Wicked Mystic Beware And Whisper (2012) - ein Review von woifal

Wicked Mystic: Beware And Whisper - Cover
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8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal



23.02.2013 23:56

Die Band "Wicked Mystic" bestand bereits seit 1989, hatte zwei durchaus als vollwertig zu bezeichnende Alben und einige Auftritte mit echten Metal-Größen vorzuweisen. Nach dem letzten Longplayer "Lithium" aus 2002 war es dann aus mit der Thrash Metal-Partie, und erst letztes Jahr haben sich die "Granaten-Thrash"-Herren wieder zusammengetan, ein drittes Full Length-Album als Comeback zu schaffen. "Beware And Whisper" wurde es getauft, und ein paar äußerst positive Resonanzen gab es bislang schon. Ich selbst konnte "Wicked Mystic" anno dazumal noch nicht mitverfolgen, hatte also bis vor Kurzem noch keinerlei Wissen von dem, was die Veteranen zu bieten haben. Der erste Kontakt mit der Scheibe war jedoch mehr als positiv, und wie sich die ganze Sache schließlich entwickelt hat, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Wenn ich an Thrash Metal denke, höre ich im Kopf bereits aggressives, rasantes Drumming, dubiose, schnelle Gitarrenriffs und die genreklassische Stimme. Im Endeffekt ist es auch genau das, was "Wicked Mystic" auf ihrem neuesten Werk "Beware And Whisper" zu bieten haben, aber in einer weit umfang- und abwechslungsreicheren Form, als ich es vor dem ersten Durchgang gedacht hätte. Treibende Gitarrenriffs, rasante Solos, ein dahinwalzendes, polterndes Schlagzeug und ein Bass, bei dem man nahezu jede Saitenschwingung hören und spüren kann, bilden das instrumentale Fundament des Albums. Ausgebaut wird dieses Grundkonstrukt durch die variantenreiche, wie vermutet klassische Thrash-Stimme von Sänger Johan Godschalk, der sich stimmlich sehr gut in die Musik einbindet. Generell kann man gleich vorweg nehmen, dass beim Mixing und Mastering ganze Arbeit geleistet wurde. Soundtechnisch und im Arrangement gibt es für mich absolut nichts zu bemängeln. Alles sitzt genau dort, wo es gut klingt und schlichtweg hingehört.
Das musikalische Alter, die Vergangenheit und das damit verbundene Können der Band hört man mehr als deutlich heraus, haben sie doch alleine schon auf der spieltechnischen Seite einiges auf dem Kasten. Das Songwriting lebt und profitiert naturgemäß davon und zeigt sich sehr abwechslungsreich und experimentierfreudig, was "Beware And Whisper" als sehr rundes, stimmiges Werk glänzen lässt. Ab und an kann die Sache von Seiten der Gitarren einen kleinen Ausflug in die Richtung des Melodic Death Metal machen, und als Fan von rockigem Black Metal kann ich sogar ganz feine Einschläge aus diesem Gebiet vernehmen. Sicherlich ein rein subjektiver Eindruck, aber für mich einfach hörbar.
Ein richtig guter Track ist in meinen Augen das abwechslungsreiche Stück "All In One" mit seiner Akustikpassage, die in ein ruhiges, zweistimmiges Solo mündet. Im ebenfalls sehr spannend aufgebauten "Mend Or End" gibt es sogar einen sehr passenden, orientalisch angehauchten Liedabschnitt. Hier – und eigentlich auf der kompletten Spiellänge von "Beware And Whisper" – wird aufgezeigt, dass "Wicked Mystic" nicht nur draufhauen und Geschwindigkeit beweisen wollen, sondern sehr wohl auch schöne Melodien jenseits des Tonleiter-Geschredders schreiben können. Alle Musiker mauern eine gemeinsame Klangwand, die vor allem durch den sehr variantenreichen Umgang mit den Instrumenten besticht und aus dem Material eine durchgehend unterhaltsame Scheibe zaubert.

Das Comeback der niederländischen Thrash Metaler hat sich in meinen Augen mehr als ausgezahlt. Für mich als Hörer, der sich heimatlich nicht unbedingt diesem Genre zugeordnet fühlt, ist "Beware And Whisper" ein richtig gutes Album geworden, das mit Sicherheit nicht zum Staubfänger im CD-Regal verdammt ist. "Wicked Mystic" haben eine soundtechnisch richtig fette Platte niedergelegt, die auch von Seiten der Kompositionen und Spieltechnik sehr zu überzeugen weiß. Allen Thrash-Heads da draußen sei die CD wärmstens ans Herz gelegt, wenngleich hier nichts absolut Neues, aber durchaus Mitreißendes geboten wird.

Wolfgang / RottingHill.at

Punkte: 8 / 10


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