Zillo Medieval - Mittelalter Und Musik CD 09/2015
CD, 2015, Heftbeilage, Cardsleeve, Multimedia

Herstellungsland Unbekannt
Veröffentlichungs-Jahr 2015
Zeit 61:26
EAN-Nr. nicht vorhanden
Label/Labelcode nicht vorhanden
Plattenfirma/Katalog-Nr. Zillo Medieval E.K. / nicht vorhanden
Musikrichtung Volksmusik/Folklore: Mittelalterliches
Sammlungen Gesucht Flohmarkt
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Tracklist

I = Instrumental L = Live B = Bonustrack H = Hidden Track C = Coversong
CD
Track Künstler/Band Titel Zeit Besonderheit
Gesamtzeit 61:26  
1. Celtic Chaos Toss The Feathers 5:08 I L C
2. Totus Gaudeo Der Schreckliche Sven 3:00
3. Acoustic Revolution A Song Of Ice And Fire 4:57
4. Vroudenspil Lebensglut 2:53
5. Sören Vogelsang Vergöttert & Verdammt 3:10
6. Rudituesdayband The Best Part Of The Show 4:05
7. Die Rabenbrüder Pfeifer Jobst 2:47
8. Sumerluft Rabenballade 5:12 C
9. Clover She Moved Through The Fair 5:45 C
10. Tone Fish The Place To Be 3:48
11. Pestilenzia Der Vampir 3:54 L
12. Donner & Doria Lauscher's Weg 5:40 I
13. Malasañers The Rising Of The Moon 2:35 C
14. Fatzwerk Blackleg Minor 2:35 C
15. Lauzeta Ez Sint Guotiu Niuwe Maere 5:57

Infos

Zillo-Medieval-CD 09/2015: Heidnische Klänge, sakrale Gesänge und andere Unzwänge

Mit dem Traditional "Toss The Feathers" eröffnet die Magdeburger Formation Celtic Chaos, die sich mit dem Prädikat "Local Heroes Sieger 2001" schmücken darf, den Reigen dieses Samplers und zeugt von der gemeinhin anerkannten Wahrheit, dass gute Musik Zeitlosigkeit für sich beanspruchen darf. Dies betrifft den Song an sich – vor allem jedoch seine Rock-Interpretation.

Es folgen Totus Gaudeo, die mit "Der schreckliche Sven" eine Hommage an einen pantoffelheldenhaften Gauner in eigenem Text vorlegen und zwischen den stilistischen Schubladen trunken umherspringen. So gilt die Beschreibung eines diametralen Charakters als Tanzeinladung für Gleich- und Andersartige.
Aus ihrem 2015er-Album "Finally Folk" präsentieren Acoustic Revolution "A Song Of Ice And Fire", das einmal mehr von der Kunst ausgefeilter Arrangements zeugt, denn was das Trio mit seiner schmalen personellen Besetzung sowohl auf dem Album als auch live hervorzubringen imstande ist, offenbart sich als akustische Augenweide.

Die siebenköpfige Freibeuter-Folk-Formation Vroudenspil stellt mit "Lebensglut" einen Titel vom letzten Album zur Verfügung, während "Fauler Zauber" zeitgleich im Studio neue Ufer anvisiert. Zwischen skaesken, folkloristischen und mittelalterlichen Elementen steuert das Septett dieser Ansammlung illustrer Lieder eine orkanartige Weise bei: "Auf Planken, die die Welt bedeuten".

Sören Vogelsang, nicht selten mit Das Niveau in Verbindung gebracht, beweist mit "Vergöttert & verdammt", dass musikalischer Druck und gehaltvoller Vortrag problemlos in liedermacherüblicher Gesang-Gitarre-Besetzung zu erreichen ist und keiner großen Besetzung bedarf. So reiche man dem singenden Barden beim nächsten Treffen Weiber und auch Wein.

Selbstkritisch gibt die RudiTuesdayBand unserem Sampler mit "The Best Part Of The Show" einen stilistischen Ausbruch in bester Country-Bluegrass-Manier hinzu, der allen Anti-Puristen squaredanceartige Assoziationen in das Tanzbein treiben mag und in dem Soli eine große zeitliche Würdigung erfahren. Musik also, die vor allem eines nicht hat: sich selbst allzu eilig.

Mit Bordunklängen und -melodien, die schottischem und irischem Liedgut alle Ehre erweisen, eröffnen Die Rabenbrüder ihren Titel "Pfeifer Jobst" in wohlfeilem 6/8-Takt, um sich hernach dem Spiel des Vor- und Nachsingens zu ergeben. So tobt sich die Märe des dudelbasackten Jobst ergiebig zwischen Instrumentalteilen und mittelaltermarkttauglichen Mitmachgesängen aus.

"Die Rabenballade" erfährt in der Sumerluft-Fassung eine mystische Verklärung und entbehrt damit glücklicherweise der vielgehörten, drohenden Barden-Attitüden. Eine Ballade, vorgetragen in feenhaften Doppelgesängen, die der irdischen Vergänglichkeit und vielmehr der Ästhetik der Treue huldigt: ein Klassiker in notwendiger Neuinterpretation.

Die Folk-Rock-Band Clover beginnt "She Moved Through The Fair" in bester Pogues-Manier. Nicht selten sind sogenannte Irish-Folk-Songs von ermüdendem Strophenumfang, deren potenzielle Tristesse die Berliner gekonnt mit exzessiv-spielwütigen Instrumentalteilen sowie erfrischenden Neuerungen umschiffen.
Mit ihrer Selbstverortung im Rat City Folk machen es Tone Fish ihrem Erstpublikum und dessen Erwartungshaltung nicht allzu leicht. Mit "The Place To Be" fügt das aus Hameln stammende Quartett diesem Silberling eine Eigenkomposition ihres aktuellen Albums hinzu, die bereits nach wenigen Takten ohrwurmend alle Fragen nach dem Stil überflüssig macht.

Pestilenzia besingen mit "Der Vampir" die Eigenarten dieser übermäßig dem Kitsch anheimgefallenen Spezies und stellen der Deutung bis(s) zum Morgengrauen eine wuchtige Gegeninterpretation entgegen, die durch E-Gitarren-Riffs und Dudelsackklänge zur nächtlichen Entfaltung ausufert.
Die spanische Formation Malasañers, die seit anderthalb Jahren in Deutschland wohnhaft und in allen europäischen Ländern unterwegs ist, hat eigens für diesen Sampler einen Titel aufgenommen, dessen rockiger Neuanstrich den traditionellen Hörgewohnheiten ein ureigenes Klangerlebnis entgegenstellt.

Mit sakralem Gesang eröffnet "Blackleg Minor", ehe sich Fatzwerk aufschwingen, die traditionelle Melodie mit eigenen Klängen aufzufrischen. Dabei liefern die Herren eine wohlfeil arrangierte Weise ab, die Altbekanntes derart miteinander zu vermischen versteht, dass sich der Eindruck des Neuen unwillkürlich einstellt.
Lauzeta runden das Gehörte mit einem mittelhochdeutschen Text des Dichters Heinrich von Veldeke ab und führen das musikalische Geschehen in ruhige Fahrwasser zurück. Mit unermüdlichem Bordun kultiviert "Ez sint guotiu niuwe maere" die Eindringlichkeit einer längst vergangenen Dichtkunst.

Zudem gibt es einen kurzen Eindruck aus der zweiten Staffel "Vikings", die ab dem 03.09.2015 im Handel erhältlich ist und allerhand Zwist und Händel im Hause Lodbrok verspricht. Viel Spaß und allzeit tinnitusfreies Hören!

(Quelle: Zillo Medieval 09/2015)

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