JACKIE‘S STRENGHT und PLAYBOY MUMMY gehören zu den schönsten Balladen der Musikerin. In dieser Hinsicht besonders herausragend ist NORTHERN LAD. Da wird die Tränendrüse überstimuliert! Auf der anderen Seite finden sich hier Songs, die an die musikalischen Eskapaden einer Björk erinnern: So etwa HOTEL, das sich so anhört, als hätte Tori zehn Lieder ineinander verschlungen. Oder I I E E E, das mit schiefen Geigen und schrägem Gesang in eine fremde Welt entführt. Dagegen stampft RASPBERRY SWIRL in einem harten Clubsound vor sich hin.
Auf CRUEL zeigt sich Tori von ihrer verruchten Seite. Dieser Stimme würde ich nicht im Dunklen begegnen wollen. Der Song ist gruseliger als so mancher Horrorfilm! Der Opener SPARK macht schmerzlich bewusst, was der Stein des Anstosses für dieses finstere Album war: nämlich eine Fehlgeburt, die Tori schwer zu schaffen machte. „Choirgirl“ ist in einer Zeit persönlicher Schicksalsschläge entstanden, und das merkt man jedem Ton an.
„From The Choirgirl Hotel“ hat einen ganz eigenen Sound. Sich von ihm gefangen nehmen zu lassen ist ein unvergleichliches Erlebnis. Für mich ist dieses Album der Höhepunkt in Tori Amos‘ Schaffen. Als sie diese Lieder produzierte, stand sie in Flammen. Besondere Erwähnung verdient auch das Design des Albums: Die Photographien von Katerina Jebb geben das Feeling des Albums perfekt wieder. Das Booklet ist ein kleines Kunstwerk für sich.
Punkte: 10 / 10