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9.5 / 10
Apollo Gold ist der Name des Projektes des Total Chaos Rappers Manuva mit dem Produzenten Szenario. Mit "Schlichtes Gold" hat Apollo Gold das Licht der Tonträgerwelt auf CD und Vinyl erblickt, ohne dabei von der Medienlandschaft wahrgenommen zu werden, wie es sich das eigentlich verdient hätte. Schade eigentlich, denn Manuva ist auch fünf Jahre nach dem letzten Release (Total Chaos - Worte & Beats) noch immer einer der besten Rapper im deutschen Sprachraum und Szenario, der laut Manuvas Angaben, einen unglaublichen Beatausstoß hat, stellt sich uns auf diesem Album als uneheliches Kind von MF Doom und Madlib vor. Eine Kombination, die es im deutschsprachigen Raum bis dato noch nicht gegeben hat, die ein Konzeptalbum hingeschmettert hat, welches wohl in die Kategorie "zeitlos" einsortiert werden kann.
Wer ist also dieser Apollo Gold? Ein Superheld, der sich seinen Weg durch den Alltag bahnt, dabei seine Beobachtungen richtig einschätzt und dementsprechend handelt. Mal rücksichtslos, mal ehrenhaft. Manuva erzählt seine (Apollos) Geschichte und wechselt dabei immer wieder von der dritten in die erste Person und wieder zurück. Ist Manuva Apollo? Ja und nein! Vielleicht ist es der Traum eines jeden mal zum Superhelden zu werden. Als Rapper hat man den Vorteil zumindest auf einem Tonträger mal zum Helden zu werden und dabei trotzdem noch sein Leben retrospektiv zu betrachten.
Der zweite wesentliche Bestandteil neben den Raps ist die Musik. Szenario, der laut Manuvas Weblog mit einfachsten technischen Mitteln produziert, hat den Soundtrack zu den Geschichten produziert. Es soll jetzt nicht abwertend klingen, aber die Beats erinnern mich sehr stark an MF Doom. Sehr schräge Samples, die wohl zum Großteil aus der Welt des Films stammen, werden von mal sanft mal hart hämmernden Bässen umhüllt. Dazwischen immer wieder Sätze oder Wortfetzen aus verschiedensten Filmen.
Szenario und Manuva bilden ein neues Dreamteam und haben ein wunderschönes Kind zur Welt gebracht: Schlichtes Gold! [Review lesen]
8.5 / 10
Normalerweise wenn Sturmmasken in Internet Videos auftauchen muss man heutzutage schon an ein Geiseldrama oder an eine Terrordrohung denken. Aber dass es auch anders geht zeigen uns die Vamummten.
Sie stehen für das Gleichgewicht zwischen Gangsta Rap und Wahrheit. Das Ying und Yang des österreichischen HipHops ist ihre Aufgabe. Denn sobald ein sogenannter "Internetgangsta" auftaucht und versucht mit allerlei kuriosen Aussagen auf sich aufmerksam zu machen, kommen die Vamummten und stellen das Gleichgewicht wieder her!
Das Mixtape "Gehts Brunzn" ist ihr erster offizieller Release - allerdings im Eigenvertrieb. Sie haben sich Verstärkung aus ganz Österreich geholt, zum Beispiel: Mundpropaganda, MOZ, Sodom & Gomorrah, Schurli Shotgun oder Hans Maulwurf.
Thematisch bewegen sich die Vamummten zwischen Representer bis zu tiafen Battle Rap. Aber fast in jedem Song geht's eigentlich nur darum Spaß zu haben. Und was ist in Österreich bei jedem Spaß dabei? Riiiichtiiiig, Bier!
Der ein oder andere Track ist sicherlich nicht ganz nüchtern entstanden, aber das macht nichts, denn das ist wenigstens authentisch.
Bei "Im Grund gnumma" feat. Schurli Shotgun geht's derber zur Sache. Den Reim auf den Titel der mit "ghert a in Mund..." anfängt hat jeder schon mal gehört.
Aber es geht auch ein wenig ernsthafter, zum Beispiel auf "Mia stehn drüba" feat. Moz. Ein klassischer Representer Track, in Moz Manier, also nicht ganz so gespickt mit wienerisch und da passen sich die Vamus auch ein wenig an um den Vibe von der Nummer zu vervollständigen.
Die Vamummten sind dreckig, vorlaut und verdammt witzig. Die Österreichische HipHop Szene nimmt sich gerne mal ein wenig zu ernst, und um wieder beim Gleichgewicht zu bleiben, stellen das die Vamummten wieder her.
Minimale Abzüge gibt's nur für den Sound denn Mix und Mastering wurden ein wenig vernachlässigt. Aber das ist bei einem Mixtape ja ok ;)
Lieber eine Sturmmaske auf dem Kopf, als ein Blatt vor dem Mund! [Review lesen]
9.0 / 10
Branko Jordanovic ist einer der umtriebigsten Beatbastler des Landes. Mit "Gumbo" brachte er am 22. Februar sein erstes Soloding über das Wiener Label "Supercity" (hat auch schon das Apollo Gold-Album veröffentlicht) auf den Markt, das 40 Tracks umfasst. Branko Jordanovic? Bekannt ist er in HipHop-Kreisen unter seinem Künstlernamen "Brenk". Seine Produktionen findet man auf Tonträgern von Kamp, Deph Joe, MAdoppelT, Sheyla J, De Wieners, Ausgleich oder auch Nico Suave. Da er aber wie ein Besessener Tag für Tag an neuen Beats bastelt, gibt es so ein großes Reservoir, dass diese 40 Track-CD nur einen kleinen Überblick über sein Schaffen bieten kann.
Gumbo ist der größte Beitrag Louisianas zur amerikanischen Küche. Teils Suppe, teils Eintopf besteht es aus Fleisch, Fisch oder Meeresfrücheten mit einer Sauce. Das ganze wird über Reis geschüttet und sollte gut gewürzt sein. Was sagt das über Brenks gleichnamiges Album aus? Der Mann ist vielfältig und beweist Geschmack auf vielen Ebenen. Seine Samples holt er sich sowohl aus 60er und 70er Soul- und Funkscheiben als auch aus Westcoast-HipHop-Tracks, dazu kommen dann noch ein paar elektronische Einflüsse und Gumbo a la Brenk ist servierfertig. Ein schöner Eintopf eben.
Die Beats und Loops sind - wie auch die dazwischen auftauchenden Interludes - gut und ordentlich ausproduziert und bieten einen feinen Überblick über Brenks Skills. Diese CD wird wahrscheinlich nicht der Chartstürmer bietet aber Brenk eine hervorragende Möglichkeit mal in den Vordergrund zu treten und Werbung in eigener Sache zu machen, sozusagen eine musikalische Visitenkarte. Sein Ruf eilt ihm aber schon voraus: Erste Anfragen aus den USA sind mittlerweile eingelangt. Nachwuchsrappern bietet die CD die Chance ihre Skilss über ein weites Spektrum an Beats zu trainieren. Was diesem Album aber eindeutig fehlt, sind die Raps. [Review lesen]
Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten
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