Da wäre zunächst mal der bärenstarke Opener "One Way Or Another". John Wetton brilliert hier mit einem tollen Bassriff und steuert seinen unverwechselbaren Leadgesang bei. Falls jemand das nicht weiß: Unter anderem bei "Asia" sang er ebenfalls... Ken Hensley fährt immer wieder mit schneidenden Orgeleinwürfen rein. Die typischen Heep Backgroundvocals kommen auch nicht zu kurz.
Auf höchstem Niveau weiter geht es mit dem klischeefreien Slowblues "Weep In Silence". Die Leadgitarre brilliert hier in besonderem Maße.
"Misty Eyes" und "Midnight" sind dann zwei aufeinanderfolgende Bombast-Nummern, wie man sie von Uriah Heep in den 70ern erwartete: Abwechslungsreich aufgebaut, pathetische Gesangsmelodien, viele Klangfarben. Ersteres erscheint mir etwas stärker, letzteres klingt streckenweise ein bisschen einfältig.
"Can't Keep A Good Band Down" startet mit einem treibenden, Synthie-basierten Teil und geht dann in einen Gitarren basierten Rocker über. Textlich rechnen Uriah Heep hier mit der unfairen Schmierenpresse ab. Die Zeile "You can't keep a good band down, you're dealing with an institution" ist 44 Jahre später wahrer denn je!
Die schöne Akustikballade "Footprints In The Snow", die sich gegen Ende in einen tollen Bombast reinsteigert, wird eingerahmt von zwei peinlichen Ausfällen: "Woman Of The World" und Can't Stop Singing" nerven mit teilweise albernen Rhythmen und Schlager ähnlichem Gesang.
Gegen Ende nimmt das Album wieder Fahrt auf: Auf das schnörkellos losrockende "Make A Little Love" folgt die kurze aber eindringliche Piano-Ballade "Confession".
Verglichen mit den Vorgängern würde ich sagen: "Wonderworld" hatte mehr Ausfälle, "Return To Fantasy" mehr von den absoluten Höhepunkten. Einen nennenswerten Qualitätsabfall kann ich bei "High And Mighty" nicht ausmachen. Vielleicht liegt das schlechte Ansehen von "High And Mighty" tatsächlich auch an der damals ätzenden Presse?
Punkte: 7 / 10