Tiamat Wildhoney (1994) - ein Review von Janeck

Tiamat: Wildhoney - Cover
6
6 Reviews
79
79 Ratings
9.27
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Gothic Metal, Melodic Death Metal, Power Metal
Dark Wave / Gothic: Gothic Rock


Janeck
26.01.2009 20:47

Eines der ganz großen musikalischen Meisterwerke der 90er Jahre im harten Sound haben Tiamat mit Wildhoney erschaffen. Ich kann mich noch gut an die Alben Sumerian Cry, das für mich bis heute eines der komischsten Death Metal Platten ist, dem genialen The Astral Sleep und das etwas zu verwirrenden Clouds erinnern die eine interessante aber nicht unbedingt revolutionäre Band zeigte, die einen eigenen Sound suchte und ihn dann endlich mit Wildhoney fand! Tiamat startete als Death Metal Band zur gleichen Zeit wie die Landsmänner von Entombed, Dismember, Grave und Unleashed, klangen aber schon von Anfang an völlig anders als der übliche Schweden Tod Sound! Vier Jahre später sollte Tiamat ein Album aufnehmen, das die gesamte Metal Welt aufrüttelte und revolutionierte. Ein Album das bis heute eines der besten Klangdokumente der 90er ist und einen völlig neuen und eigenständigen Sound auffährt. Tiamat haben bezaubernde und magische Musik geschrieben und diese zu 10 Soundcollagen geformt um ein Album namens Wildhoney zu veröffentlichen das ewig leuchten wird um einen den Weg in das musikalische Paradies zu zeigen. Bereits das Cover Artwork verrät viel über dieses Album, so eng gehen nur bei wenigen Alben Musik und Cover Hand in Hand! Schon das betörende Intro mit seinen Naturgeräuschen entführt einen in fremde Dimensionen, bevor mit „Whatever That Hurts' der Zauber anfängt zu wirken. Diese geheimnisvolle Atmosphäre, das psychedelische Spiel von Edlunds Stimme und Gitarre, die Rhythmik, die melodischen Synthiesounds die nie schwülstig klingen sondern düster, bedrohlich und doch wunderschön und die kurzen Wutausbrüche reichen schon aus, um völlig verstörend wahrzunehmen, was für ein Genie und genialer Kopf Johan Edlund ist. Doch bevor man überlegt ob diese Musik nicht doch aus einer anderen Galaxie stammt, trifft einen der nächste Schlag mit „The Ar' das genau wieder da ansetzt wo „Whatever That Hurts' aufhörte und einen noch tiefer in diese fremde Dimension zieht. Nachdem man nun in dieser fremden Dimension gefangen ist, gibt es kein zurück mehr und man muss erst mal das kurze verstörende „25th Floor' überleben um danach gleich von „Gaia' in das musikalische Paradies geschickt zu werden. Es ist einfach unglaublich welch erhabene Schönheit dieser Song besitzt und einen dermaßen tief in der Seele berührt, wie es wirklich nur ganz wenigen Bands gelingt. Jahrhundertsong wäre hier echt noch untertrieben. Bis hier haben Tiamat es geschafft psychedelische Musik mit Metal typischen Elementen zu kreuzen, einen traumhaft schönen Sound zu erschaffen, der intensiver nicht sein könnte und die besten 21 Minuten Düster Musik die mir bis heute zu Ohren gekommen ist zu kreieren! In „Visionaire' lässt man es dann noch mal etwas rocken um dann in eine völlig andere musikalische Welt vorzudringen die eigentlich von Bands wie Pink Floyd oder Dead Can Dance beherrscht wird! „Do You Dream of Me?' kommt gewaltig und zugleich verträumt daher und glänzt mit folkig barockem Sound um dann mit „Planets' das Universum hörbar zu machen! Der letzte Song ist auch zugleich der Faszinierendste des Gesamtkunstwerk Wildhoney. „A Pocket Size Sun' beginnt sehr ruhig, ja fast schon einschläfernd um dann plötzlich zu einem gigantischen Klangmonolithen zu mutieren das die gesamte Schönheit des Albums zum Ausdruck bringt und mit einem grenzgenialen Free-Jam ausklingt! Dieses Album ist genreübergreifend, revolutionär, prägend, faszinierend, beängstigend, wunderschön und immer noch ein Kunstwerk wie es so nur einmal auf diesen stinkenden Planeten entstanden ist!

Punkte: 9 / 10


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