Type O Negative Dead Again (2007) - ein Review von Dixiclaw

Type O Negative: Dead Again - Cover
2
2 Reviews
37
37 Ratings
8.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Doom Metal, Gothic Metal, Industrial Metal


Dixiclaw
10.10.2009 22:45

Nunmehr vier Jahren sind seit Release von "Life Is Killing Me" (2003) vergangen und langer Funkstille entstiegen "Type O Negative" mit neuem Album in Gepäck der Gruft und kehrten ins Reich der Lebenden zurück. Und wie es sich nach einem langem Zeitraum ohne Veröffentlichung geziehmt, brodelte im Vorfeld natürlich gehörig die Gerüchteküche. Bandleader "Peter Steele" behauptete im Vorfeld doch glatt, dass das neue Material am ehesten nach einer Mélange aus (frühen) "Misfits", "Black Sabbath" und "Led Zeppelin" klingen würde. Ein weiteres Gerücht, welches mir zu Ohren kam, stellte gar die gewagte These auf, "Dead Again" wäre ein Schritt Back to the Roots in Richtung "Carnivore" oder "Slow, Deep & Hard".
Phantasien haben manche Menschen...oder etwa doch nicht???

Also Silberling in den Schlitz und dem Wahrheitsgehalt der Gerüchte, Track by Track, auf den Grund gegangen. Cobra übernehmen sie!!!

"Dead Again" beginnt mit dem gleichnamigen Titeltrack, welcher mit einem typisch schleppend-doomigen "Type O Negative"-Intro aufwartet, um dann nach ~1:30 Minuten zu einen knalligen Hardcore/Punk-Song mit starkem Misfits-Appeal zumutieren.
Highlight! 1:0 für die Gerüchteküche.

Der nächste Track "Tripping A Blind Man" setzt dieses Konzept erst einmal fort.
Nach dem schleppenden Intro, bricht erst einmal der Hardcore-Orkan los, welcher ein wenig in Tradition von "Kill All The White People" und Konsorten steht. Dann ein Break im Refrain, der Song wandelt sich und weckt nun Erinnerungen an "Corrosion Of Conformity" zu "Deliverance"-Zeiten; wird jedoch immer wieder von den Hardcore-Parts unterbrochen.
Ebenfalls klasse Song und mit etwas gutem Willen steht es nun 2:0 für die Gerüchte.

Das fast 11-minütige "Profit Of Doom", macht seinem Namen alle Ehre.
Ein lupenreiner Gothic-/Doom-Metal Song in bester "Type 0"-Tradition, welcher auch auf "Bloody Kisses" eine gute Figur gemacht hätte. Die erste Single des Albums. Somit steht es nur noch 2:1

Weiter gehts...

"September Sun" beginnt mit einem schönen Piano-Intro.
"Peter Steele" singt entspannt wie selten, bis der Song in einem fulminaten Refrain aufgeht.
Melancholiches Meisterwerk. Doch nun heißt es Gleichstand.

Bei "Halloween In Heaven" wird wieder dem Hardcore/Punk gefrönt, angereichert mit witzigen Intermezzos.
Erwähnenswert, die genialen Guest-Vocals von "Tara VanFlower" (Lycia) im Refrain. 3:2

Mit ein fast 15-minütigen Lauflänge, ist "These Three Things" das längste Stück des Albums und entpuppt sich, wie auch "Profit Of Doom" als (eher) typischer "Type O"-Song. Wieder Gleichstand

Auch das folgende "She Burned Me Down" steht zunächst in bester "Type O Negative"-Tradition, verfügt jedoch über ein grandioses Interlude, welcher an einen Movie-Score für einen Wikinger-Film erinnert.
Eher 3:4 und die Gerüchteküche liegt erstmals zurück.

"Some Stupid Tomorrow" ist das härteste Stück des Albums und tatsächlich dem "Carnivore"-Sound sehr nahe kommt. Lupenreiner Hardcore/Thrash Metal-Song mit eingängigem Refrain und doomigem Ausklang.
Von daher...wieder unentschieden

Bei den ersten Tönen von "An Ode To Locksmiths" musste ich, überraschender Weise, erst einmal an eine Southern-Rock-Band à la "Lynyrd Skynyrd" oder "Down" denken. Bis Steeles Gesang einsetzt und man glatt eine Namensänderung beantragen möchte, dass sich die Band fortan "Type O Positive" nennen mag. Selten verbreitete die Band einen derartig positiven Flair.
Der ungewöhnlichste und meines Erachtens beste Song des Albums. Genialer 70's-Spirit.
Also wieder Rückstand.

Zum Abschluß bekommt man mit "Hail And Farewell To Britain", wiederum einen (fast) typischen "Type O Negative"-Song, wenn auch mit coolen Sabbath-lastigen Intervallen garniert, serviert.

Nach 77:35 Minuten ist dann Schluß und es kann festhalten werden, dass sich in (fast) jedem Gerücht ein Körnchen Wahrheit verbirgt, es sich aber natürlich nicht alles geändert hat. Salopp kann man "Dead Again" als Album bezeichnen, welches lediglich ähnlich abwechslungsreich daherkommt wie "Bloody Kisses", jedoch tatsächlich mit den ein oder anderen Überraschungen aufwarten kann.

Somit sei festgehalten, bei "Dead Again", handelt es sich m.E. um das beste "TON"-Album seit "Bloody Kisses", wenn auch nicht mit diesem Klassiker-Potential ausgestattet.

8 Punkte für dieses tolle (beinahe) Comeback.

Wärmstens Kaufempfehlung!

Edit: R.I.P. Peter Steele (1962 –2010)

Punkte: 8 / 10


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