The Velvet Underground White Light / White Heat (1968) - ein Review von Kampfgelse

Velvet Underground, The: White Light / White Heat - Cover
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1 Review
10
10 Ratings
8.85
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Alternative Rock, Art Rock, Psychedelic Rock


Kampfgelse
23.06.2016 10:33

Gegen Ende des Jahres 1967 verlor Celebrity-Wohltäter Andy Warhol das Interesse an der Band, so dass Lou Reed den Bostoner Geschäftsmann Steve Sensnick kontaktierte. Der neue Manager drängte auf eine gefälligere Linie – doch der Bassist/Organist John Cale war dagegen.

Die A-Seite ihrer zweiten LP bringt extreme Themen – der verzerrte Titelsong legt los mit einer Werbehymne für Amphetamine. „The Gift“ erzählt die tragikomische Geschichte von Waldo Jeffers, der sich solche Sorgen um die Treue seiner College-Freundin macht, dass er selbst als Geschenk im Postpaket an sie verschickt. Cales Stimme im liebenswerten walisischen Tonfall wird von Rhythm & Blues und elektrischen Gitarrenschnörkel untermalt. „Lady Godiva“ s Operation“ versieht die mittelalterliche Legende mit einer schrägen medizinischen Note, zur kunstvollen Untermalung tauchen Stimmen aus dem düsteren Psycho-Mix.

Die B-Seite ist ein Frontalangriff. Bei „I Heard Her Call My Name“ hämmern Cale, Sterling Morrison und Mo Tucker die rasante Rhythmusbasis, während Vorkämpfer Reed fetzende Free-Jazz-Läufe losläßt. „Sister Ray“ ist der Big Bang von Noise-Rock: 17 Minuten Sex, Drogen und Gewehre, angeschwemmt auf Flutwellen brutaler Feedbacks, dissonante Akkorde und ursprünglichem Garage-Gehämmer.

„White Light / White Heat“ verkaufte sich noch schlechter als die Debütplattte und blieb auf Platz 199 der Billboard Charts hängen. Trotzdem – was gnadenlos übersteuertes Ausklingen angeht, sucht die Platte ihresgleichen.

Punkte: 7 / 10


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