Warhammer + Erazor, 7.9.2007, Münster, Barracke

Nach dem musikalischen Gaumenschmauß am Vortag bei Candlemass sollte es nun deutlich ruppiger zugehen. Die Old-School-Thrashmetaller von Erazor und die Hellhammer-Jünger von Warhammer luden für freundliche 3,- Euro in die Münsteraner Baracke ein, ein Jugendzentrum wo normalerweise eher Punk Bands auftreten.

 Zuvor spielte aber noch die lokale Kapelle Destructive Behaviour. Auch wenn die Kids noch ziemlich unbedarft sind, so waren sie zumindestens einigermaßen aufeinander eingespielt und hauten ihren relativ simplen Death Metal in das spärliche vorhandene Publikum. Da aber viele ihrer Freunde und Bekannten da waren, hatte das ganze irgendwie den Flair eines Treffens einer Schulklasse. Mit vier oder fünf Coversongs wurde dann der Set auch noch ein wenig überzogen, was sich dann später schmerzlich bei Warhammer bemerkbar machte, die ihren Set deswegen massiv kürzen mussten.

Bei Erazor begann dann für den Gitarristen Katte der Abend einer Doppelbelastung, ist er doch gleichzeitig auch der „neue“ Gitarrist bei Warhammer. Auch wenn die Jungs alle noch nicht geboren waren, als die Bands, deren Shirts sie trugen, ihre Debütalben rausbrachten, legten sie doch ein anständiges, wenn auch noch etwas chaotisch wirkendes Old-School-Brett hin, was man ihnen so erstmal gar nicht zugetraut hätte. Man hatte zwar manchmal das Gefühl, dass sie vorwärts und rückwärts gleichzeitig spielten, aber sie waren mit einer Spielfreude dabei, die manchen alteingesessenen Bands gut zu Gesicht stehen würde. Die perfekten Einheizer für Bands wie Desaster & Co.

Ich muss zugeben, dass ich mich nie mit Hellhammer und demzufolge auch nie mit Warhammer befasst habe und den Auftritt deswegen erstmal ziemlich neutral erwartet habe. Die Musik ist relativ simpler, aber dafür schnell ins Ohr gehender Old-School Trash/Death Metal mit einer extrem undergroundigen Schlagseite. Dies zeigt sich vor allem dadurch, dass man zwischendurch als Coversong nicht einem der üblichen Verdächtigen huldigte, sondern den deutschen(!) Poison, die von 1984 bis 1987 nur Demos veröffentlichten. Die Band legte sich gut ins Zeug, auch wenn sich das Publikum bis auf ein paar Headbanger ziemlich zurückhielt. Leider verlangte der Organisator den Auftritt strikt bis zu einer festen Uhrzeit zu beenden, obwohl Warhammer noch gar nicht mal alle Songs gespielt hatten. Anstatt das man vorher den unwichtigen Destructive Behaviour mal das Zeichen zu Ende gibt, hatten die nun im Endeffekt den längsten, wenn auch unspektakulärsten Set des Tages. Daumen runter für die Baracke!

2 thoughts on “Warhammer + Erazor, 7.9.2007, Münster, Barracke

  1. DieNukleareBedrohung

    Also Destructive Behavior „lokal“ zu nennen ist ja ne Sache für sich, da sie aus der gleichen Stadt, wie Erazor kommen, aber sie dann auch noch als „Kids“ zu bezeichnen treibt die Sache schon auf die Spitze. Man sollte sich die Bands schon genau anschauen, wenn man etwas gescheites dazu schreiben will.

    Außerdem… Artikel sollten schon so geschrieben sein, dass man nicht seine eigene Meinung ins Spiel bringt, das ist schon sehr unprofessionell für jemanden, der Artikel für das Internet schreiben will.

    Naja, Übung macht dein Meister, also versuchs am besten noch ein paar mal, dann sind die Artikel in Ordnung.

    MfG DNB

    Destructive Behavior waren mir bis zu dem Abend überhaupt kein Begriff und durch den Zuspruch von nur einer Handvoll Leute, die die Band auch näher zu kennen schienen, erweckte es halt den Eindruck, dass die Band aus der Münsteraner Ecke kommt und nicht von weiter weg angereist war. Und eine gewisse Subjektivität fließt immer in einen Bericht hinein, egal wie sehr man sich auch um Objektivität bemüht. 😉

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