Passend zum Albumtitel ist wieder mal die Musik gehalten. "Schwarz - Karg - Kalt" ist hier Programm. Schon der Titeltrack gleich zu Beginn, reisst einen mit in die karge Welt von THORNGOTH. Atmospherisch, mit einem Hauch von NEGURA BUNGET und mit melancholischer Melodie, steigert sich der Song und wird von Akhorahils Schreien begleitet.
Die Bayern legen Wert auf Atmosphäre, Melodie und Abwechslung. Das spürt man zu jeder Zeit. Von schleppenden bis zu rasenden Parts bieten THORNGOTH hier die volle Bandbreite, ohne die einzelnen Songs zu vollzupacken. Die Gitarren klingen passend frostig, der Bass übt ordentlich Druck aus, die Drums sind präzise auf den Punkt gebracht und für Shouter Akhorahil ist Monotonie im Gesang ein Fremdwort. Meist ist seine Stimme heiser growlend und die Texte sind sogar recht gut zu verstehen. Trotz des Melodienreichtums ist das Riffing bei THORNGOTH äußerst wuchtig und kraftvoll und wird von Doublebass-Attacken unterstützt. Ab und an erinnert mich die Art und Weise der Gitarrenläufe bei den schnellen Parts ein kleines bisserl an ganz alte BORKNAGAR, was aber der Eigenständigkeit der Bad Tölzer zu keiner Zeit in Frage stellt.
Einzelne Songs hervorzuheben fällt mir schwer, da "Schwarz - Karg - Kalt" insgesamt sehr geil ist und jeder einzelne Song seinen Beitrag dazu leistet. Ob es "Todesschrei der Marterie" ist, dass richtig heavy rüberkommt, das melancholische "Im toten Feld der Wirklichkeit" oder das überaus düstere "Lavaplanet".
Die Produktion ist sauber, aber nicht klinisch; so dass die Melodien sehr gut rüberkommen, ohne, dass THORNGOTH vergessen, dass sie zum Schwarzmetall gehören. Wuchtig, teilweise richtig heavy und dennoch frostig und melancholisch ist "Schwarz - Karg - Kalt" geworden.
Kann es da nun mit "Leere" mithalten? Ich sage da eindeutig: Ja!!!
Und wieder stelle ich fest: So muss Black Metal klingen!
Punkte: 9.5 / 10