Tomb Of Giants Tomb Of Giants (2017) - ein Review von JollyRoger

Tomb Of Giants: Tomb Of Giants - Cover
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1 Review
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1 Rating
7.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


JollyRoger
01.05.2018 17:54

Tomb Of Giants sind eine seit 2013 aktive Band aus Melle, die klassischen Heavy Metal spielt. Schön, dass es einmal jemand wagt in der Osnabrücker Region so eine Band zu gründen, denn der ursprüngliche Metal ist hier leider viel zu wenig vertreten. So war ich sehr gespannt auf das Debüt Album.

Zuerst sei gesagt, dass es sich zwar um eine Melleraner Band handelt, für die Vocals mit Sergio Cisternino jedoch scheinbar ein waschechter Italiener zuständig ist, der zuvor in der Region Bari bei einer Band namens Iced Flames gezockt hat. In Sachen Covergestaltung hat man es mit einem schönen, selbst gemalten Artwork zu tun. Es ist gleich zu merken, wie viel Liebe zum Detail darin steckt, was auf jeden Fall sehr viel Lust auf den musikalischen Inhalt macht!

Gestartet wird mit dem vorab, als Youtube-Video veröffentlichten „The Reign Of Time“, in der die Entstehung des Coverartworks noch einmal dargestellt wird. Der Song selbst ist genau richtig als Opener. Klassische Iron Maiden Melodien in leichtem Uptempo gehen sofort ins Ohr und lassen einen mitwippen. Der Gesang, soweit vorweggenommen, bewegt sich hier in einem gut zur Musik passenden Stil. Einen starken Akzent kann ich hier nicht erkennen, jedoch ist gerade in hohen Passagen, noch eindeutig Luft nach oben. Das Wichtigste ist jedoch, dass man den Enthusiasmus jederzeit bei allen Beteiligten spüren kann, was den ein oder anderen Schnitzer ausmerzt.

Insgesamt wird viel Wert auf Abwechslung gelegt. So ist „Midnight Devil“ mit orientalischem Touch versehen und mausert sich zu einem, Live bestimmt gut funktionierendem, Stampfer zum mitgrölen. „Metal Prowler“ ist ein überlanger, im Midtempo gehaltener, Song mit monotonem Rhythmus, der trotzdem auch aufgrund der coolen Gangshouts gut funktioniert. Das epische „Follow the Blind“ ist dann mein erstes Highlight. Gerade die ruhigen Passagen wissen zu gefallen und heben den ansonsten kraftvollen Song heraus. Das mit „Living After Midnight“ Riffing versehene „Freedom Call“ ist eher ein Skip-Kandidat. Da fühlt man sich dann doch zu sehr an das bessere Judas Priest Original erinnert. Die A-Seite wird dann mit „In The Fire“ und coolem Basssolo, das wiederum an Iron Maiden erinnert, beschlossen. Ein eingängiger Song, der aber, ob gewollt oder nicht, auf das Reimen von Desire auf Fire hätten verzichten können.

War die erste Albumhälfte schon gut anzuhören, folgt danach jedoch die flottere zweite Hälfte, die mir persönlich besser gefällt. Nicht nur der Sänger wirkt auf mich in den schnelleren Songs ein wenig souveräner. Das lässt sich gleich bei „When Destiny Calls“ feststellen, einem super Song zum Luftgitarre spielen mit galoppierenden Drums und abermaligen klasse Gangshouts. Diese sind insgesamt überaus gut eingestreut und gelungen. „Backyard Rules“ geht dann richtig nach vorne und ist der perfekte Song um, mit nicht minder weniger Geschwindigkeit, durch die Gegend zu cruisen. „Traveller Through Time“ bleibt tempomäßig ebenfalls in der Spur, bevor es mit „River of Nowhere“ zwar nicht langsamer wird, aber einen Hauch Manowar Epik versprüht. Die Bandhymne „Tomb Of Giants“ geht dann noch einmal in Running Wild Gewässern fischen. Schnell wandelt sich der Song jedoch, wird etwas ruhiger und wächst zu einer tollen Bandhymne und Albumabschluss.

Eine Anmerkung zur Produktion muss erlaubt sein. Die Drums, allen voran die Bass Drum, ist mir dann doch ne Spur zu sehr im Vordergrund. Ansonsten ist der Sound klar und natürlich. Alles in allem gelingt Tomb Of Giants mit vorliegendem, selbst produziertem Debüt eine gelungene Hommage an die Helden des klassischen Heavy Metal, ohne einen richtigen Totalausfall, aber auch noch mit genügend Luft nach oben. Die Einflüsse sind natürlich sehr offensichtlich, werden aber gut ineinander verknüpft und lassen die Band gleich vertraut wirken. Das macht mir zumindest mehr Spaß, als die x-te Iron Maiden Coverband, die keiner braucht. Ich bin mir sicher das die Songs Live noch besser rüberkommen und werde das hoffentlich bei nächster Gelegenheit mal selbst antesten können! Die Digi-Cd kann übrigens direkt über Facebook bei der Band für schmale 5 Euro geordert werden.

Anspieltipps: Metal Prowler, Follow the Blind, When Destiny Calls, Backyard Rules

Original-Review:
http://heavystageforce.rocks/e-go-tomb-of-giants-tomb-of-giants

Punkte: 7 / 10


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