Das ist sie also, die berühmte „Joshua Tree“. Das Über-Album, das Hype-Album, das Hit-Album (als wären das die anderen nicht)… Damit fängt es also an. Und damit, dass da Lieder drauf sind, die ich mag, seit ich denken kann, namentlich „Still Haven’t Found What I’m Looking For“ und „With Or Without You“. Um den dritten Hit zu erwähnen, ist „Where The Streets Have No Name“ auch gleich ein mitreissender Einstieg. Nur war es das irgendwie auch fast schon wieder. Die anderen beiden, die mir als herausragend auffallen, sind „Red Hill Mining Town“ und „In God’s Country“. Positiv überrascht hat mich gerade bei den beiden insbesondere auch die Kraft in Bonos Stimme.
Der Rest kommt mir irgendwie seicht vor, um nicht zu sagen ein wenig oberflächlich. Es ist ein Album der ruhigen Töne und es besitzt diese durchaus einzigartige Mischung aus Sehnsuchts- und Melancholie-Stimmung, die ich der Band aber auch ansonsten zusprechen würde. Insgesamt hört sich das alles sehr angenehm.
Mir fehlt aber auch etwas. Etwas, das ich nicht wirklich definieren kann. Ich würde fast von emotionaler Intensität sprechen, wenn man so will, aber vielleicht waren auch meine diesbezüglichen Erwartungen zu hoch. Irgendwie mögen mich viele Songs nicht so sehr hineinziehen, wie andere es tun. Ich schwanke zwischen dem Verstehen, warum dieses Album damals wohl so eingeschlagen hat und der Frage, ja, warum eigentlich?
Vielleicht lebe ich auch einfach nur in der falschen Zeit, aber mehr als diese 7.5 Punkte kann ich der Scheibe einfach nicht geben. Ich gebe jedem Album fünf Durchläufe, um mich aus den Socken zu hauen. Dieses hat es nicht geschafft. Manche schaffen es vorher, manche tun es erst Jahre später. Sollte das passieren, kann ich ja eine neue Einschätzung vornehmen. Für den Moment ist es gut, aber in meinem Empfinden nicht so gut, wie erwartet.
Punkte: 7.5 / 10