Threshold Wounded Land (1993) - ein Review von Xeledon

Threshold: Wounded Land - Cover
1
1 Review
20
20 Ratings
9.40
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Progressive Metal


Xeledon
08.09.2012 14:12

Mit "March Of Progress" haben THRESHOLD unlängst ein absolut brilliantes Meisterwerk abgeliefert - der optimale Zeitpunkt also, um sich noch einmal mit dem ebenfalls starken Back-Katalog der Brit-Progger auseinanderzusetzen. Das sieht auch ihr aktuelles Label Nuclear Blast so und veröffentlicht daher in den kommenden Monaten die ersten sieben THRESHOLD-Alben in einer "Definitive Edition"-Serie.

Na gut, in Wirklichkeit mag es den Donzdorfern sicherlich auch darum gegangen sein, selbst an den Verkäufen der alten Alben mitverdienen zu können. Nichtsdestotrotz hat man sich wirklich Mühe gegeben, eine wertige Re-Release-Serie herauszugeben, bei der jede Scheibe um eine Handvoll Bonustracks ergänzt wird. Wirklich neu sind diese zwar nicht, wer jedoch weder die Inside-Out-Re-Releases der alten Alben noch die Single-Sammlung "Paradox" besitzt, der darf aufgrund des Bonus-Materials und des teilweise überarbeiteten Klangbildes auch dann über eine Neuanschaffung nachdenken, wenn er die Erstpressung bereits in seiner Sammlung stehen hat.

Logischerweise macht das Debütalbum "Wounded Land" den Anfang der "Definitive Edition"-Serie. Als THRESHOLD die Scheibe 1993 veröffentlichten, verwendeten sie noch ein heute eher befremdlich wirkendes Bandlogo, verfügten hingegen nicht über das brilliante Songwriting-Gespür, das ihre jüngeren Scheiben auszeichnet. Dennoch hatte die Band um die beiden Haupt-Songschreiber Karl Groom und Richard West ihren ganz eigenen Stil bereits gefunden, der Progressivität nicht als extensive Aneinanderreihung von technisch anspruchsvollem Instrumentalgefrickel missverstanden wissen will.

Von Anfang an nahmen sich THRESHOLD sozialkritischer und politischer Themen an. So behandeln die Text Umweltzerstörung und Drogenmissbrauch, aber auch die zu jener Zeit aktuellen Konflikte in Bosnien und im Irak. Der Sound wurde bereits im Rahmen der Wiederveröffentlichung durch Inside Out im Jahr 2001 überarbeitet und kann sich trotz des erkennbaren Retro-Charmes durchaus hören lassen. Und natürlich ist es die großartige Stimme von Frontmann Damian Wilson, die über allem thront und der Scheibe ihren Stempel aufdrückt. Ihr warmer Klang macht selbst harmlose Belanglosigkeiten wie den ursprünglichen Abschluss-Track "Keep It With Mine", der als ungewohnt kurze Ballade stilistisch aus der Reihe tanzt, zu etwas ganz besonderem.

Die Highlights auf "Wounded Land" sind aber zweifellos die epischeren Songs, die trotz wenig radiokompatibler Spielzeiten niemals in die Länge gezogen wirken oder langweilig werden. Einen Zehnminüter wie den Mid-Tempo-Stampfer "Surface To Air" so kompakt klingen zu lassen, schaffen wohl nur THRESHOLD. Nachhaltig im Gedächtnis bleiben aber vor allem die nicht minder oppulente Breitwand-Hymne "Sanity's End" und die überragende Single-Auskopplung "Paradox", die auch heute noch völlig zurecht als Live-Granate für beste Stimmung sorgt und damit den ersten echten Hit für THRESHOLD darstellte.

Die drei Bonus-Tracks der "Definitive Edition" zählen zwar nicht zu den stärksten Songs des Albums, fügen sich aber stilistisch gut ein und bieten allen Fans der Briten einen echten Mehrwert. "Intervention" erschien ursprünglich bereits 1992 auf einem holländischen Sampler und stellt damit den ersten Song dar, den THRESHOLD überhaupt veröffentlichten. Während dieser Song bereits auf dem 2001er Inside-Out-Re-Release enthalten war, handelt es sich bei "Conceal The Face" und "Shifting Sands" um Songs, die zuvor im Rahmen der 2009 von der Band selbst herausgegebenen "Paradox"-Box erschienen. Wirklich neu sind die drei Zusatzstücke damit nicht, als Raritäten gehen sie aber allemal durch.

(http://www.metal.de/progressive-metal/review/threshold/51134-wounded-land-definitive-edition/)

Punkte: 8 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.