Legacy #98 (05/2015)
CD, 2015, Heftbeilage, Cardsleeve

Herstellungsland Deutschland
Veröffentlichungs-Jahr 2015
Zeit 76:36
EAN-Nr. nicht vorhanden
Label/Labelcode nicht vorhanden
Plattenfirma/Katalog-Nr. Legacy / Legacy #98
Musikrichtung Metal
Sammlungen Gesucht Flohmarkt
37 (9 privat) 0 0

Tracklist

I = Instrumental L = Live B = Bonustrack H = Hidden Track C = Coversong
CD
Track Künstler/Band Titel Zeit Besonderheit
Gesamtzeit 76:36  
1. Eisregen Blutkreis 3:44
2. Atomwinter Beheaded 3:48
3. LIK Le Morte Homme 4:07
4. Heimdalls Wacht Die Fallenden Blätter Der Irminsul [Edit] 4:59
5. Once Human The Life I Remember 3:43
6. Islay Self Adulation 4:20
7. Doomed The Triumph/Spit [Edit] 4:58
8. Ritual Pisces 4:28
9. Grim Van Doom Goddamn This Love 4:03
10. Moridigan Eaters Of Light 3:34
11. Cultus Ferox Nette Jungs 3:33
12. Abschlach! Manchmal Fällt Es Schwer Zu Gehen 3:48
13. Svartanatt Demon 4:13
14. Stormgrey Crawl Through Suffer 4:45
15. Undead Daredevil Severe Antagonism Against The Intrauterine Genome 3:43
16. HuldreN Molten Core 6:24
17. Thyrgrim Die Seuche Mensch [Edit] 4:58
18. Exit Smashed What I've Eaten 3:28

Infos


Beilage zum Legacy Magazin #98 (05/2015) - September/Oktober


[Herstellungsland: SID-Codes]
[abweichende Angabe Herstellungsland auf Backcover => 'Made in the EU']
[SID-Code CD-Master: IFPI LY22]
[SID-Code Presswerk: IFPI C0**]
[Matrix: LEGACY SAMPLER #98 * Barcode]
[Tracklängen: Angaben lt. Backcover]


01. EISREGEN - Blutkreis 03:44
von "Marschmusik" (Massacre // Soulfood)
Mit „Marschmusik“ veröffentlichen EISREGEN zur Feier des 20-jährigen Band-Jubiläums in diesem Jahr eines der abwechslungsreichsten und zudem besten Alben ihrer Laufbahn. Dass die eingeschworene Fangemeinde von „ihrer“ Band noch lange nicht genug hat, zeigt auch der Chart-Einstieg des neuen Albums auf Platz 11. Der hier präsentierte Track ertönt dort an Nummer zwei: 'Blutkreis' schleppt sich düster und getragen übers Schlachtfeld, aber sowohl die sphärische Hintergrundmelodie als auch der kurze, aber dafür in seiner pathetischen Machart eingängige Refrain zeigen, dass die Thüringer hier mehr als nur einen „typisch“ schleppenden Extrem-Metal-Track abliefern wollten. Auch Blutkehle M. Roth passt sich wunderbar der musikalischen Vielfalt an, indem er hier vom vor Bosheit geifernden Flüstern auch zu Klargesang wechselt, um den Refrain entsprechend zu veredeln. (DG)

02. ATOMWINTER - Beheaded 03:48
von "Iron Flesh" (Black Skull // Soulfood)
ATOMWINTER sind zurück, und das mit Macht! 2009 gegründet, erscheint 2015 das zweite Album der Old-School-Deather aus Göttingen mit dem neuen Sänger Olle Halsschneider. 'Beheaded' weist alle Trademarks dieser Truppe auf: rasante, maschinengewehrartige Abschnitte geben sich mit doomig-düsteren Parts die Klinke in die Hand. Unterstützt wird das Konstrukt dabei durch starke groovige Melodien, die auf Anhieb zum Mitwippen animieren und für eine mächtige Atmosphäre sorgen. Sanft eingeleitet nimmt der Track in sehr kurzer Zeit rasant an Tempo auf und reißt alles in nächster Nähe mit sich, bloß damit der Sturm sich zwischenzeitlich beruhigen und anschließend wieder an Fahrt aufnehmen kann. Luft nach oben bleibt bei den Göttingern hinsichtlich der etwas zu wenig variantenreichen und tiefen Vocals und des leicht unausgereiften Songwritings, dennoch ist 'Beheaded' eine death-metallische Achterbahnfahrt vom Feinsten, die man einfach mal mitgemacht haben sollte! (WHO)

03. LIK - Le Morte Homme 04:07
von "Mass Funeral Evocation" (War Anthem // Soulfood)
Im völlig geisteskranken Stellungskrieg um Verdun war ‚Le Mort Home‘, also „der tote Mann“, eine 295 Meter hohe Erhebung, von strategischer Bedeutung vor allem für die Lenkung des Artilleriefeuers. Verbissen kämpften deutsche Truppen vom März bis in den Mai 1916 um die Eroberung des Areals aus französischer Hand. Stoff, aus dem Death Metal-Texte gemacht sind – dachten sich auch LIK, die mit ihrem Dismember-Gedenksound erstaunlicherweise im aktuellen Soundcheck polarisierten. Mit den feinen Heavy Metal-Riffs und Gitarrenläufen ist speziell dieser Song ein tolles Abbild der „Massive Killing Capacity“-Ära der extrem vermissten Schwedengötter. Kein Wunder, dass u.a. mit Chris Piss (so hieß er noch bei Repugnant) - alias Christofer Barkensjö (u.a. Ex-Grave und -Kaamos, heute The Resistance) – ein Schwedenteam hinter „Mass Funeral Evocation“ steckt. Von Leadgitarrists Nilles Vergangenheit bei den gotisch angehauchten Vampir-Metallern Siebenbürgen ist nicht ein Hauch zu vernehmen. Gut so! (BTJ)

04. HEIMDALLS WACHT - Die fallenden Blätter der Irminsul (Edit) 04:59
von "Ut De Graute Olle Tied (Deel Twee) - Land der Nebel" (Black Skull // Soulfood)
Rechtzeitig zum Herbst, der Lieblingsjahreszeit aller Melancholiker lassen die Ahlener HEIMDALLS WACHT via Black Skull Records ihr Album mit dem kompakten Titel „Ut De Graute Olle Tied (Deel Twee) – Land der Nebel“ los. Dunkel, depressiv und wütend, ist der Pagan Metal der Wächter der perfekte Soundtrack für die dunkle Jahreszeit. Der 12-Minuten-Brocken 'Die fallenden Blätter der Irminsul' (hier als Edit-Version) ist ein gutes Beispiel für die tragische Epik ihrer Musik, bei der man am liebsten einen Berg erklimmen und über das „Land der Nebel“ blicken möchte. Nintendo-Metal-Fans mögen den old-schooligen Sound bemängeln, aber da die Band nicht gerade dafür bekannt ist, sich um die Meinung des Mainstreams zu scheren, dürfte es die westfälische Eiche wohl kaum jucken, ob sich die Sau dran schubbert. „Ut De Graute...“ ist Futter für ein bestimmtes Publikum, der Rest kann gern den Skip-Button bemühen. (MELG)

05. ONCE HUMAN - The Life I Remember 03:43
von "The Life I Remember" (earMUSIC // Edel)
Dass man Logan Mader, seines Zeichens Gründungsmitglied von Machine Head und kurzzeitig auch Gitarrist bei Soulfly, noch einmal in einer Band wiedersehen wird, damit hätte wohl niemand gerechnet. Über zehn Jahre Bühnenabstinenz hat der erfolgreiche Produzent nämlich schon hinter sich, jetzt ist er allerdings mit seiner neuen Formation ONCE HUMAN zurück. Auf dem Debüt „The Life I Remember“ wird enorme Diversität zelebriert, denn neben knüppelharten Grooves, packenden Soli und orchestralen Elementen stemmt insbesondere Frontrau Lauren Harts Leistung die melodische Death Metal-Mixtur. Von wildem Gekeife, welches zuweilen an die Black Metal-Ecke angrenzt, bis zu atmosphärischen, cleanen Tönen deckt die Dame am Mikrofon das ganze Spektrum ab. Der vorab als Lyric-Video veröffentlichte Titeltrack stellt dabei eine gute Zusammenfassung der Vielseitigkeit dar, die ONCE HUMAN über das gesamte Album auffahren, entpuppt sich aber gleichzeitig als einer der Ohrwürmer des Albums. (LF)

06. ISLAY - Self Adulation 04:20
von "Angel's Share" (Final Gate)
Schottland liegt jetzt im Emsland? Und steht für Schnaps und Moor? Und für Death Metal! Seit 2009 treiben es ISLAY bunt. Benannt nach der schottischen Hochburg des Whiskys, mixt der flotte Fünfer keine Getränke, sondern Death Metal mit Thrash- und Black Metal. So abwechslungsreich wie die die zweite Scheibe „Angel’s Share“ präsentiert sich auch der Opener der Scheibe ,Self Adulation‘. Eingeleitet von bollerndem Bass, singen die Gitarren so lieblich wie ein Royal Lochnagar, bevor dann der wütende Gesang dazukommt – und klingt, als hätte man der Kapelle ein ganzes Fass ihres Lieblingsschnapses Laphroaig geklaut. Der 4:20 Minuten lange Song ist klebrig und aggressiv gleichzeitig – und damit der optimale Einsteiger in eine tolle Scheibe. ISLAY sind vielleicht schon mehr als ein Geheimtipp und schlagen den Bogen vom Melo Death zum extremeren Todmetall, ohne sich irgendwo anzubiedern. Die Jungs ziehen ihr eigenes Ding durch. Und das schmeckt offenen Deathern hundertprozentig. Und Schotten-Fans sowieso. (BRK)

07. DOOMED - The Triumph/Spit (Edit) 04:58
von "Wrath Monolith" (Solitude)
Auf seinem vierten DOOMED-Album geht Pierre Laube keine völlig neuen Wege, erweitert den von Schwere und Frust geprägten Klang aber speziell im Doppelstück ‚The Triumph/Spit’ nach einem besinnlichen Kirchenmusik-Einschub um die Aggression des von ihm heißgeliebten alten Death Metals. Somit bezieht er als Urfan von Bolt Throwers „Realm Of Chaos“ nicht mehr nur die schleppende Seite jener Briten ein, und der Titel „Wrath Monolith“ erweist sich als weise gewählt. „Hier bekommen einige in angemessener Weise ihr Fett weg! Das duldet keinerlei Schönklang“, verweist Laube auf den Text, der ihn geradezu zur musikalischen Form zwang. In den ersten Minuten allerdings wird das Tempo eher verschleppt als angezogen, Reminiszenzen an alte My Dying Bride im klagenden Gitarrenklang inklusive. Gast bei diesem Wutausbruch ist mit Andreas Kaufmann (Hatespawn) ein alter Bekannter im DOOMED-Universum. Wer dort einmal eintaucht, wird schnell süchtig und neugierig auf die bisherigen Schicksalskapitel. (BTJ)

08. RITUAL - Pisces 04:28
von "Ritual" (Bullet Tooth)
RITUAL ist fraglos einer der am häufigsten und quer durch alle Subgenres genutzten Namen der Metal-Geschichte und auch in benachbarten Regionen offenbar heißbegehrt. Dumm gelaufen, dass die weareritual.com-Homepage des Fünfers gerade mal die Clips zu ‚Americhrist‘ und ‚Rat Queen‘ zeigt, sonst aber auf Facebook & Co. verweist. Einblicke in die bisherige Bandgeschichte gibt es kaum. Dafür lief die kanadische Ostküstentour mit den Prophets direkt im Bandgründungsjahr 2014, nach der man die Arbeiten am selbstbetitelten und beinahe fertiggestellten Debütalbum wieder aufnahm. Es folgten in diesem Jahr unter anderem Gigs mit Protest The Hero. Wie auch immer man den Kommentar „we are born from waste“ verstehen soll: Easy-Listening-Mucke liefern sie nicht. Dafür empfängt ‚Pisces‘ direkt mit barbarisch dissonanten Gitarrenwällen, verschlepptem Tempo und einem vor Schmerzen bebenden Schreihals. Und selbst in den cleanen und gesprochenen Gesangsparts wird es hier nicht kuschelig! (BTJ)

09. GRIM VAN DOOM - Goddamn This Love 04:03
von "Grim Love" (Aural Attack)
Im Winter 2011 kroch mit GRIM VAN DOOM ein neues Sumpfbiest aus der tiefsten Höhle Wuppertals. Aus dem Wunsch, ein musikalisches Monster zu erschaffen, besetzten die verwegenen Vier eine Nische zwischen gängigem Doom und dreckigem Sludge. Mit 'Goddamn This Love' eröffnen sie ihr Debütalbum und setzen bereits mit Song Nummer eins den Gesamtsound fest. Ein fieser Basslauf mit noch fieserem Gitarrenfiepen lässt die Lawine langsam starten. Tief gestimmter Sound, lavartige und zähflüssige Downtempo-Beats bauen sich auf zu einer düsteren Klangskulptur. Sänger Lasky brüllt den Text erbarmungslos und beinahe monoton heraus. Diese gefühlte Monotonie verstärkt die eh schon bedrohliche Atmosphäre. Das Debütalbum wurde in der Oldenburger Tonmeisterei mit einem klasse sumpfigen New-Orleans-Sound veredelt, und das Ergebnis kann sich mit Ami-Standards messen. Mehr über die Jungs aus Wuppertal lest Ihr im Interview an anderer Stelle hier im Heft. (THF)

10. MORIDIGAN - Eaters Of Light 03:34
von "Deadborn Nemesis" (Kernkraftritter // Alive)
Mit dem Opener der aktuellen Langrille schließen die Hannoveraner in puncto Aggressivität und Durchschlagskraft nahtlos an das Vorgängeralbum an. Satte Blastattacken werden hier aus den Boxen gepeitscht und bringen den Death Metal-Kochtopf mächtig zum Brodeln. Eingängige Riffs, eine wohlig gutturale Stimme und geschickt inszenierte Tempowechsel lassen ‘Eaters Of Light‘ zu einem wahren Kracher vor dem Herrn mutieren, der live sicher abgeht wie ein Zäpfchen. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt, und so werden die Fans der früheren Veröffentlichungen ein wenig irritiert sein, wenn sich nach dem anfänglichen Orkan die Wogen etwas glätten. Doch kommt hier keinesfalls ein Weichspüler, sondern lediglich ein Stoßdämpfer zum Einsatz, der die Stärken der Band im Midtempo-Bereich hervorragend zur Geltung bringt und zudem mit Bedacht einen Wiedererkennungseffekt erzielt. Nichts wirklich Neues, nichts wirklich Innovatives, aber das dafür gnadenlos gut umgesetzt und auf den Punkte gebracht. (JW)

11. CULTUS FEROX - Nette Jungs 03:33
von "Nette Jungs" (Wannsee)
Hat schon was, das Album “Nette Jungs“ zu taufen, wenn man sich als Band über die Jahre einen Ruf erschaffen hat, der eher durch Fehlen von Anstand und Moral geprägt ist. Aber als eine der dienstältesten Mittelalter-Rock-Bands darf schon mal ein ironisches Augenzwinkern der Haudegen erlaubt sein. Musikalisch sind CULTUS FEROX auf der Höhe der Zeit und verarbeiten wie viele Genrebegleiter zunehmend härtere Einflüsse. 'Nette Jungs' ist zugleich der Titeltrack des gleichnamigen Albums und geht am ehesten als hymnenartiger Stampfer durch. Harte Drums, zersägt durch Gitarrenriffs, gepaart mit typischen Dudelsack- und Flötenklängen. Dazu Sklavenchöre, die den rauen Gesang unterstützen. Zu viele Zutaten auf einmal? Mitnichten, eher die Beschreibung von CULTUS FEROX im Jahre 2015. Auf dem Album wird der Song herrlich eingeleitet von dem kurzen Sackpfeifen-Intro 'White Piper', das hier natürlich fehlt. Daher lautet das Motto: Kaufbefehl, um CULTUS FEROX in vollen Zügen zu genießen. Sie haben es noch drauf! (PAT)

12. ABSCHLACH! - Manchmal fällt es schwer zu gehen 03:48
von "Meist kommt's anders" (WMP)
ABSCHLACH! werden noch richtige gute Songschreiber, immerhin klingt ihr neues Werk sehr vielversprechend, was sich für die Hamburger Fußball-Jungs nur zum Vorteil auswirkt. Interessanterweise ist „Meist kommt's anders“ eine vielseitige Deutschrock-Scheibe und wartet mit eingängigem Material auf, das einige Durchläufe braucht, um voll erfasst zu werden. Die Gratwanderung zwischen melodiös, akribisch und überfrachtet haben ABSCHLACH! erfolgreich hinbekommen. Grundlage des Ganzen bilden melodische Einflüsse, die vor Energie vibrieren und voller eingängiger Hooks und Riffs stecken. Durch die rockige Komponente wirkt das Material zudem sehr modern und frisch, sehr schön. Interessant und faszinierend an „Meist kommt's anders“ ist die Tatsache, dass die Songs schon nach wenigen Durchgängen im Ohr hängen bleiben und einen hohen Wiedererkennungswert haben, gleichzeitig aber so eigenständig-verspielt sind, dass sie immer wieder neue Details offenbaren. (MSE)

13. SVARTANATT - Demon 04:13
unveröffentlicht (The Sign // Gaphals)
Mit The Sign Records wollen die Schweden Gaphals demnächst ein Sub-Label für die eher klassischen (Hard) Rock-Signings etablieren. SVARTANATT sollen mit ihrer Debüt-Single ganz vorne anstehen, und angesichts der Qualität von ‚Demon‘ kann man Band wie Label nur beglückwünschen. Wer gerade so richtig auf erdige Musik wie die von ihren Landsleuten Deadlord versessen ist, wird auch an dem Quintett aus Stockholm um den singenden Gitarristen Jani Lehtinen und Orgelspieler Martin Borgh (war kürzlich Gastmusiker bei Tribulation) seine Freude haben. Echte 70er-Vibes, tolle Twingitarren, einfühlsame Strophen und ein Chorus, der sich sofort ins Hirn frisst, aber weder billig, noch banal klingt: ‚Demon‘ überzeugt mit seiner Leidenschaft auf ganzer Linie, und die Bande täte gut daran, auf ihrer Facebook-Seite fortan auch auf Englisch zu kommunizieren. Ihre mit dem Bandlogo bedruckten Jutebeutel könnten SVARTANATT schon bald von begeisterten Fans weltweit aus den Händen gerissen werden. (BTJ)

14. STORMGREY - Crawl Through Suffer 04:45
von "Pray. Crawl. Suffer" (VIC)
Death Metal aus Litauen hatte in den 1990ern einen guten Ruf, bevor sich die meisten der lokalen Hoffnungsträger auflösten und von einer Black/Pagan-Welle weggespült wurden. Zu den bekanntesten und wichtigsten Bands gehörten die dortigen Dissection und Ghostorm. Aus jenen Kreisen hat sich in den letzten Jahren mit STORMGREY eine neue Band erhoben, die nun mit „Pray.Crawl.Suffer‘ debütiert. ‚Crawl Through Suffer‘ ist der Quasi-Titelsong des Debütalbums, der das Auspeitschen thematisiert. Von einem ‚Pleasure Slave‘-artigen Intro aus dem S/M-Studio ist allerdings keine Spur, stattdessen ergeht sich die Band in einem zünftigen Riff-Vorspiel. Neben Death und alten Schwedentod-Bands dürften für diesen speziellen Song auch die etwas unterbewerteten Resurrection aus Florida als Einfluss gelten – die sich zudem mit ‚Torture Chamber‘ lyrisch in ähnlichen Niederungen herumtrieben. Guter Stoff im Swanö-Qualitätsmix für Riff-Maniacs, denen funktionierende Songs mehr bedeuten als Innovationen. (BTJ)

15. UNDEAD DAREDEVIL - Severe Antagonism Against The Intrauterine Genome 03:43
von "Devastating Defeat For Mankind" (Permeated)
Der eiserne Kanzler Bismarck notierte in seinen Tagebüchern, wie er grimmig ins Bett ging, die Gedanken bei seinen politischen Gegnern. Als er am nächsten Morgen aufwachte, dachte er: „Wieder eine Nacht durchgehasst!“ Wäre der Politiker ein Jahrhundert später geboren und würde er Musik machen, dürfte der Klang UNDEAD DAREDEVIL sehr nahe kommen. Das japanische Quartett zelebriert brutalen Death Metal mit einem gesunden Anteil an Grindcore. ‚Severe Antagonism Against The Intrauterine Genome’ ist dafür ein gutes Beispiel. Das wird straight durchgegurgelt. Rhythmus und Gitarrenwand folgen einer klaren Linie, im Gegensatz zu anderen Titeln, bei denen Rhythmus- und Tempiwechsel Avantgarde-Jazz-Fans Freudentränen in die Augen treiben. Mit anderen Worten: ‚Severe Antagonism Against The Intrauterine Genome’ ist der heimliche Hit, bei dem der Kehlkopf freudig mitvibriert. Die anderen Kompositionen sind noch verfrickelter und verspielter, was die Freude an UNDEAD DAREDEVIL ausmacht. (FSH)

16. HULDREN - Molten Core 06:24
von "Fall" (Anangaav)
'Molten Core' ist ein repräsentativer Ausschnitt aus der ersten MCD der Berliner HULDREN, denn er beinhaltet alle Trademarks, welche die junge Band auf sich vereint. Mit dem abwechslungsreichen, rhythmischen Begleitmuster der Saitenfraktion, den unkonventionellen Gesangslinien, die oft auf eine harmonische Auflösung im Refrain abzielen, sowie den atmosphärischen Keyboards im Hintergrund kreiert die Band einen sehr eigenen, unverwechselbaren Sound. Hinzu kommt die Stimme von Sinja Kappauf, welche ebenfalls starken Wiedererkennungswert hat. Innovation birgt natürlich auch immer ein gewisses Risiko, sich zu stark zu verzetteln und den richtigen Moment zu verpassen, um einen Songteil zu wechseln oder einen Song zu beenden. Auch 'Molten Core' bleibt von diesem Effekt nicht ganz verschont. Wer experimentellen Sound mit weiblicher Stimme und eher dünn gesäten Metal-Elementen mag, kann gerne die ganze Mini antesten. www.huldren.de. (PL)

17. THYRGRIM - Die Seuche Mensch (Edit) 04:58
von "Dekaden" (Talheim)
Ein großartiges Album verdient einen großartigen Song auf unserem Sampler. Der hier präsentierte Track ist der Höhepunkt des aggressiven Teils dieses Albums. Alles, was die aggressive Seite THYRGRIMs darstellt, spiegelt sich in diesem Lied. Rasende Gitarren, drückende Härte, das anklagende Kreisch-Gebrüll von Frontmann Kain und eine kalte Produktion zusammen mit dem eindringlichen Text ballert Dir die Hirnrinde weg. So muss Black Metal aus Deutschland heute klingen. Der Text wurde musikalisch kongenial umgesetzt. Als Auszug möge diese Passage reichen, um alles zu sagen: „Der Kleingeist regiert, Irrsinn - Der Freigeist verliert, Wahnsinn.“ Auch die in der zweiten Hälfte des Albums befindlichen depressiven Songs überzeugen. Live knallen THYRGRIM unerbittlich und bieten machtvolle Auftritte. Andy Classen hat das Album mit einer nahezu perfekten Produktion veredelt. Optisch kommen Cover, Digipack und Booklet sehr beeindruckend daher. www.facebook.com/Thyrgrim. (THF)

18. EXIT SMASHED - What I've Eaten 03:28
von "The Total Extent Of Pure Excess" (Exit Smashed)
EXIT SMASHED sind eine recht junge und beeindruckende Band aus Hamburg. Auf ihrem aktuellen Longplayer "The Total Extent Of Pure Excess" rühren sie in einer ganze Menge Töpfe gleichzeitig: Thrash-, Modern- und Aggressive Metal. All diese Zutaten werden zu einer stimmigen, allzeit deftigen Mahlzeit verarbeitet. Dabei dominieren die Growls in den Strophen und die cleanen Vocals in den Refrains. Bei vielen Songs funktioniert diese Mischung sehr gut, sodass sie hart aber trotzdem melodiös klingen. Die sehr gute, klare Produktion tut ihren Teil zu dem guten Eindruck dieses Schmankerls dazu. Es wäre dennoch etwas mehr Variation in puncto Eigenständigkeit und Rhythmus wünschenswert. Anspieltipp aus einer gänzlich homogenen Masse ist definitiv 'What I've Eaten'. EXIT SMASHED ist aber trotzdem ein solider Einstand gelungen. Daher sollten alle die Jungs anchecken, die mit den eingangs erwähnten Musikstilen warm werden. Lust auf mehr?! Dann checkt ihre Facebook-Seite: www.facebook.com/ExitSmashed. (MSE)

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