Wolfpakk Wolves Reign (2017) - ein Review von Akhanarit

Wolfpakk: Wolves Reign - Cover
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1 Review
5
5 Ratings
8.60
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Melodic Metal


Akhanarit
10.05.2017 06:54

Es ist wieder soweit und WOLFPAKK zünden eines ihrer berüchtigten All-Star-Feuerwerke in Form ihres vierten Outputs "Wolves Reign". Da auch diesmal wieder eine Vielzahl an Gästen involviert sind, welche die Rudelführer Mark Sweeney (ex-CRYSTAL BALL) und Michael Voss (MAD MAX, MICHAEL SCHENKER) unterstützen, werde ich hier mal eine kleine Track by Track-Rezension ins Feld führen, damit die Übersichtlichkeit gewahrt bleibt. Bis auf bei einem Track fungiert Gereon Homann als Drummer und für die Backing Vocals hat sich Jean-Marc Viller gefunden. Soweit vorab und jetzt geht's auch direkt hinein ins Namedropping-Vergnügen.

01. 'Falling': Eröffnet wird "Wolves Reign" mit einem typischen Rocker, bei dem Claus Lessmann (PHANTOM V, ex-BONFIRE) die Vocals inne hat, Timo Somers (DELAIN) die Gitarre bedient und Rudi Sarzo (OZZY OSBOURNE) Unterstützung am Bass gibt. So richtig kann ich mich mit der Nummer allerdings nicht anfreunden, da mir diese Zählsongs (in diesem Falle: Level 1 ... Level 2 ... Level 3 ... etc.) in der Regel zu uninspiriert daherkommen. Musikalisch gibt es dafür nichts zu meckern.

02. 'Run All Night': Mit Michael Vescera (ex-YNGWIE MALMSTEEN) an den Vocals und Marc Lynn (GOTTHARD) am Bass. Die Power wird hier ein wenig angezogen und es rockt ordentlich. Der Chorus ist dazu im Vergleich aber eher etwas schwach. Dafür entschädigt ein auf den Punt gespieltes Solo und gegen Ende der Nummer gibt es auch noch ein paar eingestreute Highscreams.

03. 'Blood Brothers': Sicherlich die experimentellste Nummer auf der Scheibe. Biff Byford (SAXON) gibt sich die Ehre an den Vocals und Brad Gillis (NIGHT RANGER) findet sich an den Gitarren wieder. Ansonsten versprüht 'Blood Brothers' indianisches Flair mit "Hey ja, hey ja"-Chören. Trotzdem ist der Song druckvoll und hat einen hohen Wiedererkennungswert.

04. 'Wolves Reign': Der Titelsong und dennoch die wohl schwächste Darbietung des gesamten Albums. Tony Harnells (TNT) Vocals reißen das Ruder leider nicht herum. Da können sich George Lynch (ex-DOKKEN) an der Gitarre, der ein wirklich schönes Solo beisteuert und Volker Krawczak (AXEL RUDI PELL) am Bass noch so sehr anstrengen. Der Song ist sehr langsam, um nicht gar lahm zu sagen, und der Chorus ist ein absoluter Rohrkrepierer. Begeisterung sieht anders aus.

05. 'No Remorse': Hier wird es zum ersten Mal so richtig gut. 'No Remorse' ist eine Power Metal-Nummer vor dem Herrn und wurde von Oliver Hartmannn (AVANTASIA) eingesungen. Alen Brentini (A. GABALIER) leistet stimmungsvolle Gitarrenarbeit und wenn der Chorus einsetzt, erinnert man sich sofort an die stärkeren Tage von Bands wie GAMMA RAY oder auch STRATOVARIUS zurück. Der Track steigert sich von Minute zu Minute. Herrlich episch und ein Spinett gibt es gratis obendrauf!

06. 'Inside The Animal Mind': Jetzt wird es wieder rockig und das Stück würde prima in eine Bikerbar passen. Jioti Parcharidis (VICTORY, ex-HUMAN FORTRESS) liefert ein paar aggressive Vocals ab und man demonstriert Eier. Auf der Schattenseite mag vielleicht stehen, dass 'Inside The Animal Mind' nicht zu den spannendsten Tracks auf dem Sektor zählt ... also ... so gar nicht.

07. 'Scream Of The Hawk': Steve Grimmett (GRIM REAPER) is back! Wer den Frontmann auf Facebook ein wenig begleitet hat, der hat sicherlich mitbekommen, dass er kürzlich ein Bein verloren hat und sich derzeit mit einer Prothese wieder ins Leben zurückkämpft. Da kommt ein Stück wie dieses doch gerade gelegen, denn hier gibt es nicht nur einen netten Singalong-Chorus, sondern auch einen Michael Müller (Herman Frank) am Bass.

08. 'The 10 Commandments': Ganz klar mein Favorit auf "Wolves Reign"! Und das TROTZ religiöser Thematik. Doch sieht man mal von dem imaginären Kumpel ab und konzentriert sich ausschließlich auf die Musik, gibt es hier eine geile Power Metal-Nummer mit Pasi Rantanen (THUNDERSTONE) an den Vocals und Alex Holzwarth (Serious Black, ex-AVANTASIA, ex-RHAPSODY OF FIRE) an den Drums. Viele getragene Gesangspassagen, tolle Melodien und Epik, Epik und nochmals Epik.

09. 'Mother Earth': Wieder eine langsame Nummer, bei der Ronnie Atkins an den Vocals absolut brilliert und durch die operettenhaften Backing Vocals von Simone Christinat begleitet wird. Jen Majura ist zudem an den Gitarren zu hören. Der Song verfügt über einen gefühlvollen Chorus und beim Solo kommen auch mal die Akustischen zum Einsatz, bis es dann sogar noch in eine Gute-Laune-Rock-Nummer umschlägt. Hier geben sich die Stil- und Tempowechsel wahrlich die Klinke in die Hand.

10. 'Tomorrowland': Beinahe war ja schon 'Mother Earth' die Ballade des Albums. 'Tomorrowland' beansprucht diesen Slot allerdings mit vehementem Nachdruck für sich. Danny Vaughn singt und auch hier streut Simone Christinat wieder einige Backing Vocals ein. Hier wurden ein paar leidenschaftliche Emotionen eingefangen. Schöner Track!

11. 'I'm Onto You': Zum krönenden Abschluss singt sich Andy Lickford (LICKFORD) durch eine weitere rockige Nummer, bei der - ja, man darf sich freuen - Chris Holmes (ex-W.A.S.P.) in die Saiten greift. Von Grund auf solide Nummer mit diesen herrlich aufjaulenden Soli und Drum-Rhythmen im Stechschritt.

Auch wenn ich in letzter Konsequenz den Vorgänger etwas besser fand, so ist "Wolves Reign" ohne Zweifel ein würdiger Nachfolger geworden und bietet nicht nur durch das Staraufgebot Unterhaltung für Fans des Genres, sondern auch wegen den soliden Kompositionen. Hier und da tauchen immer wieder mal kleine Highlights auf, die eine gute Platte zu einer großartigen machen. Dass man bei diesem Facettenreichtum dann nicht immer jeden Nerv trifft, liegt in der Natur der Sache und nun ist es an euch, eure Favoriten herauszupicken und "Wolves Reign" nach Gutdünken abzufeiern. Cheers!

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=8664

Punkte: 8 / 10


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