. Die war hochmotiviert, routiniert und genial. Auch am Material kann es nicht gelegen haben, denn Songs wie Morbid Faith sind einfach genial. Die Band schaffte es einfach nicht den selben Druck und die selbe Intensität zu erzeugen wie in Pössneck. Es war nachwievor besser als 95% aller Death Metal Konzerte aber es war eben nicht das beste dank dem Soundmenschen der es nicht schaffte der Band der Sound zu verpassen den sie benötigt (insbes. der Drumsound!)

und weiter im Text mit Tag 2:
Los gings am Freitag immerhin schon um 19:00 und an den Tag waren die Erwartungen ungleich höher denn es wurden mehr Bands die mich interessierten.
Als Erstes war mit Stench of Decay (Fin) direkt auf der einen Seite eines der Highlights des Festivals und auf der anderen Seite an der Bands dran, auf die ich mich am meisten gefreut hatte. Auch wenn es weder das Abhorrence noch das Rippikuolo Cover gab welches die Band sonst häufig zum besten gibt, so war es doch eine perfekte halbe Stunde voll modernem alte-Schule finnischem Death Metal. Ist das zweite Demo (Where Death and Decay Reign) auf Platte schon kaum zu schlagen, so haben die Songs live und in Farbe ungleich mehr Durchschlagskraft wenngleich die Saitenfraktion eine interessante und ungleich humorvolle Mischung aus purer Lethargie (Leadgitarrist), der Typ hat sich weder nur einen verdammten Zentimeter bewegt, noch nur eine verdammte Miene verzogen als die Band gefeiert wurde noch bei einem der Soli auch nur ansatzweise gepost, und komplettem Wahnsinn (Bassist). Der Typ konnte nicht stillstehen, hatte aber auch nicht viel zu tun und ist wahrscheinlich einfach tot umgefallen vor Erschöpfung nach dem Auftritt. Das Mittelding zwischen den beiden war dann wieder der Frontmann der sich zwar bewegte und Spaß zu haben schien aber es definitiv nicht so sehr übertrieben hat. Musikalisch wie Soundmäßig wars astrein und in unserer Runde gab es strahlende Gesichter, nur leider war die halbe Stunde ein wenig zu wenig...
Maveth (Fin) haben wir uns dann gekniffen aufgrund dezentem Desinteresse und die wertvolle Zeit stattdessen in den Gang zur nächsten Bude investiert wo die Dose Bier nur vorteilhafte 2,45€ kostete im Vergleich zu den 4,75€ in dem Laden
Grave Miasma (UK) waren wie immer völlig genial. Die Band wurde zurecht gefeiert, denn Songs wie "This Tomb is my Altar" oder "Pillars" können einfach alles. Am Anfag des Auftritts war ich allerdings ein wenig ernüchtert weil ich die Band einfach schon zu häufig gesehen hab und sich deshalb schon eine gewisse Routine manifestiert hat. Nichts kann für mich deren Auftritt 2006 auf dem Spilling Holy Blood mit Archgoat und Proclamation toppen aber die Show in Helsinki war vllt. die zweitbeste die ich von ihnen gesehen hab.
Hooded Menace (Fin) merkte man leider zu sehr an, dass es deren erster Liveauftritt war. Zu nervös die Band, nicht einmal ein Anflug der fiesen Horrorstimmung doe auf Platte erschaffen wird war auf der Bühne zu spüren, zudem wirkten die langsamen Passagen noch langsamer und die stampfenden schnellen Passagen wie zum Beispiel das Ende von "Arcane Epitaph" konnten auch nicht ihre Wirkung entfalten. Für nen ersten Auftritt wars aber okay, und man konnte sich mal zwischendurch hinsetzen, denn das Konzert war definitiv besser wenn man die vier Typen nicht sehen musste.
Kanarium (Swe) waren ziemlich gut, konnten aber das hohe Niveau der LP nicht ganz rüber bringen meiner Meinung nach.Ich war zu der Zeit aber auch ziemlich im Sack sodass ich nur mit einem Auge und einem Ohr aufmerksam folgen konnte.
Frisch regeneriert ging es dann zu Excoriate (Ger) die wirklich alles platt gemacht haben. EXTREM geiler Auftritt, eingerahmt von einer stimmungsvollen Licht- und Nebelshow und tierischem Geballer. Definitiv die beste Band des Abend, wenngleich es zuviele Schnauzbärte auf der Bühne gab. Leider ist mir jemand mit voller Wucht gegen die Schläfe gesprungen, sodass ich mehrere Minuten ausgeknockt war und der Band nicht permanent den Respekt zollen konnte den sie verdient hätte.
Nirvana 2002 (Swe) gewinnen für mich definitiv den Sympathiepreis des Festivals. Der werte Herr Sänger wippte mit seinem Bierbauch, hatte gute Ansagen drauf (ich glaub es war die einzige Band die wirklich mit dem Publikum kommunizierte), und auch dem Rest merkte man den Spaß am spielen wirklich an. Zudem gabs zwei saucoole Coverversionen von Crawl (Entombed als Tribut an Nicke Anderson) und Pleasure to Kill (Kreator). Die Band spielte ihr komplettes Material (Slumber sogar zweimal) und wunderte sich selbst ein wenig über die Ehre nach nur zwei Demos vor 20 Jahren den zweiten Tag eines solchen Festivals headlinen zu dürfen. Sehr gut!

Tag 3:
Lie in Ruins (Fin) als Opener waren astrein. Stampfender Sound und eine gute Mischung aus finnischem und schwedischem Death Metal. Astreiner Opener, hat definitiv Spaß gemacht, auch wenn die Band auf dem Album irgendwie anders klingt...
Cruciamentum (UK) waren auch wieder total genial. Die Band war extrem gut drauf, die Songs vom Demo sind alle genial und wenn derAuftritt mit Rotten Flesh Crucifix endet dann hat die Band alles richtig gemacht! Und das hatte sie. In größter Vorfreude auf die kommende EP!
Blasphemofago (Ita) haben wir uns dann gekniffen, auf der eine Seite weil die Band sowohl live als auch auf Platte unkreativ und völlig verzichtbar ist, auf der anderen Seite hatten wir rausgefunden, dass man nach neun doch noch Alkohol kaufen darf am Kiosk (Light- und Mischbier welches auch deutlich billiger ist, knapp 1€ die 0,33 Flasche) und außerdem galt es Kräfte zu sammeln für das was dann kam.
Zuerst Diocletian (NZ). Die purer Brutalität, extrem, auf die Fresse, kompromisslos mit einem dicken Hauch Conqueror/Revenge und Blasphemy sicherlich die extreme Band des Abends und ziemlich intensiv. Zumindest mir hats richtig gut gefallen und wer die Möglichkeit hat, sollte sich die Jungs auf jeden Fall dieses Jahr noch in Berlin angucken.
Dann Demigod (Fin). Slumber of Sullen Eyes ist für mich eines der besten Death Metal Alben aller Zeiten und das gute Teil dann fast im Original Line-Up in seiner Gänze live erleben zu dürfen war für mich der absolute Wahnsinn. Der absolute Spirit, perfekte Death Metal Songs nur leider sehen die Jungs nicht mehr so aus wie damals. Einfach nur geil. Danke dass ich das erleben durfte. Ich hab tatsächlich minutenlang nach dem Auftritt kein Wort rausbekommen so an die Wand geblasen war ich!
Als nächstes Dead Congregation (Gre). Eigentlich war ich schon völlig im Eimer und am Anfang auch nicht besonders angetan von dem Sound, irgendwie hat es einfach länger gedauert bis die Jungs mich in ihren Bann gezogen hatten, aber dann gabs wieder die pure Ekstase. Wer bei Teeth into Red es auch nur ansatzweise schafft still zuzuschauen dem ist schlicht und ergreifend nicht zu helfen. Die vertonte düstere Apokalypse und eigentlich der würdige Headliner des Abends neben den allmächtigen Demigod.
Aber es kam ja noch Necros Christos (Ger), die mich live aber nicht berühren, vllt auch hier weil ich die Jungs schon mehrfach gesehen hatte und nach den diabolischen drei Ds einfach völlig im Arsch war. Naja Curse of the Necromantical Sabbath haben wir die Heimreise angetreten in dem Gefühl alles gesehen und nichts verpasst zu haben.
Fazit: Ein Wahsinnsfestival und ich würds jederzeit wieder machen wenn es nicht so fucking teuer wäre. Ein weiterer Minuspunkt: Nachdem absoluten Overkill kann ich einfach zwei Wochen kein Death Metal mehr hören glaub ich tongue

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#597 27.10.2010 22:18:33

rockwolf
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Re: Konzert Berichte

I Am Kloot, 26.10.2010 Uebel & Gefährlich, Hamburg

Nach dem großen Erfolg der neuen Platte "Sky At Night" mußte zunächst ein größerer Konzertsaal her. So wurde der Auftritt von I Am Kloot vom Knust ins größere Uebel & Gefährlich verlegt. Der Laden befindet sich aber, Luftlinie 300 Meter im 4ten Stock eines alten Bunkers, in direkter Nachbarschaft.

Zuvor hatte John Bramwell, Sänger der Band, aber noch zu tun. Erst spielte er bei Michelle Records noch ein Schaufensterkonzert, dann mußte er tatsächlich noch bei N3 für's Hamburg Journal das Wetter ansagen. Sachen gibt's smile

Das Uebel & Gefährlich war dann auch sehr gut gefüllt, glücklicherweise nicht überfüllt.
Den Auftakt machte dann Agnes Obel. Die junge Sängerin und Pianistin spielte, begleitet von einer Cellistin, berührenden Kammerpop. Dieser wurde vom Publikum mit viel Wohlwollen quittiert.

Mit Fanfare kamen dann I Am Kloot auf die Bühne. Dies war dann auch schon der einzige Showluxus den sich die Band leistete. Ohne Firlefanz sondern einfach nur mit brillianten Songs eroberte die Band das Publikum im Sturm. Bei phantastischem Sound und angenehmer Lautstärke spielte das Trio einen grandiosen Set ihrer mit reichlich Highlights versehenen Schaffensperiode.
Zu den opulenter arangierten Songs des neuen Albums kamen dann noch drei hervorragende Gastmusiker zu Hilfe.
Das Publikum war so aus dem Häuschen, daß die Band gar nicht mehr von der Bühne kam. So wurde der Zugabenteil ohne Umschweife drangehängt, ohne daß die Band vorher die Bühne verlassen hatte.
So ging dann nach 2 Stunden dieses grandiose Konzert unter frenetischem Jubel zu Ende.

Nur einer war einfach nicht kaputtzukriegen. John Bramwell nahm sich nach dem Konzert noch viel Zeit für die Fans. Er schrieb quitschvergnügt Autogramme und hatte Zeit für'n lustigen Schnack. Klasse Typ smile

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#598 28.10.2010 07:40:52

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Re: Konzert Berichte

rockwolf schrieb:

I Am Kloot, 26.10.2010 Uebel & Gefährlich, Hamburg

Nach dem großen Erfolg der neuen Platte "Sky At Night" mußte zunächst ein größerer Konzertsaal her. So wurde der Auftritt von I Am Kloot vom Knust ins größere Uebel & Gefährlich verlegt. Der Laden befindet sich aber, Luftlinie 300 Meter im 4ten Stock eines alten Bunkers, in direkter Nachbarschaft.

Zuvor hatte John Bramwell, Sänger der Band, aber noch zu tun. Erst spielte er bei Michelle Records noch ein Schaufensterkonzert, dann mußte er tatsächlich noch bei N3 für's Hamburg Journal das Wetter ansagen. Sachen gibt's smile

Das Uebel & Gefährlich war dann auch sehr gut gefüllt, glücklicherweise nicht überfüllt.
Den Auftakt machte dann Agnes Obel. Die junge Sängerin und Pianistin spielte, begleitet von einer Cellistin, berührenden Kammerpop. Dieser wurde vom Publikum mit viel Wohlwollen quittiert.

Mit Fanfare kamen dann I Am Kloot auf die Bühne. Dies war dann auch schon der einzige Showluxus den sich die Band leistete. Ohne Firlefanz sondern einfach nur mit brillianten Songs eroberte die Band das Publikum im Sturm. Bei phantastischem Sound und angenehmer Lautstärke spielte das Trio einen grandiosen Set ihrer mit reichlich Highlights versehenen Schaffensperiode.
Zu den opulenter arangierten Songs des neuen Albums kamen dann noch drei hervorragende Gastmusiker zu Hilfe.
Das Publikum war so aus dem Häuschen, daß die Band gar nicht mehr von der Bühne kam. So wurde der Zugabenteil ohne Umschweife drangehängt, ohne daß die Band vorher die Bühne verlassen hatte.
So ging dann nach 2 Stunden dieses grandiose Konzert unter frenetischem Jubel zu Ende.

Nur einer war einfach nicht kaputtzukriegen. John Bramwell nahm sich nach dem Konzert noch viel Zeit für die Fans. Er schrieb quitschvergnügt Autogramme und hatte Zeit für'n lustigen Schnack. Klasse Typ smile

schöner Bericht smile , werd mir bei Gelegenheit mal ein paar Songs anhören.
Bei Kammerpop wär ich wahrscheinlich was trinken gegangen...Wohlwollen hin oder her... big_smile

Doc


Trenne dich nicht von deinen verrückten Ideen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben. *Mark Twain


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#599 28.10.2010 07:58:22

prankowski666
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Re: Konzert Berichte

Dr.Music schrieb:
rockwolf schrieb:

I Am Kloot, 26.10.2010 Uebel & Gefährlich, Hamburg

Nach dem großen Erfolg der neuen Platte "Sky At Night" mußte zunächst ein größerer Konzertsaal her. So wurde der Auftritt von I Am Kloot vom Knust ins größere Uebel & Gefährlich verlegt. Der Laden befindet sich aber, Luftlinie 300 Meter im 4ten Stock eines alten Bunkers, in direkter Nachbarschaft.

Zuvor hatte John Bramwell, Sänger der Band, aber noch zu tun. Erst spielte er bei Michelle Records noch ein Schaufensterkonzert, dann mußte er tatsächlich noch bei N3 für's Hamburg Journal das Wetter ansagen. Sachen gibt's smile

Das Uebel & Gefährlich war dann auch sehr gut gefüllt, glücklicherweise nicht überfüllt.
Den Auftakt machte dann Agnes Obel. Die junge Sängerin und Pianistin spielte, begleitet von einer Cellistin, berührenden Kammerpop. Dieser wurde vom Publikum mit viel Wohlwollen quittiert.

Mit Fanfare kamen dann I Am Kloot auf die Bühne. Dies war dann auch schon der einzige Showluxus den sich die Band leistete. Ohne Firlefanz sondern einfach nur mit brillianten Songs eroberte die Band das Publikum im Sturm. Bei phantastischem Sound und angenehmer Lautstärke spielte das Trio einen grandiosen Set ihrer mit reichlich Highlights versehenen Schaffensperiode.
Zu den opulenter arangierten Songs des neuen Albums kamen dann noch drei hervorragende Gastmusiker zu Hilfe.
Das Publikum war so aus dem Häuschen, daß die Band gar nicht mehr von der Bühne kam. So wurde der Zugabenteil ohne Umschweife drangehängt, ohne daß die Band vorher die Bühne verlassen hatte.
So ging dann nach 2 Stunden dieses grandiose Konzert unter frenetischem Jubel zu Ende.

Nur einer war einfach nicht kaputtzukriegen. John Bramwell nahm sich nach dem Konzert noch viel Zeit für die Fans. Er schrieb quitschvergnügt Autogramme und hatte Zeit für'n lustigen Schnack. Klasse Typ smile

schöner Bericht smile

In der Tat! smile

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#600 28.10.2010 20:48:52

rockwolf
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Re: Konzert Berichte

prankowski666 schrieb:
Dr.Music schrieb:

schöner Bericht smile

In der Tat! smile

Danke smile

Dr.Music schrieb:

Bei Kammerpop wär ich wahrscheinlich was trinken gegangen...Wohlwollen hin oder her... big_smile

Doc

Sooo kammerpoppig war's dann auch nicht. Zu trinken gab es trotzdem reichlich wink

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