Heute, acht Jahre später, könnte ich in vielerlei Hinsicht in ähnliche Ekstasen verfallen, denn eigentlich ist "The Whirlwind" schlicht das nächste TRANSATLANTIC-Album mit all seinen Trademarks. Und wem das reicht, der nimmt jetzt die Beine in die Hand, sprintet zum nächsten Warenhaus & tütet die 78 Minuten Tonkunst ein. Einen Fehler begeht ihr damit sicher nicht.
Doch ihr merkt schon, ich bin etwas verhaltener in meinem Jubel. Und das liegt eher an kleinen Details. "The Whirlwind" geht ein bisschen die Makellosigkeit der beiden Vorgänger ab. Die Gesangslinien bleiben nicht ganz so penetrant in den Ohren haften ('A Man Can Feel'), der ein oder andere Instrumentalteil wirkt ein bisschen zu lang oder ist auch mal verhältnismäßig unspannend (das angejazzte 'On The Prowl') und zu guter letzt wirken die zwölf Teile des einen Songs auch einfach nicht immer wie aus einem Guss. Ich habe ab und an das Gefühl, dass nicht wirklich jeder Part in den nächsten greift. Und dadurch verliert "The Whirlwind" eben etwas an Glanz.
Aber - und das soll auch klar gesagt werden - das hier ist meckern auf allerhöchstem Niveau. Für das, was Neal Morse, Roine Stolt, Pete Trewavas und Mike Portnoy hier abliefern, würden 99.5% aller Prog-Bands sterben. Gerade in 'Overture & Whirlwind' zeigen die Herren schon zu was sie fähig sind. Tolle Arrangements, herrliche Vocallines, luftige Gitarren, farbenfrohe Keys, komplexe Instrumentalabfahrten. Genau so möchte man die Band hören.
Dennoch, im Vergleich zu den Vorgängern geht "The Whirlwind" mit einigem Abstand nur als dritter Sieger vom Platz. Aber vielleicht liegt das auch an den anfangs erwähnten turmhohen Erwartungen, die ich an "The Whirlwind" hatte.
Anspieltipps: Overture & Whirlwind, Out Of The Night, Dancing In Glory
http://www.powermetal.de/review/review-Transatlantic/The_Whirlwind,14799.html
Punkte: 8.5 / 10