Das Debüt von ZZ Top präsentiert sich als ordentliches, rauhes Bluesrock-Album, atmosphärisch dicht und mit dem nötigen Druck, um vom Publikum die nötige Aufmerksamkeit zu erhalten. Natürlich liegen noch Welten, genauer: 13 Jahre, zwischen diesem Album und dem, was ZZ Top zur internationalen Top-Band machen sollte, in Sachen Songwriting und Interpretation ist nach oben hin ebenfalls noch Luft, aber man erkennt das Potential.
Zugegeben - es ist im Regelfall nicht fair, das Debütalbum mit dem großen kommerziellen Wurf einer Band zu vergleichen, gerade dann nicht, wenn dazwischen eine deutliche künstlerische Entwicklung stattgefunden hat. Den Bezug muss man im gegebenen Fall dennoch herstellen, wenn man an die Bewertung der CD-Auflage geht, denn leider hielt man es bei Warner für notwendig, den Sound der ersten Alben zu überarbeiten, um vermutlich bei der neuen Zielgruppe der Band keinen Kulturschock auszulösen. Dieser Eingriff äußert sich in zusätzlichen Effekten, einem früheren Ausblenden einzelner Titel und einer zum Teil deutlich anderen Gewichtung der Instrumenten- und Gesangsspuren. Dadurch wirkt die CD im Vergleich zur Ur-Version zwar deutlich moderner und näher an der Band, die „Eliminator“ eingespielt hat, büßt aber leider gleichzeitig einiges an Schmutz und Erdigkeit des Originals ein.
Würde das Original seine 9 Punkte sicher haben, erreicht aus besagten Gründen die CD-Auflage einen etwas niedrigeren Wert.
Punkte: 7.5 / 10