Fängt der Opener "Tree Of Suffocating Souls" noch recht "flott" an und lässt noch ein wenig Spielraum für Hoffnung, so wird spätestens ab Ende des Songs klar, wohin die Reise geht.
Es wird zunehmend düsterer und man bekommt den Eindruck, das sich das Licht um einen herum langsam zurückzieht (Titel 2: Aurorare), bis man sich in völliger melancholischer Finsternis wiederfindet (Titel 3: Breathing).
Spätestens ab "Black Snow" ist die einzige farbliche Veränderung die sich in der absoluten Dunkelheit erahnen lässt, das tiefe Dunkelrot des arteriellen Blutes, welches sich aus der geöffneten seelischen Hauptschlagader über den Boden ergießt. Der Song ist so unglaublich düster und eindrucksstark, das einem ein Schauer überkommt. Schleppend, kriechend, alles "Gute" um sich herum vernichtend.
Einer der besten Songs die ich in letzter Zeit zu hören bekommen habe.
"Demon Pact" kann man getrost als "In der Hölle angekommen" bezeichnen. Anklagend, anprangernd und wütend androhend quillt es aus den Boxen. Sich langsam aufbäumend, nur um kurz darauf wieder in sich zusammen zu brechen.
"Altar Of Deceit" setzt das Ganze unbeirrt fort. Harte Gitarrenriffs gefolgt von doomigen, bedrohlichen Solis die alle nur das eine wollen: Dich zu Boden reißen und zertreten wie einen unwürdigen Wurm.
So ziehen alle restlichen Songs an einem vorbei. Mal mit weiblicher Stimmenuntermalung, mal krächzend und wütend schreiend.
Dieses Album kann ich zurecht als "angsteinflößend" bezeichnen. Bin ich doch abends mit den Kopfhöhrern in den Ohren und der CD in Dauerschleife eingeschlafen, nur um knapp eine Stunde später mit Alpträumen aus dem Schlaf gerissen zu werden.
Hier stimmt einfach alles. Auch das Cover und die gesamte Aufmachung spiegeln die Emotionen die dieses Album auslöst perfekt wieder.
Warum keine 10 Punkte?
Ganz einfach, so grandios dieses tolle Werk auch ist, das Debütalbum ist noch ein wenig "fieser" und besser als der Nachfolger.
Punkte: 9.5 / 10