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#20 Enablers - Output Negative Space
Neurot Recordings, die Erste. Spoken Words + reichlich melancholischer Post-Rock. Wer den Urvätern dieses Genres (Codeine, June of 44 und natürlich Slint) nachtrauert, findet hier guten Ersatz.

#19 Mono - You Are There
Mono sind ganz klar eine Live-Band. Die Wucht und Intensität ihrer Shows werden sie niemals auf Platte bannen können. Trotz allem ist das hier eindeutig einer der besten Post-Rock Releases des Jahres. Mono bleiben ihren typischen Trademarks treu und fahren nicht unbedingt schlecht damit. You Are There bietet meiner Meinung nach mit die spannendsten laut-leise Spielereien, lässt halt nur ein wenig an Originalität vermissen.

#18 MGR - Nova Lux
Und noch ein Release aus dem Hause Neurot.
MGR ist ein Projekt vom Isis-Gitarristen Mike Gallagher. Die Songs kommen komplett ohne Drums, setzen voll und ganz auf Synthie und Gitarre. Eine sehr gemächliche Platte, die aber in den richtigen Momenten ein tolles Kopfkino fährt.

#17 Boduf Songs - Lions Devour the Sun
Bezaubernder Düster-Folk. Größtenteils sehr minimalistisch inszeniert, bewegt sich dieser Release irgendwo zwischen Lustmord und dem großartigen Nick Drake. Lullt ein, im positiven Sinne.

#16 Tarantula A.D - Book of Sand
Ein sehr experimenteller Release! Vornehmlich hat man es hier mit Post-Rock zu tun, klassisch angehaucht und einige Ausflüge ins Metal-Genre darf man auch erwarten. Alles wechselt munter hin und her. Obwohl ich schon einiges aus dieser Sparte gehört habe, waren die ersten paar Hördurchläufe eine ziemliche Herausforderung. Der Langzeitspielwert ist jedenfalls enorm.

#15 Converge - No Heroes
Hardcore ödet mich im Moment einfach nur noch an. Aber wenn die Speerspitze des Genres ein neues Album auf den Markt wirft, so werfe ich wiederum alle meine Bedenken über Bord. Besser kann man es heuer kaum machen. Ein hartes, komplexes, ungewohnt melodisches Feuerwerk an guten Ideen. Götter!

#14 Wolves in the Throne Room - Diadem of 12 Stars
USBM. Diese drei Burschen bieten lo-fi Sound mit gleichzeitiger Ausnutzung komplexer Arrangements und einer Spur Epik. Ziemlich interessante Mixtur ... auch die Frauenstimme im 2. und 3. Track nervt nur im ersten Moment, fügt sich dann aber stimmig ins Gesamtbild ein. Gefällt mir sehr gut.

#13 Tim Hecker - Harmony in Ultraviolet
... einfach nur Noise. Und dann, auf einmal, schälen sich da die schönsten Melodien aus diesem Krach. Ich habe keine Ahnung, wie Tim Hecker das anstellt. Wirklich traumhafter Ambient.

#12 Red Sparowes - Every Heart Shines Toward the Red Sun
Ein anderer, toller Post-Rock Release des Jahres (Neurot, klar). Nicht ganz so melodisch & hymnenhaft wie der Erstling, dafür weit komplexer und irgendwie ... interessanter. Wer nun den alten Zeiten hinterher trauert, dem sei gesagt, tolle Melodien muss man nicht mit der Lupe suchen. Sie offenbaren sich nur nicht ganz so fix. Wer Geduld und ein Faible für bombastischen Post-Rock mitbringt, wird hier reichlich belohnt.

#11 Om - Conference of the Birds
Ich kann mir nicht helfen, aber jedes Mal, wenn ich diese Platte höre, habe ich ein breites Grinsen im Gesicht. ;-) Eineutig die relaxte Stoner Scheibe, die ich jemals gehört habe.

#10 Tool - 10.000 Days
Tatsächlich (neben der neuen Mogwai) eine kleine Enttäuschung. Und trotzdem in den Top10? Wie kann das sein? Natürlich ist die Scheibe verdammt gut. Aber im Vergleich zu den beiden Vorgängern, nichts weiter als altes, neu aufgewärmt. Keine wirklich herausragenden Ideen. Stagnation auf hohem Niveau. Ärgerlich deshalb, weil man so etwas von Tool nicht gewohnt war. Die beiden Vorgänger (Aenima & Lateralus) sind unantastbar und haben, im Nachhinein betrachtet, alles Wichtige ausgedrückt, was diese Band zu sagen hatte. 10.000 Days ist ein tolles Album geworden. Da besteht kein Zweifel. Es bietet alle Facetten, alles was diese Band ausmacht, alles was ich an ihr liebe. Und bevor es peinlich wird, sollten sie sich tatsächlich auflösen.

#9 Eluvium - When I Live by the Garden and the Sea
Wieder so ein 1-Mann Ambient Projekt. Nicht ganz so noisig wie Tim Hecker (zumindest nicht auf diesem Release), dafür aber gern mal mit Klimper-di-Klimper. Sehr weite Soundflächen, purer Landscape Ambient für Zugfahrten oder lange Spaziergänge. Wunderschön!

#8 Ahab - The Call of the Wretched Sea
Der vielleicht beste Funeral-Doom Release kommt aus *trommelwirbel* good ol´ germany. YES! Die Thematik um Moby Dick & Co. scheint so langsam ein wenig ausgelutscht, passt aber trotzdem wie die Faust aufs Auge. Mit ein bissel Eigeninitiative und "The Call of the Wretched Sea" als Soundtrack, kann man schnell in die fiktive, düstere See abdriften und dort seinen eigenen Kurs fahren. Für den typischen Fan des Genres mag das hier schon fast ein Tick zu "melodisch" sein. ;-) Mich stört es nicht, birgt es doch gleichzeitig ein wenig mehr Abwechslung. Ein Must-Have, gerade auch für Einsteiger.

#7 Negura Bunget - Om
Woow! Musikalisch kennt die Band kaum Grenzen und bewegt sich irgendwo bei BM, Folk, Drone und Ambient. Avantgarde klingt in dem Fall vielleicht ein wenig zu verkopft, das ist die Platte ganz sicher nicht. Bleiben wir einfach bei atmosphärischen Black Metal, der die feine Epik nicht scheut aber Klischees so gut es eben geht vermeidet. Die beiliegende DVD (und damit vervollständigen wir es zum Gesamtkunstwerk) enthält neben tollen Landschaftsaufnahmen der Karpaten und einigen Live-Mitschnitten, auch noch ein sehr interessantes Interview mit allen Beteiligten. Dort erfährt man dann einiges zum Konzept. Jeder BM-Fan, der es ein wenig aussergwöhnlicher mag, sollte hier ruhig reinhören.

#6 Blut Aus Nord - MoRT (steht übrigens für Metamorphosis Of Realistic Theories)
Black Metal meets Industrial mit richtig fiesem, atonalem Geriffe. Hätte man auch als einen Song lassen können, die Strukturen klingen nämlich alle ziemlich ähnlich. Der Effekt ist aber großartig. Wer Musik nicht nur nebenbei hört, kann hier wirklich spooky Kopfkino erleben. Ein böser Release!

#5 Sunn O))) & Boris - Altar
Wenn sich zwei der besten Drone-Kapellen ein Stelldichein geben, kann das ja wohl nur eine absolute Granate werden. Sehr schön übrigens, da es sich hier nicht um ein typischen Split-Release, sondern tatsächlich um eine wirkliche Kooperation handelt. Die Bands trafen sich im Studio und spielten die Songs zusammen ein. Man bekommt also den üblichen High Quality Drone von Sunn gepaart mit einigen experimentelleren Stoner / Doom Ideen seitens Boris. Das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Immer noch sehr gewöhnungsbedürftig, könnte dieser Release aber tatsächlich auch Leuten gefallen, die bisher eher wenig mit Drone anfangen konnten.

#4 Jesu - Silver
Das einzig Schlechte an diesem Release, ist die Tatsache, dass es sich hierbei leider nur um eine EP mit 4 Songs handelt. Die sind allerdings allesamt so wundervoll toll, dass ich absolut kein Problem damit habe, diese EP noch vor anderen, richtigen CDs in die Liste zu stellen. Man kann es einfach nicht oft genug betonen wie genial dieser Justin Broadrick ist. Eine einzigartige Verbindung aus Doom, Drone und Ambient. Conquer (die neue Scheibe) erscheint Anfang nächsten Jahres.

#3 Isis - In the Absence of Truth
Hier ein Musterbeispiel dafür, wie man sich konsequent weiterentwickelt, ohne dabei gleich seinen alten Fans vor den Kopf zu stoßen. Sehr geile Scheibe. Ihr Weg geht mehr denn je in Richtung Post-Rock (laut/leise), ist noch melodischer, aber trotzdem immer hart genug, um den Doom-über-Tellerand-schauern ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht zu zaubern. Einige elektronische Einsprengsel, die sich letzlich wunderbarst ins Konzept einfügen und fertig ist die neue Wunderwaffe. Isis bleiben Referenz.

#2 Scott Walker - The Drift
Früher soll dieser Scott Walker mal Top10 Hits geschrieben haben. Wenn man sich "The Drift" anhört, kann man nur an einen schlechten Scherz glauben. Inzwischen schlägt Scotty lieber mal auf Schweinehälften, nutzt Eselsblöken oder schräge Orchestraleinlagen, alles zur Untermalung verstörender Klangcollagen. Seine Stimme ist nicht minder gewöhnungsbedürftig, aber, hat man sich daran gewöhnt, nicht mehr wegzudenken. Hört euch diese Scheibe Nachts an und ihr werdet keine ruhige Minute mehr haben. Meisterwerk, irgendwie ... wird in punkto Genialität nur noch übertroffen von ...

#1 Kayo Dot - Dowsing Anemone With Cooper Tongues
Irrenhausaufenthalt beschreibt es ganz gut. Das hier ist Avantgarde, ja. Das hier ist verkopft, aber im positiven Sinne. Kayo Dots neue Scheibe ist ein anspruchsvoller wie komplexer Bastard aus Doom, Death, Noise, Jazz, Hardcore und Prog-Rock, dem man mit Worten nur unzureichend Herr werden kann. Alles bewegt sich fernab konventioneller Strukturen, birgt einen schier endlosen Abwechslungsreichtum und enormen Langzeitwert. Eigentlich braucht es auch nur diese eine Scheibe hier, denn damit kann man locker ein Jahr verbringen.

In die Rubrik der vergessenen Perlen fallen dann wohl: Ostinato, Gregor Samsa, Blueneck, Tom Waits, Jakob, Xasthur, Scald, Tenhi, Espers, Yakuza, Agalloch, Enslaved, Atavist, Catacombs, Final, Sickoakes, Mouth of the Architect, Year of No Light, Woven Hand ...

aber, irgendwann muss ja auch mal Schluss sein. ;-)

Update:

Melvins (!), Blue Cheer, Big Business & (Men of) Porn am Freitag
Red Sparowes (!!!) & Black Cobra am Samstag

Der Samstag übertrifft meine kühnsten Erwartungen: Neurosis, Pelican, Red Sparowes, Om, Thrones, Orthodox ... und das für 30 Euro, value for money. Solch ein Kombination mal außerhalb der USA erleben zu dürfen grenzt schon fast an ein Wunder.

Im Moment überleg ich nur noch, ob sich bei dem eher mauen Freitag (bis auf die großartigen Melvins überzeugt mich da nix) doch eher ein Tagesticket für den Samstag lohnt. Muß ich mir wenigstens den Freitag nicht frei nehmen, weniger Stress.

@5huggah  013 ist ein Club. Hab da mal nachgefragt: Fassungsvermögen liegt bei ca. 2200, entsprechend natürlich das Kontingent an Karten. Bei dem tollen Line-Up, gerade am Samstag, könnte es also reichlich knapp werden. Am 11. November ist Pre-Sale, sollte man nutzen ...

Hi! Ich wollt nun nicht extra einen neuen Thread aufmachen, da mein Problem eh mit den Sammlungs-Optionen zu tun hat.  Mir ist folgendes aufgefallen; wenn ich den Direktlink zur Sammlung öffne und dort dann auf die zweite Seite springe, sacht der mir doch ganz kackfrech, ich zitiere; Dieser Anwender hat seine Sammlung nicht für die Öffentlichkeit freigeschaltet. Ist aber gar nicht wahr, die Option, dass jeder meine Sammlung einsehen darf hab ich im entsprechenden Menü mit einem Häkchen vermerkt. Irgendwelche Ideen?

*meld*  Ich benutze Opera, hab Java/JavaScript aktiviert, bekomme aber trotzdem eine Fehlermeldung. Mit dem IE funktioniert es dagegen einwandfrei.