Doch plötzlich bricht der kompromisslose, brachiale `Nachzerer` über den Hörer herein, reizt Ihn aus der eben noch ruhigen Soundcollage und bläst Ihn weg. Was für ein Hammer! Hier wird binnen kurzer Zeit eine ganze, gottverdammte Welt verbrannt!
Dieses Feuer lodert bis zum Ende des - auf beiden Vinylseiten von Intros eingeläuteten - musikalischen Infernos, die dichte und bitterböse Atmosphäre bricht erst mit dem letzten Track auf.
Eine reife Leistung - die sich hinter den großen Bands nicht zu verstecken braucht - liefern die Österreicher auf Ihrem Debüt ab:
Die Rohheit von VENOM, die Garstigkeit der Frühneunziger und der Spirit des tradionellen Metals befinden sich auf `HERALD THE UNSUNG´ in vollkommener Symbiose.
Ein Song wie `Zivot Ispod Obrnutog Krsta` erinnert gleichermaßen an die RUNNING WILD Frühphase als auch an die SODOMs und DARKTHRONEs, die Detailverliebtheit von beispielsweise `Necromantic Force`, dem Titeltrack und `Fullmoon Over Transylvania` in den Gitarrenarrangements und das goldrichtige setzen von Breaks halten die Spannung hoch und lassen auch Vergleiche mit DESTRUCTION, DISSECTION und alten KREATOR zu.
Doch als Kopie kann man TRIUMPHANT nicht abtun, hier hat nicht nur alles Hand und Fuß, hier hat man eine eigene Identität erschaffen. Diese gipfelt in den letzten Song `Triumphant`, der durch seine traditionellen Twingitarren und fast normalem Gesang noch einmal Verdeutlicht wem man hier huldigt:
Dem unheiligem HEAVY METAL!
Ich habe selten, ganz selten solch ein überzeugendes Debüt gehört.
TRIUMPHANT fahren mit ihrem Oldschool Black Metal sicher keine neue Schiene und im Underground gibt es eine unüberschaubare Masse an jungen Bands die dem Stil nacheifern, doch ein solch hohes Qualitätslevel wie hier auf `HERALD THE UNSUNG´ erreicht - leider traurige Wahrheit - kaum eine Band. Hier treffen großartiges Songwriting, das Können aller Protagonisten und pure Leidenschaft aufeinander.
Defacto ein Album das eine Menge Staub aufwirbeln wird!
Punkte: 9 / 10