Saargazer

Saargazer
Registriert seit: 30.07.2007

Zum Verkauf 0 Eingetragen 94
Bewertungen: 10 Reviews: 10
Genres: Blues, Comedy, Country, Dark Wave/Gothic, Elektronische Musik, Hardcore, House, Hörspiel/Hörbuch, Jazz, Klassik, Metal, Musical, Pop, Punk, Rap/Hip Hop, Reggae, Rock, Schlager, Singer/Songwriter/Liedermacher, Ska, Sonstiges, Soul/R&B, Soundtrack, Volksmusik/Folklore, World Music
Bewertungsverteilung von Saargazer
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Die letzten Bewertungen
8.5 für Krypteria: My Fatal Kiss (2009) (04.10.2009 18:54)
8.5 für Bigelf: Cheat The Gallows (2008) (04.10.2009 18:50)
7.0 für Ensiferum: From Afar (2009) (04.10.2009 18:46)
8.0 für Leaves' Eyes: Njord (2009) (04.10.2009 18:40)
8.0 für Enslaved: Vertebrae (2008) (07.10.2008 12:56)
7.0 für Falconer: Among Beggars And Thieves (2008) (07.10.2008 12:54)
8.5 für Substyle: Walk The Dino (2008) (28.08.2008 10:15)
8.5 für Jeff Loomis: Zero Order Phase (2008) (28.08.2008 10:07)
8.5 für Megaherz: Heuchler (2008) (10.08.2008 21:09)
Die letzten Reviews

04.10.2009 18:54 - Krypteria: My Fatal Kiss (2009)

8.5 / 10
Quelle: Neckbreaker - Das Metal Webzine!!! Die deutsch-koreanische Formation KRYPTERIA darf man getrost zu den positivsten Entdeckungen und Überraschungen des Jahres 2007 zählen. Das damalige Quasi-Debütalbum „Bloodangel's Cry“ (über die vorangegangene, dank RTL nicht unerfolgreiche, Musicalphase in anderem Line-Up decken wir mal das Mäntelchen des Schweigens) schlug in der Szene ein wie eine Bombe, und konnte im Hause Neckbreaker sogar unseren Hartwurstexperten Bernie begeistern! Zu Recht wurden Vergleiche zu den ganz Großen gezogen, seien es jetzt NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION oder noch am ehesten passend LACUNA COIL. Seitdem sind über zweieinhalb Jahre ins Land gezogen, und ehrlich gesagt hatte ich schon befürchtet, dass diese anfänglich als Projekt gestartete Band, heimlich still und leise wieder die Segel gestrichen hat; zu lange war es still um Sängerin Ji-In Cho und ihre drei Jungs. Doch im letzten Moment vor dem ewigen Vergessen haben KRYPTERIA mit „My Fatal Kiss“ nun ein neues Album an die Startlinie gebracht, und das hat es in sich! Nicht nur vom Umfang her, geschlagene 13 Songs gibt’s auf „My Fatal Kiss“ zu entdecken, sondern auch von der qualitativen Seite betrachtet bietet das dritte KRYPTERIA Metalalbum die gewünschte und erhoffte Vollbedienung. Bereits der Opener „Ignition“ zündet u.a. dank seines radiotauglichen Refrains beim ersten Umlauf und die Gitarren braten mächtig und alles andere als gotisch-verweichlicht nach vorne. So soll's sein und so kann's gerne weitergehen! Gesagt getan, im weiteren Verlauf von „My Fatal Kiss“ schlagen Songs wie „For You I'll Bring The Devil Down“, „The Freak In Me“, „My Fatal Kiss“ oder „Shoot Me“ in eine ähnliche Kerbe. Modernes Riffing, druckvolles und songdienliches Drumming, kleinere elektronische Spielereien und der noch bessere und variablere Gesang der koreanisch-stämmigen Sängerin Ji-In; das sind die Hauptzutaten auf „My Fatal Kiss“. Doch wie bereits auf „Bloodangel's Cry“ gesehen und gehört, können KRYPTERIA nicht nur modern nach vorne rocken, sondern sie bieten deutlich mehr. Zum Beispiel in Form einer Minioper namens „Why (Did You Stop The World From Turning)“, die mit wunderbaren Pianopassagen aufwartet, und das gesamte Spektrum dieser Band in 6 Minuten präsentiert. Das genau Gegenteil hiervon ist wohl in „Deny“ zu sehen, ein Song wie ein Orkan, der mächtig und heftig mit doppelter Bassdrumattacke und mehrfach eingestreuten Blasts bollert; sehr ungewöhnlich für eine Gothictruppe mit Frontfräulein. Insgesamt gehen KRYPTERIA auf „My Fatal Kiss“ weit weniger bombastisch und progressiv zu Werke als man das im Vorfeld befürchtet hatte, und das ist auch gut so. Sicherlich gibt es mit „My Fatal Kiss“, „Why“, „Dying To Love“ und „For You I'll Bring The Devil Down“ vier Songs, die man als Highlights des Rundlings bezeichnen kann, doch auch der Rest der insgesamt 13 Songs (inklusive zweier Bonustracks) braucht sich nicht zu verstecken. A propos Bonustracks: Es ist mir schlicht ein Rätsel, wie eine Band rein aus marketingtaktischen Gründen zwei so hervorragende Songs wie „Headfirst Into A Sea Of Flames“ und „Too Late, Game Over & Goodbye““ als Bonus „verschwendet“. Diese beiden sind so gut, dass ich sie ganz locker als Anspieltipss für ein in sich überzeugendes Album herausstellen könnte. Aber das nur am Rande. Zum Abschluss kann ich mit Freude konstatieren, dass KRYPTERIA mit „My Fatal Kiss“ fast alles richtig gemacht haben. Schwamm man auf den beiden Vorgängern noch einen Ticken zu sehr im Strom der bekannten Vorbilder, so hat sich die Band inzwischen seine eigene Schublade gebaut, und das können nur wenige Bands von sich behaupten! http://www.neckbreaker.de/CD-Reviews/Krypteria-My-Fatal-Kiss/ [Review lesen]

04.10.2009 18:50 - Bigelf: Cheat The Gallows (2008)

8.5 / 10
Quelle: Neckbreaker - Das Metal Webzine!!! BIGELF? BIGELF? Da war doch was? Die sind mir doch schon mal begegnet? … Stimmt! Im Zuge des 2000er Albums „Money Machine“ bin ich anno damals über den gleichnamigen Titeltrack auf irgendeinem Sampler des Eclipsed Magazins über BIGELF gestolpert, eine Band, die für mich damals so klang, als sei sie im Jahre 1970 hängen geblieben. Zu einer Zeit, als Bands wie HAMMERFALL, RHAPSODY, GAMMA RAY, ICED EARTH und Konsorten Hochkonjunktur hatten, nicht gerade alltäglicher Stoff für den Verfasser dieser Zeilen; und irgendwie war mir das damals alles ZU extrem. Von daher verschwanden BIGELF ruckzuck wieder aus meinem Gedächtnis, bis, ja bis vor einigen Wochen „Cheat The Gallows“, das inzwischen vierte Studiowerk der Amis seit 1995, in unserer Redaktion eintrudelte; man sieht schon, BIGELF lassen sich Zeit für ihre Taten. Und knapp 10 Jahre nach "Money Machine" sieht das Ganze schon wieder anders aus, heuer rennen BIGELF mit ihren einzigartigen und bizarren Klängen bei mir offene Türen ein. Und das sollte bei euch da draußen nicht anders sein, denn BIGELF sind etwas ganz besonderes! Das wird schon deutlich, wenn man nur einmal einen Blick in den Promozettel wirft, ohne überhaupt einen Ton von „Cheat The Gallows“ gehört zu haben. Da wird geredet vom „Soundtrack einer neuen Weltordnung“, von einem „pop-kulturellen Phänomen“, von „kinetischem Zeitgeist“ oder von einer „cinematischen Klangexplosion“, um nur mal ein paar von unzähligen Beispielen aufzuführen. Das klingt sonderbar und krank, irgendwie so, als gehöre man in die Irrenanstalt, und ganz genauso kann man sich das musikalische Schaffen von BIGELF vorstellen. BIGELF verwursten auf „Cheat The Gallows“ so ziemlich alles, was die Rockmusik in den Sechziger und Siebziger Jahren so ausmachte, sie bewegen sich irgendwo zwischen Progressive und Psychedelic Rock, irgendwo zwischen THE BEATLES, PINK FLOYD und BLACK SABBATH. Sie vereinen das feine Gespür für tolle Melodien der BEATLES, man höre „Money It's Pure Evil“ oder „Gravest Show On Earth“, mit der Durchschlagskraft und dem Mystischen der unerreichten BLACK SABBATH, man höre „Blackball“ oder „The Evil's Of Rock & Roll“ und den abgedrehten und irrwitzigen Klangspielereien von PINK FLOYD, man höre den abschließenden Longtrack „Counting Sheep“! Dazu gesellen sich weitere diverse Einflüsse von Bands und Künstlern wie DEEP PURPLE (die Hammond Orgel), QUEEN (das Majestätische), ALICE COOPER (das Theatralische) und nicht zuletzt FRANK ZAPPA, der seine Spuren in der Ironie und dem Sarkasmus hinterlassen hat, mit denen das Quartett zu Werke geht! Und am Beeindruckendsten ist, dass alles ganz am Ende nur nach einer einzigen Band klingt: BIGELF. Neben den vier Protagonisten, die ausnahmsweise mal an dieser Stelle namentlich vorgestellt werden sollen - Damon Fox, Ace Mark, Duffy Snowhill und Froth - lebt „Cheat The Gallows“ auch von der Vielzahl an Streichern und Bläsern, die zum Einsatz kommen und die den bizarren Charakter dieses Werkes ebenso ausmachen. Ganz vorne thront allerdings Frontmann Damon Fox, der nicht nur die schrägsten Töne aus den Tasten haut, sondern auch mit seinem Gesangsorgan für Ausrufezeichen sorgt. Sicherlich ist er nicht der beste Sänger, das war Ozzy, an den Mr. Fox stellenweise erinnert, bekanntlich auch nicht, aber im Gegensatz zu vielen gesichtslosen Könnern verfügt er über etwas, was mindestens genauso wichtig ist: Charisma und Ausstrahlung! Etwas, was ihn mit Leuten wie Daniel Gildenlöw, Steven Wilson, Neal Morse oder um in den Siebzigern zu bleiben, Alice Cooper, verbindet. Kommen wir gegen Ende noch mal kurz auf die Songs von „Cheat The Gallows“ zu sprechen, denn die sind immer noch das Wichtigste. Die erste Hälfte des Albums, sprich die ersten fünf Songs, ist schlicht und einfach ÜBERRAGEND! Fast logisch, dass die zweite Hälfte an dieses Qualitätslevel nicht ganz heranreichen kann, diese muss sich mit dem Urteil „gut“ abfinden, zumal man mit „Hydra“ auch einen etwas schwächeren Song im Gepäck hat. Wer sich jetzt angesprochen fühlt, sollte sich schleunigst mal mit „Cheat The Gallows“ beschäftigen, eigentlich braucht man nur dem Opener „Gravest Show On Earth“ zu lauschen und man weiß, ob man was mit BIGELF anfangen kann oder nicht; die Amis sind definitiv nichts für jedermann! Besser als mit den eröffnenden Worten des Plattenfirmeninfos könnte ich mein Review nicht abschließen. „Nichts am fabelhaften Quartett aus Los Angeles ist gewöhnlich!“ http://www.neckbreaker.de/CD-Reviews/Bigelf-Cheat-The-Gallows-in-Arbeit/ [Review lesen]

04.10.2009 18:46 - Ensiferum: From Afar (2009)

7.0 / 10
Quelle: Neckbreaker - Das Metal Webzine 2007 war das Jahr von ENSIFERUM! Mit dem dritten Album „Victory Songs“ holte man zum alles vernichtenden Schlag aus, wie mein Kollege Mika damals völlig zu Recht zu berichten wusste. Waren die Finnen vorher nur maximal die Nummer zwei des Folk/Pagan Metal Sektors, so schaffte man es dank dieses überragenden Albums in Verbindung mit den überzeugenden Vorstellungen an der Livefront die Konkurrenz in den Schatten zu stellen. Begünstigt wurde diese Entwicklung vom zeitgleichen Schwächeln dieser. So schafften es die Landsmänner von FINNTROLL, dass ihre 2007er Scheibe „Ur Jordens Djup“ über weite Strecken langweilte und der ENSIFERUM Ableger WINTERSUN schaffte mal wieder gar nichts, sprich Jari Mäenpää lässt die Anhängerschaft nach wie vor sehnlichst auf den Nachfolger zum 2004er Debüt warten. Gut, lassen wir fortan die Vergleiche und wenden uns lieber wieder ENSIFERUM selber zu, die in den vergangenen Monaten nicht untätig waren, und mit „From Afar“ ein neues Album am Start haben, das für Gesprächsstoff innerhalb der Fangemeinde sorgen wird, so viel sei schon mal vorweggenommen! Denn die ENSIFERUM des Jahres 2009 sind nicht mehr dieselben wie zu Debützeiten. Gut, diese Erkenntnis dürfte jetzt niemanden überraschen, dazu hat sich alleine personell viel zu viel getan seit der Bandgründung, aber auch der Sound bzw. die musikalische Ausrichtung hat sich einer gewissen Korrektur unterzogen, gerade auch, wenn man das aktuelles Werk mit seinem Vorgänger vergleicht. Vorbei ist die Zeit, als man versuchte mit kurzen mitgröltauglichen Hymnen zu begeistern, knackige Songs wie „Hero In A Dream“, „Token Of Time“, „Tale Of Revenge“ oder „One More Magic Potion“ sucht man auf „From Afar“ vergebens! Die ENSIFERUM des Jahres 2009 wollen MEHR; und das ist nicht nur positiv! Das akustisch-folkloristische Intro „By The Dividing Stream“ leitet „From Afar“ jedenfalls erst mal vielversprechend ein. Manchen mag das Ganze mit seinen knapp vier Minuten zu lang sein, gut gemacht ist es trotzdem! Vom eigentlichen Opener und Titeltrack „From Afar“ kann ich das leider nur bedingt behaupten, was um Himmels Willen ist bloß mit ENSIFERUM passiert, fragt man sich nach den ersten Takten? ENSIFERUM goes RHAPSODY (OF FIRE)??? Chöre, Gedudel, Pathos, Schlachtfeeling, pseudoorchestraler Kitsch...alles was der Pro-Tools fähige Rechner hergibt, wurde in diesen Song gepackt. Mal ne Frage an Petri Lindroos und Markus Toivonen: Wo habt ihr die Gitarren versteckt? Im Großen und Ganzen zieht sich diese Entwicklung durch die komplette Scheibe. Mehr Bombast, mehr Progressivität, mehr Epik, mehr Kitsch! Neben dem Titelsong ist vor allem das auf zwei Teile gestreckte, insgesamt fast 25 Minuten lange, „Heathen Throne“ davon betroffen. Zusätzliches Problem: Dessen erster Teil hat außer einem ziemlich geilen Refrain nicht viel zu bieten, was insbesondere auch daran liegt, dass ein vernünftiger Songaufbau bzw. ein gelungenes Integrieren der neuen Elemente fehlt. Ein Zwischenfazit, das eigentlich auf mehrere Songs von „From Afar“ zutrifft. Gerade bei den längeren Songs, verheddern sich ENSIFERUM zunehmend in vertrackten Arrangements und ziehen einige Parts unnötig in die Länge - weniger wäre da mal wieder mehr gewesen. Erschwerend kommt hinzu, dass man mit dem ausnahmsweise mal kurzen „Elusive Reaches“ eine richtige Niete im Sack hat. Bei aller bisherigen Kritik darf ich aber natürlich nicht die guten Momente von „From Afar“ unter den Tisch kehren, die es selbstverständlich auch gibt, sei es jetzt der Kracher „Twilight Tavern“ (mit mehrstimmigem Chor einiger Sängerinnen), das ruhigere „Smoking Ruins“ oder der künftige Livekracher „Stone Cold Metal“, inklusive eines jetzt schon legendären Westernparts. Als Einleitung zum abschließenden „The Longest Journey“ (der zweite Teil von „Heathen Throne“) wird „From Afar“ zwischendurch landestypisch vom finnischen „Tumman Virran Taa“ aufgelockert, das nur aus einem mehrstimmigen Gesang besteht. TÝR lassen grüßen! Wenigstens bei „The Longest Journey“ gelingt es ENSIFERUM, die Opulenz in einem vernünftigen Rahmen einfließen zu lassen, so dass „From Afar“ halbwegs versöhnlich endet. Sicherlich ist das vierte ENSIFERUM Album das reifste Werk der Finnen, in meinen Augen und Ohren aber auch das Schlechteste. Dass sich „From Afar“ trotzdem noch mit einem gerade noch so gut über die Ziellinie rettet, liegt vor allem daran, dass ENSIFERUM nach wie vor die handwerklich besten Vertreter der reinen Pagan/Viking-Lehre sind, was man „From Afar“ an vielen Stellen anhört. Meiner Meinung nach hätte „From Afar“, wenn es perfekt gemacht worden wäre, der ganz große Wurf für ENSIFERUM werden können. Auf eine gewisse Art und Weise tönt „From Afar“ aber zu kitschig und übertrieben fröhlich, auf der anderen Seite aber auch unnötigerweise aufgesetzt progressiv und bombastisch, und zumindest ich habe mit dieser Entwicklung leichte Schwierigkeiten. http://www.neckbreaker.de/CD-Reviews/Ensiferum-From-Afar/ [Review lesen]

04.10.2009 18:40 - Leaves' Eyes: Njord (2009)

8.0 / 10
Quelle: Neckbreaker - Das Metal Webzine Eine der am meist belächelnden und verkannten Bands der Szene ist zurück mit einem neuen Album. Die Rede ist natürlich von LEAVES' EYES, dem inzwischen nicht mehr ganz so neuen Hauptbetätigungsfeld des ehemaligen THEATRE OF TRAGEDY Frontfräuleins Liv Kristine und des ATROCITY Masterminds Alex Krull. Brauchte man 2005 gerade mal ein Jahr, um den Nachfolger zum 2004er Album-Debüt „Lovelorn“ im Kasten zu haben, so hat man sich dieses Mal fast 4 Jahre Zeit gelassen, um der Gemeinde ein neues Album zu präsentieren. Und wenn man „Njord“ aus diesem Kontext heraus betrachtet, hat sich die intensive Arbeit definitiv gelohnt; „Njord“ steckt seinen Vorgänger „Vinland Saga“ (nicht nur zeitlich ein Schnellschuss) locker in die Tasche. Das wird bereits ganz deutlich, wenn man die 12 Songs von „Njord“ einem ersten Hördurchgang unterzogen hat, und diese Meinung verfestigt sich mit jedem weiteren Durchgang. LEAVES' EYES klingen auf ihrem dritten vollwertigen Album deutlich reifer, deutlich abwechslungsreicher, einfach deutlich besser als in der Vergangenheit, auch wenn gerade das Debüt einige großartige Momente zu bieten hatte. Diese Verbesserung beginnt bereits beim titelgebenden Opener, der von Meeresrauschen und dumpfen Paukenschlägen eingeläutet wird, so dass man sich thematisch passend gedanklich sofort auf einem Wikingerschiff wiederfindet, und zieht sich durch die komplette Scheibe bis hin zum Abschlussepos „Froya's Theme“. Was ebenfalls sofort ins Ohr springt, ist die ungemeine Härte, mit der LEAVES' EYES zuweilen zu Werke gehen, so machen z.B. der Opener sowie das übernächste „Emerald Island“, das von einer rasenden Doublebass getragen wird, mächtig Dampf, und versuchen zu widerlegen, dass LEAVES' EYES eine Band für Weicheier sind. Gleiches gilt im Verlaufe des Albums auch für einen Song wie „Ragnarok“, der gut nach vorne geht, allerdings gerade zu Beginn zu verdächtig an die „Once“ Phase von NIGHTWISH erinnert. Meiner Meinung nach der einzige wirklich schwache und unnötige Song von „Njord“ und das ist als Umkehrschluss eine reife Leistung. Neben einigen der härtesten LEAVES' EYES Nummern ever, befinden sich auf „Njord“ selbstverständlich auch einige ruhigere Songs, sei es jetzt die schöne Halbballade „Scarborough Fair“ im BLACKMORE'S NIGHT Stile (nur härter), oder die reinrassigen Balladen „Irish Rain“ und „Morgenland“. Mein persönliches Highlight der Scheibe ist übrigens das mit einem schönen Songaufbau und einem schönem Refrain ausgestattete „Take The Devil In Me“, objektives Highlight ist mit Sicherheit die erste Single „My Destiny“, die ziemlich gut alles repräsentiert, wofür LEAVES' EYES stehen. Einen großen Schritt nach vorne machen LEAVES' EYES auf „Njord“ neben der Verbesserung in Sachen Songwriting vor allem durch die Zunahme eines echten Orchesters, genauer gesagt des bereits bekannten Lingua Mortis Orchester unter der Regie von Victor Smolski (RAGE). Dadurch wirkt der Gesamtsound noch voluminöser und opulenter, was der Band und ihren Songs insgesamt gut zu Gesicht steht. Leidtragende dieser Entwicklung ist die neue Bassistin Alla Fedynitch (wo kommen plötzlich all die Bassistinnen her?), deren Instrument im Vergleich zu den ganzen Chören und Streichern und insbesondere zu den wuchtigen Drums den Kürzeren zieht. Thematisch wurde zu „Njord“ eigentlich auch schon alles gesagt, es dreht sich mal wieder alles um die lieben Wikinger und die nordische Geschichte, zu einer Band wie LEAVES' EYES passt diese Thematik wie die Faust aufs Auge, ansonsten gilt das Gleiche wie bereits bei der letzten REBELLION Scheibe. Insgesamt ist „Njord“ das reifste Werk der süddeutschen Band, und ein großer Schritt in die richtige Richtung. Spätestens mit diesem dritten Album sind LEAVES' EYES zu einer ernstzunehmenden Band geworden, und gehören mit ihrer Mischung aus nordischer Folklore, Gothic Metal und Bombast, zu den Genrevorreitern. Natürlich werden sich am dünnen Stimmchen des blonden Engels und den gerne mal eingestreuten Shouts/Grunzern (?) ihres Gatten Alex Krull nach wie vor die Geister scheiden, alles andere wäre auch irgendwie merkwürdig. Der Erfolg gibt den beiden jedenfalls Recht wie ein beeindruckender Platz 30 in den deutschen Albumcharts zeigt, zumal „Njord“ weit weniger peinlich ausfällt wie viele Metaller denken mögen. http://www.neckbreaker.de/CD-Reviews/Leaves-Eyes-Njord/ [Review lesen]

07.10.2008 12:56 - Enslaved: Vertebrae (2008)

8.0 / 10
Original Neckbreaker Metal Webzine: http://www.neckbreaker.de/CD-Reviews/Enslaved-Vertebrae/ Bei einer Sache konnte man sich bei ENSLAVED immer schon sicher sein: Für die Norweger ist Stillstand ein Fremdwort. Wo andere Bands ein Dutzend nahezu identischer Alben rausbringen, versuchen sich ENSLAVED von Album zu Album neu zu erfinden oder zumindest weiterzuentwickeln. Das war schon in den Neunzigern so (man vergleiche die 3 Alben „Frost“ (1994), „Eld“ (1997) und „Bloodhemn“ (1998) miteinander) und ist bis zum aktuellen zehnten Studioalbum „Vertebrae“ der Fall. ENSLAVED können einfach nicht anders und gehen erneut einen Schritt nach vorne. Dass die Bergener ursprünglich als Black Metal Band gestartet sind und dann im Laufe der Zeit mehr und mehr Elemente der progressiven Musik übernommen haben, dürfte inzwischen bekannt sein. Auf „Ruun“ (2006) haben sie dann zum ersten Mal so richtig damit begonnen, auch psychedelische oder auch neurotische Momente in ihren Gesamtsound zu integrieren, und dieses „Experiment“ setzen sie auf „Vertebrae“ fort. Ich behaupte sogar, dass man die Verschmelzung aller Stilarten auf „Vertebrae“ perfektioniert hat, was jetzt nicht bedeutet, dass das Album perfekt geworden ist. Der Opener „Clouds“ geht als Paradebeispiel der „neuen“ ENSLAVED durch. Der Song beginnt wie ein Intro sehr atmosphärisch und düster (erinnert mich etwas an PRIMORDIAL) und wird nach einem progressiv rockenden Zwischenstück immer heftiger. Bereits hier wird deutlich, dass die Growls und der klare Gesang von Grutle Kjellson gleichberechtigt nebeneinander stehen. „To The Coast“ setzt diese Linie konsequent fort und pendelt zwischen diesen beiden Gesangsarten, zwischen Sanftmut und Härte. Im Vergleich zum Eröffnungsstück fällt, „To The Coast“ allerdings etwas ab, es fehlt einfach so etwas wie ein Refrain. Dafür kann „Ground“ wieder auf ganzer Linie überzeugen. Nach einem Black Metal artigen Beginn und einigen Tempoverlangsamungen gipfelt „Ground“ in einem sehr gefühlvollen 70ties Chorus, bei dem auch die akustischen Gitarren zum Zuge kommen. Der titelgebende Track hingegen beginnt frickelig mit einem vertrackten Rhythmus, bevor die bösartigsten Screams und Growls des Albums einsetzen, die zusammen mit den fast schon nervig neurotischen Gitarren eine bedrohliche Atmosphäre erschaffen. Die zweite Hälfte von „Vertebrae“ beginnt in Gestalt von „New Dawn“ für aktuelle ENSLAVED Verhältnisse sehr flott. Und so richtig heftig wird’s beim tollen Refrain, den man über einen Blastspeedpart gelegt hat. Gerade aber hier fällt einmal mehr auf, dass Grutle Kjellson in Bezug auf seinen klaren Gesang kein Meistersänger ist. Sein Gesang ist insgesamt viel zu monoton, er nutzt dauerhaft ein und dieselbe Tonlage. Im Vergleich dazu hat ein Mikael Akerfeldt ganz klar die Nase vorne. Zumindest für meinen Geschmack schmälert das etwas das Hörerlebnis. Dazu passt, dass man den klaren Gesang sehr weit in den Hintergrund gemixt hat. Weiter geht’s mit dem Longtrack des Albums „Reflection“ und in der Tat weist dieser Song ein paar Längen auf. Und auch „Center“ beginnt erst mal mit einer längeren instrumentalen Eröffnung, bevor eine Art Sprechgesang einsetzt. Definitiv nichts für schwache Nerven und mehr eine Sammlung von einzelnen Soundcollagen als ein Song im herkömmlichen Sinne. Aber vielleicht gerade deshalb so faszinierend. Mit „The Watcher“ liefern ENSLAVED zum Abschluss noch ein „songdienlich“ komponiertes Stückchen ab, das für die kleineren Längen zwischendurch entschädigen kann. So viel zu den einzelnen Songs von „Vertebrae“, dabei sind es eigentlich weniger die Songs an sich, die „Vertebrae“ so gut machen, sondern es ist die Atmosphäre, die die Norweger mit ihren Songs erschaffen. Heißt „Vertebrae“ ist definitiv kein Album zum Nebenbeihören, es erfordert die komplette Aufmerksamkeit des Hörers. Ist man nicht bereit, diese zu geben, rauscht das Album wirkungslos an einem vorbei. Gleichzeitig ist es das anspruchsvollste und anstrengendste Werk der ENSLAVED Historie, das mit knapp 50 Minuten zum Glück nicht zu lange ausgefallen ist, denn über die typische Prog Spielzeit von 75 Minuten wäre die ganze Angelegenheit nur noch schwerer verdaulich. ENSLAVED entwickeln sich auf „Vertebrae“ mehr und mehr zu den OPETH des Black Metals. Und wie bei dem aktuellen OPETH Meisterwerk wird sich auch bei ENSLAVED mit dem aktuellen Album nichts ändern. Die Norweger waren einzigartig, sind einzigartig und werden es immer bleiben. [Review lesen]

07.10.2008 12:54 - Falconer: Among Beggars And Thieves (2008)

7.0 / 10
Original: http://www.neckbreaker.de/CD-Reviews/Falconer-Among-Beggars-And-Thieves/ Kaum zu glauben, aber “Among Beggars And Thieves” ist bereits das 6. Studioalbum von FALCONER. Dabei erschien das selbstbetitelte Debütalbum der Schweden erst 2001! Erinnern wir uns kurz zurück an dieses Jahr: „Falconer“ war zu dieser Zeit (und ist es immer noch) ein bahnbrechendes Meisterwerk, das eine Bewegung in Gang setzte, die erst Jahre später so richtig ins Rollen kam, nämlich den Folk- bzw. Viking Metal. Nicht umsonst wurde die Band anno 2001 vielfach zum Newcomer des Jahres gekürt. Der ebenbürtige Nachfolger „Chapters Of A Vale Forlorn“ (2002) ebnete eigentlich den Weg hin zum großen Durchbruch, doch kurz nach der Veröffentlichung entschied sich Ausnahmesänger Mathias Blad dazu, die Band aufgrund anderer Verpflichtungen zu verlassen. Es folgten einige deprimierende Jährchen mit Interimssänger Kristoffer Göbel („Sceptre Of Deception“ (2003), „Grime Vs. Grandeur“ (2005)), bevor 2005 Originalsänger Mathias Blad wieder in die Band zurückkehrte. Und siehe da, mit dem starken Album „Northwind“ (2006) ging es gleich wieder aufwärts. Auf „Among Beggars And Thieves“ wagt man sich jetzt einen Schritt weiter und präsentiert das erste Konzeptalbum, das sich thematisch mit den harten Zeiten im mittelalterlichen Schweden beschäftigt. In Sachen musikalischer Ausrichtung bewegen sich FALCONER allerdings in den gewohnten Bahnen. Mal kommen die Songs flott daher („Field Of Sorrow“, „Pale Light Of Silver Moon“), mal im gediegenen Midtempo („Mountain Men“, „Boiling Led“) oder auch mal getragen balladesk („A Beggar Hero“). Auch in Sachen Produktion setzte man erneut auf die bewährten Kräfte und zog ins Sonic Train Studio, um sich von Andy La Rocque einen Sound verpassen zu lassen, der einfach wie die Faust aufs Auge zu FALCONER passt. Um Unterschiede zu den Vorgängern herauszustellen, muss man schon ganz genau hinschauen und –hören. Zum einen setzen FALCONER zum ersten Mal in der Bandgeschichte weiblichen Gesang ein. Die mir unbekannte Gastsängerin Evelyn Jons darf sich ab und zu mit Mathias Blad duellieren („A Beggar Hero“, „Dreams And Pyres“), und ich muss sagen, die beiden harmonieren perfekt. Gab es bereits auf „Northwind“ Songs in schwedischer Sprache, so steht auf „Among Beggars And Thieves“ die Muttersprache von Texter Stefan Weinerhall deutlich weiter im Vordergrund. Insgesamt gibt es drei Songs, die komplett in Schwedisch gehalten sind (den Bonustrack der limitierten Auflage mitgerechnet sogar vier!); sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig, dennoch beileibe nicht schlecht. Den wesentlichsten Unterschied findet man im Abschlusstrack „Dreams And Pyres“, der mit dem bisherigen Schaffen nur wenig zu tun hat. Dazu ist die Ausrichtung viel zu episch und bombastisch, der 8 Minüter erinnert zumindest grob an neuere NIGHTWISH Songs. Und es tut gut, dass FALCONER etwas ihre Grenzen überschreiten, auch wenn „Dreans And Pyres“ noch etwas der natürliche Fluss fehlt; für meinen Geschmack wirkt der Song zu konstruiert, aber das kann sich in Zukunft noch bessern. Soweit bleibt also vieles beim Alten und doch will sich beim Genuss von „Among Beggars And Thieves“ keine von Herzen kommende Begeisterung einstellen. Das liegt weniger an den nach wie vor vorhandenen typischen FALCONER Melodien und gefühlvollen Sololeads von Stefan Weinerhall oder am Gesang von Mathias Blad, sondern eher am Rest, der nun mal auch nötig ist, um eine richtig tolle Scheibe abzuliefern. Es sind die Songs an sich, die auf „Among Beggars And Thieves“ zu unspektakulär und berechenbar ausfallen. „Mountain Men“, dem fröhlichen „Vargaskall“ oder „Viddernas Man“ fehlt einfach das gewisse etwas. Gerade im instrumentalen Bereich klingt vieles zu sehr auf Sicherheit komponiert. Aber selbstredend ist das sechste FALCONER Album kein schlechtes Album geworden, denn flotte Kracher wie der Opener „Field Of Sorrow“ und „Pale Light Of Silver Moon“ können an die alten Glanzzeiten anknüpfen. Für all diejenigen unter euch, denen FALCONER noch kein Begriff sein sollten, ist genau dieser Opener der Anspieltipp schlechthin. Und auch die Ballade „A Beggar Hero“ und der bereits erwähnte abschließende Longtrack bewegen sich im oberen Bereich. Zusammengefasst liefern FALCONER mit „Among Beggars And Thieves“ eine Stagnation auf hohem, leider aber nicht auf höchstem Niveau ab. Die erhoffte, und wenn ich ehrlich sein soll, auch erwartete Steigerung zu „Northwind“ ist den Schweden nicht geglückt. Trotzdem ist auch „Among Beggars And Thieves“ allen wärmstens zu empfehlen, die mit den bisherigen FALCONER Alben etwas anfangen konnten. [Review lesen]

28.08.2008 10:15 - Substyle: Walk The Dino (2008)

8.5 / 10
Ganz schön dicke kam’s in den letzten Jahren für die Kölner Band SUBSTYLE. Waren die deutschen FAITH NO MORE vor 6 Jahren mit ihrem beim Major Motor Music erschienenen zweiten Album „Out To Lunch“ so was wie die deutsche Hoffnung in Sachen anspruchsvollem Crossover (in diesem Falle ungleich Rap-Rock-Mist!), so jagten die sechs Jungs in den folgenden Jahren von einer Pechsträhne zur nächsten. Im Zuge der Umstrukturierungsmaßnahmen bei Universal wurden SUBSTYLE vom neuen Label sofort wieder fallen gelassen und auch das ursprüngliche Label Vielklang, bei dem die Kölner erneut Unterschlupf fanden, ging Pleite. Von diesem Rückschlag enttäuscht, verließ Sänger Guido Böckem die Band, und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, musste Geiger Tobias Schellin einen Schicksalsschlag hinnehmen, der sein ganzes Leben verändern sollte; der Teufel Krebs raubte ihm einen Arm. Doch 2006 raffte sich die Band noch mal zusammen, der ehemalige Sänger Guido kehrte zurück und mit den beiden Verstärkungen David Schlax an der Gitarre und Hendrik Hoinkis am Schlagzeug versucht man jetzt so etwas wie einen Neuanfang. Dabei ist der erste Eindruck eher abschreckend. Ein Bandname samt Logo, das auch jedem Hip-Hopper gerecht werden würde, ein Cover, von dem ich nach wie vor nicht weiß, was ich von ihm halten soll und dann noch dieser merkwürdige Albumtitel „Walk The Dino“, der den Pressetextverfasser dazu veranlasste, den Sound der Kölner mit einem Tyrannosaurus zu vergleichen. Aha. Doch in musikalischer Hinsicht kann mich das Sextett mit seinem Crossover voll und ganz überzeugen. Wobei die Stilbezeichnung Crossover in diesem Falle wörtlich zu nehmen ist, denn SUBSTYLE würzen die Grundzutat alternativer Rock mit aller Hand anderer Stile wie Punk, Ska, Reggae, Pop, Metal und Progressive Rock. Ihr habt immer noch keine Vorstellung wie SUBSTYLE jetzt klingen? Vielleicht hilft euch ja erneut der Verfasser der beiliegenden Presse-Information weiter. „Melancholie ohne zu heulen, Energie ohne Red Bull oder Wellness-Scheiß, Zuversicht ohne Psychopharmaka, Spaß ohne lustige Hütchen. Hier drehen die apokalyptischen Geisterreiter vor Arbeitsbeginn nochmal um und gehen lieber Tanzen … „Walk The Dino“ ist wie ein dunkler Horizont, an dem links noch ein Tornado tobt, während rechts schon langsam die Sonne wieder durch die Wolken bricht.“ (Wo gibt’s diese Drogen?) Na, alles Klar? Die Eröffnung mit einem instrumentalen „Westernmovie“-Intro („The Devil & The Saint“), das nahtlos in den von Ennio Morricone inspirierten eigentlichen Opener „Fistful Of Nothing“ übergeht, überzeugt bereits, auch wenn der Start mit einer halben Coverversion prinzipiell nicht optimal ist. Und neben dieser halben Coverversion befinden sich auf „Walk The Dino“ noch zwei weitere, die von der Auswahl her genauso different sind, wie die Einflüsse der Band. Allerdings ist das ROLLING STONES Cover „Paint It Black“ inzwischen bereits so dermaßen ausgelutscht, dass jeder weitere Versuch zum Scheitern verurteilt ist. Und so geht es dann auch SUBSTYLE, von daher hätte man sich das besser gespart. Dafür hat der Udo Jürgens Gassenhauer „Tausend Jahre sind ein Tag“ in Rockkreisen Seltenheitswert. Und nicht nur deshalb muss ich diesem Cover Klasse attestieren, auch wenn mir (Gott sei Dank) ein Vergleich mit dem Original nicht möglich ist. An den eigenen Kompositionen der Band habe ich nichts zu meckern, die können durch die Bank überzeugen. Mal hart, mal weich, mal melancholisch, mal entspannend, mal anspruchsvoll, mal lässig und tanzbar; mit dem verbindenden Element, dass alle Songs eingängige Ohrwürmer sind, die ein unverkennbares kommerzielles Potential offerieren, was in diesem Fall aber ganz und gar kein Nachteil ist. Welcher der 12 Songs jetzt der beste ist, ist wirklich schwer zu sagen und schwankt von der eigenen Stimmung. Als Anspieltipp kommt am ehesten die mit Akkordeonklängen eingeleitete erste Single „Dirty Youth“ in Frage oder der kraftvoll-lässige Titelsong „Walk The Dino“. Aber auch das energetisch-tanzbare „Awake“ und die großartige nachdenkliche Halbballade „Antidote“ wissen zu Gefallen. Insgesamt ist „Walk The Dino“ ein Album geworden, das wahnsinnig unterhaltsam ist, auch wenn ich davon überzeugt bin, dass die Songs live noch mehr Spaß machen (vermutlich sind SUBSTYLE nicht umsonst die „In Extremo Lieblings Supportband“). Wer die Band noch von früher kennt, kann „Walk The Dino“ blind abgreifen. Und auch alle anderen machen keinen Fehler, wenn sie sich mal etwas näher mit SUBSTYLE und deren aktuellem Album „Walk The Dino“ beschäftigen. Bleibt zu hoffen, dass die sechs Jungs aus der Domstadt nach den dunklen Jahren endlich die Anerkennung bekommen, die sie verdient haben. Zu wünschen wäre es ihnen alle Mal. http://www.neckbreaker.de/CD-Reviews/Substyle-Walk-The-Dino/ [Review lesen]

28.08.2008 10:10 - Blessed By A Broken Heart: Pedal To The Metal (2008)

8.0 / 10
Oh mein Gott, was zur Hölle ist das? Ich muss zugeben, es ist mir selten so schwer gefallen ein Album zu reviewen wie bei „Pedal To The Metal“. Keine Frage, „Pedal To The Metal“ liefert eine gehörige Portion an Spaß und BLESSED BY A BROKEN HEART machen das, was sie machen, wirklich gut! Ihr Ziel „ein Album voller epischer Hymnen abzuliefern, das dem Hörer auch den dunkelsten Tag versüßt, das den täglichen Frust vergessen lässt und jedem eine geile Zeit beschert“, erreichen sie definitiv! Auf der anderen Seite habe ich für kaum eine andere aktuelle Band so viel Verachtung übrig wie für die nach wie vor Newcomer aus Kanada. Trendanbiederung um jeden Preis lautet die Devise der 6 Jungs, die Glaubwürdigkeit bleibt vollkommen auf der Strecke. Für mich stellt sich da sogar die Frage, ist das hier noch „Metal“? Bevor ich jetzt aber zu sehr in die Subjektivität abdrifte, erst mal zu den nackten Fakten im Schnelldurchlauf. 2003 als Metalband mit Hardcorebackground gegründet, 2004 das erste Album „All Is Fair In Love And War“, ein Flop, diverse Umbesetzungen und aufgrund der Erfolglosigkeit eine radikale Kurskorrektur in Sachen Sound. Die Core-Elemente wurden zurückgeschraubt, dafür hat man eine gehörige Portion Glam integriert, mit der Folge, dass BLESSED BY A BROKEN HEART inzwischen als „moderne Version von Mötley Crüe und Journey“ angepriesen werden (Was haben diese großartigen Bands verbrochen, um jetzt mit diesen Jungs in einen Topf geworfen zu werden). Ich persönlich tendiere zum Begriff „Popmetal“ oder wie wär's mit „Eighties-Heavy-Core“. Und gerade diese radikalen Veränderungen in Sachen Sound liegen mir sehr schwer im Magen, man wird den Eindruck nicht los, als handele es sich bei BLESSED BY A BROKEN HEART um eine gecastete Band (was sie allerdings nicht sind), die nur darauf getrimmt wurde, sich dem Zeitgeist anzupassen. Da hätten wir das übliche Wechselspiel zwischen Growls (v.a. in den Versen) und klaren melodischen Vocals (v.a. in den Refrains), da kommt mir das Wort Emocore in den Sinn, und die diversen Hüpf- und Moshparts dürfen natürlich auch nicht fehlen (sozusagen als Überbleibsel der Vergangenheit). Jeder Song besitzt einen bis zur Peinlichkeit gehenden melodischen Refrain, den man bereits mitgrölen kann, wenn man ihn noch gar nicht kennt, und mit ein paar Bier im Kopp, klappt das sicher noch besser. Die Texte sind an Niveaulosigkeit kaum mehr zu unterbieten, aber wer braucht schon gute Lyrics, wenn’s eh nur ums Partymachen geht. Um die Trendmetalhörer nicht zu sehr abzuschrecken, hat man die Produktion ganz bewusst drucklos geraten lassen, Gitarren und Drums klingen als hätte man sie in Watte gepackt. Ach ja, christlich soll die Band auch sein, ist in den Staaten schließlich auch gerade in; wer’s glaubt wird selig. Ein ganzer Haufen Tattoos und Piercings dürfen natürlich auch nicht fehlen und die Haare müssen auch sitzen, man will schließlich auch optisch cool rüberkommen. Dämliche Pseudonyme wie Shread Sean oder Da Bird gibt’s noch oben drauf. Jetzt fehlt eigentlich nur noch ne Tussi am Bass, und wir hätten die kanadischen SONIC SYNDICATE zusammen. Sollten die „Popstars“ jemals eine „Metalband“ casten, BLESSED BY A BROKEN HEART kämen dem Ergebnis sehr nahe. Beim atmosphärischen Intro „Intro“ ist davon noch nicht viel zu spüren, Keyboardklänge, Wolfsgeheul, akustischen Gitarren, ein gefühlvolles Solo, fast wie der Beginn einer Symphonic-Metal Scheibe. Und auch beim mächtigen und für BLESSED BY A BROKEN HEART brettharten Opener „She Wolf“ ist soweit noch alles in Ordnung. Demgegenüber stehen die nächsten beiden Songs „Show Me What You Got“ und „Move Your Body“ für das gesamte Übel der Scheibe. Allen voran „Move Your Body“ schießt den Vogel der Peinlichkeit ab. „Move Your Body, Move Move Your Body, Schools Out, And It’s Time To Party, We’ve Got Rock, We Dont Need Your Money”. Und ähnlich platt geht’s bei “To Be Young” weiter. “This Is What Its Like To Be Young, Singing Loud And Having Fun, Hoping The Sun Will Never Rise”. Oder bei “D’ont Stop”: “Dont Stop, Baby Dont Stop, Till You Feel The Burn, Baby D’ont stop, Just D’ont Stop”. Wie war das noch mit „christlich”? Auch musikalisch gehen die Kanadier ähnliche Wege. „To Be Young“ hat man mit fast schon lächerlichen „nanana“-Chören angereichert. Zu Beginn von „Doing It“ klaut man ganz dreist bei IN FLAMES, doch ganz plötzlich setzt ein Keyboardsynthiesound ein, der mich mehr an Eurodancemucke als an Metal erinnert und gerade dieses Zugekleistere mit den Synthies macht die ganze Chose fast unerträglich. (Die Achtziger im Vergleich sind dagegen nix). Dabei tun sie es doch angeblich für den Rock, ist klar Jungs. Und dann gibt’s da noch das bereits erwähnte „Move Your Body“, bei dem ich im Refrain den ein oder anderen Technobeat erahne, oder liegt das nur daran, dass der Song bis zum geht nicht mehr auf tanzbar getrimmt wurde. Mit „Blood On Your Hands“ (tolles Eröffnungssolo übrigens) hat man auch noch eine wirklich gelungene Hymne in der Hinterhand, vielleicht am ehesten so was wie ein objektiver Anspieltipp. Wahrscheinlich ist es einfach mein Fehler, dass ich versuche, die Band auch nur ein Stückchen ernst zu nehmen, bei dem, was sie tun. „Pedal To The Metal“ beinhaltet 10 gnadenlose Ohrwürmer, die wahlweise zum Bangen, Mitklatschen, laut loslachen oder kübeln anregen; entweder man liebt oder hasst sie, oder eben auch beides gleichzeitig. Wie gesagt: BLESSED BY A BROKEN HEART haben’s wirklich drauf, sie können Songs schreiben, Schwächen im instrumentalen Bereich sind keine auszumachen und live sollen sie angeblich auch was taugen, ob man das gut finden kann, muss jeder für sich selber entscheiden; für mich bleibt ein fader Beigeschmack zurück. Wer sich an all dem Drumherum nicht stört und auf der Suche nach einer Partyscheibe ist, der wird mit „Pedal To The Metal“ viele schöne Stunden erleben, wer um die Glaubwürdigkeit der gesamten Szene bedacht ist, der wird BLESSED BY A BROKEN HEART hassen. http://www.neckbreaker.de/CD-Reviews/Blessed-By-A-Broken-Heart-Pedal-To-The-Metal/ [Review lesen]

28.08.2008 10:07 - Jeff Loomis: Zero Order Phase (2008)

8.5 / 10
Jetzt hat er es also auch getan. Legte NEVERMORE Fronter Warrel Dane im Frühjahr mit „Praises To The War Machine“ sein erstes Soloalbum vor, so zieht JEFF LOOMIS, seines Zeichen Gitarrist bei den Power-Thrashern aus Seattle, nun ebenfalls seinen ersten Solostreich nach. War „Praises To The War Machine“ ein Album, das problemlos jedem NEVERMORE-Fan munden dürfte, so könnte die Sache bei „Zero Order Phase“ etwas anders aussehen, denn JEFF LOOMIS hat sein Soloalbum komplett instrumental gelassen, und reine Instrumentalalben sind nun mal nicht jedermanns Sache. Der zu erwartende geringere kommerzielle Erfolg ist aber keineswegs gleichzusetzen mit einem geringeren Qualitätslevel, nein „Zero Order Phase“ kann auf seine ganz eigene Art und Weise durchaus mit dem großartigen „Praises To The War Machine“ konkurrieren, kommt in seinen besten Momenten sogar an Göttergaben wie „Dead Heart In A Dead World“ oder „This Godless Endeavor“ heran. Und auch wenn ich persönlich etwas die Stimme von Warrel Dane vermisse, steht eines jedenfalls außer Frage: Das Spiel des Amerikaners ist unverwechselbar, eine solche Position und einen solch ureigenen Stil muss man sich erst einmal erarbeiten. Dafür sorgt vor allem ein Gesichtspunkt, der beim Hören von „Zero Order Phase“ sofort auffällt. JEFF LOOMIS versucht erst gar nicht, sich auf Teufel komm raus von seiner Stammband abzugrenzen, das Material von „Zero Order Phase“ atmet größtenteils den Spirit von NEVERMORE, allerdings ohne als purer Abklatsch oder Resteverwertung angesehen werden zu müssen. Diese Tatsache macht das Album allerdings nicht unbedingt leicht verdaulicher, denn viele Songs sind sich auf den ersten Blick in Form und Inhalt sehr ähnlich, erst nach mehrmaligem Hören hat man sie so seziert, dass die Unterschiede deutlich werden. Ein großer Pluspunkt von „Zero Order Phase“ liegt hingegen darin, dass JEFF LOOMIS bei allen Kabinettstückchen und wilden Soli fast nie den Song an sich aus den Augen verliert. Mit dem experimentellen Doppel „Azure Haze“ und „Cashmere Shiv“ (ganz großes Kino) hat der gute JEFF aber auch 2 Songs dabei, die stilistisch etwas offener geraten sind. Ähnlich wie bei NEVERMORE werden die für ein Instrumentalalbum überraschend heftigen Songs öfters von ruhigeren Passagen aufgelockert („Sacristy“, „Departure“), dieses Miteinander von flotten instrumentalen Abfahrten und zugänglicheren Parts stehen „Zero Order Phase“ insgesamt sehr gut. Allerdings hätte zur besseren Zugänglichkeit eine gesangliche Unterstützung bei 2 Songs ganz sicher nicht geschadet. Dafür stimmt aber die instrumentale Unterstützung, die der Protagonist im Studio erhalten hat. Die Rhytmusfraktion, allen voran Mark Arrington an den Drums (ein alter bekannter in der NEVERMORE Historie), leistet ganze Arbeit und mit Ron Jarzombek (WATCHTOWER), Pat O’Brien (CANNIBAL CORPSE) und dem Jazzmusiker Michael Manring dürfen sich noch einige Gäste mit JEFF LOOMIS duellieren. Dass der Sound von NEVERMORE Stammproduzent Neil Kernon keine Wünsche offen lässt, ist sowieso eine Selbstverständlichkeit. Wer sich einen Überblick über das Album verschaffen möchte, hört am besten mal in das furiose Eröffnungstrio „Shouting Fire At A Funeral“ (der Hit der Platte), „Opulent Maelstrom“ (erinnert etwas an DREAM THEATER zu „Train Of Thought“ Zeiten) und „Jato Unit“ (tolles Zusammenspiel von Loomis und Jarzombek) herein. „Zero Order Phase” ist das interessanteste, spannendste und intelligenteste Instrumentalalbum, das die Metalwelt in den letzten Monaten gesehen hat und muss sich nicht hinter dem genialen Solostreich seines Kollegen Warrel Dane verstecken. Eigentlich ist es nur schade, dass JEFF LOOMIS und Warrel Dane nicht die besten Momente ihrer Soloalben gebündelt haben, denn dann hätte ein wahrer NEVERMORE Klassiker das Licht der Welt erblickt. Aber vielleicht haben beide ja noch genug Ideen in Reserve für ein kommendes Meisterwerk. Für alle NEVERMORE Fans überbrückt „Zero Order Phase“ die Wartezeit sehr gut und alle Instrumentalfetischisten sollten sich das Teil sowieso zulegen. http://www.neckbreaker.de/CD-Reviews/Jeff-Loomis-Zero-Order-Phase/ [Review lesen]

10.08.2008 21:09 - Megaherz: Heuchler (2008)

8.5 / 10
http://www.neckbreaker.de/CD-Reviews/Megaherz-Heuchler/ Die Karriere der Münchener MEGAHERZ kann man getrost mit einer Achterbahnfahrt vergleichen. Vor über 15 Jahren als einer der Wegbereiter der „Neuen Deutschen Härte“ gegründet, landete man 1998 mit dem 2. Album „Kopfschuss“ im wahrsten Sinne des Wortes einen Volltreffer und Verkaufsschlager. Doch alle Hoffnungen in Kategorien der Genreveteranen RAMMSTEIN aufzusteigen, waren bereits mit dem Nachfolger „Himmelfahrt“ verflogen, der weder qualitativ noch kommerziell an seinen Vorgänger anknüpfen konnte. Und so kam es wie es kommen musste: Frontmann und Gründungsmitglied Alexander Wesselsky verließ die Band, um fortan sein Glück mit EISBRECHER zu versuchen. Und nachdem auch sein Nachfolger Mathhias Elsholz nach nur einem Album die Schnauze von MEGAHERZ voll hatte, schien das Ende der Band nach so vielen Rückschlägen besiegelt. Doch die beiden übrig gebliebenen Gründungsmitglieder X-Ti und Wenz wollten MEGAHERZ noch nicht begraben, und machten sich auf, neue Weggefährten zu suchen, die sie in Jürgen Wiehler (Schlagzeug) und Roland Vencelj (Gitarre) fanden. Und 2007 konnte man das Line-Up durch den neuen Frontman Lex endlich wieder komplettieren. So viel zur Vergangenheit, jetzt zur Zukunft, und die könnte für MEGAHERZ wieder rosig werden, denn mit „Heuchler“ lieferte man jüngst das vielleicht beste Album der Bandgeschichte ab. 11 Songs, 10 Kracher, das ist die Bilanz von „Heuchler“. Lediglich das abschließende Instrumental „Morgenrot“ ist ein Totalausfall erster Güte. Natürlich macht die Band auch auf Album Nummer 6 nicht viel anders als in der Vergangenheit. Immer noch trifft die Neue Deutsche Härte auf Gothic und Industrial Metal Elemente. Ich könnte auch einfach moderner massenkompatibler Metal sagen (davon kann man sich sicherlich demnächst in den Tanztempeln überzeugen). Die Songs werden nach wie vor von der Gitarre angetrieben und bauen auf einem solidem Groove auf. Und Neuzugang Lex gibt mit seiner kraftvollen Stimme wirklich eine prima Figur ab; seine Leistung auf „Heuchler“ ist der beste Beweis dafür, dass er genau der richtige Mann ist. Die streitbaren deutschen Texte dürfen natürlich auch nicht fehlen. Und provozieren tun MEGAHERZ auch im Jahr 2008 noch gerne. Bestes Beispiel hierfür ist die erste Single „Mann Von Welt“, in dessen Refrain das Wort „Wichser“ inflationär häufig zum Zuge kommt. Und auch eine Zeile wie „Geht nich gibt’s doch – Arschloch“ ist direkt, aber effektiv. Doch dass MEGAHERZ auch in dieser Hinsicht reifer geworden sind, stellen sie z.B. mit „Fauler Zauber“ unter Bewies, das sich sehr kritisch mit dem Thema Glauben und Gott auseinandersetzt. Als Anspieltipp für ein homogenes Album kommt am ehesten noch der Titeltrack in Frage, ansonsten dürfte da jeder seinen eigenen Favoriten haben. Ich könnte jetzt noch viel mehr Worte über „Heuchler“ verlieren, doch am Ergebnis würde das nichts mehr ändern. Für Fans des Genres, zu denen ich mich eigentlich nicht zähle, führt an „Heuchler“ einfach kein Weg vorbei und frei nach dem Motto „Totgesagte leben länger“ sollten auch alle, die die Münchener bereits abgehakt haben, MEGAHERZ erneut eine Chance geben. [Review lesen]

Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

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