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#526 10.05.2010 10:36:48

SuperBolle
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Re: Konzert Berichte

7.5.2010 - Friction Fest, Berlin im Astra

Um 14 Uhr machten meine Freundin und ich uns auf den Weg nach Berlin, dort wurde am HBF fix umgestiegen damit wir um 16.20Uhr endlich am Ostbahnhof ankommen konnten. Von dort gingen wir zu Fuß zum Astra, ziemlich kleiner Club, wirkte ziemlich gemütlich. Aufgrund von Problemen mit dem Veranstalter war die 2te Bühne nicht im Cassiopaia sondern im Vorraum vom Astra, naja sparte man sich immerhin den Fußweg.
Als erste Band sahen wir dann DER WEG EINER FREIHEIT, war der allererste Live Auftritt der Band. Alleine dafür hatte sich die Fahrt gelohnt, mit 30Min leider zu kurz. Rockten auf jeden Fall den kleinen Vorraum smile (Setlist: Ewigkeit, Zum Abschied, Ruhe, Neubeginn). Danach kam eine Weile nix interessantes, ein bisschen draußen umgeguckt, Platten durchstöbert und ne Bratwurst (aus Tier, sonst gab es nur veganes essen!) gegessen. 2 Stunden nach Der Weg einer Freiheit war endlich die nächste Band dran die auch wir sehen wollten: WOLVES IN THE THRONE ROOM, gelungener Auftritt im großen Raum, war nicht zu eng, Sound war ok, auch hier gilt wieder leider zu kurz.
Danach verweilten wir direkt im großen Raum um eine Stunde später THE OCEAN zu sehen, schön in der ersten Reihe und was für n Auftritt! Energie geladen ohne Ende, Band hatte sichtliche Spielfreude, Sound war sehr gut, Stimmung auch! Immer wieder eine Freude die Jungs zu sehen! "Special Guests" waren 3 Streicherinen und ein Pianist. Nach The Ocean spielten dann im großen Raum ( wieder eine Stunde warten ) wahrscheinlich die Band worauf die meisten anwesenden gewartet haben: ENTOMBED. Sehr guter Auftritt, auch hier wirkte die Band sehr gut gelaunt. Saßen weiter hinten, weil es vorne doch dicht gedrängt war, aber auch dort war der Sound gut. Einzige Lied das mir in Erinnerung geblieben ist und ich zurzeit auch oft höre: DEMON. Nach Entombed sind wir dann auch gegangen um 5 Stunden am Bahnhof auf unsern Zug zu warten, immerhin konnte ich dadurch schön viel lesen smile


Sammlung 

I march before a martyred world, an army for the fight. I speak of great heroic days, of victory and might. I hold a banner drenched in blood, I urge you to be brave
I lead you to your destiny, I lead you to your grave. Your bones will build my palaces, your eyes will stud my crown. For I am Mars, the god of war, and I will cut you down.

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#527 17.05.2010 23:33:51

Flo
in doubt
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Re: Konzert Berichte

rockwolf schrieb:

Black Rebel Motorcycle Club 02.05.2010 Markthalle, Hamburg
[...]
Die Markthalle war restlos ausverkauft, das Publikum guter Dinge.
Punkt 21:00 Uhr standen dann drei schwarz gekleidete an Lässigkeit nicht zu überbietende Musiker auf der Bühne.
Auf einzelne Songs will ich nicht näher eingehen, spielten BRMC einen sehr gelungenen Querschnitt aus ihren Alben. Verwunderlich war nur, daß mit "War Machine" einer der sperrigeren Songs als Opener diente. Ansonsten wurde gerockt, gefolkrockt, gepsychedelicrockt was das Zeug hielt, dies bei exzellentem Sound und einer phantastischen Lightshow.
Mit Spannung wurde die neue Schlagzeugerin, Leah Shapiro, erwartet. Diese trommelte sich, einem Schweizer Uhrwerk gleich, mit Bravour durch die Songs.
Ansonsten ist es bei BRMC immer diese besondere Athmosphäre die einen total in den Bann schlägt. Es läßt sich schwer sagen was es ist. Da war Colonel neben mir längst zum Tanzwolf mutiert smile
Die Band ließ sich in zweieinhalb (!) Stunden sogar zu zwei Ansagen hinreißen wink Das war nicht wirklich schlimm da in dieser Zeit der Rock 'n Roll das sagen hatte.
BRMC haben es wieder einmal geschafft einen Konzertsaal in ein Tollhaus zu verwandeln und wurden zu Recht frenetisch abgefeiert.

Ich häng mich da mal dran, ersetze den 2.5. aber mit dem 17.5., die Markthalle in Hamburg mit der Arena Wien und War Machine mit dem Titeltrack Beat the Devil's Tattoo. cool
Besser gehts eigentlich nicht, besonders bei 'nem Open Air im Regen. big_smile


"We're forced into absurd lives, against which the only sane response is to wage a guerrilla operation of humour and lust and madness."

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#528 18.05.2010 07:55:30

Flo
in doubt
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Re: Konzert Berichte

Flo schrieb:

Ich häng mich da mal dran, ersetze den 2.5. aber mit dem 17.5., die Markthalle in Hamburg mit der Arena Wien und War Machine mit dem Titeltrack Beat the Devil's Tattoo. cool
Besser gehts eigentlich nicht, besonders bei 'nem Open Air im Regen. big_smile

http://tvthek.orf.at/programs/1225-ZiB- … -der-Arena
"Spaßgranaten sind sie keine" lol


"We're forced into absurd lives, against which the only sane response is to wage a guerrilla operation of humour and lust and madness."

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#529 18.05.2010 15:09:35

rockwolf
El Diablo En El Ojo
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Re: Konzert Berichte

Flo schrieb:
rockwolf schrieb:

Black Rebel Motorcycle Club 02.05.2010 Markthalle, Hamburg
[...]
Die Markthalle war restlos ausverkauft, das Publikum guter Dinge.
Punkt 21:00 Uhr standen dann drei schwarz gekleidete an Lässigkeit nicht zu überbietende Musiker auf der Bühne.
Auf einzelne Songs will ich nicht näher eingehen, spielten BRMC einen sehr gelungenen Querschnitt aus ihren Alben. Verwunderlich war nur, daß mit "War Machine" einer der sperrigeren Songs als Opener diente. Ansonsten wurde gerockt, gefolkrockt, gepsychedelicrockt was das Zeug hielt, dies bei exzellentem Sound und einer phantastischen Lightshow.
Mit Spannung wurde die neue Schlagzeugerin, Leah Shapiro, erwartet. Diese trommelte sich, einem Schweizer Uhrwerk gleich, mit Bravour durch die Songs.
Ansonsten ist es bei BRMC immer diese besondere Athmosphäre die einen total in den Bann schlägt. Es läßt sich schwer sagen was es ist. Da war Colonel neben mir längst zum Tanzwolf mutiert smile
Die Band ließ sich in zweieinhalb (!) Stunden sogar zu zwei Ansagen hinreißen wink Das war nicht wirklich schlimm da in dieser Zeit der Rock 'n Roll das sagen hatte.
BRMC haben es wieder einmal geschafft einen Konzertsaal in ein Tollhaus zu verwandeln und wurden zu Recht frenetisch abgefeiert.

Ich häng mich da mal dran, ersetze den 2.5. aber mit dem 17.5., die Markthalle in Hamburg mit der Arena Wien und War Machine mit dem Titeltrack Beat the Devil's Tattoo. cool
Besser gehts eigentlich nicht, besonders bei 'nem Open Air im Regen. big_smile

Die haben echt den Bogen raus. Würde mir die Band bei Gelegenheit jederzeit wieder ansehen. Freut mich, daß Wien auch trotz Regen so gerockt wurde smile

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#530 18.05.2010 19:20:01

Elric
Euroblast'd
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Re: Konzert Berichte

Ein Kurzbericht vom Metalfest in Dessau:

Ich war zwar nur Freitag und Samstag da, aber an beiden Tagen war es ungemütlich nass und kalt. Aber trotzdem ein relativ nettes Festival, allerdings ohne irgendwelche nennenswerten Höhen und Tiefen. Woran die aber wirklich arbeiten müssen ist die Halle mit der zweiten Bühne. Die Akustik dort war unter aller Sau.

Ansonsten war es schön Decapitated endlich mal wieder zu sehen. Deicide waren mit Glen Benton da und er war mal nicht völlig betrunken! Testament habe ich schon besser gesehen und Van Canto war der größte Rotz der mir je untergekommen ist. Death Angel haben wieder gut Stimmung gemacht und der neue Song am Schluß tönte richtig gut. Das Highlight für mich war aber eindeutig Sepultura. Könnte aber auch daran gelegen haben, dass es da endlich mal nicht mehr genieselt hat, wie sonst die ganze Zeit davor. Behemoth waren dann der eigentliche Headliner am Samstag, gemessen am Zuschauerzuspruch. Nur dies Twilight Of The Gods "A Tribute to Bathory" Ding verbuche ich mal unter "misglücktes Experiment". Eine Coverband als Headliner spielen zu lassen war eh eine fragwürdige Entscheidung. Der Sänger passte mit seinem Outfit eher zu Alestorm oder Running Wild und bei doch eher mystischen Bathory-Songs will ich keinen Hampelmann als Fronter, der wie von der Tarantel gestochen über die Bühne rennt (dabei noch fast runterfällt) und mit "Bang your Heads" oder "Raise your fists" Sprüchen das Publikum animieren will. Zumal klang sein Gesang auch so, als hätte er schon ein paar Drinks zuviel gehabt. Es war auch bei weitem nicht mehr so viel los, da stand nicht mal mehr die Hälfte der Leute als wie bei Behemoth davor.

Fazit: kein vergeudetes Wochenende, aber auch kein Festival wo ich zwingend noch mal hin müsste.


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#531 18.05.2010 19:30:23

Sauerkraut Män
Mauerkraut Sän.
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Re: Konzert Berichte

Elric schrieb:

Nur dies Twilight Of The Gods "A Tribute to Bathory" Ding verbuche ich mal unter "misglücktes Experiment". Eine Coverband als Headliner spielen zu lassen war eh eine fragwürdige Entscheidung. Der Sänger passte mit seinem Outfit eher zu Alestorm oder Running Wild und bei doch eher mystischen Bathory-Songs will ich keinen Hampelmann als Fronter, der wie von der Tarantel gestochen über die Bühne rennt (dabei noch fast runterfällt) und mit "Bang your Heads" oder "Raise your fists" Sprüchen das Publikum animieren will. Zumal klang sein Gesang auch so, als hätte er schon ein paar Drinks zuviel gehabt.

Ohne es selber erlebt zu haben - Eine Frechheit sowas darzubieten! Quorthon dreht sich wahrscheinlich im Grabe um.  mad

Wobei es mit Sicherheit auch einige Allesgutfinder gibt die diesen Quatsch auch noch rechtfertigen würden...

Beitrag geändert von Sauerkraut Män (18.05.2010 19:30:57)

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#532 18.05.2010 19:31:47

inashentears
Glücklicher Inder
Ort: Tuckistan
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Re: Konzert Berichte

Ich denk auch das dieses "Twilight Of The Gods" Ding lieber bleiben lassen sollen, man kann zwar natürlich mal Bathory Covern, aber als ganze Band damit nun versuchen was zu reißen... auch wenn ich A.Nemtheanga als Primordial Sänger absolut klasse finde, so wirkt er bei dem Ding eher unpassend, die machen ja jetzt sogar diese Heidenfest Tour mit dem Ding.


Aluhut Kackbart, geheiligt werde dein Curry. Dein Gewürz komme. Dein Rezept geschehe, wie in Indien so auch in Deutschland. Unser täglich Naan Brot gib uns heute.

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#533 18.05.2010 19:33:55

onkelmette
der wo aus dem Keller kommt
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Re: Konzert Berichte

Elric schrieb:

Ein Kurzbericht vom Metalfest in Dessau:
...
Fazit: kein vergeudetes Wochenende, aber auch kein Festival wo ich zwingend noch mal hin müsste.

Neeeeeiiiin ich habe den Meister nicht gesehen sad


DAS allerbeste war allerdings der Imbiss am Penny Markt big_smile!
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Handy Schnappschüsse
asadfqwe2rtw.th.jpg
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Beitrag geändert von onkelmette (18.05.2010 19:48:19)

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#534 18.05.2010 22:43:38

Lao Tse
born too late...
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Re: Konzert Berichte

Wirklich gut fand ich Behemoth, Death Angel (wo mir der neue Song ebenfalls sehr positiv in Erinnerung blieb) und Sepultura. Ich finde der "neue" Sänger brachte die Songs wirklich gut rüber, kann die Kritik an seinem Gesang absolut nicht nachvollziehen. Testament waren für mich die beste Band, allerdings war ich in Mining und nicht in Dessau, die Show war einfach einsame Spitze und auch der Sound hat im Gegensatz zu vielen anderen Bands gepaßt. Bolt Thrower waren leider nicht ganz so gut wie erwartet, was auch am Sound lag. Bei Shining war der Sound leider katastrophal, aus dem gleichen Grund wollten The Devils Blood bei mir nicht so recht zünden. Alles in allem wars recht gut organisiert, Regen und Kälte haben aber einiges zunichte gemacht.
Twilight of the Gods fand ich auch eher unnötig, haben mich auch nicht überzeugt, obwohl ich mir dafür eigentlich niemand besseren als den Primordial Frontmann vorstellen kann.

Beitrag geändert von Lao Tse (18.05.2010 22:44:23)

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#535 18.05.2010 23:15:49

Pondo
Sinatra
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Re: Konzert Berichte

Ich war ja letzte Woche bei KISS in London und habe u.a. diese zwei Bilderchen geschossen. Konzerte waren Klasse.

cimg0650w.jpg

cimg0533.jpg

big_smile

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#536 19.05.2010 13:27:02

Rhinozaur
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Re: Konzert Berichte

Gisbert zu Knyphausen (DE) & Moritz Krämer (DE) @ KiFF, Aarau

Einen tollen Konzert-Abend durfte ich gestern wieder einmal erleben. Es gaben sich zwei deutsche Songwriter der Extra-Klasse in unserem kleinen Kulturhaus KiFF in Aarau die Ehre; der Hamburger Gisbert zu Knyphausen mit Band, sowie der noch nicht ganz so bekannte aus Berlin stammende Moritz Krämer.

Ich habe mich bereits im Vorfeld sehr auf diesen Abend gefreut. Zum einen wegen der Tatsache, dass das Konzert im kleinen, aber feinen Kulturhaus KiFF statt fand, wo ich schon so einige gemütliche Konzerte im kleinen, intimen Rahmen erleben durfte. Zum anderen habe ich mich seit dem Knyphausen Live-Album, welches vor einigen Monaten dem Rolling Stone-Magazin beigelegt war, Hals über Kopf in die hübschen Klänge und farbigen Texte des jungen Songwriters verliebt.

Der Abend fing damit an, dass meine Freundin und ich bereits wieder sehr knapp dran waren um überhaupt noch rechtzeitig nach Aarau zu kommen. Wir kamen beide spät von der Arbeit nach Hause, stopften kurz ein paar Brotscheiben mit Käse in uns rein und brausten los ins 30 Minuten entfernte Aarau.

Gerade noch rechtzeitig im Saal angekommen, genehmigten wir uns an der Bar erstmal eine gute Tasse Kaffee während zeitgleich der erste Künstler des Abends die kleine Bühne mit seiner Gitarre um den Hals betrat, kurz die gut 50 Zuhörer begrüsste und einen Song seiner kürzlich erschienenen EP "Ich kann nix dafür" anstimmte; nämlich den Titelsong "Wir können nix dafür". Mit seinem schönen Gitarrenspiel und seiner melancholischen, irgendwie kindlichen Stimme hing ihm das Publikum für die nächste Stunde an den Lippen. Dabei erzählte er mit sehr kreativen Texten hübsche, kleine Geschichten, die zwischen den Momenten der Melancholie immer auch Platz für ein bisschen Humor liessen, welche den Zuhörern des Öfteren ein Lächeln aufs Gesicht zauberten. Ich denke, dass man von diesem Herrn in Zukunft noch einiges hören wird. Definitiv wert, sich das einmal anzuhören. Am Besten hier: www.myspace.com/moritzkraemer

Nachdem sich Moritz Krämer unter tosendem Applaus verabschiedete, wurde es nach einer kurzen Pause Zeit für den Star des Abends, den sympathischen Songwriter Gisbert zu Knyphausen mit seiner 4-köpfigen Band. Mit dem neuen Album "Hurra! Hurra! So nicht." im Gepäck legte die Band auch gleich mit dem ersten Song „Hey“ eben dieses Albums los. Mit Knyphausen’s sehr, sehr guten Gitarrenspiel, welches auch gerne mal etwas virtuos ausuferte und ihn bis zum Ende des Abends zwei Gitarrensaiten kostetet, seinem klaren, melancholischen Gesang, sowie der tollen Band an seiner Seite legte der Musiker einen tadellosen Auftritt mit einem Hit nach dem anderen hin.

Bemerkenswert war auch der Bassist der Band, Frenzy Suhr, welcher mit seinen extrem komplexen Bassläufen das Publikum verblüffte. Auch Gunnar Ennen, der neben dem Keyboard auch noch Gitarre spielte und sich bei einigen Songs der Percussion bediente war einer der Hauptverantwortlichen für den grossartigen Sound der Band. So stellten die 5 Herren während über anderthalb Stunden beinahe ihr gesamtes zweites Album vor und rundeten dieses mit zahlreichen alten Hits wie „Sommertag“, „Neues Jahr“ oder „Erwischt“ ab.

Die Setlist in nicht korrekter Reihenfolge:

- Hey
- Flugangst
- Seltsames Licht
- Morsches Holz
- Sommertag
- Grau, Grau, Grau
- Neues Jahr
- Kleine Ballade für Zwischendurch
- Ich Bin Freund Von Klischees Und Funkelnden Sternen
- Erwischt
- Kräne
- Wer kann sich schon entscheiden?
- Der Blick In Deinen Augen
- Melancholie
- Hurra! Hurra! So Nicht.
- So seltsam durch die Nacht

Wie immer war der Abend natürlich viel zu schnell zu Ende. So stattete ich zum Schluss noch dem Merchandise-Stand wo es neben relativ hässlichen Einkaufsbeuteln mit „Hurra! Hurra!“-Schriftzügen auch die EP des Support-Acts Moritz Krämer für kleines Geld zu kaufen gab. Da ich geldmässig etwas knapp war gab es dann auch eben nur die, obwohl mir das Debut von Knyphausen auch noch fehlt. Dieses wird aber bestimmt bald nachgekauft.

So, wen ich nun neugierig gemacht habe, darf sich das ganze hier mal anhören und auch gleich die Tourdaten checken. Da sind noch einige Deutschland-Konzerte aufgelistet: http://www.myspace.com/gisbertzuknyphausen

Beitrag geändert von Rhinozaur (28.05.2010 08:25:24)

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#537 09.06.2010 09:43:48

Rhinozaur
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Re: Konzert Berichte

Jónsi (IS) & Glasser (USA) @ Kaufleuten, Zürich

Liebe Leute, was bin ich immer noch hin und weg dank des gestrigen Abends. Wer glaubt, er hätte nach hunderten von Konzerten bereits alles gesehen, der besuche doch bitte einen Auftritt der aktuellen „Jónsi World Tour“ und lasse sich eines besseren belehren...

Aber beginnen wir doch beim Anfang:

Ich muss ja zugeben dass ich mal so überhaupt kein Fan eines Etablissements namens "Kaufleuten" bin. Der Zürcher Nobel-Schuppen ist hierzulande eher für koksende Yuppie-Kinder und Champagner-Schlürfende Szenetypen bekannt als für coole Rockkonzerte. Nichts desto Trotz sind meine Herzensdame und ich also gestern Abend bereits relativ früh gen Zürich gefahren und haben uns in der Subway-Filiale am Bahnhof Zürich Selnau erst einmal mit einem footlongen „Turkey-Bacon-Ham Sub“ gestärkt. Ich glaube das letzte Mal war ich am Flughafen Singapur in so einem Laden und ich muss sagen, zwischendurch ist das gar nicht mal verkehrt. Jedenfalls tausend Mal besser als jeder Mc Donald’s oder Burger King. Da es hier aber um den Konzert-Abend geht wieder zurück zu eben diesem.

Nach unserer kleinen Stärkung gings also los Richtung Pelikanplatz wo sich schon eine kleine Schlange bildete, die bei einsetzendem Regen auf den Einlass wartete. Ebenfalls vor Ort war der Übertragungswagen des Schweizer Radio DRS, anscheinend war das Konzert an diesem Abend sogar live im Radio zu hören.

Endlich in den Hallen angekommen fanden wir uns in einem widerlich pseudo-edlem Ambiente mit roten Teppichen und grün bezogenen Hotel-Lobby ähnlichen Sesseln und Stühlen wieder. Gepaart mit den Kristallleuchtern und den beiden Eichenholz-Bars mit aufgetakelten Barmaids- und Boys war das mal so gar nicht das, was man sich an Konzerten gewohnt ist. Dementsprechend teuer war dann auch das Bier. Für ein kleines Bier (3.3 dl) legte man locker mal Fr. 7.50 hin (5 €), womit es dann auch nur bei diesem einen Bier an diesem Abend blieb.

Pünktlich um 19.30 Uhr bestiegen die Special Guests „Glasser“ aus den Staaten die Bühne. Ein junger Herr in Mönchskutte mit Kapuze der sich des Synthesizers bediente und eine zierliche Frau in rotem Abendkleid mit lustig hochgesteckter Frisur als Sängerin. Der Auftritt war nicht schlecht. Es waren ein paar interessante Melodien und Effekte dabei und die Sängerin hatte eine gute, kraftvolle Stimme. Nur passierte mir von Lied zu Lied einfach zu wenig. Alles hörte sich irgendwie gleich an und fing an langweilig zu werden. Naja… Wer mal reinhören möchte, hier werdet ihr fündig: www.myspace.com/glasssser Nach gut einer halben Stunde war der Spass dann auch schon vorbei und die Bühne wurde für den Auftritt von Jónsi und seiner Band vorbereitet.

Nachdem wir uns einen guten Platz, leicht erhöht auf der Seite, ergattert hatten, begann das schier endlose Warten. Detailverliebt wie der gute Jónsi halt ist, dauerte der Soundcheck eine halbe Ewigkeit. Kurz nach 20.30 Uhr gingen dann aber doch noch die Lichter aus und Jónsi und seine 4 Bandgenossen enterten unter tosendem Applaus die Bühne. Interessant waren die Kostüme der Musiker. Während die Bandmitglieder alle in Pyjama-ähnliche Gewänder gehüllt waren, hatte der gute Jónsi ein beigefarbenes Lumpengewand mit farbigen Bändern und Stofffetzen an.

Jónsi begann das Konzert wortlos mit einem Solostück, welches er mit der Gitarre begleitete. Die Menge war mucksmäuschenstill und lauschte dem gänsehautverursachenden Falsett-Gesang, der den Saal in eine wahnsinnig atmosphärische Stimmung hüllte. Als dann in der Hälfte des Stücks auch noch die Band mit Schlagzeug, Xylophon, Bass und einem sehr interessanten, mir unbekannten Instrument (eine Art offener Kasten der von einem Musiker mit einer Art Cello-Bogen traktiert wurde) mit einstimmte hatte mich die 5-köpfige Truppe bereits vollständig hypnotisiert und für die nächsten gut eineinhalb Stunden in ihren Bann gezogen. Neben den mäjestätischen Klängen spielten auch die Visuals eine grosse Rolle an diesem Abend. Links und rechts der Bühne befanden sich zwei grosse Monitore die den Songs entsprechend grossartige Bilder zeigten und auch der Bühnenhintergrund mit seiner schön gestalteten Kulisse untermalte den Sound mit tollen Visuals ab Beamer.

Die Setlist boten neben den Songs des Debutalbums „Go“ auch immer wieder mal tolle, unbekannte Stücke und Spielereien. Es war einfach eine Freude den Musikern zuzusehen, die einfach Spass hatten auf der Bühne zu sein und zu musizieren. Kurz vor 22.00 Uhr verabschiedete sich die Band zum ersten Mal und die Menge applaudierten die 5 Herren nach kurzer Unterbrechung für die Zugabe zurück auf die Bühne. Dabei trug Jónsi zusätzlich zu seinem Lumpengewand eine farbenprächtige Kopfbedeckung mit langen Federn, die er zum vorletzten Song „Animal Arithmetic“ wild herumwirbelte. Der letzte Song „Grow Till Tall“ endete in einem brachialen Feuerwerk aus Percussion und verzerrtem, gelooptem Gesang und die Visuals untermalten dies perfekt mit einem fantastischen Gewitter und mein Herz hüpfte vor Freude. Liebe Freunde, was für ein Abend!!! Wer noch die Gelegenheit den jungen Isländer mit Band zu bestaunen, nehmt sie wahr! Sollte man definitiv erlebt haben!

Beitrag geändert von Rhinozaur (09.06.2010 09:51:25)

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#538 09.06.2010 10:25:10

Saint Huck
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Re: Konzert Berichte

Toller Bericht smile
Ich hatte Jonsi vor 2 jahren mit Sigur Ros gesehen. Das war auch eine unglaubliche Erfahrung

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#539 09.06.2010 10:32:27

Rhinozaur
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Re: Konzert Berichte

Saint Huck schrieb:

Toller Bericht smile
Ich hatte Jonsi vor 2 jahren mit Sigur Ros gesehen. Das war auch eine unglaubliche Erfahrung

Die hab' ich damals auch gesehen. s. auch mein Review vom Konzert in Zürich

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#540 09.06.2010 10:37:29

Saint Huck
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Re: Konzert Berichte

Ich habe die einen Monat früher als Du gesehen (auf dem Rock Werchter übrigens wink )

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#541 09.06.2010 11:05:17

Rhinozaur
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Re: Konzert Berichte

Cool! Ich stell mir das Open Air noch einen Zacken geiler vor als in der Halle... Mich hat's jedenfalls weggeblasen, so geil war das! smile

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#542 09.06.2010 11:53:13

Saint Huck
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Re: Konzert Berichte

Ich hatte zuvor noch nier erlebt dass eine Band ein Open Air Gelände in ein Kathedrale verwandeln konnte. genial

Radiohead danach waren alleringd noch einen Tick besser smile

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#543 09.06.2010 12:04:11

inashentears
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Re: Konzert Berichte

Ich hab Jónsi hier in Berlin am 05.06. erlebt und kann das erlebte immernoch nicht in Worte verfassen, vielleicht will ich es auch garnicht da es dem nicht gerecht wird... jedenfalls war es für mich das schönste Konzert was ich je erlebt habe, die Bühnendeko (die einen ausgebrannten bzw. verfallenen Tierpräparationsladen darstellen sollte, sowie die verbrannten Schränke die als Projektionsflächen dienten) und die perfekten inszenierten Filmchen warn einfach der Wahnsinn.

Wer noch die möglichkeit hat Jónsi Live zu erleben sollte unbedingt hin!!!

Absolute Highlights für mich:

Grow Till Tall
http://www.youtube.com/watch?v=qebanFpONYg

kolniður
http://www.youtube.com/watch?v=bKRAxJIAywQ



Hier noch die 4-Teilige Doku über die Aufwendige Produktion der Bühne sowie der Animation/Filme

http://www.youtube.com/watch?v=-JdsqBMRFvI
http://www.youtube.com/watch?v=V4C8Yyat … re=channel
http://www.youtube.com/watch?v=xYkKSI-9 … re=channel
http://www.youtube.com/watch?v=gTwDPxWz … re=channel

Beitrag geändert von inashentears (09.06.2010 12:04:49)


Aluhut Kackbart, geheiligt werde dein Curry. Dein Gewürz komme. Dein Rezept geschehe, wie in Indien so auch in Deutschland. Unser täglich Naan Brot gib uns heute.

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#544 09.06.2010 14:01:33

Rhinozaur
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Re: Konzert Berichte

Sehr geile Videos vom Aufbau der Kulisse... Vielen Dank dafür! smile

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#545 09.06.2010 19:03:08

Yannick
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Re: Konzert Berichte

Rock am Ring 2010, 03.06. - 06.06.2010, Nürburgring

Vor allem anderen ein dickes 'Danke' an den Metal Hammer, der so nett war, uns bei der Verlosung zu berücksichtigen und uns Karten zu schenken big_smile Und auch wenn uns das LineUp von Jahr zu Jahr weniger gut gefällt, so waren doch einige Perlen im LineUp versteckt und wer schaut schon einem geschenkten Gaul in's Maul? wink
Versuchen wir also im Folgenden, das 25jährige Jubiläum Revue passieren zu lassen...

Donnerstag, 03.06.2010
Da wie gesagt Jubiläumsjahr war, ging es dieses Jahr schon am Donnerstag musikalisch gesehen los. Dementsprechend machten wir uns an eben diesem Tag bei eitel Sonnenschein auf den Weg gen Nürburgring. Alles schön und gut, wenn man aber 2 Stunden im Stau steht, bevor man endlich sein Zelt aufbauen darf, ist praller Sonnenschein irgendwie nicht mehr so toll tongue Aber an die Hitze sollten wir uns besser schonmal gewöhnen. Also flott alles aufgebaut und eingerichtet und das erste Bier geschlürft. Schließlich war noch genügend Zeit bis Gelände Abends besucht werden wollte.
Irgendwann war's dann aber doch so weit und los ging's mit den H-Blockx. Schnarch. Für nen Jubiläums-Opener und Kiss-Support war das mal ganz schön lahm.
Also schnell weiter, schließlich war das Motto des Abends ja "You Wanted The Best - You Got The Best" und so spielten pünktlich um 22.00 Uhr KISS zum Reigen auf. Für KISS-Fans war es wohl mal wieder das NonPlusUltra, wer Rammstein noch nie gesehen hat fand wahrscheinlich auch die Feuerchen auf der Bühne ganz nett. Die Show war allerdings mehr oder weniger die gleiche wie bereits vor 2 Jahren und so war es zwar ganz unterhaltsam, mehr aber auch nicht.

Freitag, 04.06.2010
Es darf also gerne noch etwas besser werden. Nach der ersten kurzen Nacht im Zelt, scheuchen uns gegen 8.30 Uhr die 50 gefühlten anwesenden Grad aus dem Zelt zu Frühstück und einem ersten Bierchen. Nachdem ich beim Mittagessen lernte, dass ich kalte Ravioli mag, obwohl ich bis dahin der festen Überzeugung war, dass ich die noch nichtmal warm runterbekomme, ging es zum ersten Auschecken auf's Gelände. Schließlich hatte ich Musik-Sammler-Shirt #1 an und da will natürlich erst recht geshoppt werden. An dieser Stelle aber ein dickes Fuck You! an alle, die daran Schuld waren, dass 2010 nicht halb so viele Plattenhändler anwesend waren wie noch 2007. Ob es an der Umstrukturierung des Geländes und damit eingebüßtem Platz für Stände lag, oder ob sie einfach aufgrund sinkender Umsätze in den Vorjahren wegblieben - jedenfalls habe ich am ganzen Wochenende keine einzige Platte gekauft. Tolles Festival hmm
Also blieb noch die Musik.
Los ging's am späten Nachmittag mit Airbourne. Selbst wenn man (wie ich) die Band nicht groß kannte, es hatte wohl jeder ab der ersten Sekunde Spaß. Mit soviel Dampf und Energie stürmen nur wenige auf die Bühne. Es folgte daher eine komplette Stunde inklusive toller Musik und lebensmüder Klettereinlage des Sängers. Dass Musiker am Gestänge der Centerstage hochklettern, ist ja nicht sonderlich neu, dass aber jemand so geisteskrank ist, in 15 mtr Höhe (oder was weiß ich, wie höllisch hoch das war) den Boden unter den Füßen komplett aufzugeben und freihängend an den Querstreben hängt, hat mein Herz dann doch für 3 Schläge aussetzen lassen. Zu bestauen (oder auch nicht) gibt's die Kletteraktion samt Solo hier.
Scheiß Rockstars aber auch tongue
Was folgte war Slash, unterstützt von Myles Kennedy von Alter Bridge am Gesang. Neben den gut reingehenden Songs des aktuellen Solo-Albums wurden mit 'Night Train', 'Sweet Child O' Mine' und 'Paradise City' auch drei Gunners-Perlen dargeboten und entsprechend bombig war die Stimmung. Nach Axl Rose hat jedenfalls keiner gefragt wink
Danach musste die erste "Festival-Lücke" gefüllt werden, wir haben uns daher im Sitzen bei Taking Dawn und Kamelot erholt, auf die ich hier aber aufgrund mangelnder Überzeugung und Relevanz nicht weiter eingehen möchte. Dann spielte auch schon der Freitags-Headliner auf, der da Rage Against The Machine hieß. Wie bereits vorher erwartet, war's ne recht träge Veranstaltung. Bei 'Killing In The Name Of' war am Ende natürlich ordentlich Alarm, ich werde aber wohl nie verstehen, was alle an dieser Band finden.
Naja, dann lassen wir uns anschließend halt von 80.000 Menschen, die sich quer über das Gelände schieben, um durch den Hauptein-/-ausgang zu kommen (wer sich das überlegt hat, gehört ebenfalls weggesperrt... roll), zu den Broilers schieben. War nicht so wirklich unsere Musik, aber was solls.
Als letzten Act des Tages gab es dann noch Jan Delay auf der Alternastage. Ich hatte zwar damit gerechnet, dass das eine unterhaltsame Veranstaltung würde, dass der Kerl aber dermaßen die Hütte rockt dann doch nicht yikes
Brechend voll, Party ohne Ende und alle gehen ab. Der Kerl scheint sich inzwischen echt zu einer RaR-Institution gemausert zu haben, Respekt.
Viel zu spät geht es dann doch irgendwann in's Bett - was folgt ist...

Samstag, 05.06.2010
...der goldene Samstag mit einem Hammer-LineUp auf der Alternastage. Der Tag startet allerdings mit einer schlechten Nachricht, aus familiären Gründen mussten Hellyeah (um Mudvayne-Sänger Chad Gray und Pantera-Trommler Vinnie Paul) ihren Auftritt kurzfristig absagen, sehr schade sad
Los ging es verspätet und erstmal unspekakulär mit Project 54, eine lokale Newcomer-Band, die immer und andauernd erählt hat, wie aufgeregt sie sind und wie geil das alles wäre. Nett anzuhören, fettich. Danach Lazer.
Die ihren Gig wohl vorzeitig aufgrund mangelnder Akzeptanz durch das Publikum abgebrochen haben. Ihr wilder Mix aus Glam-Rock, Nerv-Pop und Arsch-Metal war dann doch zuviel des Guten, was eine Scheißband, unglaublich.
Dies alles soll aber schnell vergessen sein, denn die As I Lay Dying sind gekommen, um die müde Meute wachzuwalzen. Die Sicht ist zwar zwischenzeitlich nicht so toll (das Stück Rasen vor der Bühne ist wetterbedingt nur noch Wüste und man sieht vor lauter aufgewirbeltem Staub weder auf der Bühne selbst noch auf den Leinwänden etwas), aber die Musik rockt gewaltig. Dicker Applaus!
Der nächste Name auf dem Spielzettel war Lamb Of God. Was As I Lay Dying stehen gelassen haben, wurde nun endgültig platt gemacht. Sänger Randy Blythe wirkte auf der Bühne erneut, als sei er der Satan persönlich, spuckte Rotz und Galle und stellte wiedereinmal klar, dass man diesem Mann nicht nachts begegnen möchte. Ist wahrscheinlich aber ein ganz Lieber big_smile Geiler Auftritt jedenfalls, wer will das noch toppen?
Ich kann's euch sagen, nämlich Stone Sour. Mit neuem Songs im Gepäck und einem (trotz dem erst kürzlichen Verlust von Slipknot-Bandkollege Paul Gray) überraschend gut aufgelegten Corey Taylor konnte hier überhaupt nichts anbrennen. Die neuen Songs zünden ordentlich und Sympathieträger Taylor hatte die Meute gewohnt sicher in der Hand.
Erfolg auf ganzer Linie, wir freuen uns schon auf die Club-Tour.
Was nun folgte war der wohl undankbarste Slot des Festivals. Bombenstimmung nach Stone Sour, nun warteten alle bereits gespannt auf Volbeat uns zwischendrin sollten aber noch Alice In Chains spielen. Schlechter kann man deren Musik wohl nicht platzieren, sehr schade eigentlich. Denn der Auftritt war super. Alte Hits, neue Songs inkl. dem fantastischen 'Check My Brain' und eine gut aufgelegte Band. Spitzen Sache also, bloß leider denkbar schlecht platziert.
Egal, wir hatten unseren Spaß.
Da Volbeat während der nachmittäglichen Autogrammstunde so scheiße unfreundlich waren und dort saßen, als hätte sie jemand gezwungen und als ob alle Fans scheiße wären, haben wir deren halben Gig im Sitzen boykottiert und sind danach zur Centerstage zu Muse gepilgert. Das hätten wir mal lieber eher getan. Die Band überraschte sowohl musikalisch als und vor allem auch mit ihrer Show. Aufwendiger Video-Background, Laser hier und Laser da und als Highlight mittendrin ein riesiges UFO, dass links hinter der Bühne startete, einmal vor der Bühne herflog und mittendrin auch noch eine Artistin herabließ, die ihre Kunststückchen aufführte. Irre anzusehen, z.B. hier.
Was dann noch kam, war ein Programm bei dem nicht viel schief gehen konnte. Auch wenn Slayer in letzter Zeit schonmal gerne Auftritte absagen, am Ring haben sie gespielt. Wer Slayer schonmal live gesehen hat, der denke sich einfach eine andere Bühne in den Hintergrund und voilà tongue Gut, wie immer.
Ähnlich verhält es sich da mit Motörhead, die nunmal Motörhead und damit geil sind. Lemmy wird zwar auch nicht gerade jünger, aber was solls. Der gute Mann war um die Uhrzeit noch fitter, als wir. Wer im Glashaus sitzt sollte sich also im Dunkeln umziehen.
Unterm Strich also ein mehr als würdiger Abschluss und ein klasse Tag.

Sonntag, 06.06.2010
Der Sonntag machte der bisherigen Bullenhitze dann ein jähes Ende. Wir hatten gerade alles abgebaut und sicher im Auto verstaut als uns der erste Wolkenbruch auf dem Weg zum Gelände bis auf die Knochen durchnässte. Erste Aktion auf dem Gelände war daher der Einkauf von 2 Bundeswehr-Ponchos (oder so tongue), die uns den Rest des Tages zumindest vor weiterem Durchnässen schützen sollten. Und es war eine lohnende Investition, aber eins nach dem anderen. Pünktlich zu Bullet For My Valentine schafften wir es tatsächlich noch in Zone B vor die Bühne (ein Hoch auf das neue System und den grandiosen Informationsfluss, auch hierfür gehört jemand eingesperrt). Und wie es schien, muss man sich inzwischen nicht mehr schämen, Bullet For My Valentine gut zu finden. Zumindest nicht bei Rock Am Ring. Die Jungs haben ich inzwischen zu einer amtlichen Liveband gemausert. Die Töne sitzen, die Songs sind geil (was auch auf das neue Album zuzutreffen scheint) und es wird bis weit hinten mitgeklatscht und -gesungen.
Zum ersten Mal kann man sich halbwegs vorstellen, was sich Metallica und Iron Maiden dabei gedacht haben, als sie behaupteten, diese Band sei die Zukunft des Metals. Aber bis es evtl. mal so weit sein wird fließt noch viel Wasser den Rhein runter.
Da wir Rammstein natürlich aus möglichster Nähe bestaunen wollten, gaben wir unseren Platz in Zone B nicht mehr her, verzichteten daher auf Bad Religion und sahen uns stattdessen gezwungen, uns Cypress Hill anzuschauen.
HIIILFEEEEE!!!!!! Um Jay-Z und Dizzee Rascal waren wir ja gut herumgekommen, aber nun kriegten sie uns doch noch.
Schreckliche Sache, aber wir haben's überlebt.
Da waren Rise Against anschließend doch viel angenehmer. Zwar auch nicht unbedingt unsere Lieblingsmusik aber zumindest ein guter Zeitvertreib zum Mitwippen.
Danach war es nur noch eine Stunde Umbaupause, bis es endlich soweit war. Das ganze Wochenende über hatte man das Gefühl, dass alle bloß auf Rammstein warteten. Überall dröhnte Rammstein von den Campingplätzen, wurden ihre T-Shirts getragen und Lieder gesungen.
Gegen Vorfreude scheint Petrus allerdings etwas zu haben. Es folgten daher während der Pause weitere Wolkenbrüche und Gewitter. Immerhin hielten einen die beeindruckenden Blitze, die hinter der Bühne vom Himmel zuckten, gut bei Laune und entlockten der wartenden Menge feuerwerksähnliche 'Ooohhs' und 'Aahhhs'.
Hintergrund-Musik aus.
Licht aus.
Spot on.
RAMMSTEIN
Leck mich fett, war das eine geile Show. Trotz beschissenstem Wettter eine Riesengaudi, alle singen, hüpfen, springen, tanzen, wippen, was auch immer. Viel Feuer, viel Lärm, tolle Bilder und tausende verdutzte Gesichter, als das vermeintlich verbotene "Ich Tu Dir Weh" angestimmt und mit vollständigem Text dargeboten wurde. Da hat das Kölner Verwaltungsgericht mit seiner Entscheidung 85.000 Menschen eine tolle Überraschung bereitet. Chapeau!
Ich würde am liebsten gleich nochmal hingehen.

Viel zu schnell war auch das vorbei und da unser Taxi bereits auf uns wartete war leider keine Zeit mehr für Them Crooked Vultures, aber was solls. Spätestens nun waren wir ohnehin selig. Wir brauchten daraufhin nur noch eine schlappe Stunde, bis wir das Gelände endlich verlassen konnten und waren um 04.00 Uhr schon wieder zu Hause.
Ein sehr kurzweiliges Wochenende, dass wir aus unerklärlichen Gründen sogar ohne Sonnenbrand überstanden haben.
Auch wenn Rock Am Ring von Jahr zu Jahr mehr zu Pop am Ring mutiert so konnten zumindest in diesem Jahr die anwesenden Rock- und Metal-Acts diesen Negativtrend mehr als wettmachen.
Man darf gespannt sein, wie es sich weiterentwickelt, ich würde es mir jedenfalls gerne wieder persönlich ansehen.
In diesem Sinne.

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#546 10.06.2010 07:18:24

Rhinozaur
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Re: Konzert Berichte

Cooler Bericht... Der Airbourne Gitarrist ist ja mal echt fertig! big_smile Sooooo geil!

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#547 10.06.2010 09:52:14

Cosmo
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Re: Konzert Berichte

Yannick schrieb:

Rock am Ring 2010, 03.06. - 06.06.2010, Nürburgring

Großartiger Bericht! big_smile headbanger

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#548 10.06.2010 13:12:52

tiger
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Re: Konzert Berichte

Rhinozaur schrieb:

Jónsi (IS) & Glasser (USA) @ Kaufleuten, Zürich

Sehr schöner Bericht! Würde ich mir auch gerne mal ansehen. Diesmal war leider nix in der Nähe dabei.

@Yannick: Auch sehr schöner Bericht! smile


I think this will make sense if I get more wine...

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#549 18.06.2010 13:40:07

Elric
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Re: Konzert Berichte

Death Feast Open Air 2010

Mein Lieblings-Extremfestival fand auch dieses Jahr wieder an altbekannter Stelle statt, nur war ich diesmal nicht nur als Zuschauer dabei. Meine Freundin und ich wurden schon vor einiger Zeit gefragt, ob wir nicht an der Kasse helfen könnten, was wir natürlich gerne getan haben. Allerdings war ich schon etwas nervös, denn ich kann mich noch gut an die extremen Wartezeiten von letztes Jahr erinnern und die dadurch natürlich ziemlich genervten Besucher.

Zum Glück war dieses Jahr einiges besser gelöst. Die Besucher wurden erstmal aufs Zeltgelände gelotst und konnten dann später in Ruhe ihre Bändchen abholen. Der größte Brocken war daher das Aufstehen um 4 Uhr morgens(!), damit wir pünktlich um halb sechs beim Festivalgelände sein konnten... Das klappte dann auch irgendwie und so traten wir dann pflichtbewußt unseren Dienst an. Die ersten Stunden vertrieben wir uns allerdings mehr die Zeit damit, Programmhefte + Flyer, Bändchen und Müllsäcke + Pfandchips griffbereit vorzubereiten. Größere Besucheranstürme gab es eigentlich in Maßen nur dann, wenn der Shuttlebus mit einer neuen Ladung Besucher ankam. Ansonsten hielt sich das alles in unerwartet ruhigen Grenzen. Erst ab ca. 11 Uhr wurde es dann doch merklich mehr, weil dann so langsam die Tagesbesucher kamen und das eigentliche Festivalgelände bald geöffnet wurde. Um 14 Uhr war dann unsere Schicht beendet und wir konnten das Festival an sich genießen.

Wegen dem Dienst an der Kasse hatten wir die ersten beiden Bands leider verpasst. Daher war Vomitous die erste Kapelle, die wir uns anschauen konnten. Die blieben allerdings nicht so wirklich im Gedächtnis haften. As You Drown gefielen mir da schon weitaus besser, da die nicht nur permanent aufs Gaspedal traten. Abysmal Torment fand ich dagegen auf Dauer leider etwas langweilig, da hatte ich mir mehr von versprochen. Von Inferia weiß ich ehrlich gesagt auch nichts mehr, auf Deranged war ich aber um so gespannter. Seltsamerweise hielt sich der Zuspruch seitens des Publikums doch recht zurück. Der Gig an sich war zwar nicht weltbewegend, aber doch recht okay und man bekam ein paar alte Hits um die Ohren geballert. Prostitue Disfigurement war leider nur die Hintergrundbeschallung beim Essen, aber die hatte ich in der Vergangenheit auch schon öfter gesehen. Am meisten freute ich mich auf Leng T'che, auch wenn der neue Sänger mit der dämlichen Ledermaske eher albern wirkte. Aber gerade die Songs von der "Marasmus" Scheibe knallten ordentlich, bei den neueren Stücken war ich doch erstaunt über deren verhältnismäßig hohe Komplexität. Warum Defeated Sanity so weit oben im Billing waren, war mir im Vorfeld eigentlich nicht klar. Ich kannte die Band nur vom Namen und dachte immer, dass das eine der unzähligen Underground-Kapellen ist. Scheinbar sind die aber doch schon etwas größer, denn vor der Bühne war ein recht großer Moshpit im Gange. Auch wenn mir das Songmaterial auf Dauer etwas zu eintönig war. Auch wenn es sich seltsam anhört, aber mit Hail of Bullets stand danach wohl die langsamste Band des Wochenendes auf der Bühne. Martin van Drunen war wieder einmal der Obersympath und hatte jede Menge coole Sprüche auf Lager und bei den Songs gabs eh nix zu meckern. Die finale Abrissbirne brachten dann Dying Fetus mit ihrem regulären Set, den ersten von zwei an diesem Wochenende. Unglaublich, wie brutal und dabei gleichzeitig voller Groove die Songs sind. "Grotesque Impalement" am Schluß ließ mal wieder alle kollektiv ausrasten.

Tag 2 des Death Feasts präsentierte sich mit bestem Sonnenschein, allerdings auch mit einem fiesen Wind, der sich kurze Zeit später zum Sturm erheben und einige Probleme mitbringen sollte. Zunächst zockten Cerebral Bore, die allerdings eher dadurch auffielen, dass sie vor dem letzten Song einige bunte Fussbälle von der Bühne ins Publikum schossen. Bei Haemophagia stieg die Windstärke kontinuierlich an und die Crew war gezwungen die PVC-Planen an zwei Seiten der Bühne zu lockern, um den Druck auf die Bühne zu mildern. Das ganze erreichte schließlich irgendwann solche Ausmaße, dass die gut 12 Meter langen Planen waagerecht(!) in der Luft flackerten und die Planen der dritten, noch größtenteils geschlossenen Seite der Band fast um die Ohren schlugen. Daher wurde erstmal seitens der Organisation eine Pause verkündet.

death_feast_wind_500.jpg

Als sich die Situation aber nicht besserte, war guter Rat teuer. Irgendwer kam schließlich auf die Idee, die kleineren Bands erstmal im Partyzelt weiterspielen zu lassen, damit das Festival nicht bis zum Abend abgebrochen werden musste. Da dort aber keinerlei Anlage aufgebaut war, kamen wir dann noch zu unverhofften Roadie-Ehren, als wir spontan beim Transportieren der nötigsten Technik von der Bühne herunter ins Partyzelt mitgeholfen haben. Man muss sich das so vorstellen: da hat man eine sauschwere Monitorbox oder ähnliches auf dem Arm, muss das eine wackelige Metalltreppe (ohne Geländer) runtertragen und dann fliegt einem dabei auch noch die schwere PVC-Plane durch den Wind um die Ohren! Im Endeffekt klappte aber alles ganz gut und mit einiger Verzögerung gegenüber dem normalen Spielplan konnte das Festival dann im Zelt weitergehen.

Geschafft von der Schlepperei haben wir Kraanium und Ingrowing verpasst und waren dann erst zu Milking the Goatmachine selber im Zelt. Da es dort keine richtige Bühne gab, sondern die Bands auf einer Ebene mit den Fans standen, waren außer ein paar Spitzen der Ziegenmasken nicht viel zu sehen. Das sah aber immerhin lustig aus. smile Dann aber entdeckten wir, dass wir an einer Seite direkt neben der Band alles beobachten konnten und hatten so alles bestens im Blick. Die nachvolgenden Human Rejection haben wir übersprungen und sind dann zu Amputated wieder zurück. Die spielten keinen wirklich originellen, aber gut anhörbaren Death Metal und der Sänger stand permanent auf dem Gitter, weil er nicht gerade zu den größten gehörte. Von Cliteater haben wir dann auch nicht mehr viel sehen können, denn direkt im Anschluß sollte alles an Technik im Eiltempo wieder zurück zur Hauptbühne gebracht werden, da sich der Sturm mittlerweile komplett gelegt hatte. Was für die Fans schon ein lustiges Bild gewesen sein muss. Die Band spielt ihren letzten Song, hat gerade mal die Instrumente abgestellt und schon stürmt ein Schwarm von Death Feast Mitarbeitern die "Bühne" um alles auseinanderzunehmen.

Sinister war dann die erste Band, die wieder auf der Hauptbühne spielen konnte. Allerdings nur mit einem gekürzten Set, wie auch alle nachfolgenden Bands, da der Zeitplan ziemlich aus dem Ruder gelaufen und eine Verlängerung nachts wegen behördlicher Auflagen nicht möglich war. Warum die Band allerdings noch irgendeine Relevanz hat, ist mir schleierhaft. Überzeugend war das nicht gerade. Ebensowenig die als Black Metaller geschminkten Rompeprob, das war genauso langweilig wie vor zwei Jahren an gleicher Stelle. Grave boten zwar an sich einen ordentlichen Gig, spielten aber ein wenig die eingeschnappten Divas, weil sie vom Bühnentechniker darauf aufmerksam gemacht werden mussten, dass ihre Spielzeit vorbei war. Necrophagist mag ich auf Scheibe sehr gerne, aber der Auftritt hier war leider gar nichts. Der Sound war teilweise hundsmiserabel, da habe ich die Band früher schon in bedeutend besserer Form gesehen.

Die ersten Bands des dritten und letzten Tages rasten an mir eigentlich wie ein schnaufender D-Zug vorbei: Blustery Caveat, Vomit the Soul, Squash Bowels, Carnivore Diprosopus, Carnophage und Grind Inc.. Die kleineren Bands waren zwar hochmotiviert und freuten sich richtig auf diesem Festival spielen zu dürfen, musikalische Duftmarken konnte bei mir leider keine einzige hinterlassen. Dafür klang bei den meisten vieles zu gleichförmig und austauschbar. Erst die Schweden Aeon konnten da was reißen, die mir von der letzten Tour mit Hate Eternal noch positiv in Erinnerung geblieben sind. Bei Severe Torture wurde noch eine Essenpause eingelegt, da danach ein Kracher nach dem nächsten kam. Zunächst Waco Jesus, bei denen ich im Vorfeld extrem skeptisch war und für eine ziemliche Dilletantentruppe gehalten habe, aber das war doch ein extrem spaßiger Auftritt. Zu denen aber später noch mehr. Dann kamen nochmals Dying Fetus mit einem speziellen Oldschool-Set, der nur Songs von den beiden Alben "Purification Through Violence" und "Killing On Adrenaline" beinhaltete. Dabei gab es so gut wie keine Überschneidungen zu dem Set vom Donnerstag. Dann stand einer der seltenen Auftritte von Lock Up an und der war echt Killer. Durch Shane Enbury am Bass blieb eine gewisse Napalm Death Kante nicht aus und die rissen das Publikum richtig mit. Suffocation als Headliner konnte da auch nicht mehr viel falsch machen und legten nochmal alles in Schutt und Asche. Ein würdiger Abschluß eines wieder einmal höchst spaßigen Death Feast Open Airs.


Erlebnisse am Rande:

* Ich fragte die Jungs von Aeon, ob sie denn nicht irgendwelches Merchandise dabei hätten. Dies verneinten sie mit der Begründung "No, sorry, we're lazy swedes". Danach rief der Sänger uns jedesmal ein "Still no merch!" entgegen, wenn er uns mal wieder über den Weg lief.
* Waco Jesus waren mir wegen ihrer Cover bisher immer zutiefst unsympathisch, die Musik kannte ich eigentlich gar nicht. Die Band verkaufte aber eigenhändig ihre aktuelle CD und T-Shirts neben dem eigentlichen Merchandise-Stand. Als wir dort des Weges gingen und auch bei Waco Jesus vorbei kamen, rief mir der Sänger ein "Hey you! Come over here! Wanna buy our cd?" entgegen - durch ein kleines Megafon aus zwei Meter Entfernung! lol Beim anschließenden Plausch entpuppte er sich als ein recht netter Kerl und schließlich hab ich dann doch die CD für 5 Euro erworben. Die daran geknüpfte Bedingungen, dass ich mit Hilfe des Megafons nun die nächste CD verkaufen müsse, konnte ich dann doch noch irgendwie abwimmeln. big_smile Ach ja, und musikalisch ist die CD gar nicht mal so übel.


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#550 22.06.2010 14:30:08

Rob Flynn
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Re: Konzert Berichte

Nach 48 Stunden traue ich mich nun endlich meinen Erlebnis-Bericht vom Horrorsphere bzw. Matchsphere zu schreiben. Wer hätte jemals gedacht dass das größte Metal Festival in einem lebensgefährlichen Kampf endet? Aber fangen wir ganz von Anfang an.

Donnerstag Früh ging es los, wir wollten so früh wie möglich dort sein um nah an der Bühne campen zu können also fuhren wir um 12 Uhr Morgens mit einem unbekannten Fahrer einer Mitfahrgelegenheit (der nach Erzlingen wollte) Richtung Schweiz. Die Hinfahrt war einfach nur chillig. Der Fahrer war ein netter und lustiger Geselle zwischen 22-25 der zwar kein Metal Fan war, aber unsere Begeisterung wohl nachvollziehen konnte. Wir kamen ordentlich ohne jeglichen Stau oder anderen Problemen voran, hatten einen kleinen Zwischenstop in Lindau wo wir eine weitere Mitfahrerin absetzten und so gleich noch ein wenig die Stadt begutachten konnten. Auch nach Lindau gings fix vorwärts und gegen halb 4 kamen wir wohlbehalten und mit guter Laune in Wil an wo er uns absetzte. Sofort trafen wir die ersten Metaller und die Stimmung stieg. Am Bahnhof sahen wir uns dann erstmal um und hatten natürlich wenig Ahnung (leider gibts da nicht so lustige Automaten wie von der DB die einen sofort anzeigen wo man hin will usw.) also mussten wir uns erstmal erkundigen, aber dann passierte etwas was ich so auch noch nich erlebt hatte. Es standen eine Gruppe von Polizisten und eine Info Dame am Bahnsteig und wir gingen zur Info Dame um uns zu erkundigen. Die meinte wir ständen schon am richtigen Gleis, aber das hilft uns ja alles nix da wir kein Ticket hatten, da Zugfahren NICHT im Festivalticket enthalten war (Bullshit), doch auf einmal kam ein Mann von der Bahn hinzu der meinte er würde das für uns klären, wir gingen also hinterher in den Info Bereich, ich wollte mich schon hinten bei der Schlange anstellen, doch der nahm uns dann gleich mal mit zu einem völlig freien Platz und checkte das für uns einfach mal so eben ohne Stress ab. Wow! Was für ein wahnsinnig netter Service! Genialerweise kam der Zug auch schon 5 Minuten später sodass wir nicht mal mehr warten mussten. Wie perfekt bis dahin alles war, haha! Wir schnappten uns einen Sitzplatz und konnten endlich unser erstes Bier aufmachen und genießen! Keine weiteren 5 Minuen später waren wir aber auch schon wieder da! In Schwarzenbach angekommen hieß es dann noch Laufen, was sich als schwierig herausstellte, denn unsere Taschen war unfassbar schwer sodass wir den 20 minütigen Weg zu kämpfen hatten!

Dann passierte etwas mehr als geiles! Ich habe ja schon wirklich viel erlebt wo ich sagen kann "man die Welt is echt klein", aber noch NIE hat der Begriff "die Welt is n Dorf" so sehr gepasst wie wir. Auf den letzten Metern zum Festivalgelände lief uns ein Typ entgegen. Ich meinte zu Robert "Haha, guck mal, der sieht aus wie der eine aus der RoFa", Robert grinste und meinte "Ja stimmt". Als der Typ mit seiner Gruppe an uns vorbei is gröhlte Robert erstmal, die Gruppe von eben diesem Typen gröhlte zurück, wir dachten uns nichts dabei. Ich gröhlte dann einfach aus Jux "RooooFaaaaa" und auf einmal dreht sich der Typ um und meint "Alter... du bist es nich wirklich oder?" und ich konnte mich vor Lachen nicht mehr halten, da läuft uns mitten im nirgendwo plötzlich der Typ aus der Augsburger RoFa über den Weg. Wie unfassbar geil wir das fanden! Kurz geredet, abgefeiert, und nie wieder gesehen, haha! Großes Kino bis dahin!

Glücklicherweise erreichten wir dann endlich das Festivalgelände was natürlich noch nicht offen hatte, aber wir hatten ein gutes Gefühl, wir waren wohl früh genug da um weit vorne zelten zu können. Also machten wir uns keinen Stress und stellten uns erstmal unter einen Baum, da es ganz leicht tröpfelte, was ja ansich nich schlimm ist. Dann wurde es ein wenig hektisch, denn uns fehlte eine Karte und ein Campingticket. Denn meine Karte ging nur Freitags und Robert hatte noch gar keine. So schwer kann dies ja nich sein hier noch eine Karte zu finden dachte ich mir und Robert ging erstmal los eine zu suchen. Erfolglos! 10 Minuten später ging ich dann nochmal los, weil ich das einfach nicht glauben konnte. Keine 2 Minuten später fand ich an der Straße jemand der sein Ticket in einer Plastikfolie nach oben hielt, na wenn der die mal nich loswerden will. Kennt ihr so Typen denen man sofort ansieht das die einen bescheißen wollen und das Ticket überteuer verkaufen wollen? Ich meine das erkennt man doch oft schon an ihrem Gesicht nich wahr? Also wer weiß wovon ich rede der wird verstehen das ich ein ungutes Gefühl hatte, denn dieser Typ sah genauso aus als wollte er alle übers Ohr hauen. Naja, Frage kostet ja nix, ich geh also voll uninteressiert hin und mein "Beschiss oder normal?!" und er darauf "Bescheissen is kein Metal, gib mir 70 Euro und dann läuft das" Wow.... so kann man sich täuschen! Super Sache! Also 5 Minuten später war die Karte im Kasten und eine Sorge weniger. Nun mussten wir uns beide noch eine Campingkarte kaufen die es an einem weiteren Ticketschalter gab und nun fing es an zu schiffen, und wie! In störmenden Regen standen wir dann am Ticketschalter wo für gefühlte 1000 Mann nur eine Kasse offen war. Weltklasse! Nach einer halben Stunde kamen wir dann doch noch an 2 Camping Ticket und hatten dann unser Bändchen... Bändchen? Moment Mal? Was will ich eigentlich mit so einem beschissenen grünen Plasikverband den ich normalerweise nur in Clubs bekomme? Ohne Witz, das pisst mich heute noch an! Die verdienen unmengen an Kohle an dem Festival, es ist Line-Up Technisch das größte was es jemals gab und dann sind nicht mal Stoffbändchen für die Ewigkeit drin? Alter!!! Nur am Kotzen deswegen! Aber machen kann man nun auch nix...

Auf gings dann zum richtigen Festivaleingang wo wir Gott sei Dank recht fix durchkamen und uns dann richtig Bühne begaben und unser Zelt so weit wie möglich dran aufschlugen. Das Plan ging schonmal auf! Das Wetter war immer noch ziemlich ätzend und erschwerte den Aufbau des Zeltes ein wenig, aber am Ende nich soo tragisch! Normalerweise isses ja kein Ding bei Regen zu zelten aber es lief etwas anders. Da wir kein eigenes Zet besitzen haben wir uns eines geliehen, er hatte es selbst 2 Wochen zuvor bei RIP benutzt und es war in bester Ordnung! Beim fertigen Aufbau fiel uns etwas aber auf. Das Überdach fehlte. Wo zur verfickten Hölle ist das Überdach? Hallo? Es regnet doch rein wenn das fehlt. Es war nicht da! Panik! Bullshit! Argh! Wir versuchten das beste daraus zu machen und legten die Tasche des Zeltes drüber was das schlimmste verhinderte! Unsere Sachen waren mittlerweile völlig durchhässt, Rucksack sowie Schlafsack waren einfach nur ein nasses etwas! Keine guten Vorraussichten. Aber zu diesem Zeitpunkt war uns dies erstmal so scheiß egal, denn das Line-Up vom Donnerstag Abend war klasse und wir hatten einfach nur Bock auf die Bands.

Man möge mal sehen wie das Festival am Donnerstag vor dem Ansturm der Leute aussah! Toll oder? Fand ich auch! Man vergleiche nachher mit den anderen Bildern, NIE WIEDER wird sich der Boden davon erholen können!

http://img695.imageshack.us/i/sonisphere8.jpg/

Also stürmten wir Richtung Bühne wo gerade The Sorrow (Gott sei Dank mit Verspätung) anfingen, ich denke mal es war Absicht, da um 18 Uhr zu Beginn der ersten Band noch gar keiner da war! Also gings los, der Wellenbrecher war irgendwie noch gesperrt sodass gar keiner wirklich zur Band konnte, doch 2 Minuten später wurde er geöffnet, bzw. wir sind dann einfach über die Absperrung drüber un fingen an zu feiern! Ich hatte persönlich richtig Bock auf The Sorrow und hatte meinen Spaß! man sah, der Boden... naja, war strange! Einfach mal selbst anschauen:

http://img413.imageshack.us/i/sonisphere9.jpg/

Über dem ganzen Gras, Dreck, war also eine Art plane verrichtet die schlimmeres verhindern sollte. Hat sie das? Nich wirklich! Zum einen wurde der Boden einfach nur unfassbar unenden, sodass du niemals gerade gestanden bist, rutschig wurde es auch noch, und irgendwann schoss der Dreck auch einfach durch die Plane durch. Es war also schon hier eine schlammige Anelegenheit, aber noch nich so schlimm. Aktuell war uns das auch noch egal wir waren immer noch in bester Laune. Meine Schuhe hatte ich in meiner patentierten Mülltüten, Panzertape Combo verschlossen, sodass --> eigentlich <-- nichts passieren konnte! Lustigerweise war ich bis dahin noch der EINZIGSTE mit diesen Schuhen, denn niemand trug sonst sowas am Donnerstag Abend außerdem waren alle begeistert davon, sprachen mich an und machten sogar Fotos. WTF? Noch nie aufm Festival gewesen oder wie? Wie auch immer, der schutz verhinderte in den ersten Stunden einiges. Die Hose war zwar dreckig, aber auch das war egal. Zu Job For A Cowboy gingen wir dann ein wenig rum, sahen uns die Zelte an usw. in wenig was von der Band guckten wir uns auch noch an, allerdings anfangen werde ich mit denen nie was können! Eine halbe Stunde später war es dann endlich Zeit für 36 Crazyfists, und ich hatte so unendlich Bock drauf. Am tag zuvor waren sie ja in München wo ich sie leider wegen der Arbeit verpasst habe also war die Vorfreude einfach noch größer. Dann lagen sie los, We Gave It Hell, I'll Go Untill My Heart Stops, At The End Of August, The Heart And The Shape, The All Night Lights, quasi all meine Lieblingssongs runtergespielt und ich war nur happy! Da wir noch sehr wenige waren hatten wir auch ordentlich Platz und Robert und Ich moshten alleine vor uns hin. Ich meinte extra noch "bitte aber nich mit Absicht in Schlamm werfen, auf sowas hab ich dann doch kein Bock" naja, keine 5 Minuten später hats mich dann selbst derbst auf die Fresse gelegt und ich war voll mit der Scheiße. Aber dann wars mir auch schon wurscht, Ersatzklamotten haste ja, also jetzt kannste Gas geben! Ich wünschte es hätte jemand ein Foto von mir machen können, ich war von oben bis unten komplett! voller Schlamm. Irgendwie wars halt schon geil (is auch mein erstes Schlamm Festival gewesen). 36 Crazyfists waren also toll und kurz danach spielte ja einer meiner Lieblings Metalcore Bands Unearth, die ich ebenso wie die 36 CF einen Tag zuvor in München verpasst habe, also auch hier war die Vorfreude mehr als groß! Und dann gings los, The Great Dividers, My Will Be Done, Zombie Autopilot, This Lying World, es war einfach nur fucking Awesome. Mittlerweile waren auch richtig Leute da und ALLE! machten im Pit mit. Sowas hatte ich auch noch nie erlebt und es war einfach nur so göttlich. Alle waren von oben bis unten voller Dreck, man hätte meinen können wir sind auf einem Festival in Afrika! Und als dann der KILLER SONG Sanctity Of Brothers endlich kam, gab es einfach kein halten mehr, alle, wirklich alle liefen im gesamten Wellenbrecher einen riesen Circle Pit und omg! einfach unbeschreiblich, der ganze Gig war mehr als Awesome und die Leute waren genial drauf alle hatten Spaß, das war herrlich! Einer der besten Gigs des Festivals mit dem meisten Spaß!

Es standen Overkill und Airborne noch an, doch wir machten uns erstmal auf dem Weg Richtung Zelt, immerhin mussten wir uns überlegen wie wir jetzt wieder sauber werden, so kann man sich ja nicht ins Zet legen, und umziehen bringt da auch nich viel. Doch dann kam die erste Ernüchterung und der Schock! Auf dem gesamten Festivalgelände gibt es KEIN Wasser! Wie bitte? Man veranstaltet das größte Ding aller Zeiten und es gibt kein Wasser? Kein Wasser in die Dixies, keine Wasserhähne... Hallo? Wir konnten es nicht glauben. Wir gingen zum Erste Hilfe Zelt, fragten nach Handtüchern, ne is nich! Fragten nach Wasser, ne is nich! Aber... dann als wir plötzlich wieder gehen wollten meinten sie "auf der anderen Seite gibts Duschen" Wie? Duschen? Das klingt nach Rettung und nach, ach das würde einfach alles gut machen! Auf dem Weg dahin spekulieren wir fein. Wirds was kosten? Gibts heißes Wasser? usw. wir hatten richtig Vorfreude. Dann kamen wir zu einem weiteren Durchgang mit 5 Securitys, die sich scheinbar voll langweilten. Da wir die Duschen nicht fanden fragten wir da nochmal nach. Die Antwort: "Ja wir klären das gerade!" Hä? Was klären? Wir wollen duschen, was wollt ihr klären? "Ja die Duschen stehen da drüben!" Ui super.. noch 20 Meter dann endlich Wasser. Wollten gerade los da hieß es "aber die Duschen sind zu!" Ok... da hörte das Spaß auf! Wir waren nass, wir froren, wir waren dreckig, wir wollten endlich Wasser und die verzapfen uns die Duschen sind zu. Wir waren kurz vorm ausrasten, der einzige Grund warum dies nich passiert ist weil wir gesehen haben das sie sich wirklich bemühen das ok vom Chef zu kriegen. Hat aber natürlich ziemlich gedauert. Nach ner halben Stunde oder so wurds uns aber dann zu bunt und wir wurden etwas weniger freundlich und dann meinte sie man könne zwar nich durch die Tür, aber daneben dann man sich zwischen Plane und Tür durchquetschen. Na Also.. die können ja doch kulant sein, meinten aber dann noch wenn wir erwischt werden würden könnten wir vom Festival fliegen.... moment mal... da musste ich kurz überlegen. Die Securitys erzählen uns dieses "Geheimnis" aber meinen wir könnten fliegen. Ok.. wer soll uns denn dann jetzt erwischen? Die Securitys? Ah ne die haben uns das ja gesagt. Ja wer denn dann? Der Chef? Geil, soll der mal kommen, dem tret ich aber mitten ins Gesicht für die Scheiße! Also machten wir uns gar keine Gedanken darüber und gingen zu den Duschen und Yeah! wir waren drin und Yeah es floss Wasser und... Fuck! Es war bitter bitter kalt! Das war halt echt nur noch ein Witz und ich wollte zu diesem Zeitpunkt nur noch eins, nach Hause! Trotzdem ausgehalten und geduscht, Klamotten vom Schlamm befreit und irgendwie umgezogen. Natürlich nichts zum abtrocknen gehabt und die Ersatzklamotten waren natürlich durch und durch nass! Das Shirt is quasi schon durchgeweicht, hat also nur gering was gebracht und meine Ersatzhose war kurz und ebenfalls nicht trocken. Die Schuhe hatten trotz der Müllbeutel und dank der heftigen Aktion der beiden Gigs zuvor natürlich auch nich überlebt und es ging ich, teilweise sauber aber immer noch frierend zurück zum Zelt.

Dort angekommen gleich mal der nächste Schock, das Zelt hat links unten ein kleines Loch und hat eine Ecke leicht überschwemmt, dies mussten wir dann VÖLLIG IM DUNKELN! versuchen zu bereinigen. Wie wärs mal mit Licht? Jedes Festival hat bis 1-2 Uhr Licht, auch auf den Campingplätzen! War mehr als schwierig. Unsere größte Angst dass das komplette Zelt überschwemmt ist wegen dem fehlenden Überdach blieb aber aus, die Tasche hatte alles gegeben und das schlimmste verhindert, nur selten kam mal ein Tropfen durch. Unsere Laune war im Keller, auf Overkill und Airborne hatten wir logischerweise keinen Bock mehr, wir wollten nur noch warmen Schlaf, da es immerhin am nächsten Morgen schon früh losging, aber weder warm noch Schlaf war drin. Die Klamotten feucht, Socken waren auch nich anzuziehen wegen des Drecks und der Schlafsack war dann des Nachmittags immer noch nass am Fusse. Ich rollte mich dann in Embryo Stellung irgendwie in den Bereich des Schlafsacks der noch trocken war, angenehm war es aber nicht. Die Füße kamen immer irgendwie an kalte und nasse Ende sodass es unerträglich war. Irgendwann klebte ich meine Füße dann mit Panzertape ein (scheiß auf der Haare, aua) um evtl. nich am Kältetod zu sterben. Und so verging eine mehr als kalte Nacht und der man alle 20 Minuten aufwachte, aus Angst, Kälte oder wegen Maulwürfen die meinten sie könnten einen nachts von unten die Schnauze in die Schulter rammen (WTF?!?!). Mitten in der Nacht gabs dann auch noch einen Sturm wo ich einfach nur noch Angst hatte das Zelt is gleich weg und natürlich regnete es von Stunde zu Stunde immer mehr rein. Gegen 6 Uhr war ich dann wach, aß mein durchnässtes Brot und hoffte einfach nur das die Zeit verging. Ich wollte echt nur noch nach Hause, die einzigen Gedanken die mich noch motivierten waren Rise Against, Megadeth und Metallica. Und der Gedanke das ich in ca. 20 Stunden in einem Auto nach Hause fahren kann. Gegen 9 Uhr verließen wir dann sicherheitshalber das Zelt und machten uns auf dem Weg zum Fußballzelt um dort wenigstens ein wenig Wärme zu haben. Auf Müllbeutel und jeglichen weiteren Schutz verzichtenen wir diesmal völlig, hatte ja eh kein Sinn! Was wir uns fest vornahmen, kein moshen! Wir dürfen keinesfalls dreckig werden, da keine Klamotten und irgendwie müssen wir uns ja auch noch in ein Auto setzen, wo wir uns eh fragten wie das sauber vonstatten gehen soll. Wir gingen dann erstmal zur ersten Band Smoke Blow und sahen uns den Gig an. Der Wellenbrecher Bereich hatte im übrigen einfach mal gar keinen Schutz, keine Platten, keine Planen, kein Stroh, einfach nichts!

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Irgendwie logisch, wenn ich am Tag zuvor sehe das es ununterbrochen regnet und die Fans schon am Tag zuvor riesige Probleme haben, dann unternehme ich in der Nacht auch nichts und sorge für die Sicherheit und den Spaß der Fans. Speechless! Außerdem wurde am Festivaleingang gar nich mehr kontrolliert?! Hallo? Warum? Sogar die Absperrungen wurden einfach aufgemacht?! Jeder konnte gehen und kommen wie er wollte. Nehmen wir an es kamen Donnerstag nur Leute zum campen, die hätten jetzt ohne bezahltes Hauptticket einfach durchgehen können. Unverschämt! Nach einem ordentlichen Auftritt von Smoke Blow kamen dann endlich/oder eher schon DevilDriver auf die ich mich so heftigst freute, denn in all meinen Jahren als Fan der Band hatte ich es noch nie geschafft sie Live zu sehen. Als Dez dann auf die Bühne kam war die Freude wieder groß, es wurde sich ein wenig bewegt sodass man die Kälte etwas vertreiben konnte, aber wie ausgemacht brav hinten stehen geblieben um nich unnötig dreckig zu werden. Dann kam aber schon recht früh Clouds Over California, und damn, als Fanboy gabs dann doch kein halten mehr und ich musste den Circle Pit einfach mitlaufen. Auch zu I Could Care Less gings nochmal heftig ab, hatte Spaß gemacht und ich blieb von weiterem übel verschont. Weiter gings mit Hellyeah, wir blieben stehen und gingen nicht zur anderen Bühne, war ein ordentlicher Gig, aber in der Mitte gingen wir dann doch wieder unter ein Zelt da uns der Regen einfach nur zu schaffen machte. Zu Atreyu gings dann wieder auf in den Wellenbrecher und plötzlich kam man aber nicht mehr einfach so rein, sondern man musste warten und das obwohl nicht mal 30% des Brechers gefüllt war. Hallo? Nach Atreyu gings wieder raus, da wir auf die andere Seite zu As I Lay Dying wollten. Beim rausgehen fragte ich erstmal was der Mist mit der Einlasskontrolle jetzt sollte und der Security meinte "Da is einer gerannt und jetzt müssen wir aufpassen!" What? Da is einer gerannt? Das is die Begründung? Scheiße, 100 Mann sind einen Circle Pit gerannt, aber wenn mal EINER während kein Gig ist rennt dann sperren die alles. Boah Logik? Der Weg zur anderen Bühen war eigentlich keine 60 Sekunden entfernt, dummerweise war der Boden mittlerweile so aufgeweicht sodass es quasi unmöglich war vorwärts zu können. Wenn man auch nur länger als 2 Sekunden stehen blieb war man gefangen vom Schamm und bekam mit eigener Kraft sein Bein gar nicht mehr hoch.

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Es sah aus wie ein großer Schokoladen Pudding, nur leider sollte dies nich so sein. So dauerte es dann eben 600 Sekunden bis wir auf der anderen Seite waren, und da kamen wir dann natürlich dank der neuen Wellenbrecher Regel nich rein, mir war das anstehen dann auch zu dumm und da ich eh nich groß mich bewegen durfte sah ich mir das ganze einfach hinter dem Wellenbrecher an. Die Versuchung war immer wieder groß, denn AILD legten seinen super Gig hin aber man konnte sich beherrschen. Leider dürften sie Forever und Nothing Left dann nicht mehr spielen weil ihnen der Saft abgedreht wurde da Anthrax auf der anderen Seite langsam anfangen mussten. Damn! Gott sei Dank seh ich sie dieses Jahr nochmal gescheit. Also rüber zu Anthrax. War noch nie ein großer Anthrax Fan und auch der Gig konnte mich nich umstimmen. nach Madhouse gingen wir dann Richtung Zelt was essen, Deutschland Flagge holen um dann richtung Party Zelt zu gehen um das Deutschland Spiel zu gucken! Erstmal kam eine Nachricht von unserem Fahrer Roman der uns Nachts mit nach Hause nehmen sollten. Er meinte "wir sind im Fußballzelt an der Bar" man könnte meinen eine klare Anweisung, doch die Bar war rund 100 Meter groß und gefühlt mit 5000 Menschen, ja großartig, da hat kein Suchen geholfen, und ein wenig Panik broch aus, denn wenn wir ihn nicht finden haben wir keine Möglichkeit nach Hause zu kommen, wir mussten ihn also finden! Antworten vom Handy ging schonmal nich da die Schweizer mir schon mein ganzes Restgeld abgezogen haben. Aber der Tag war ja noch lange, die werden ja nich ohne uns fahren. Also erstmal zu Stone Sour und auch die von etwas weiter hinten in Ruhe angesehen. Dann sollten Slayer kommen, wir gingen aber erstmal zur anderen Bühne da uns Megadeth deutlich wichtiger waren wir diese von er Nähe sehen wollten. Die Wellenbrecher scheiße war mittlerweile offen und man konnte wieder rein und gehen wir man wollte. Wir stellen uns dann an den Rand der kleinen Bühne um gut rüber zur großen Bühne zu sehen um einen überraschend guten Slayer Gig sehen zu können. Nach der großen Wacken Rocks Blamage war dies ein richtig fetter Aufrtitt und wir hatten gefallen und Spaß daran. So gerne wieder!

Und dann kamen sie endlich! Mega Fucking Deth! was hab ich mich gefreut als Dave auf die Bühne kam, mit dem fetten Rust In Peace Logo hinten, leider hatte ich sie auch noch nie gesehen und als das Holy Wars Intro dann kam gab es einfach kein halten mehr, war richtig nice! Hangar 18 hinterher und einfach nur fucking awesome! Leider haben sie dann doch nich die Ruse In Peace runtergespielt aber war nicht weiter tragisch da die anderen Tracks auch mehr als fett waren. Wake Up Dead, Head Crusher, In My Darkest Hour, Skin O' My Teeth, A Tout Le Monde, Hook In Mouth, Trust, Sweating Bullets, Symphony Of Destruction mit den mehr als geilen Megadeth Chants die ich anstimmen konnte und natürlich der mehr als göttliche Peace Sells/Holy Wars Medley zum Abschluss! Was für ein riesen Gig! Absoluter Killer! Auf der gleichen Bühne sollten dann noch Rise Against spielen also blieben wir gleich mal stehen, immerhin freute ich mich auf RA am meisten an diesem WE und zu Motörhead rübergehen... naja, muss auch nich sein. Dann kamen eben Motörhead mit einem fast 70 Minuten Set... oh man! Sehr gern ich Motörhead mag, irgendwann wars einfach nur anstrengend.

Der Regen hatte nach 18!! Stunden dann tatsächlich mal nachgelassen! Dennoch war immer noch alles überschwemmt!

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Und die Zeltplätze? Good God!

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Der Horror! Aber Motörhead waren vorbei und endlich kamen Rise Against und ich freute mich wie ein warmes Schnitzel, in diesem Moment war mir halt alles egal, immerhin ist Rise Against nach Machine Head meine absolute Lieblingsband, sowie auf CD als auch Live! Allerdings war meine Angst groß, erdammt groß! Zuvor noch all die Hardcore Thrasher gesehen und Rise Against immerhin auch die einzige Non-Metal Band auf dem Festival, meine Sorge das sie nicht willkommen sind, bzw. ich der einzige bin der rumhüpfen wird, war groß. Los gings mit Collapse und wie ichs erwartet hatte, kein Mensch zeigt Bewegung. Ich hatte es erwartet, ich hab mich nicht fertig machen lassen ich habs gefeiert. Dann sofort weiter mit State Of The Union und der Track haut halt dicke rein, ich sofort ausgerastet, ein paar Leute geschubst und plötzlich brach die Hölle im Himmel aus, denn plötzlich rasteten ALLE! vollkommen aus und der Pit des Wochenendes entstand, denn urplötzlich fing der gesamte!! und volle!! Wellenbrecher an zu moshen. Ich traute meinen Augen ja gar nich. Alle feierten alle sangen, wie großartig das war!! Re-Education folgte und dann natürlich The Good Left Undone, alle sprangen es ging einfach nur ab und ich war mehr als glücklich. Savior, Drones und Injection im Anschluss und dann endlich Prayer Of The Fucking Refugee! Und spätestens da war wirklich jeder unterwegs, sogar die von mir verwünschte Wall of Death im Refrain war da! Was für ein geiler Auftritt, was fürein großartiges Publikum! Der Auftritt wurde dann mit Chamber The Cartridge, Blood-Red White & Blue, Give It All und Ready To Fall beendet. Wer hätte gedacht das ausgerechnet bei der einzigen Non-Metal Band das meiste abgeht. Tja, Rise Against ist und bleibt eine göttliche (Party-)Band! Für mich klar DER Auftritt des Wochenendes! Mir gings gut, kalt war es nicht mehr so krass, ein wenig dreckig doch geworden, aber das wars wert. Besonders geil: Ich meinte vor dem Rise Against Auftritt zu Robert noch "Ich wette die spielen heute keinen einzigen ruhigen Song, kein Hero Of War, kein Swing Life Away, was sie sonst immer spielen, sondern pur auf die Fresse" und ich sollte recht behalten! Und direkt danach folgte Metallica (so ne kranke Combo) und wir blieben auf der anderen Seite, es gab eh keine Möglichkeit schnell an den 40.000+ Menschen vorbeizukommen um in den anderen Pit zu kommen, aber das war in dem Moment eh egal, wir saßen uns Metallica in Ruhe an (ja etwas komisch wars schon, aber auch mal interessant) und der Auftritt war wie immer sehr solide, Feuerwerk bei One und so weiter. Krass wie sie fast die komplette Ride The Lightning runterspielen, Creeping Death, For Whom The Bell Tolls, Ride The Lighting, Fade To Black und Fight Fire With Fire waren dabei. Dann noch das übliche mit One, Master Of Puppets, Enter Sandman, Nothing Else Matters und Sad But True. Außerdem noch von der neuen Scheibe, That Was Just Your Life und The End Of The Line, kein All Nightmare Long oder The Day That Never Comes! Schade eigentlich, sind immerhin die 2 einzigen anständigen Songs, hehe! Im Encore gabs doch noch Whiplash was mich sehr erfreute, aber am meisten freute ich mich über Welcome Home (Sanitarium) das war mal richtig geil! Ansonsten wie gesagt sehr solide, aber auch nichts überbesonderes! Beim letzten Song (wie immer) Seek And Destory machten wir uns dann schon auf den Weg zum Zelt denn wir wussten bei Metallica werden schon fast alle gehen und wir wollten nich mit 30.000+ zum Zelt latschen. Der Boden war mittlerweile nur noch kaputt und ich kam fast gar nicht mehr vorwärts und war sehr verzweifelt. Beim Zelt wollten wir dann nochmal duschen, bzw. unsere Klamotten sauber machen, immerhin musste wir ja noch ins Auto! Also ab zur Dusche um das bestmögliche rauszuholen. Die Duschen waren mittlerweile offen (Juhu, haha) und kaum zu fassen, es kam plötzlich sogar WARMES! Wasser raus. Hm.. wahrscheinlich am Tag zuvor nich weil sie nich öffentlich offen waren, grr! Aber wie fucking schön das war, sodass man plötzlich auf alles geschissen hat und sich mit Klamotten ne halbe Stunde genießend darunter gestellt hatte. Auf Volbeat war dann auch geschissen, schon so oft gesehen, war kein Verlust. Die Klamotten sauber geschrubbt, die Schuhe auch, die Füße nochmal mit Tüten versehen sodass wenigstens diese sauber sind wenn man sich ins Auto setzt. Danach gings einem erstmal gut, allerdings nich wirklich lange, die Luft war kalt und wir waren nass, scheiß Kombination! Wir bauten dann verzweifelt das Zelt ab und gingen irgendwie mal Richtung Parkplatz, unser Fahrer wollte nach Volbeat ja fahren! Allerdings war immer noch keine Nachricht von ihm zu hören, obwohl wir ihn mittlerweile dank netter Zeltnachbarn kontaktierten. Die Panik wurde größer, die Auto standen im Stau, ne im Schlamm!

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Unvorstelbar! Fast jedes Auto musste herausgezogen werden von Traktoren und UNVERSCHÄMTERWEISE zogen die "Helfer" den Leuten auch noch 20-50!! Euro fürs rausziehen ab. Kann man sich das vorstellten? Das Festival is nicht drauf vorbereitet und dann müssen WIR auch noch dafür aufkommen? Unglaublich! Das ganze Festival war einfach nur scheiße organisiert, ach was, scheiße is gar kein Audruck. Es war schließt und einfach lebensgefährlich. Wenn ich YouTube Videos sehe wo teilweise Leute ausrutschen im Schlamm landen und aus eigener Kraft nicht mehr rauskommen und somit quasi ertrinken im Schlamm, dann hab ich dafür keine Worte mehr. Ich denke auch wir mussten stark ums überleben kämpfen, allen voran Nachts!

Was ich bis heute nicht glauben kann ist das ich NICHT krank geworden bin! Ich war mir sicher das ich von Lungenentzündung bis sonstwas alles kriegen werde, aber ich bin gesund... ein wahres Wunder für das ich sehr dankbar bin!

Aber wo war ich? Heimfahrt? Ja wo war unser Fahrer. Wir gingen erstmal Richtung Straßen, doch wo waren diese? Es gab keine mehr! Es ist kein Witz! Da wo vorher Straßen und Betonboden waren, alles weg! Bis zum Bahnhof nur noch Schlamm! Das muss man mit eigenen Augen gesehen haben sonst glaubt man das einfach nicht! Irgendwann machten wir uns aber dann doch zu große Sorgen, wo ist unser Fahrer?! Ich durfte dann erstmal mit dem Handy einer netten schweizer Dame telefonieren!

"Hey Roman, wo seid ihr denn?"
"Hey Thomas, ja wir sind schon seit ca. 20 Minuten auf der Autobahn!"

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An dieser Stelle muss ich einfach aufhören zu schreiben und was anderes machen, alleine beim Gedanken was wir durchmachen mussten zittere ich noch. Pack ich grad ned!

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Nach ein paar Stunden Arbeit kann ich mich jetzt weiter diesem Drama widmen! Ich meine... stellt euch mal bitte vor, ihr steht mitten im nirgendwo und euer Fahrer sagt euch plötzlich er ist weg. Lieber Roman, wenn du diese Zeilen lesen solltest, ich weiß wir haben nur gesagt wir fahren evtl. mit euch mit, aber wie egoistisch kann man denn dann bitte sein und einfach zu fahren ohne sich zu erkundigen wie es uns geht, gerade in dieser unfassbaren Notlage?! Vor allem wenn du schon nichts von uns hörst (obwohl wir dir zwei Nachrichten geschrieben haben, und ja die Nachricht sind auch an die richtige Nummer, immerhin konnte ich dich auch anrufen oder) dann sollte man sich doch wenigstens mal Gedanken machen und sich erkundigen ob alles in Ordnung ist. Ihr habt den Notstand doch gesehen, aber einfach fahren?!

Die Situation war einfach noch schlimmer als gedacht, wir waren nass, hatten schier unendlich Gepäck und KEIN verdammtes Geld mehr. Nichts! Keinen Cent, Keinen Euro, Keine Franken! Nichts! Ich denke ich habe das am Telefon auch nochmal mehr als deutlich gemacht das wir voll im Arsch sind und wir keine Möglichkeit haben heim zu kommen, und wenn man erst 20 Minuten unterwegs ist dann kann man auch nochmal umdrehen. Ich meine ich kanns ja verstehen wenn man um 7 Uhr aufstehen muss weil man in die Früh arbeiten muss, aber es war 1 Uhr, 3 Stunden Fahrt dann ist es schon 4 Uhr und dann kann mir KEINER erzählen das es auf verdammte 40 Minuten noch ankommt die man länger unterwegs ist und dann 2 Freunde so im Stich lassen kann. In diesem Moment wollte ich nur noch sterben. Und wäre dank Kälte auch fast passiert. Was nun tun?

Erstmal sind wir zum Bahnhof natürlich gelaufen und wollten von dort aus sehen was zu machen ist. Am Bahnhof fragte ich dann erstmal wo man hier an Geld kommen könnte, selbstverständlich Euros. Die Polizisten hatten schonmal keinen Plan (großartig) nur ein Mann von der Bahn konnte uns dann helfen, der meinte allerdings auch nur das es hier sowas nich gäbe sondern nur in Wil! Super! Also haben wir erstmal auf alles geschissen und sind in den Zug nach Wil eingestiegen. 5 Minuten später waren wir dann in Wil, was uns aber erstmal auch nich viel brachte. Einen Automaten fanden wir dann schonmal, Euros spuckte dieser aber nich aus. Meine Geldkarte nahm er schonmal gleich gar nich an, Gott sei Dank aber Roberts ansonsten hätte ich mich sicher auf die Gleise gelegt. Wenigstens hatten wir dann ein paar Franken in der Hand, doch dann muss man auch erstmal versuchen aus den beschissensten Käffern der Schweiz nach Deutschland zu kommen! Es war 2 Uhr, der erste Zug der uns ansatzweise Richtung Deutschland brachte kam um 3 Uhr, und brachte uns auch nicht wirklich vorwärts. Wir landeten nachdem wir weiter froren (ich konnte zwischenzeitlich meine Hände nicht mehr knicken) irgendwie in St. Gallen wo unser Anschlusszug weiter natürlich GENAU fuhr als unserer ankam. Hallo? Dumm? Schweiz? Fick Dich? Und so hieß es weitere 80 Minuten warten. Ein McDonalds oder so gabs scheinbar in der gesamten Stadt nicht, das waren zumindest die Worte der Taxifahrer, nur komisch das am bahnhof Werbung für McDonalds war und wir eine McDonalds TÜTE! auf den Treppen gefunden haben. Wir schlenderten dann ein paar hundert Meter bis mich ein Türsteher eines Nachtclubs zu einem 24/7 "Dönerrestaunrant" führte. Dies verhinderte den Erfrierungstot da wir uns dort mit den restlichen Franken die wir noch hatten warme Pommes kaufen konnten. Kurz vor 5 ging es dann weiter nach Sankt Margarethen wo wir wieder eine Stunde auf den nächsten Zug warten mussten, Gott sei Dank gab es dort aber ein Bahnhofshäuschen in das wir uns setzen, bzw. legen konnten. Kurz vor der Fahrt nach Bregenz glaub ich gab es dann witzigerweise keine Möglichkeit Fahrkarten zu kaufen. Der Automat spuckte kein Ticket Richtung Bregenz aus und einen Schalter gabs erst recht nich. Glücklicherweise trafen wir 2 andere Metaller denen es genauso ging und es uns am Endeffekt dann auch scheißegal war. In Bregenz angekommen hatten wir nur 7-8 Minuten zum umsteigen, brauchten aber ein Ticket bis nach Lindau, der Automat war aber natürlich kaputt und wir schafften es gerade als die Tür schloss noch in den Zug. Richtig herzrasend wurde es dann in Lindau. Dort hatten wir nur 3! Minuten zum umsteigen und wir mussten natürlich ein Ticket kaufen. Wenigstens glatt dort schon das Bayern Ticket und der Zug fuhr auch bis nach München, unserem Ziel durch! Nur dann gabs es am Bahnsteig natürlich KEINEN Automaten, Panik brach aus, noch 2 Minuten, wir wussten wenn wir diesen Zug verpassen, dann Gute Nacht! Robert rannte los, ich schleppte unser Zeug unter quahlen zum Zug und wir konnten die Tür gerade noch aufhalten als sie zuging.

Uns fiel ein riesen Stein vom Herzen, denn es war der Zug nach Hause! Das änderte aber nichts das wir noch ganze 3 Stunden fahren mussten und wir immer noch durchnässt waren und froren, denn im Zug wars nich gerade warm. Nach weiteren 3 Stunden des Horrors kamen wir endlich in München an, nahmen die S-Bahn jeweils nach Hause und 10 Stunden nach geplanter Abreise landete ich im Bett, wo ich echt vor Glück das ich das überlebt habe hätte heulen können. nach 18 Stunden Schlaf konnte ich es gar nicht wahrhaben das ich dies alles durchgemacht habe und ich habe heute noch grausige Gedanken an diese wenigen Stunden. Nebenbei möchte ich natürlich auch anmerken das uns die Rückfahrt in den finanziellen Ruin getrieben hat, denn durch 3 Länder zu Gurken war alles andere als billig!

Zurückbickend ist es einfach schwierig zu sagen. Wars das ganze wert? Ich denke ich werde das nie beantworten können. Wenn ich jetzt totkrank wäre dann würde ich sofort nein sagen, aber da ich relativ gesund bin kann ich ja und nein sagen. Das Festival ansich war mehr als göttlich, das Line Up war göttlich, wir hatten größtenteils Spaß ohne Ende, aber der Rest war einfach nur zum erschießen. Kurz: Es war ein unfassbar geiles Festival mit den schlimmsten Rahmenbedinungen die sich ein Mensch vorstellen kann.

Würde ich das ganze jemals wieder machen? Definitiv Nein! Und ich hoffe ich werde in Zukunft auch nur weiter Festivals besuchen bei denen alles besser geplant ist. Es war zwar erst mein viertes Festival, aber eins weiß ich schon sicher: Nie wieder Sonisphere!

Ironischerweise habe ich VOR dem Festival in meinen Line-Up Blog dem Festival die Überschrift "Tod und Verderben" noch gegeben. Dies war allerdings aufs Line-Up bezogen und das dies jemals wahre Worte werden hätte ich niemals gedacht.

Ich sitze nun 48 Stunden nach diesem Horror hier und mein Hände sind immer noch verbunden, das Blut ist immer noch unter den Fingernägeln zu sehen, meine Finger sind rot (ich hatte Samstag Morgen keine Haut mehr an den Fingern) meine Füße sind auch noch aufgekratzt und total im Arsch, ich habe immer noch Schmerzen, das is schon alles ziemlich hart. Das war wirklich eine einmalige Sache die ich so nie wieder durchmachen will!

Nun bin ich ziemlich froh das ich endlich mit schreiben fertig bin. Keiner der es selbst gesehen hat oder dabei war wird dies jemals so nachvollziehen können, aber glaubt mir, das wollt ihr auch nicht!

Zum Abschluss möchte ich gerne noch ein paar Zitate und Fakten bringen von anderen Festivalbesuchern/Nachrichten bringen die einen wirklich mitnehmen und erschüttern. Außerdem noch 2 Berichte von Sendern muss euch bewegte Bilder von diesem undenkbaren Horror zu zeigen!

Meine Zeit ist rum, danke für eure Aufmerksamkeit!

Das Sonisphere 2010:

---> Insgesamt sind wir zu viert mit der geballten Erfahrung von alles in allem an die ---> 100 Festivals <---- zum Sonisphere gefahren. Wir alle, bereits nach einer Stunde vor Ort, sind uns einig darin gewesen: Sowas hatte keiner von uns jemals erlebt!

---> Ich war nicht mal eine Stunde auf dem Festivalgelände und der Schlamm und Dreck war so extrem das dieses meine BW-Stiefel nicht überlebt haben und die haben immerhin ein Jahr lang meine Bundeswehrzeit überlebt und hier waren nach einer halben Stunde beide Solen vom Schlamm gelöst und verschlungen.

----> Eine neue Reality-Show war geboren: "Ich bin zwar Metaller, aber holt mich hier raus!!!!"

----> Tatsächlich fielen in der Messstation Tänikon in 18 Stunden unglaubliche 91 Millimeter Regen, so viel wie üblicherweise in einer Woche!

Die brutale Wahrheit:

http://www.tagblatt.ch/aktuell/ostschwe … 38,1564486 (Text)

http://www.internettv.ch/regionen/furst … im-schlamm (Video)

(c) Rob Flynn

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