Walter Moers Rumo & Die Wunder Im Dunkeln (2004) - ein Review von metal lounge

Walter Moers: Rumo & Die Wunder Im Dunkeln - Cover
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9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Hörspiel / Hörbuch



12.03.2015 09:24

Was für eine irre Geschichte. Zugleich mein erster Kontakt mit Zamonien und überhaupt einem von W. Moers' ernsthaften Werken.
Es geht um den Wolpertinger Rumo, der.....
Ach was, damit fang ich jetzt gar nicht erst an. Hört oder lest selbst.
Ich würde - obwohl ich mich selbst zur Lesefraktion zähle - in diesem Fall das Hörbuch empfehlen. Und zwar deswegen, weil man dann in den Genuss kommt, Dirk Bach zuhören zu können. Ich sag's ganz klar, als Komiker/Comedian, Moderator etc. fand ich den Mann ganz und gar unerträglich, aber wenn er Moers' Romane liest oder auch Scheibenweltromane von T. Pratchett (Die volle Wahrheit, Der fünfte Elephant), dann ist das schon begeisternd. Er kann wunderbar die einzelnen Figuren interpretieren und Zamonien samt seiner Geschichte erlebbar machen.
Der Ideenreichtum des Autors ist aberwitzig, auch wenn man ganz klar sagen muss: Walter Moers hat einen ausgeprägten Hang zum Sadismus, den er hier abermals mit Lust auslebt, zu nennen wären die frühen Kapitel mit den Teufelsfelsenzyklopen, die .... Ach, hört doch selbst. Da kommen manchmal doch gewisse Längen auf. Überhaupt trieft das Werk von Blut und ins Perverse gesteigerten Gewaltphantasien so mancher Protagonisten. Nicht nur Gewaltphantasien. Es werden wirklich immense Blutbäder angerichtet oder auch einfach im kleinen Stil getötet und gequält. Mal mit ausgeklügeltster Raffinesse (General Ticktack muss hier genannt werden), mal dumpf und stumpf. Stets kunstvoll in Szene gesetzt von Bach. Hier liegt ein besonderes Merkmal, denn über weite Strecken ist diese Gewalt sehr unterhaltsam. Und das kann wohl das Hörbuch besser leisten als das Buch, könnte ich mir vorstellen. Auf der anderen Seite wird eben diese Redundanz des Quälens auch zum Schwachpunkt. Lesen hätte ich das nicht alles wollen.
Dieser Sadismus zieht sich bekanntlich quer durch das Schaffen des Autors, man denke nur an das komplett schwachsinnige Pinguin-Comic. Das dortige wilde Geficke - Moers halt, was soll man da sagen - fehlt in "Rumo" allerdings völlig. Hier geht es letztlich um genau das andere: Die wahre Liebe, die allerdings nach langer Suche erst mal gefunden werden muss. Diese Suche ist der rote bzw. silberne Faden des Buches, doch schlummert diese Liebe samt ihrer der Hauptfigur völlig unbekannten Reize und Schönheit im Verborgenen.

Viel Spaß mit Moers und Bach, bleibt mir nur zu sagen.

Punkte: 9 / 10


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