Guilty Pleasures

rasi · 26.05.2016 21:36:22

Dieser Thread soll euer Beichtstuhl sein. Nennt die Bands/Künstler, die ihr großartig findet, obwohl ihr es eigentlich nicht solltet.

Ich mache mal den Anfang. Eigentlich höre ich vor allen Dingen Grunge/(Post-)Punk/(Death, Doom, Thrash-)Metal sowie einigen akustischen Kram (Alternative Country, Singer/Songwriter)
Mein Guilty Pleasure sind Female Vocalists. Und das erstreckt sich bis in Genres, die ich eigentlich nicht annähernd in Erwägung ziehen würde.

Dennoch finde ich Girls Aloud fantastisch.
Retortenband, keine Frage, aber immerhin sangen sie live. Und was viele, die nur die Hits kennen gar nicht zu schätzen wissen: Teils verdammt rockig: On My Way to Satisfaction

Das ging soweit, dass diese Platz 3 meiner last.fm Charts einnehmen, umzingelt von meinen üblichen Verdächtigen. *seufz*

Stormrider · 26.05.2016 21:50:40

Guilty Pleasures gibt's bei mir nicht.

Alles was ich mag hat auf irgendeine Weise seine Berechtigung und ich schließe von vornherein auch keine Stilarten o.ä. aus, mal abgesehen von "braun gefärbten" Zeug, aber das ist ja selbtsverständlich.

Das oben erklärte bedeutet aber NICHT dass in meiner Sammlung nicht auch Sachen drin sind auf die ich nicht auch verzichten könnte, weil sie weniger toll sind.

Nurse · 26.05.2016 22:10:19

Das sehe ich ähnlich wie der Kollege Stormrider. Wirklich schämen tue ich mich für absolut nix in meiner Sammlung! Ganz egal ob nun 2 Unlimited, die Spice Girls, Slipknot, Andrea Berg oder was auch immer...

Wirklich grenzwertig finde ich allenfalls meine beiden CDs von Blue System. Aber wenn der Pop-Titan aus Tötensen seine kratzige Nicht-Stimme erhebt, schnörgelt es mir irgendwie immer so schön wohlig-pervers das Rückgrat hinab. big_smile

rockwolf · 27.05.2016 05:47:56

Nurse schrieb:

Aber wenn der Pop-Titan aus Tötensen seine kratzige Nicht-Stimme erhebt, schnörgelt es mir irgendwie immer so schön wohlig-pervers das Rückgrat hinab.

lol

Speedfreak · 27.05.2016 07:42:06

rockwolf schrieb:

Nurse schrieb:
Aber wenn der Pop-Titan aus Tötensen seine kratzige Nicht-Stimme erhebt, schnörgelt es mir irgendwie immer so schön wohlig-pervers das Rückgrat hinab.

lol

tiger · 27.05.2016 16:54:20

Ich seh das sehr ähnlich wie Stormrider und Nurse. Richtige "guilty pleasures" gibt es bei mir gar nicht. Ich mag auch den Begriff überhaupt nicht. Warum sollte ich einen bestimmten Stil nicht gut finden "dürfen"? Wer bestimmt so etwas überhaupt? Finde ich schon ziemlich albern. Dara O'Briain hat das in einer seiner Stand-up Routinen auch mal angesprochen und meiner Meinung nach schön auf den Punkt gebracht (Video).

Ich hab jede Menge Sachen in meiner Sammlung, die ich aus heutiger Sicht nicht nochmal kaufen würde, gerade aus meiner Boy- und Girlgroup Phase oder auch aus dem Nu Metal Bereich. Aber selbst da sind Sachen dabei, die ich immer noch gerne höre und sei es aus nostalgischen Gründen.

Es gibt allergings immer wieder mal Künstler, wo ich mir selber nicht so ganz sicher bin, warum ich die überhaupt höre, bzw. was mir daran eigentlich gefällt; bespielsweise Otto von Schirach. Gerade "When Dinosaurs Ruled The Earth" finde ich großartig alleine schon wegen dem durchgeknallten Video, aber käme nie auf die Idee das als qualitativ gut zu bezeichen. Ich fühl mich dabei gut unterhalten, auch wenn das nichts ist, was ich jeden Tag hören würde, also warum nicht?

Vinyljunkie71 · 28.05.2016 14:02:48

Natürlich (fast) alles von ABBA wink

Rock'n'Roll Gipsy · 28.05.2016 15:43:44

rasi schrieb:

Dennoch finde ich Girls Aloud fantastisch.
Retortenband, keine Frage, aber immerhin sangen sie live. Und was viele, die nur die Hits kennen gar nicht zu schätzen wissen: Teils verdammt rockig: On My Way to Satisfaction

Girls Aloud sind toll, mal eine etwas andere Girlgroup, nicht so Trällerpüppchen. wink

Ich sehe es ähnlich wie Stormrider & Co. Einige Sachen habe ich eine Zeitlang heimlich gehört, weil ich ja ein guter Metalhead war und da hört man halt keine A-ha oder Leann Rimes... wink Aber das ist völliger Quatsch, für wen muss man denn diesem oder jenem Schema entsprechen? Warum sollte man sich begrenzen? Es gibt so viele tolle Sachen in allen Genres und letztendlich ist die einzige Frage, ob es einem gefällt oder nicht. Momentan bekomme ich oft, ähm, interessante Reaktionen, wenn ich erzähle, dass ich kürzlich 30 Seconds To Mars für mich entdeckt habe. Ja, der Jared ist ein Mega-Hollywood-Popstar, ja und jetzt? Darf ich ihn und seine Band nicht toll finden deswegen? Dann müsste ich auch meine Maiden-CDs wegschmeissen, weil die jetzt nur noch auf doofen Kommerzfestivals spielen. Das sind doch Dinge, die mich als Fan gar nicht kümmern müssen. Auch, ob sich jetzt einer nebenbei mit Charity-Aktivitäten unbeliebt macht oder nicht, was soll's, solange die Musik gut ist.

Aber zum Ausgleich muss ich sagen, dass es Musiker gibt, die mir so unsympathisch sind, dass ich dann auch keine Freude mehr an der Musik habe, das ist wieder etwas anderes. Diese Bands rangiere ich schon teilweise aus.

Also bei den einen Sachen finde ich es enfach interessant, dass ich sie (immer noch) gut finde, weil sie überhaupt nicht zu meinen anderen Präferenzen passen. James Bay z.B. oder Céline Dion, mit der ich mich jetzt Dank Gesangsunterricht wieder etwas beschäftige. Aber schämen tue ich mich für gar nichts mehr.

Stormrider · 28.05.2016 17:15:26

Rock'n'Roll Gipsy schrieb:

rasi schrieb:
Dennoch finde ich Girls Aloud fantastisch.
Retortenband, keine Frage, aber immerhin sangen sie live. Und was viele, die nur die Hits kennen gar nicht zu schätzen wissen: Teils verdammt rockig: On My Way to Satisfaction
Girls Aloud sind toll, mal eine etwas andere Girlgroup, nicht so Trällerpüppchen.
Ich sehe es ähnlich wie Stormrider & Co. Einige Sachen habe ich eine Zeitlang heimlich gehört, weil ich ja ein guter Metalhead war und da hört man halt keine A-ha oder Leann Rimes... Aber das ist völliger Quatsch, für wen muss man denn diesem oder jenem Schema entsprechen? Warum sollte man sich begrenzen? Es gibt so viele tolle Sachen in allen Genres und letztendlich ist die einzige Frage, ob es einem gefällt oder nicht. Momentan bekomme ich oft, ähm, interessante Reaktionen, wenn ich erzähle, dass ich kürzlich 30 Seconds To Mars für mich entdeckt habe. Ja, der Jared ist ein Mega-Hollywood-Popstar, ja und jetzt? Darf ich ihn und seine Band nicht toll finden deswegen? Dann müsste ich auch meine Maiden-CDs wegschmeissen, weil die jetzt nur noch auf doofen Kommerzfestivals spielen. Das sind doch Dinge, die mich als Fan gar nicht kümmern müssen. Auch, ob sich jetzt einer nebenbei mit Charity-Aktivitäten unbeliebt macht oder nicht, was soll's, solange die Musik gut ist.
Aber zum Ausgleich muss ich sagen, dass es Musiker gibt, die mir so unsympathisch sind, dass ich dann auch keine Freude mehr an der Musik habe, das ist wieder etwas anderes. Diese Bands rangiere ich schon teilweise aus.
Also bei den einen Sachen finde ich es enfach interessant, dass ich sie (immer noch) gut finde, weil sie überhaupt nicht zu meinen anderen Präferenzen passen. James Bay z.B. oder Céline Dion, mit der ich mich jetzt Dank Gesangsunterricht wieder etwas beschäftige. Aber schämen tue ich mich für gar nichts mehr.

Ich hab mir da vor längerer Zeit mal Gedanken drüber gemacht als ich im Rock Hard Forum mal ne Liste mit 200 Alben (oder so) aufgestellt, und die Scheiben per Review bzw Kurzreview vorgestellt habe. War so ne Art "musikalischer Lebenslauf" Thread in dem dann natürlich alle möglichen Sachen aufgetaucht sind, ich bin ja schließlich nicht als Metal Fan auf die Welt gekommen, sondern das hat sich ab mitte der 80er halt so entwickelt. Das Gegenfeuer welches ich damals als Reaktion auf das eine oder andere Review gekriegt hab war erwartungsgemäß große haha

Angefangen hat das ein paar Jahr früher mit den typischen Sachen die man damals so im Radio oder Fernsehen aufschnappen konnte, der Popkram der damals halt bekannt war und so ab Ende der 80er war ich dann tatsächlich ein fast 100% Metal-Hörer mit entsprechendem Verhalten - das man wenn man so wollte auch als "close-minded" bezeichnen kann. Geschämt im eigentlichen Sinn hab ich mich aber auch damals schon für nix, habe aber anders als Nurse keine wirklichen "Leichen im Keller". Sprich in meiner musikalischen sozialisation spielten weder Boy (bzw Girl) Bands noch Eurodance oder ähnlicher "Käse" je eine Rolle. Vom Knödelkopf aus Tötensen, den ich in der tat auch damals schon schrecklich fand, ganz zu schweigen.

Aber gerade das über diesen Thread grübeln hat wieder so einige Sachen zurückgebracht die ganz weit in meine Vergangenheit zurück reichen. Danach hab ich mir mal die Wiederauflagen der Duran Duran Frühwerke besorgt, meine sehr kleine A-Ha Diskografie ausgebaut und auch ein paar Sachen angeschaft die ich selbst in den 80ern nicht hatte Ultravox, Propaganda und so weiter. Also nächstes wird dann nächste Woche "The Riddle" von Nik Kershaw hier eintrudeln und meine Suchliste gerade in dem Bereich 80er Jahre (Synth)pop, oder wie man's bezeichnen will, ist noch immer stattlich. Wobei ich natürlich immer noch hauptsächlich Metal höre und mich in einer bestimmten Nische dieses weiten Spektrums auch am wohlsten fühle.

Sollten Duran Duran aber doch nochmal für Livekonzerte in Deutschland auftauchen garantiere ich für nix ;-)

Randwer · 16.06.2016 08:45:05

Ich habe immer ein mulmiges Gefühl, wenn ein Hinweis "Parental Advisory Explicit Content" auf dem Cover prangt. Ein paar solcher Guilty Pleasures habe ich indes schon.
Beispielsweise "Uh Huh Her" von PJ Harvey und "Pretty Inside" von Hole

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