Varg Blutaar (2010) - ein Review von Nifelvind

Varg: Blutaar - Cover
0
0 Reviews
17
17 Ratings
5.91
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Pagan/Viking Metal



27.11.2010 17:38

Der erste Song “Wolfsmond” ist kürzer als der Opener des letzten Albums “Windzeit”, funktioniert aber so, wie es die meisten Alben Intros dieses Genres tun: Eine atmosphärische Stille vor dem Sturm.
Und dieser Sturm folgt sofort. „Viel Feind Viel Ehr“ beginnt mit einem Gitarren Interlude, das einen sofort zeigt, wo es lang geht und in ein ungebremst hartes Lied mündet. Sofort taucht man in ein in die Welt von Pagan (oder Vinking, das ist bei Varg ein Streitthema) -Metal der Oberklasse. ‚Wir sind zurück, der Wolf ist wieder da’, recht haben sie. VARG ist wieder da und zeigt das gleich mit einem exzellenten zweiten Titel.
„Invictus“ startet mit textlich schönen Zeilen und bleibt auf konstant hohem Niveau, bietet aber (wie ich finde) wenig melodiöse Schönheiten, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen.
Ganz anders „Sieg oder Niedergang“, bei dem mir das ‚Oh, der Sieg ist so schön; Wird er schnell auch zur Sucht’ Stunden lang hinterher geisterte. Frekis Stimme ist „Schuld“ daran.
Nun folgt der Titelgeber „Blutaar“. An ihm, wie an „Wilde Jagd“ wird nicht jedermann / jede Frau gefallen finden. Die Texte wirken zwar auf den ersten Blick vielleicht plump oder gar obszön, allerdings werden sie auf den zweiten zum Highlight. Meiner Meinung nach drücken sie genau den Wikingerzeitgeist aus, den man bei anderen (Pagan) Bands noch vergeblich sucht. Dennoch werden sich hier die Geister wohl scheiden. Aber was erwartet man von einem Album, das nach einem Hinrichtungsritual der Wikinger benannt ist?!
Aber leider, kann das Gesamtbild ja nicht ungetrübt bleiben. „Seele“ ist der einzige kleine Schwachpunkt. Musikalisch findet man hier nichts zu meckern, allerdings textlich. Der Versuch philosophisch zu wirken scheitert zwar nicht komplett, glückt aber auch nicht wirklich. Das sollte man dann lieber Goethe und Co überlassen. Als Outro zu flüstern ändert da auch nichts mehr daran. Ein Song, der auf einem nicht so extrem guten Album wohl "sehr gut" wäre.
Jetzt ertönt „Nebelleben“, das die Ohren ähnlich wie „Wolfsmond“ mit instrumentalen Klängen schmeichelt. Mal durchatmen macht sich an dieser Stelle ganz gut und schont den Hals, bevor es dann gewohnt weiter geht.
Die schon erwähnte „Wilde Jagd“ und „Zeichen der Zeit“ fügen sich nahtlos und makellos in das Bild eines Top-Albums ein und lassen nicht vermissen, was man sich wünscht.
Auffallend ist da „Alter Feind“. Hier beschäftigt sich VARG mit den Problemen, die sie in letzter Zeit so hatten. So passierte es, dass der Text mal etwas moderner geraten ist.
Bei „Blutdienst II“ geht’s aber dann im Pagan Programm weiter. Der Song ist hart wie Stahl und steht auch gegenüber „Blutdienst“ von „Wolfszeit“ souverän da. Ein gelungener Abschluss eines sehr gelungen Albums.

Melodiös und dennoch hart. So wie man es von VARG will. Frekis Stimme ist so facettenreich, dass die Band sich ohne Probleme von der Masse von manchen Black Metal Formationen abhebt, bei denen man zu tiefen und monotonen Geschrei besser einschläft, als beim Sandmännchen. Auch instrumental wird ein hohes Maß an Kreativität an den Tag gelegt. So ist „Blutaar“ ein Album, das einfallsreich, außergewöhnlich, textlich und musikalisch "hart" ist. Mir bleibt keine andere Wahl als zu sagen: Fast perfekt!

(Laut des Schlagzeugers der Band soll das neue Werk "Wolfskult" noch besser werden. Ich frage mich wie!)

Punkte: 9 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.