Zillo - Dark Visions
DVD, 2011, Heftbeilage, Cardsleeve

Beilage zur Zillo Ausgabe 12/11-01/12


[Herstellungsland: SID-Codes => Deutschland]
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Tracks 001-060: Videos
Tracks 061-087: Zillo Audio-Tracks
Tracks 088-112: Echozone Audio-Tracks


~Zillo - Dark Visions DVD~
In bekannter Tradition liegt der Dezember/Januar-Ausgabe wieder die Dark-Visions-DVD bei. Das wichtigste Novum ist augenscheinlich: Wir haben ordentlich aufgestockt und präsentieren euch sage und schreibe 60 Videoclips und 52 Audiotracks – darunter bekannte Szenegrößen ebenso wie hörenswerte Newcomer.

Den Einstieg in den audiovisuellen Video-Teil versüßen euch Blutengel mit einem wahren Gothic-Hochglanzclip zu "Über den Horizont", ehe Within Temptation es mit "Shot In The dark" optisch zwar etwas schlichter, musikalisch dafür umso eingängiger angehen lassen. Die Mittelalter-Fraktion wird von Saltatio Mortis' "Hochzeitstanz" und einer mitreißenden Live-Version des Schandmaul-Klassikers "Kein Weg zu weit" beehrt. Satte Bässe und fette Beats gibt es bei Faderhead, die euch ihren brandneuen Smasher "The Way To Fuck God" mit einem Video präsentieren, das Lust auf wilde Clubnächte macht. Schöne Frauen schart auch Felix Marc in "The Muse" um sich und lässt sich sogar in Fesseln legen. Ebenfalls empfehlenswert für Synth-Pop-Gourmets: Die von den 80ern beeinflussten Klänge, die dAVOS in "Tender Loving Care" mit einer unterhaltsamen Geschichte versehen, oder die Berliner Newcomer Tang, die einen kunstvollen Clip mit ausschließlich gezeichneten, abstrakten Bildern präsentieren. Lost Area stellen in "Black Storm" nicht nur ihren neuen Sänger vDiva vor, sondern auch brandneue, unveröffentlichte Musik. Psychedelische Soundtrips mit den passenden Bildern erwarten euch bei Six Times Zero, während Cradle Of Filth es in "Lilith Immaculate" düster und blutig werden lassen und Eden Weint Im Grab euch in ihr morbides Kuriosenkabinett im 1920er-Stil einladen, in dem der Leierkastenmann seine Moritat singt. Ebenfalls sehenswert: die Newcomer Adrian H And The Wounds mit einem ebenso lasziven wie psychotischen Clip oder Herzfeind, das neue Projekt von Dreadful-Shadows-Gitarrist André, mit einem Rundumschlag, der sich lautstark gegen das Leben in der Tretmühle richtet. Voll im Zeitgeist liegen die Amis The Mission Veo mit ihrem treibenden Indie Rock. Fast schon kurze experimentelle Spielfilme sind hingegen die Werke von Aeon Sable und Rain Diary. Für die ruhigen Momente sorgen indes goJA moon ROCKAH mit dem stimmungsvollen "Geraldine"-Clip in gediegenem Bar-Ambiente, Der Rest, die Gewinner des HENKE-Bandwettbewerbs, mit "Flüchtig", Zip Tone im verträumten und surrealen "Alone" und Andreas Gross mit "Oberon". Klassiker sind dagegen schon "Pro-Test" von Skinny Puppy und das monumentale "The Islander" von Nightwish. Fans von klassischem Gothic-Rock der alten Schule liefern schließlich The Last Cry, Christine Plays Viola, Vendemmian oder Principe Valiente nostalgische Momente, wohingegen Electro-Heads bei Diffuzion, Krystal System, Freakangel, Leaether Strip, Shiv-r oder XP8 die elektronische Vollbedienung erhalten.

Dazu haben wir auf der DVD einen Audio-Bereich eingerichtet, in dem wir euch weitere Einblicke in aktuelle Tonträger-Veröffentlichungen gewähren. Ruhig lassen wir es zunächst angehen mit dem sphärischen Instrumental-Sound von Collapse Under The Empire, schwebendem Indie Rock von New Roman Times und dem wohlig-melancholischen Düster-Sound der Kanadier Les Jupes. Die Modern-Metaller Sintech bringen dann kurzfristig Schwung in die Sache, ehe es mit den impressionistischen Klanggemälden von Birds Of Passage, dem nachdenklichen Post-Neo-Folk von Widukind und der märchenhaften Musik von Narsilion wieder besinnlich wird. Transit Poetry mit einem garantiert veganen Song aus ihrer Gratis-Download-EP "The 5th Element" und der sinfonisch-opulente Metal der Regensburger Newcomer Terrateya sorgen hernach für rockige Momente. Peppige Rock- und Electro-Elemente mixen Desdemona; die Latexx Teens mögen es indes gerne rebellisch und Cruadalach gleichsam mittelalterlich wie paganistisch. Oder darf's lieber deutscher Goth-Metal à la Griffin L.O.G. sein? Wer indes kein Problem mit Funk-Einflüssen und einer Reibeisenstimme im Rezitativ hat, sollte Nefacio feat. Der Morgenstern anchecken, wer es dagegen lieber traditional gothisch liebt, lauscht The Spiritual Bat, und wer doch eher die Electro-Vollbedienung mag, hält sich an FabrikC, Die Braut, Neikka RPM, Distorted Memory oder Sin DNA, die mit treibenden Beats die Tanzflure zum Beben bringen. Elektronisch und club-orientiert gestaltet sich dann auch das Finale, wenn Stahlfrequenz, FGFC802, Phosgore, Psy' Aviah und Tyske Ludder zum Tanz bitten.

Besonderes Augenmerk verdient zudem das Echozone-Special, das euch einen Einblick in das Programm der Plattenfirma gibt. Los geht es mit romantischem Gothic/Wave von Traumtaenzer, die hier von The House Of Usher geremixt wurden, ehe Northern Sadness Erinnerungen an die 80s verbreiten und die Regensburger Diodati uns in ihre Welt voller neoklassischer Klänge und lyrischer Texte entführen. Rockiger geht es bei Descendants Of Cain zu, die einen Song zusammen mit Ashley Dayour (Whispers In The Shadow) performen. Herzparasit präsentieren ihre sehr melodische Interpretation Neuer Deutscher Härte und Minerve, die jüngst erst auf Tour mit And One waren, sowie Bionic, Channel East und Conscience ihre jeweils ganz eigene Spielart des Synth-Pop. Mike York kennen einige sicher noch von Garden Of Delight, hier stellt er seine neue Band Kalt vor. Die Berliner Goth-Rocker Golden Apes liefern euch dann ebenso wie die Bass- und Lautstärkeliebhaber [de:ad:cibel] einen Vorgeschmack auf ihren nächsten Longplayer und machen Lust auf mehr. Wie ein Electro-Projekt namens Dr. Kranck wohl klingen mag? Na, wie es der Name verheißt: krank! Auch Industriegebiet machen ihrem Namen alle Ehre und geben euch Industrial auf die Ohren. Aber kräftig! Ellipse errichten irgendwo zwischen Electro und Rock-Gitarren geometrische Gebilde, und auch hinter den Namen Avoid-A-Void, The Dark Unspoken und Gedankenrasen verbirgt sich elektronische Mucke melodischer Natur. Im Video- wie im Audioteil begegnen uns Reactive Black, Mystigma und Der Klinke. Während die beiden erstgenannten mehr oder minder traditionellen Gothic-Rock feilbieten, gibt es im letzteren Fall befremdliche düstere Avantgarde-Klanglandschaften, die sich jeglicher Kategorisierung entsagen. Beim anachronistischen Sound von Liquid Grey denkt man indes sofort an The Sisters Of Mercy. Zufall? Die Abkürzung NEO wiederum steht für New Electronic Order, und natürlich zittern da direkt die Tanzflure vor der neuen Tanzordnung. Zu Ende geht unser Dark-Visions-Wahnsinn schließlich mit Dark Souls Day und einem weiteren verstaubten Trip in Retro-Sphären.

So hoffen wir, dass euch diese vielschichtige Compilation trotz aller Düsternis etwas Erhellung im Gothic-Dschungel bringt!