Yello Touch Yello (2009) - ein Review von levanah

Yello: Touch Yello - Cover
1
1 Review
6
6 Ratings
8.67
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Pop: Synth Pop


levanah
05.10.2009 21:01

Yello haben Musikgeschichte geschrieben, soviel steht fest. Seit dem letzten Album ist es schon ein paar Jahre her, und viele haben mit Spannung auf ein neues Yello-Werk gewartet. Dies liegt mit Touch nun seit Anfang Oktober in den Läden.

Die Reaktionen auf Touch sind gemischt. Wer ein 100%iges Yello-Album erwartet hat, dürfte enttäuscht sein. Wer jedoch offen für Überraschungen ist und insbesondere noch ein offenes Ohr für Jazz hat, den dürfte die neue Yello-Scheibe so wie mich vollauf begeistern.

Die treibenden, discotauglichen Rhythmen aus früheren Tagen finden sich auf Touch eher nicht. Sie ist, und man ist fast versucht zu sagen, dem schon etwas gesetzten Alter von Blank/Meier entsprechend, eher etwas ruhiger gehalten, und vorallem sehr jazzig geraten. Die Hälfte der Songs wurde mit Gastmusikern/-stimmen aufgenommen. Speziell mit der Sängerin Heidi Happy und dem Trompeter Till Brönner sind (für meinen Geschmack) absolut geniale Jazzstücke entstanden.

Insgesamt ist Touch ein 100%iges Yello-Produkt - vom ersten bis zum letzten Ton absolute Spitzenqualität Made in Switzerland. Das müssen auch Yello-Fans anerkennen, die mit Touch des Jazzeinflusses wegen wenig bis nichts anfangen können. Touch eignet sich als Background-Sound, aber auch für einen gemütlichen Abend mit einer guten Flasche Wein und der besseren Hälfte. Titel wie "You Better Hide" oder "Vertical Vision" schreien geradezu nach einem "Tanz mit engster Tuchfühlung". Aber auch Kopfhörer auf, zurücklehnen, Augen schliessen und geniessen ist mit Touch möglich.

Zwei Titel indes fallen bei Touch etwas aus dem jazzigen Rahmen. Das ist zum einen "Bostich (Reflected)". Bostich stammt ursprünglich von der ersten Yello-Scheibe von 1980, Solid Pleasure. Damit verknüpfen Yello Touch mit dem Anfang ihrer musikalische Karriere. Der Titel "Takla Makan" mit der Flötistin Dorothee Oberlinger läuft auch neben dem jazzigen Rahmen. Er ist mit achteinhalb Minuten relativ lang und hat musikalisch einen stark orientalischen und eher meditativen Touch.

Als eindeutig Yello (wenn auch ruhigerer Art) fallen Titel wie "The Expert", "Out Of Dawn" und "Part Love" ins Ohr.
Und noch etwas hat Touch zu bieten. Boris Blank ist ja als genialer Soundtüftler bekannt. Hier zeigt er sich bei den Songs "Tangier Blue", "Kiss In Blue" und "Trackless Deep" auch als ausgezeichneter Sänger.

Auch wenn Touch aus dem gewohnten Yello-Rahmen fällt - mir gefällt diese Scheibe durch und durch, und sie erhält von mir die maximale Punktezahl.

Punkte: 10 / 10


Yello: Touch Yello

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