Whyzdom Blind? (2012) - ein Review von Akhanarit

Whyzdom: Blind? - Cover
2
2 Reviews
4
4 Ratings
8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Symphonic Metal


Akhanarit
06.11.2012 22:30

Ich dachte mir zu Beginn, dass mir ein wenig Weisheit nicht schaden könnte. Vor allem müsste ich dann nicht zwingend bis ins hohe Alter darauf warten, bis ich diese auch nutzen könne. Also habe ich mir die Symphonic Metaller WHYZDOM zum Reviewen herausgepickt und warte seither auf Erleuchtung. Auch nach ein paar Durchläufen von WHYZDOM's Zweitwerk "Blind?" fühle ich mich aber noch immer wie zuvor auch schon. Von aufgestockter Weisheit keine Spur. Dafür ein paar Stunden mit Symphonic Metal vertan, der mich dieses Mal so überhaupt nicht begeistern konnte. Spielerisch sind die Franzosen wirklich in Ordnung und besonders die Rhythmguitar hat definitiv einen Stein bei mir im Brett. Mächtig tief gestimmt werden hier Riffs aus dem Ärmel geschüttelt, die selbst offenkundig härteren Bands zu Ruhm und Ehre gereicht hätten, doch unterm Strich ist das dann doch zu wenig, um das Publikum vollends zu fesseln und vor allem: zu begeistern!

Der Infosheet, der mir an die Hand gegeben wurde, berichtet davon, WHYZDOM seien nach ihrem vielgelobten Debütalbum "From The Brink Of Infinity" wörtlich: Symphonic Metal Masters. Bei den recht durchschnittlichen Songs auf "Blind?" frage ich mich aber ernsthaft, auf welchen Planeten dies denn bitte zutreffen könnte!? Die Erde kann es nicht sein, das hätte ich mitbekommen. Ich will euch auch nicht mein Problem vorenthalten. Letzten Endes steht und fällt ein gutes Album (es sei denn es ist als reines Instrumental-Werk konzipiert) mit dem/der Frontmann/Frontfrau. In diesem Falle haben wir es mit letzterer Kategorie zu tun. Elvyne Lorient hat den Platz am Mikrofon inne und das Infosheet will mich schweres Ding wirklich auf den Arm nehmen (passionate melodies immediately stick into your mind, conveying pure emotions right from the very first note she sings... So steht es da!!!). Ich fürchte, die Sängerin bei meiner Version ist kaputt. Inbrunst? Emotion? Schlüssige Gesangslinien? Von allem vielleicht 20 %, gemessen an anderen Bands des selben Genres. Auf mich wirkt die vokale Darbietung wie das nette Mädchen von nebenan, die im Sommer am See zu sanften Gitarrenakkorden ein paar Liedchen trällert. Irgendwie ganz nett, aber kein Mensch würde auf die Idee kommen, die in den Recall zu schicken. Aber bleiben wir bei aller Ehrlichkeit fair. Momente, in denen Elvyne durchaus was auf dem Kasten hat sind durchaus gegeben. Sie verstecken sich nur tief im Dickicht der Songs. Man höre nur mal den Opener 'The Lighthouse' und achte auf die Stelle vor dem dramaturgischen Bruch! Da ist es doch!!! Leider werden diese besonderen Momente nur sehr spärlich eingesetzt, und so verkommt das durchaus wertige, mit Bedacht komponierte Songmaterial immer mehr (und von Durchlauf zu Durchlauf) zu vertonter Langeweile ohne Notausgang. Mit einer Kopie von Amy Lee (EVANESCENCE) will ich nicht unbedingt um mich werfen, müsste Amy doch einen arg lustlosen Tag haben, um eine derartige Leistung abzuliefern. Im Bewertungsmittelfeld landen wir hier tatsächlich nur Aufgrund der kompletten Instrumentalfraktion. Mit besserer oder anderer Sängerin könnte diese Band wirklich was reißen. So rede ich mich weiser (!!!) Weise damit heraus, dass es meinen Geschmack einfach nicht trifft.

Die Produktion von Vynce Leff gefällt mir dafür richtig gut. Jedes Instrument hat den nötigen Raum zur Entfaltung erhalten, die Riffs kommen schön druckvoll und auch bei den leiseren Stellen, und davon hat "Blind?" durchaus einige, kann das Album Punkten. Aufgenommen und gemixt wurden die Songs in Paris im Powermania Studio, gemastert wurde von Mathieu Gillon und Vynce Leff im 120dB Studio.

Erschienen auf: http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=4701

Punkte: 6 / 10


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