Zillo Medieval - Mittelalter Und Musik CD 4-12
CD, 2012, Heftbeilage, Cardsleeve

Herstellungsland Deutschland
Veröffentlichungs-Jahr 2012
Zeit 74:02
EAN-Nr. nicht vorhanden
Label/Labelcode k.A.
Plattenfirma/Katalog-Nr. Zillo Musicmedia GmbH / nicht vorhanden
Musikrichtung Volksmusik/Folklore: Mittelalterliches
Sammlungen Gesucht Flohmarkt
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Tracklist

I = Instrumental L = Live B = Bonustrack H = Hidden Track C = Coversong
CD
Track Künstler/Band Titel Zeit Besonderheit
Gesamtzeit 74:02  
1. Pestilenz Askalon 5:33
2. Ohrenpeyn Sachsenpower 4:38 I
3. Sonor Teutonicus Bacche Bene Venies 4:43
4. Duivelspack Scheißhausballade (Live) 4:26 L
5. Narrenfrey Piraten 4:58
6. Camerata Pledelinga Heute Nacht 3:00
7. Dudelzwerge Riemenschneider 4:53
8. The Sandsacks Come On And Dance 3:21
9. Qmmd Back Home In Derry 4:58
10. Myrddin Spancil Hill 4:24
11. Luxuria Auris Avrix Mi Galanica 2:35
12. Antike Moderne In Hoc Anni Circulo 2:15
13. Riccicapricci Saltarello 1:41 I
14. Oilensanc Nebelfee (Medieval-Mix) 4:20
15. Rapkalibur Feat. Garuuun & Loressa Schon Sind Die Feuer 3:47
16. Philipp Vandenberg Die Frau Des Seiltänzers (Hörprobe) 14:30

Infos

Zillo Medieval #7 (03/2012)

Nebelfeen auf dem stillen Örtchen

Die Narren sind los und mit ihnen ein bunter Haufen Spielleute aus allen Ecken der bekannten Welt. Diese besingen die Bösartigkeit wilder Piratenhorden oder die Wunderlichkeit geheimnisvoller Sagengestalten – andere wiederum berichten vom frohen Treiben auf dem Abort. Mittelalterliche Überlieferungen treffen auf kecken Folk, begleitet von frischen Eigenkompositionen im historischen Klangmantel.

Gleich zu acht legen die Spielleute Pestilenz los, die keine Seuche über diesen Tonträger bringen, sondern den stimmungsvollen Prolog "Askalon". Wie viele andere Formationen versuchte sich das Oktett anfangs an den Merseburger Zaubersprüchen, entdeckte dann jedoch seine eigenen kompositorischen Qualitäten – wie man hören kann.
Friedlich geht es bei Ohrenpeyn nicht zu. Angst vor bohrenden Schmerzen im Gehörgang muss man jedoch auch nicht haben, und außer einem leichten Anfall von Tanzwut hat ihre "Sachsenpower" auch keinerlei Nebenwirkungen. Johlende Dudelsäcke, treibende Trommeln und ein alter Gassenhauer sorgen für Feierlaune.
Die wird von Sonor Teutonicus mit "Bacche Bene Venies" konsequent fortgesetzt, bei denen man sich an den heimeligen Tavernentisch befördert fühlt. Dieser Ode an den Gott Bacchus, an den Wein und dessen zauberhafte Wirkung ist nichts mehr hinzuzufügen.
Die drei dicken Freunde von Duivelspack – nicht mit den drei Fragezeichen zu verwechseln – nehmen uns dorthin mit, wo selbst der Kaiser am liebsten alleine thront. In ihrer "Scheißhausballade" lassen sie ein gerüttelt Maß an Anstand fahren – und nicht nur das.
Was eher andächtig beginnt, steigert sich nach und nach zu einer eingängigen und kernigen Freibeuterhymne: Narrenfrey lassen die "Piraten" los und gleichzeitig die Stromgitarren von der Leine. Da darf durchaus die Seeräubersau herausgelassen werden!
"Feuer frei!" heißt es auch bei dem beschwingten "Heute Nacht" von Camerata Pledelinga. Hinter dem Titel verbirgt sich nämlich kein besinnliches Minnestück und auch keine Ode an den rechten Schlaf, sondern ein waschechtes Sauflied, bei dem der Met besonders gut flutscht.
Das hohe Tempo halten die Dudelzwerge locker aufrecht, und ihre Geschichte vom "Riemenschneider" beginnt ebenfalls im Wirtshaus. Doch was da bei einem Glas Wein seinen Anfang nimmt, ist kein feucht-fröhliches Trinkgelage, sondern eine Räubergeschichte, die für ihren Hauptmann kein gutes Ende nimmt.
The Sandsacks lassen sich nur wenig sinnvoll gegen Hochwasser einsetzen, aber ihre Musik kann durchaus zur Erbauung der Wassergeister genutzt werden. Ursprünglich haben sie mit mittelalterlichen Marktklängen angefangen, sich dann zum irischen Folk vorgespielt und lassen auf ihrer neuesten Scheibe – von der "Come On And Dance" stammt – zünftigen Folk-Rock erschallen.
Hinter dem etwas schwerfälligen Namen QMMD verbirgt sich keine geheimnisvolle DIN-Norm. Es sind die Queen Margot Murder Dolls, die auf ihrer ersten Demo-Scheibe besten "Rumblefolk" kredenzen.
Der Zauber, den die sieben Musiker von Myrddin verströmen, liegt bereits in ihrem Namen verborgen, der sich aus dem Walisischen vom mächtigen Magier Merlin aus der Artus-Sage ableitet. Sie verleihen der Irish-Folk-Ballade "Spancil Hill" eine wundervolle Traurigkeit.
Vom Norden nehmen uns Luxuria Auris mit nach Iberien und bieten mit "Avrix Mi Galanica" ein sephardisches Hochzeitslied dar. Wenngleich es den Vermählten verboten war, vor dem dritten Tage nach ihrer Trauung zueinander zu finden, versucht der Gatte hier dennoch alles, um zu seiner Angebeteten zu gelangen.
Antike Moderne ist mehr als ein Musikprojekt, es steht für die Vision, die Klänge der Vergangenheit mit denen der Gegenwart zu einen – von der Antike bis heute. Mit "In Hoc Anni Circulo" reist das Trio ins 15. Jahrhundert nach Böhmen und vermag uns mit authentischen Klängen zu verwöhnen.
Seit seiner Gründung im Sommer 2004 wandert das Ensemble RicciCapricci nunmehr durch Mittelalter, Renaissance und Barock, stets auf der Suche nach neuen Klangfarben und Facetten. Gemeinsam mit der ehemaligen Faunin Lisa Pawelke haben sie in einer Kirche ihren "Saltarello" eingespielt.
"Auf leise Weise gleiten Eulen daher, doch den Fängen aus Klängen entkommt man nicht mehr", heißt es im Universum von Oilensanc, und in der Tat lässt man sich gerne von ihrer "Nebelfee" gefangen nehmen und entführen.
Zart beginnt auch "Schon sind die Feuer" von Rapkalibur, die bei diesem Stück mit einer ganzen Reihe historisch orientierter Musiker zusammengearbeitet haben, doch es ist das Herz des Rap, das hier schlägt. Mittelalter und Sprechgesang, geht das? Die eindeutige Antwort lautet "ja, und wie!"
Den Abschluss macht schließlich eine Probe des Hörbuches "Die Frau des Seiltänzers" von Philipp Vandenberg, in der die Novizin Magdalena zur Zeit der Bauernkriege vom Schicksal in die Welt einer Gauklertruppe geführt wird.

Von "A" wie "authentisch" bis "Z" wie "zauberhaft" ist auch dieses Mal alles vertreten, was mittelalterliche und folkloristische Musik faszinierend macht. Ohren und Herzen auf!

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