Wolf Maahn Direkt Ins Blut - (Un)Plugged (1993) - ein Review von Spike65

Wolf Maahn: Direkt Ins Blut - (Un)Plugged - Cover
1
1 Review
4
4 Ratings
9.50
∅-Bew.
Typ: Live
Genre(s): Rock: Pop-Rock


Spike65
08.11.2018 17:29

Das war die erste deutschsprachige Unplugged-Scheibe und sie ist bis heute aus meiner Sicht immer noch das Maß aller Dinge, was die akustischen Live-Scheiben aus dem Deutschrock-Bereich betrifft. Da kann kein Gröni mithalten und auch die letzten Werke von Lindenberg, Maffay und Westernhagen sind viel zu durchgestylt und glattpoliert und protzen nur mit prominenten Gastsängern und -sängerinnen und vielköpfigen Bands, während Wolf Maahn hier mit seiner Kernband verstärkt nur durch Ashley Reed an der Geige Akustik-Rock vom Feinsten zelebriert - okay, mit Axel Manrico Heilhecker an der E-Gitarre "for the Sake of Rock'n'Roll", wie es Wolf zu legitimieren weiß. In jeder Sekunde versprüht diese Scheibe den Spaß, den Musiker und Publikum an diesem Abend hatten. Eine schöne Mischung von Klassikern, teils in radikal neuem Gewand, wie z.B. "Fieber" im Ska-/Reggae-Arrangement oder "Die Sucht der Träumer" jetzt als stampfender Blues und "Kleine Helden" mit Fiddle und Reggae-Strophen, die wichtigsten wie "Irgendwo in Deutschland", "Ich wart auf dich", "Deserteure" und "Rosen im Asphalt" aber doch recht nah am Original. Dazu kommen einige aktuellere Stücke, die sich in diesen Versionen zu Ohrwürmern entwickeln, wie "Stunde um Stunde" und "Wenn der Regen kommt". Insgesamt eine abwechslungsreiche Mischung, die einen guten Überblick über Wolf Maahn's Werk bis 1992 gibt, und die einen wirklich fesselt, so daß man das Teil in einem Stück durchhören muß. Die Band ist top eingespielt, die Arrangements differenziert und auf den Punkt, und die Live-Atmosphäre dieses Studio-Gigs vor kleinem aber begeistertem Publikum ist toll eingefangen. Es ist die letzte Maahn-Scheibe mit Axel Heilhecker an der Leadgitarre. Für BAP-Fans interessant: An der Akustikgitarre ist Helmut Krumminga dabei, der Heilhecker dann als Leadgitarrist ablöste, bevor er 1999 zu BAP wechselte. Auf der DVD-Version kann man ihn noch mit langer Mähne und Stirnband sehen.
Fazit: Wer gute deutschsprachige Live-Musik sucht, kommt an dieser Scheibe eigentlich nicht vorbei. Auch als Einstieg in das Werk von Wolf Maahn sehr zu empfehlen, da Suchtgefahr.

Punkte: 10 / 10


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