Waylander Kindred Spirits (2012) - ein Review von woifal

Waylander: Kindred Spirits - Cover
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1 Review
2
2 Ratings
7.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Pagan/Viking Metal



23.11.2012 23:40

19 Jahre schon streift die nordirische Truppe "Waylander", die sich dem Pagan/Folk Metal verschrieben hat, durch die Szene. 2012 brachte sie mit "Kindred Spirits" ihr sechstes Werk auf den Markt, das nach dem Vorgängeralbum 2008 ganze vier Jahre Zeit hatte, um zu reifen. Die lange Entstehungsphase und die jahrelange Erfahrung der Musiker lassen auf ein ordentliches, erwachsenes Album hoffen, wobei ich diesem Genre aufgrund so manch einer – teils jämmerlichen – Veröffentlichung pseudofolkloristischer Gruppen immer mit einer gewissen Skepsis gegenüberstehe. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, wenn die Scheibe das Zeug dazu hat.

Ohne große Umschweife wird in bekannter Pagan/Folk Metal-Form losgelegt. Keifende Vocals, rasende Gitarren und ein bretterndes Schlagzeug geben den Ton auf "Kindred Spirits" an, und der Spielstil kristallisiert sich auch ohne vorheriges Wissen über die Band sehr schnell heraus. Durch die präsente aber nicht allzu übertriebene Einbindung von Folkloreinstrumenten wird die Musik ganz klar in eine Richtung gelenkt, die in der Summe an Bands wie die Landeskollegen "Cruachan" und dergleichen erinnert, ohne dabei aber wie ein Duplikat zu wirken. Abwechslung und Eigenständigkeit werden vor allem bei der Gitarrenarbeit trotz der Masse an stilistisch ähnlichen Bands und Alben groß geschrieben, was dem Silberling absolut zu Gute kommt. Nur die Flötenmelodien kommen mir hin und wieder irgendwie bekannt vor. Eine Anlehnung an den Black Metal kann man neben den klaren Folklore-Einflüssen jedoch auch nicht verleugnen. Stellenweise driften "Waylander" in sehr aggressive Passagen ab, die nicht nur Langeweile verhindern, sondern auch einiges an Spannung zur Folge haben. Ein schönes Beispiel dafür ist der Titel "Of Fear And Fury", dessen Name in dem Sinne auch perfekt gewählt wurde und einer meiner persönlichen Lieblingstracks auf diesem Album ist. Ebenso lassen sich diverse Schwenker in den melodisch angehauchten Death Metal finden, was in meinen Ohren ebenfalls eine durchaus passende Zutat für dieses kurzweilige Album darstellt.
Klangtechnisch hält man "Kindred Spirits" sauber, ohne dabei zu steril zu wirken. Mir persönlich gefällt's gut, da die Musik dadurch echter und näher wirkt. Fast schon romantisch. Wem die folkloristische Metal-Schiene à la "Ensiferum" und dergleichen gefällt, könnte sich am eher weniger polierten Sound von "Waylander" allerdings stoßen. Eventuell würde hier ein zweiter Anlauf helfen, diesen doch etwas differierenden Klang der Nordiren aufzunehmen und zu akzeptieren. Das sollte aber keine allzu große Hürde darstellen, denn "Waylander" haben hier gute Arbeit geleistet. In der Spieltechnik beschleicht mich das Gefühl, dass nicht immer alles zu 100 Prozent auf dem Punkt ist, wobei ich hier nicht vermehrt Augenmerk darauf gelegt habe, denn das Ergebnis ist absolut in Ordnung.

Ich muss sagen, dass ich tatsächlich überrascht bin vom Schaffen der nordirischen Metaller. Wo ich durchschnittliche Songs mit schlecht gemachtem Synthesizer-Folklore erwartet habe, die man schon ach so oft gehört hat, haben mich "Waylander" mit schönen Melodiebögen, einigen spannenden Momenten, ein paar aggressiven Einflüssen und grundsätzlich abwechslungsreichem Riffing doch sehr überzeugt. Ich sehe in der Gruppe einiges an Potenzial und werde mit Sicherheit das nachholen, was ich die letzten Jahre augenscheinlich verabsäumt habe: Mir die musikalische Vorgeschichte der Truppe etwas genauer anschauen. Anhören!

Wolfgang / RottingHill.at

Punkte: 8 / 10


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