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#1 01.01.2019 13:49:09

tiger
bad flying bird
Registriert: 28.05.2006
Beiträge: 10.418

Lieblingsalben 2018

Dann mach ich dieses Mal wohl den Anfang. Die Liste ist wieder einmal recht lange geworden und das obwohl ich dieses Mal relativ viel aussortiert habe (auch wenn man das der Liste vielleicht nicht ansieht). Ich hab spaßeshalber mal nachgezählt: Dieses Jahr hab ich mir (von diesem Jahr) 64 Alben und 16 EPs zugelegt – plus eine gute Handvoll Singles und einzelne Songs, die hier aber keine Rolle spielen.

Los geht es mit den EPs und Singles (in mehr oder weniger dieser Reihenfolge):

Mestizo and the Heavy Twelves – Big Bad Death
Wohl eine meiner meistgehörtesten EPs des Jahres. Natürlich auf Fake Four erschienen. Die Trefferquote bei dem Label ist einfach verdammt hoch. Recht düsteren Hip Hop gibt es hier zu hören, richtig gute Beats. Ich hoffe, da kommt bald noch mehr. Ich hab die EP wirklich extrem oft gehört und das Ding nutzt sich trotzdem kaum ab.  |  bandcamp

Wreck and Reference – Alien Pains
Neue EP von Wreck & Reference und wie der Name schon leicht andeutet, gibt es hier vier Coverversionen von Guided by Voices – Alien Lanes. Wobei die beiden den Liedern so ihren eigenen Stempel aufdrücken, dass man das Original größtenteils nur noch erahnen kann; einfach deutlich, deutlich noisiger. Tolle EP. Für mich eine der interessantesten Bands der letzten Jahre.  |  bandcamp

shygirl – Cruel Practice
Erst vor ein paar Wochen entdeckt, lief dann aber gleich mal auf Dauerschleife und das bisher ohne langweilig zu werden. Sehr harsche, Industrial-lastige, noisige Musik. Der sehr distanzierte Gesang passt auch absolut perfekt. Ich bin schwer begeistert und hoffe, dass da bald noch mehr kommt.  |  bandcamp

Uniform & The Body – Mental Wounds Not Healing
Uniform und The Body – das passt einfach verdammt gut zusammen. Natürlich sehr, sehr noisig das Ganze. Die Spieldauer ist hier aber wirklich genau richtig, ohne dass es zu anstrengend wird.  |  bandcamp

B – Black Atlas
Eine eher zufällige Neuentdeckung nachdem B nun seine Alben über Circuits (mit-)veröffentlicht, was wiederum ein Unterlabel von Consouling Sounds ist. Musikalisch nicht unbedingt das, was man gewöhnlich so auf Consouling Sounds erwarten würde und sonst auch nicht unbedingt meine Baustelle, sondern Techno / EBM, aber diese EP macht einfach enorm viel Spaß.

Worst Witch – Toil and Trouble
Neues Alex CF (Fall of Efrafa, Archivist, …) Projekt. Recht geradliniger Hardcore Punk / Crust. Erfindet das Rad jetzt nicht neu, aber macht einfach verdammt viel Spaß. Da darf gerne noch mehr kommen.  |  bandcamp


Bei den Alben war es dieses Mal wirklich knifflig, obwohl ich dieses Jahr wie gesagt relativ viel aussortiert habe. Einfach wieder einmal sehr viele Alben mit (wenn überhaupt) nur leichten Schwächen, aus (wieder einmal) allen möglichen Stilrichtungen. Mit der jetzigen Reihenfolge bin ich zumindest einigermaßen glücklich. Könnte in zwei Wochen aber auch schon wieder anders aussehen:

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Jaye Jayle – No Trail and Other Unholy Paths
Mein Album des Jahres. Ohne Frage. Kein anderes Album ist da 2018 auch nur ansatzweise ran gekommen. Hinter Jaye Jayle verbirgt sich Evan Patterson, früher bei Young Widows und noch früher bei Breather Resist. Zum ersten Mal gehört habe ich die Band vor etwas über einem Jahr im Vorprogramm von Emma Ruth Rundle, wo die Jungs der guten Emma so ein bisschen die Show gestohlen haben. Das neue Album ist dann nochmal mindestens eine ganze Klasse besser als der Vorgänger. Unheimlich intensives Album. Die Stimme von Evan kann sowieso alles. Musikalisch irgendwo zwischen Country, Folk und Rock. Absolut großartiges Album!  |  bandcamp

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Idles – Joy as an act of resistance
Eines meiner Dauerbrenner-Alben des Jahres. Wirklich extrem viel gehört und trotzdem kaum Verschleiß bemerkt. Textlich (wie der Vorgänger auch schon) überragend, aber auch etwas ernster. Musikalisch ein ganzes Stück eingängiger, stellenweise fast schon poppig. Extrem gutes Album, super sympathische Band und ich freu mich jetzt schon darauf die Band 2019 dann auch endlich mal live zu sehen. |  bandcamp

JDH – Staub
Quasi aus dem Nichts kommt hier mal eben eines der besten deutschsprachigen Hip Hop Alben, die ich bisher gehört habe. Textlich richtig gut, die Beats sind groß und dabei weiß ich noch nicht mal wer JDH überhaupt ist. Überhaupt gibt es erschreckend wenig Feedback zu dem Album, bzw. Infos zur Band. Nicht nur eines meiner Jahreshighlights, sondern auch ein absolutes Genrehighlight. |  bandcamp


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Birds in Row – We Already Lost The World
Dass ausgerechnet Birds in Row mein Hardcore-Album des Jahres veröffentlichen, hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Die Band kenn ich nun schon seit einigen Jahren, auch schon ein paar Mal live gesehen. Wirklich begeistern konnten mich die Franzosen bisher aber nicht. Ab und an gab es durchaus schon gute Ansätze, aber ein Album wie „We Already lost the world“ hätte ich den Jungs trotzdem nicht zugetraut. Hier passt einfach alles. Gute Balance zwischen Aggressivität und Melodie, sehr emotional, ohne Kitsch oder Pathos. Ich kann mich gar nicht satt hören an dem Album. |  bandcamp

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Daughters – You Won’t Get What You Want
Acht Jahre ist das letzte Album her. Zwar hab ich Daughters immer recht gerne gehört, aber wenn nach dem letzten Album nichts mehr gekommen wäre, hätte mich das wohl nicht allzu sehr berührt.
Und dann kam der erste Vorabsong vom neuen Album („Satan in the Wait“), der schon vermuten ließ, dass es wohl in eine etwas andere Richtung gehen würde. Dabei klingen Daughters auch auf „You Won’t Get What You Want“ immer noch unverkennbar nach Daughters, aber das ist deutlich weniger Noise, deutlich weniger Chaos und vor allem deutlich mehr Abwechslung. Das Tempo wurde größtenteils auch deutlich gedrosselt, was das ganze aber nur noch intensiver macht. Daughters nehmen einen hier mit auf einen wahren Höllentrip (und das mein ich absolut positiv). Eines der intensivsten und abwechslungsreichsten Alben dieses Jahr. Das Album ist weit besser als ich jemals hätte erwarten können! |  bandcamp

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The Ocean – Phanerozoic I: Palaeozoic
Eigentlich muss man zu The Ocean ja nicht groß etwas sagen. Das Album ist wieder einmal verdammt gut geworden. Läuft hier momentan beinahe täglich und wächst immer noch. Gut möglich, dass ich das Album in ein paar Monaten noch etwas weiter vorne sehen würde. Richtig starkes Album, besonders der letzte Song kann alles, besser hätten sie das Album nicht abschließen können. Ich bin gespannt auf Teil 2. |  bandcamp

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Four Fists – 6666
Lange angekündigt und nun endlich da: die erste full-length von Astronautalis und P.O.S, a.k.a. Four Fists. Und nachdem ich das Album besonders die letzten Wochen sehr viel gehört, bin ich froh, dass es so lange gedauert hat. Die Songs auf dem Album gehören zu dem besten, was die beiden bisher veröffentlicht haben. Ich hab hier absolut nichts auszusetzen. Sehr abwechslungsreiches Album, mit verdammt guten Beats, textlich natürlich auch groß. Extrem gutes Album. |  bandcamp

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Emma Ruth Rundle – On Dark Horses
Man hört, dass die Frau die letzten Jahre viel mit Jay Jayle unterwegs war. Unheimlich intensives, packendes Album, ganz besonders „Light Song“. Das ist einfach Gänsehaut pur. Für mich ihr bisher bestes Album. |  bandcamp

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Preoccupations – New Material
Das mittlerweile dritte Album von Preoccupations (früher Viet Cong). Geht diesmal in eine deutlich poppigere Richtung, schafft es dabei aber trotzdem auch nach mehrmaligem Hören interessant zu bleiben. Das dürfte eines meiner meist gehörtesten Alben des Jahres sein und trotzdem wird das Album nicht langweilig. |  bandcamp

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Maudlin – Sassuma Arnaa
Das mittlerweile dritte Album von Maudlin. Thematisch sehr stark von der Nordsee beeinflusst (die Band ist ganz in der Nähe der Küste aufgewachsen).  Musikalisch irgendwo in der Nähe von progressivem psychedelic Rock mit Post Rock und Doom / Post Metal Einflüssen. Richtig starkes Album, lief ebenfalls enorm oft dieses Jahr und macht immer noch richtig viel Spaß. |  bandcamp

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Khemmis – Desolation
Das dritte Album von Khemmis. Etwas weniger Doom, dafür mehr Heavy Metal. Kommt für mich nicht ganz an den Vorgänger ran, aber nur knapp. Besonders „Flesh to Nothing“ könnte ich den ganzen Tag auf Dauerrotation hören. Die Band ist einfach großartig. Ich hab hier absolut nichts zu meckern. |  bandcamp

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Tomorrow We Sail – The Shadows
Richtig schöne Mischung aus Folk und Post Rock, sehr melancholisch. Lief richtig viel dieses Jahr, ohne sich groß abzunutzen. Erinnert mich ab und an ein wenig an die großartigen Eleventh He Reaches London. Leider fast ein wenig kurz. Trotzdem mein Post Rock Album des Jahres. |  bandcamp

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Future Old People Are Wizards – Peaces
Eigentlich eher zufällig entdeckt. Einfach eine richtig gute Mischung aus Noise Rock, Alternative und Stoner mit gelegentlichen Elektro-Einschüben. Auch eines der Dauerbrenner dieses Jahr. Tolles Album! |  Video

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Portrayal of Guilt – Let Pain Be Your Guide
Endlich das Debutalbum das Portrayal of Guilt und nochmal etwas abwechslungsreicher als ich erwartet hatte. Besonders der Opener kann einfach alles. Tolle Band, tolles Album. Ich freu mich schon auf mehr. |  bandcamp


LLNN – Deads
Das zweite Album der Dänen und im Vergleich zum Vorgänger deutlich stärker, mehr auf den Punkt. Einfach richtig guter Post Metal, sehr drückend, sehr intensiv. |  bandcamp

Lesser Glow – Ruined
Deutlich Noise Rock / 90er HC beeinflusster Sludge. Trotz der recht kurzen Spielzeit (6 Lieder, insgesamt unter einer halben Stunde Spielzeit) sehr abwechslungsreich. Gerade der erste Song ist einer des besten Opener, die ich 2018 gehört habe. Auch eines meiner meistgehörtesten Alben des Jahres.  |  bandcamp

Morrow – Fallow
Zweites Album von Morrow. An sich nicht viel anders wie der Vorgänger. Einfach richtig guter emotionaler Crust / D-Beat mit Cello. Besonders „Crown in Red“ ist einfach nur großartig. |  bandcamp

Wayste – The Flesh and Blood
Wunderbar angepisster Hardcore Punk aus Leipzig. Erfindet das Rad nicht neu, macht aber jede Menge Spaß. Kurzweiliges und gerade im zweiten Teil deutlich abwechslungsreicher als ich nach den ersten paar Liedern erwartet hätte. |  bandcamp

Heads. – Collider
Die ersten paar Lieder ziehen leider auch nach mehrmaligem Hören ohne groß Eindruck zu hinterlassen an mir vorbei. Danach wird das Album dann aber richtig gut, vor allem zum Ende hin. Ein richtig starkes Debut. Eine der besseren Noise Rock Alben, die ich die letzten Jahre gehört habe und macht auch live ordentlich Spaß. |  bandcamp

The Body – I have fought against it, but I can’t any longer.
Ein fast schon melodisches, ruhiges Album – zumindest im Vergleich zu dem was man sonst von The Body gewöhnt ist. Der Vorgänger gefällt mir einen Tick besser, aber das ist trotzdem ein enorm starkes Album, wenn man es gerne auch mal etwas noisiger mag. |  bandcamp

Shopping – The Official Body
Eine Live-Entdeckung. Klang beim vorab rein hören schon sehr vielversprechend, live dann nochmal eine ganze Spur besser: Sehr minimalistischer, enorm tanzbarer Post Punk, natürlich aus GB. Sehr eingängiges Album, das sich trotzdem nicht so schnell abnutzt. Werde mich da wohl noch durch die restliche Diskografie arbeiten müssen. Gefällt mir extrem gut. |  bandcamp

Crippled Black Phoenix – Great Escape
Dass ich in diesem Leben nochmal ein Crippled Black Phoenix Album kaufen würde, hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Aber gerade die erste Single „To You I Give“ hat mich dann nicht mehr los gelassen und auch bei „Madman“ bekomm ich immer noch jedes Mal eine Gänsehaut, wenn ich das Lied höre. Zudem ist der zweiteilige Titelsong der perfekte, epische Abschluss zu diesem Album. Zwischendurch gibt es ein paar Lieder, die mich nicht so ganz überzeugen, aber zumindest ist es endlich mal wieder ein Album, dass mich stellenweise wirklich mitreist, was weit mehr ist, als ich erwartet hatte. |  bandcamp

Pianos Become The Teeth – Wait For Love
Ein Album, das mich besonders in der ersten Jahreshälfte begleitet hat. Musikalisch setzt sich die Entwicklung der letzten Alben weiter fort: Die Screamo-Wurzeln sind hier (wenn überhaupt) nur noch in Ansätzen zu hören. Stattdessen gibt es hier richtig schönen, emotionalen Alternative Rock. Insgesamt vielleicht fast schon eine Spur zu ruhig. Trotzdem ein richtig gutes Album. |  bandcamp

Elefant – Konark und Bonark
Ein Album aus der Kategorie „was zum Henker machen die da eigentlich?“. Es ist definitiv Noise Rock drin, aber auch Elektro, Post-Punk, Krautrock, Sludge und einiges anders. Die Texte sind zum Teil auf Englisch, zum Teil auf Deutsch und ergeben nicht immer einen Sinn (was teilweise aber auch gewollt sein könnte). Tatsächlich passt das aber total zu dem doch recht wilden Stilmix, den die Belgier hier abliefern. Das Album ist im absolut besten Sinne total bekloppt, extrem unterhaltsam und oft sehr, sehr witzig. Es ist nicht unbedingt ein Album, dass ich den ganzen Tag hören wollen würde, aber definitiv eine der interessantesten und vielseitigsten Veröffentlichungen des Jahres. |  bandcamp

Harm’s Way – Posthuman
Irgendwie hatte ich letztes Jahr mal wieder Lust auf richtig schönen Tough Guy Hardcore. Genau das gibt es hier. Sprich: Harm’s Way sind die letzten Jahre deutlich ruhiger geworden. Wobei das letzte Album von denen, das ich bewusst gehört habe (Isolation) jetzt auch schon wieder 7-8 Jahre her ist. Harm’s Way machen hier absolut nichts Neues, aber das, was sie machen, machen sie verdammt gut. Das Album macht einfach Spaß! |  bandcamp

The Devils Trade – What happend tot he little blind crow
Richtig schöne, teilweise akustische Folk Rock Platte, besonders die Stimme ist richtig klasse. Für ein Album auf dem eigentlich nur Gitarre, bzw. Banjo und Gesang zu hören sind zudem recht abwechslungsreich.  |  bandcamp

B – Reworks
Wie der Titel und das Artwork vermuten lassen überarbeitet / remixt der belgische Künstler B hier jeweils ein Track vom letzten Album von CVHE und Syndrome (beide sonst bei Amenra), wobei ich auch schon meinen einzigen Kritikpunkt hätte: es ist nur jeweils ein Song. Ich hätte nicht gedacht, dass die Musik von B und CVHE, bzw. Syndrome so gut miteinander harmoniert, wie sie es hier tut. Bitte mehr davon! |  Video

thisquietarmy –The Body and the Earth
Dieses Mal nicht solo, sondern mit einer kompletten Band aufgenommen. Im Vergleich zu „Anthems of Catharsis“ (das letzte Album von ihm das ich bewusst gehört habe), deutlich weniger Drone, weniger elektronisch / kalt. „The Body and the Earth“ ist deutlich rockiger, deutlich wärmer, klingt dabei aber trotzdem noch nach thisquietarmy. Kopfkino-Musik. |  bandcamp

Aesthesys – Achromata
Rein instrumentaler, recht progressiver Post Rock mit leichtem Neoklassik-Einschlag (mit Geige) aus Russland. Es ist mittlerweile echt selten, dass mich ein Post Rock Album dermaßen anspricht. Richtig tolles Album. |  bandcamp

Author & Punisher- Beastland
Ein unheimlich dunkles, fieses, kaltes Album. Fast nochmal eine Spur intensiver und aggressiver wie der Vorgänger, dafür vielleicht aber auch eine Spur direkter. Vielleicht kein Album für jeden Tag, aber wenn man mal ein wenig Frust rauslassen möchte, durchaus geeignet. |  bandcamp

Conjurer – Mire
Ein Debut Album und zwar ein richtig gutes. Relativ abwechslungsreich zudem – an sich irgendwo im Sludge/Post Metal Bereich, mir gelegentlichen Ausflügen Richtung Black Metal und auch einigen ruhigeren Momenten. Mir fehlt noch so ein bisschen die Eigenständigkeit teilweise. Aber ansonsten ein richtig starkes Album und ich bin gespannt, was die die nächsten Jahre noch nachlegen. |  bandcamp

Moodie Black – Lucas Acid
Sehr noisiger, recht experimenteller Hip Hop. Sehr intensives, düsteres Album. Nichts zum jeden Tag hören, aber definitiv ein sehr intensives Erlebnis. |  bandcamp

Hollywood Burns – Invaders
Aliens attackieren die Erde und Hollywood Burns liefert den dazu passenden Soundtrack.
Dass aus der Synthwave-Ecke nochmal etwas Interessantes kommt, hätte ich nicht unbedingt gedacht. Zwar überzeugt mich nicht jedes Lied zu 100%, dafür sind hier aber auch einige richtige Kracher drauf (z.B. „Scherzo No. 5..“, „Girls with Guns“). |  bandcamp


Nicht berücksichtigt, weil (noch) zu selten gehört:
Black Peaks – All that divides, Inwolves – Color in the Zoo, BARST – The Endeavour, Bosse-de-Nage – Further Still, Street Sects – The Kicking Mule, MGMT – Little Dark Age, Sophie – Oil of every Pearl’s Un-Insides, Shame – Songs of Praise, Mewithoutyou – [untitled], Kristoff Krane – Kairos: Part Two, Hex – s/t


Das soll hier natürlich keine Solo-Veranstaltung werden. Was waren eure Highlights?


I think this will make sense if I get more wine...

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#2 09.01.2019 21:33:08

Mr. Manfrenjensen
...jen
Registriert: 13.08.2010
Beiträge: 2.370

Re: Lieblingsalben 2018

Ganz leicht fällt einem das Erstellen der Jahres-Highlights ja nie und ich war sowieso nie ein Freund von Musikranglisten, aber 2018 erschien mir albentechnisch besonders „eingeebnet“: schon einiges an gutem Zeug, aber nichts, was sich besonders vom Rest abheben würde.
Reihenfolge wie immer unwichtig, diesmal nur grob stilistisch sortiert.

Daughters  -  „You Won't Get What You Want“

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Um Daughters war es lange ruhig, aber man kannte sie noch von früher als Band, die durchaus gekonnt ziemlich anstrengenden Mathcore machte. Kämen Vorabsongs nicht naturgemäß zusammen mit dem Bandnamen, dann hätte ich den Song garantiert nicht Daughters zugerechnet. Man kann zwar mit Fug und Recht behaupten, dass Daughters ruhiger geworden sind, aber gleichzeitig ist das auch etwas irreführend. Denn das klingt immer noch ziemlich unbequem und ist bestimmt nichts für Radiohörer. Aber für den fortgeschrittenen Musikhörer ein abwechslungsreiches Album, das sperrig genug ist um nicht zu schnell langweilig zu werden.

Reinhören: https://daughters.bandcamp.com/album/yo … t-you-want


KEN mode  -  „Loved“

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Nach dem etwas rockiger gehaltenen Vorgänger „Success“ fahren die Kanadier auf ihrem aktuellen Album das Aggro- und Krachlevel wieder ein ganzes Stück nach oben. Und das steht ihnen gut zu Gesicht. Hier und da darf diesmal auch ein Saxophon an der Kakophonie teilhaben. KEN mode haben bei mir schon alleine deshalb einen Stein im Brett, weil ich von ihnen schon mehrere sehr gute Live-Auftritte gesehen habe – der letzte im November war zwar nicht ihr bester, aber dennoch „elektrisierend“. (Irgendwas war schlimm falsch verkabelt, sodass der Sänger über Mikro und Effektbrett ständig fiese Stromschläge bekam, was dann nach einer Weile eine Konzertunterbrechung zur Folge hatte. Einerseits tat es mir natürlich ein bisschen leid, andererseits musste ich schon auch etwas lachen, als beim Umbau Bandmitglieder und helfende Hände wiederholt hüpften, zuckten und fluchten, wenn sie wieder etwas Falsches angefasst hatten...)

Reinhören: https://kenmode.bandcamp.com/album/loved


Lithics  -  „Mating Surfaces“

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Der von Lithics gespielte Post-Punk ist sicher nicht jedermanns Sache, aber ich bin hier wirklich sehr angetan. Vor allem die schön dissonante Gitarrenarbeit ist für mich ein Highlight. Der Sound ist das Gegenteil von flächig, „scharfkantig“ habe ich in einer Rezension gelesen und das trifft es sehr gut.

Reinhören: https://lithics.bandcamp.com/album/mating-surfaces


The Soft Moon  -  „Criminal“

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Der Sound von „Criminal“ bewegt sich irgendwo zwischen Post-Punk und Industrial. Ich denke, der Grundstein dafür, dass mir das Album so gut reinläuft, wurde bei einem starken Live-Auftritt im Frühsommer gelegt. Dort wurde ordentlich auf diversen metallischen Gefäßen herumgetrommelt und auch das Album kommt ziemlich perkussiv daher. Höre ich immer wieder gerne.

Reinhören: https://thesoftmoon.bandcamp.com/album/criminal


Street Sects  -  „The Kicking Mule“

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Das Debüt war anscheinend noch deutlich schwerer verdaulich (das habe ich bisher nur mal kurz angespielt), aber „The Kicking Mule“ bietet ziemlich eingängien Industrial-Rock, teils mit Klargesang, teils mit Geschrei. Irgendwie trifft das Album bei mir einen Nerv bzw. habe beim Hören auch immer latent das Gefühl, dass das klingt wie etwas, das ich vor 15-20 Jahren schon gehört habe. Ohne dass ich das Gefühl präzisieren könnte und sagen, woran mich das Album konkret erinnert. Wie dem auch sei, ob da eine vage Nostalgie im Spiel ist oder nicht, ich mochte das Album von Anfang an ganz gerne und auch nach mehrmaligem Hören bleibt es dabei. Daumen hoch.

Reinhören: https://streetsects.bandcamp.com/album/the-kicking-mule


Author & Punisher  -  „Beastland“

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Das Album lässt sich schon mit einem Wort gut beschreiben: brachial. Das ist auch gleichzeitig ein Schwachpunkt des Albums, denn es präsentiert sich halt schon eher eindimensional. Erwähnen möchte ich es aber trotzdem, denn ich finde bei Author & Punisher vor allem die Do-It-Yourself-Herangehensweise sehr interessant. Man bekommt hier definitiv nichts von der Stange, denn der Mann hat das Equipment selbst angefertigt. Und wenn er das bedient, dann sieht es aus, als stünde er im Kommandostand eines U-Boots (oder so, kenne mich mit U-Booten nicht aus).
Würde ich auch gerne mal live sehen, wie er sich seinen Industrial „erarbeitet“.

Reinhören: https://authorandpunisher.bandcamp.com/album/beastland


Tomorrow We Sail  -  „The Shadows“

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Post-Rock aus Großbritannien. Der Zusatz „Rock“ wird hier allerdings eher klein geschrieben, denn das Album ist sehr ruhig und schielt zumindest von der Instrumentierung her (u. a. Streicher, Harfe, Glockenspiel) auch Richtung Folk. Positiv hervorzuheben ist hier auch der sehr gute und teils mehrstimmige Gesang. Nicht selten verwende ich das Wort in Bezug auf Musik in Kombination, z. B. „schön krachig“, „schön sperrig“, „schön fies“, etc.
Hier aber einfach nur: Schön.

Reinhören: https://tomorrowwesail.bandcamp.com/album/the-shadows-5


Postcards  -  „I'll Be Here In The Morning“

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Irgendwo zwischen Dream Pop und ruhigem Indie-Rock. Dass die Band aus dem Libanon stammt, hört man ihr gar nicht an. Vom Maße der Melancholie her könnte man das auch in einer nebligen Gegend Nordschottlands verorten. Etwas besonders Originelles passiert hier gar nicht, aber da es schon im Januar rauskam, hat es mich fast das ganze Jahr begleitet und ich mag es.

Reinhören: https://www.youtube.com/watch?v=WY9fdlyIEmo


Have You Ever Seen The Jane Fonda Aerobic VHS?  -  „Jazzbelle 1984/1988“

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Eine dieser Bands, auf die man erst mal aufgrund des skurrilen Namens aufmerksam wird. Ich war anfangs lange Zeit unentschlossen, ob ich den poppigen Garage-Rock der Finnen gut finden soll oder ob mir das eher auf die Nerven geht. Ist schon ein etwas spezieller Low-Fi-Sound und auch der Gesang streichelt nicht gerade wohlklingend das Trommelfell, ging mir dann aber mit jedem Durchlauf besser ins Ohr.

Reinhören: https://vild.bandcamp.com/album/jazzbelle-1984-1988


Phantom Winter  -  „Into Dark Science“

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Phantom Winter sind nicht zum ersten Mal bei meinen Jahres-Highlights. Viel Neues gibt’s hier nicht zu vermelden, man fabriziert immer noch das übliche Krachgebräu. Das soll jetzt gar nicht gelangweilt klingen, im Gegenteil, das taugt mir nach wie vor sehr gut. Ich habe mich im Laufe der Zeit eher noch etwas mehr mit dem Stoff angefreundet. Ich finde auch, dass der Sound einen ziemlich hohen Wiedererkennungswert hat. Dürften gerne öfter live spielen, kann von vergangenem Jahr nur eine Sichtung vermelden, die war dafür aber fein.

Reinhören: https://goldenantennarecords.bandcamp.c … rk-science


Agrimonia  -  „Awaken“

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Agrimonia hatte ich schon gar nicht mehr auf dem Zettel seit sich ihr letzter Output bei mir relativ bald abgenutzt hatte. 2017 erst haben sie dann bei mir wieder ein kleines Lebenszeichen gesetzt, denn da habe ich zufällig in Warschau bei einem Punk-Festival einen ihrer zuletzt raren Auftritte gesehen (allerdings war dort das Bier so billig, dass meine Erinnerungen an den Gig eher nebulöser Natur sind). Trotz des Crust-Backgrounds ist das hier für mich im Kern Death Metal mit viel melodischer Gitarre und guten Growls.

Reinhören: https://agrimoniasl.bandcamp.com/album/awaken


Sumac  -  „Love In Shadow“

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Gewohnt sperriges Album von Sumac, das zwischen brachialen Lärmausbrüchen und länger vor sich hin mäandernden, ruhig-verspielten Passagen wechselt. Kein Album, das man unbedingt jeden Tag hören möchte, aber dennoch ist die Kombination aus schweren Gitarrenriffs und Aaron-Turner-Gebrüll bei mir eine bewährt funktionierende Rezeptur.

Reinhören: https://sumac.bandcamp.com/album/love-in-shadow


Dödsrit  -  „Spirit Crusher“

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Verantwortlich zeichnet hier Christopher Öster, früher bei Totem Skin. Blackened Crust bekommt man bei „Spirit Crusher“ auf die Ohren, wobei die Soundwaagschale sich schon eher Richtung atmosphärischem Black Metal neigt als auf die Crust-Seite. Vielleicht ein paar kleinere Längen, aber insgesamt sehr melodisch und süffig, auch die geschrieenen Vocals gefallen mir sehr gut.

Reinhören: https://dodsrit.bandcamp.com/album/spirit-crusher


Ultha  -  „The Inextricable Wandering“

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Die beiden ersten Ultha-Alben befanden sich ebenfalls bei meinen Jahreshighlights, allerdings war es damals jeweils deutlicher, denn die ersten beiden zündeten bei mir sofort, während ich das beim aktuellen Album nicht behaupten kann. Ich habe das zwar in keinem Review oder Kommentar gelesen, aber ich nehme die Vocals hier anders, zurückgenommener, wahr. Gerade das langgezogene, hohe Geschrei, das hin und wieder von tiefem Gebrüll gekontert wurde, war für mich eines von Ulthas Trademarks. Und auf „The Inextricable Wandering“ empfinde ich die Vocals blasser, wodurch sie für mich etwas an Intensität und Wiedererkennungswert verlieren.  Abgesehen von diesem Haar in der Suppe ist das für mich aber schon wieder guter Stoff.

Reinhören: https://www.youtube.com/watch?v=jwSrtd3GhGI


Wayfarer  -  „World's Blood“

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Erst 2018 kennengelernt, kommen aus den USA und spielen eine Mixtur aus Black- und Post-Metal.
Ziemlich viele langsamere, atmosphärische Passagen, wodurch es dann umso mehr Spaß macht, wenn das Tempo mal wieder angezogen wird. Gutes Album.

Reinhören: https://wayfarercolorado.bandcamp.com/a … ds-blood-2


Lange Zeit sah es so aus, als könnte ich mich auf 15 Alben beschränken. Zwei ausgesprochene Wackelkandidaten muss ich aber doch noch erwähnen.

Lebanon Hanover  -  „Let Them Be Alien“

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Dark-Wave-Album, das überwiegend melancholisch daherkommt, aber auch eindeutig Raum für Humor und Augenzwinkern lässt. Auf ganzer Strecke überzeugt es mich nicht, denn in der zweiten Hälfte befinden sich auch ein paar Songs (ab „Du Scrollst“ = ich skippe), mit denen ich weniger anfangen kann. Habe daher auch nicht selten nur die erste Hälfte gehört, diese aber schon relativ oft. Vor allem wenn man mit dem Opener „Alien“ im Ohr durch eine Stadt läuft und entgegenkommende Passanten anvisiert, muss man schon grinsen. Die Rempeleien ereigneten sich aber natürlich nur in meiner Fantasie... Wer das „Alien“-Video kennt, weiß, was gemeint ist.

Reinhören: https://lebanonhanover.bandcamp.com/alb … m-be-alien


Death Engine  -  „Place Noire“

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Man muss zunächst klar feststellen: Im Vergleich zum bockstarken Vorgängeralbum „Mud“ ist „Place Noire“ schon eher enttäuschend. Bei kaum einem anderen 2018er-Album schwankte meine Wahrnehmung beim Anhören von Mal zu Mal so sehr zwischen „irgendwie langweilig“ und „eigentlich doch ganz cool“. Ein ganz gutes Noiserock-Album ist es schon und auch den Auftritt vom Frühjahr habe ich in sehr guter Erinnerung (in schön familiärem Rahmen in einem kleinen Straßburger Tonstudio).
Aber: Erste Verwarnung, Jungs, das könnte ihr noch besser. Und das will ich dann beim nächsten Album wieder sehen bzw. hören!

Reinhören: https://deathenginesound.bandcamp.com/album/place-noire

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#3 23.07.2019 20:13:16

Candyman199
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Re: Lieblingsalben 2018

Ich bin auch dabei....

Migos: Culture II

The Go! Team: Semicircle

Erdmöbel: Hinweise zum Gebrauch

Kylie Minogue: Golden

Es ist kurze Sammlung von mir..

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