Die Musik ist zwar stellenweise noch etwas arg zäh und einen richtigen Hit haben die Israelis auch noch nicht geschrieben, aber hey, damit sind sie im Doom/Death-Bereich sicherlich nicht die einzigen. Was hier auf jeden Fall schon mal passt ist die Atmosphäre und das Herzblut. Letzteres äußert sich darin, dass die Band anscheinend versucht hat möglichst viele ihrer Idole auf "Hollow" (das übrigens in der Heimat der Band auch auf hebräisch erschienen ist) zu versammeln. So geben sich Musiker von My Dying Bride, Rotting Christ, Paradise Lost, Orphaned Land, Arch Enemy, Moonspell, Draconian, Swallow The Sun und Septic Flesh die Klinke in die Hand. Auch wenn sich das jetzt sehr viel liest, die Gäste werden nur als kleine Farbtupfer eingesetzt und dominieren die Songs niemals. Außer vielleicht Greg Mackintosh, der `In The Corner Of A Dead End Street` ein Weltklasse Gitarrensolo spendiert hat. Eine andere Nummer, die etwas heraus sticht, ist `Into The Mouth Of Madness`, dessen Text als Tribut an Warrel Dane geschrieben wurde. Passend dazu klingt das Stück etwas technischer und wird von Warrel's ehemaligem Nevermore-Kollegen Jeff Loomis veredelt.
Überhaupt sind Tomorrow's Rain stets um Abwechslung bemüht. Gerade gesanglich variiert man viel zwischen verschiedenen Tonlagen - wobei die tiefen Growls deutlich dominieren. Dezente orientalische Elemente dürften für Leute interessant sein, denen dieses Element bei Orphaned Land immer etwas too much war. An anderen Stellen erinnert mich der Sound auch an andere (vergessene) 90er-Jahre-Bands wie Cemetery Of Scream oder Death Sentence, falls diese Namen heute noch jemandem ein Begriff sind.
geschrieben für DARK STEEL ZINE.
Punkte: 7.5 / 10